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Märkte nach der Bärenmarktrallye? Was erwartet uns noch?

Klimaaprima
Mentor ★★
1.930 Beiträge

Hallo community

 

Eine sehr schwierige und anstrengende Zeit für Aktienanleger. Eine Trendwende ist irgendwie nicht erkennbar.


Der kurze Aufwind hat sich wohl mehr als eine
Bärenmarktrallye erwiesen. Die Notenbanken, besonders die EZB haben lang gezaudert. Was steht uns noch bevor?

 

Die EZB war wohl bisher mehrheitlich davon ausgegangen, dass die hohen Inflationsraten sich von alleine erledigen, weil die zwei wesentlichen Ursachen nur vorübergehend sein werden. Lieferkettenprobleme würden sich bald auflösen, und die Energie- oder Rohstoffpreise eerden nur kurzfristig spekulativ überhöht sein und mit sinkender Nachfrage oder mit einem  politischen Einlenken im Ukrainekrieg sich wieder normalisieren.

Entspannung ist nicht in Sicht, vielmehr wurde noch zusätzlich der Taiwankonflikt angestoßen.

 

Die Argumentation war, höhere Zinsen beseitigen weder Lieferkettenprobleme, noch deckeln diese spekulative Rohstoffpreise. Befürchtet wurde vielmehr ein Ausbremsen der Konjunktur.


Erschwerend kommt sicherlich hinzu, die Voraussetzungen und Erwartungen der einzelnen EU Staaten gehen weit auseinander, was für die einen wirtschaftlich sinnvoll, für andere sehr belastend. Zahlungsschwierigkeit einzelner Staaten bei einem Zinsanstieg inklusive.

 

Mit ihrer Strategie (manche werden sagen, dass ist gar keine) lag die EZB wohl mehr daneben.  Die Energiepreise gehen wegen des russischen Angriffskriegs und der gegenseitigen Sanktionen weiterhin durch die Decke, und die Heizperiode steht vor der Tür. Soziale Spannung sind vorprogrammiert.
Mit einer Null-Covid-Strategie in China werden globale Lieferketten weiterhin gestört. Die internationalen Spannung bleiben unvermindert bestehen.

 

Vielmehr wäre mittlerweile zu erwarten, dass die hohe Inflation von Dauer ist und in eine Rezession führt. Um ein wenig Handlungsfähigkeit zu erhalten, dürfte die EZB am Donnerstag einen Zinsschritt von 0,75 Prozentpunkten machen, 0,5 reicht wohl kaum noch aus.

 

Die Frage wird sein, nimmt die Anerkennung der Inflationsrealität mit einer entsprechenden Zinserhöhungen mehr Unsicherheit aus den Märkten oder werden Rezessionsängste und die Angst vor einer wirtschaftlichen Talfahrt anhalten bzw. noch weiter zunehmen. Letzteres wäre zu befürchten.

 

Das wird m. E. ein heißer Herbst. Die Korrektur der letzten Woche hat mein aufkommenden Optimismus deutlich ausgebremst. Ich persönlich habe den Eindruck, es ist kaum möglich im Ansatz die Marktentwicklungen einzuschätzen. Koordinaten haben sich verändert, manches erscheint bekannt und dennoch bildet sich ein recht unklares Muster ab. Quo vadis Märkte? Etwas ratlos.....

 

Grüße

164 ANTWORTEN

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@FakeAccount 

 

Ach was interessiert mich das Depot von @nmh . Sobald die Rendite für 10-jährige Bundesanleihen wieder bei 4% ist, tausche ich komplett um und auch noch ein Bisschen in die 30-jährige, die dann hoffentlich 6% bietet.

 

Scherz beiseite ... aber wenn es zu solchen Renditen kommt, sollte man diese nutzen.

frustrierter

das große Kopfgrübeln setzt jetzt eher ein, ob man Aktien die sich bewährt haben, z.B. Sartorius Stedim oder Intiutive surgical , jetzt aber eher ins Straucheln kamen  in Sterneaktien tauscht oder eben behalt, wenn man überzeugt ist. Aber dies muss jeder fürs ich wissen und kann keiner einem abnehmen

 

heute z.B. Sartorius 14% ohne irgendeinen Grund,da ist mir eine Charlisle etc. schon lieber

wobei Intuitive 8% plus ,auch???

 

 

Thorsten_
Legende
4.665 Beiträge

@frustrierter  schrieb:

heute z.B. Sartorius 14% ohne irgendeinen Grund,...


Grund gibts schon: QM_SAG_9M_2022_de (sartorius.com)

frustrierter

@ThorsteN

 

lieben Dank, aber dies rechtfertigt doch keine -14% , eher sogar einen weiteren Kauf ,statt Verkauf

Shane 1
Mentor ★★★
2.059 Beiträge

@frustrierter 

Lassen wir doch mal die Kirche im Dorf!

Der Göttinger Medizintechniker Sartorius , hat sich auf das Pharma- und Laborzuliefergeschäft spezialisiert. Die Geschäfte laufen seit Jahren gut, auch wenn die Coronapandemie dem Konzern einen ungeplanten Booster und damit satte Einnahmen beschert hat.  Letztes Jahr stellte Sartorius etwa 2.500 neue Mitarbeitende ein, künftig sollen jedes Jahr etwas 1.000 Angestellte hinzukommen. Und diese positive Geschäftsentwicklung zog den Kurs natürlich zügig nach oben. 

 

Was ist denn nun großes passiert, der Konzern steht nicht in den roten Zahlen, lediglich die Erwartungen werden reduziert. Aber die Börse straft Growth-Aktien eben bei schlechten Ergebnissen immer brutal ab, und ich habe in diesem Bord schon auf die wirklich hohe Bewertung des Konzerns hingewiesen.

 

Das KGV betrug letztes Jahr 128 und das Gewinnwachstum 22 (e) wird dieses Jahr weiter verlieren.

Wenn ich nun den erwarteten Gewinn von 2022 (e) mit 9,46 E nehme, komme ich auf ein aktuelles KGV von 33,5 , wobei das dynamische KGV bei on Vista mit 9,28 ausgewiesen wird !!! Selbst wenn Sartorius als Marktführer betrachtet werden könnte, wäre der Konzern immer noch stark überteuert.

Auch wenn der Gedanke verlockend erscheint, hier durch Nachkauf (?!?) zu verbilligen, erscheint mir Thermo Fischer (leider auch nicht gerade im Sonderangebot) eine bessere Entscheidung für dein Geld (falls es unbedingt die gleiche Branche sein soll) zu sein.

zu sein.

 

Grüße - Shane 

CurtisNewton

@ehemaliger Nutzer  schrieb:

@FakeAccount 

 

Ach was interessiert mich das Depot von @nmh . Sobald die Rendite für 10-jährige Bundesanleihen wieder bei 4% ist, tausche ich komplett um und auch noch ein Bisschen in die 30-jährige, die dann hoffentlich 6% bietet.

 

Scherz beiseite ... aber wenn es zu solchen Renditen kommt, sollte man diese nutzen.


Viele Trendfolge Algorithmen die sich Ihre Anlageklasse frei wählen dürfen und nicht an Aktien gebunden sind, z.B. Managed Futures, machen genau das schon. Die Rendite von 10 jährigen US Anleihen liegt schon um die  4% und der Euro ist inzwischen in einem 14 jährigen Abwärtstrend...

 

 

 

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"I am a dwarf and I'm digging a hole. Diggy diggy hole, diggy diggy hole. I am a dwarf and I′m digging a hole. Diggy diggy hole, digging a hole" - Wind Rose

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@CurtisNewton 

Dein Hinweis ist richtig. Die T-Notes rentieren aktuell bei 4,35% was bereits ein interessantes Niveau ist. Allerdings sehe ich da noch Potenzial nach oben und werde wohl noch etwas abwarten. Das Währungsrisiko muss man bei solchen Engagements natürlich intensiv im Blick behalten. Derzeit sehe ich allerdings keine Zeichen, dass sich der Euro gegenüber dem US-Dollar deutlich erholen wird. Ganz im Gegenteil - durch das Konstrukt an sich und die an die Kette gelegte EZB (aufgrund Verschuldung diverser Euro-Länder) dürfte eine Erholung des Euro schwer fallen.

 

Meine Gedanken zu 4% oder mehr für 10-jährige Bunds sind kurzfristig natürlich unrealistisch. Denn wenn es tatsächlich dazu kommen würde, dann hätten wir es ruckzuck mit einer veritablen Staatsschuldenkrise diverser Euro-Südländer zu tun. In meinen Augen wird es jedoch irgendwann dazu kommen. Die EZB kämpft gegen die Mathematik an. Einerseits erhöht sie die Leitzinsen (viel zu spät), um die Inflation zu bekämpfen, auf der anderen Seite muss sie unbegrenzt Staatsanleihen schwacher Länder aufkaufen, um ausufernde Spreads (Renditeabstände) einzudämmen.

 

Wenn jedoch die Zinsen der Benchmark (Deutschland) auf ungewohnte Höhen steigen, dann ist das Spiel vorbei, da dann Spreads keine Rolle mehr spielen und die Zinslast für Länder wie Italien, Griechenland usw. nicht mehr finanzierbar ist, was eine Auflösung des Euro zur Folge hätte. Bei der jetzigen Wirtschafts- und Energiepolitik Deutschlands wird ein solches Szenario immer wahrscheinlicher, da es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Bonität Deutschlands von den Kapitalmärkten in Frage gestellt wird. Und dagegen hat die EZB keine Chance - denn wenn der Vertrauensverlust in den besten Schuldner erst einmal eingesetzt hat, dann wird es sehr schnell gehen.

 

Daher würde ich den Euro weiterhin untergewichten.

Nobka
Mentor
820 Beiträge

Das schlimme ist das es jeder sieht aber keiner wirklich Wahrhaben möchte, das die Musik langsam aufhört zu spielen. Der Euro ist für mich nichts mehr Wert. Ich habe zwar noch den Notgroschen und was man so noch braucht. Alles was darüber hinaus geht fließt in andere Assats.

frustrierter
Mentor
994 Beiträge

@Shane 1 

 

wie recht du hast und ich Blödmann wollte am Montag noch Sartorius verkaufen (da der Trend eindeutig nach unten zeigte) und meinen Gewinn mitnehmen und habe dann nochmals gezögert, da doch noch etwas zulegte und dann kam gestern

blöd gelaufen, aber ja Thermo fisher wäre eine Alternative oder eben ganz weglassen

 

@ehemaliger Nutzer 

 

dies mit dem Ende vom Euro traut sich ja keiner zusagen, aber irgendwie kann es doch gar nicht anders kommen,wobei man wird 1000 Handständ e machen , um dies zu verhindern. Warum nimmt keiner das Wort Währungsreform in den Mund, ist dies so unrealistisch, alles auf 0 stellen

digitus
Legende
9.094 Beiträge

@frustrierterund @ehemaliger Nutzer: Ich weiß nicht, ob wir das Fass hier aufmachen sollten, aber woher hat Ihr das mit dem Ende des Euro?

 

Ich glaube, dass es Reformen geben wird/muss, aber das Projekt Euro komplett zu beenden, halte ich für sehr unwahrscheinlich.

Was wäre denn die Alternative: Rückkehr zu einzelnen nationalen Währungen? Das kann niemand wirklich wollen.

 

Grüße,

Andreas