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FAQ zu ETFs (Stand 2024)

251 ANTWORTEN

Machine
Experte ★
192 Beiträge

Lieber Joerg,

 

tausend Dank für diese perfekte und ausgefeilte Zusammenstelllung über die Essenz der ETFs. Bitte gestatte mir nur eine dilettantische Nachfrage: hältst Du "Swapper" generell für "riskanter" als ETFs, die tatsächlich "physische" Aktien/Aktienanteile kaufen? Danke!

 

beste Grüße aus Berlin,

 

M

Joerg78
Mentor ★★★
3.151 Beiträge

Hallo Machine,

 

ich halte die Risiken für vergleichbar: Bei einem Swapper kann theoretisch der Kontrahentenpartner pleite gehen; aber: Es handelt sich hierbei oft um Großbanken (=> Risiko überschaubar), das Swap-Volumen ist auf 10% des Netto-Inventarwertes des ETFs begrenzt - und zudem besichern einige ETF-Anbieter diesen Wert noch zusätzlich.

Ein physischer Replizierer hat dieses Risiko nicht, dafür kann er u.U. Wertpapierleihe betreiben - und da könnte(!) der Vertragspartner theoretisch genauso pleite gehen.

Von daher sehe ich bzgl. des Risikos keinen großen Unterschied. 

 

Viele Grüße,

Jörg

 

 

Machine
Experte ★
192 Beiträge

Lieber Jörg,

 

hab' vielen Dank für Deine Erklärung. Ich hatte es mir mit gesundem Menschenverstand auch schon so ähnlich zusammengereimt, dass es am Ende beide ETF-Typen nahezu gleich "sicher oder unsicher" sind. Die Bestätigung eines solchen Bauchgefühls hier im Forum ist aber wirklich große Klasse. Ganz lieben Dank für Deine Hilfe und natürlich auch diejenige, der anderen Experten hier!

 

Ich wünsche allseits ein schönes Wochenende!

 

viele Grüße,

 

Mathias

 

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

Hey @Joerg78 

 

hier noch ein tolles Video zum Thema "Sparplan": Klick

 

Und hier eins, warum Cost-Average-Effect nicht existent ist: Klick

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

haxo
Legende
3.787 Beiträge

@Zilch  schrieb:

Hey @Joerg78 

Und hier eins, warum Cost-Average-Effect nicht existent ist: Klick


Naja, ganz ehrlich ist der Cost-Average-Effekt einfach mathematisch existent, da kann so ein Typ mit ausgeblichenem Nicki auch versuchen, die Binomial-Sätze anzuzweifeln. Der Typ scheint ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein zu haben :cat-tongue:

 

Klar, dass bei Sonderfällen und/oder  stetig steigenden Sterne-Aktien der CAE nicht funktioniert, aber für Hausmannskost ist er nach wie vor relevant.

 

hx.

MCGA - Make Community Great Again

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

@haxo  schrieb:

Klar, dass bei Sonderfällen und/oder  stetig steigenden Sterne-Aktien der CAE nicht funktioniert, aber für Hausmannskost ist er nach wie vor relevant.


Und warum ist er für jemanden, der in einen stetig steigenden MSCI World anlegt, relevant?  

Wo ist der Unterschied zu den 

 


@haxo  schrieb:


  stetig steigenden Sterne-Aktien


bei dem der CAE nach deiner eigenen Aussage nicht funktioniert? Also ein steigender genereller Aktienmarkt ist was anderes als eine generell steigende Aktie? Zumindest behauptest du das dadurch ja irgendwie.

Außer, dass du vielleicht mal Glück hast und ein oder zwei Mal hintereinander günstiger einsteigen kannst als zuvor, oder in einem Crash richtig Glück hast und richtig billig einkaufst wie jetzt bei Corona, aber wesentliche Auswirkungen hat es ohne langfristige Seitwärts- oder Abwärtsphasen nicht. Ich sehe da keinen Unterschied zwischen einzelnen Aktien oder dem Index. 

Edit: Und auch nur dann ist er mathematisch überhaupt existent. Nur wenn es mal länger abwärts geht. Mach ne stetig steigende Zahlenreihe mit 100 Werten und lass davon zwei Werte etwas mal niedriger sein als ein Wert zuvor. Relevant? Große Auswirkungen? Wirklich? 😉

 

Und was definierst du unter Hausmannskost, für welche der noch interessant ist?

 

Es mag schwer sein, wenn jemand anzweifelt, woran man jahr(zehnt)elang geglaubt hat. Aber etwas ausführlicher darfst du schon gerne werden wenn du schon sagst "naja aber eigentlich ist er schon relevant" 😉

 

Edit:

 

Hier mal die Monatsschlusskurse des A1JX52:

 

DatumZuletzt
Okt 21102,02
Sep 21101,28
Aug 21103,48
Jul 21100,6
Jun 2199,84
Mai 2196,09
Apr 2196,22
Mrz 2194,78
Feb 2189,9
Jan 2187,42
Dez 2086,55
Nov 2084,97
Okt 2077,8
Sep 2079,54
Aug 2080,69
Jul 2076,43
Jun 2076,61
Mai 2075,15
Apr 2073,62
Mrz 2067,18
Feb 2076,3
Jan 2083,16
Dez 1983,61
Nov 1982,08
Okt 1978,84
Sep 1978,79
Aug 1976,65
Jul 1978,18
Jun 1975,71
Mai 1973,51
Apr 1977,18
Mrz 1974,66
Feb 1973,19
Jan 1970,74
Dez 1865,58
Nov 1871,43
Okt 1870,85
Sep 1874,59
Aug 1874,43
Jul 1873,62
Jun 1871,83
Mai 1872,68
Apr 1870,45
Mrz 1868,06
Feb 1870,8
Jan 1872,26
Dez 1771,25
Nov 1770,43

 

Die rot markierten Felder sind die Monate, in denen der A1JX52 niedriger als zum Vormonat geschlossen hat, selbst wenn es nur ein paar Cents waren.

Hat das nun langfristig gesehen die mega Auswirkungen, sodass der CAE eine wirkliche Bedeutung bekommt?

 

Ich sehe, Windmühlen und so 😉 Naja, jeder darf glauben was er mag 🙂 

 

Edit 2:


@haxo  schrieb:


Naja, ganz ehrlich ist der Cost-Average-Effekt einfach mathematisch existent, da kann so ein Typ mit ausgeblichenem Nicki auch versuchen, die Binomial-Sätze anzuzweifeln. Der Typ scheint ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein zu haben :cat-tongue:


Dass der Cost-Average-Effect übrigens mathematisch vorhanden ist zweifelt übrigens ja keiner ernsthaft an (lediglich die Folgen/Auswirkungen). Der Vergleich mit Binominal-Sätzen hinkt sehr stark. Es geht ja vielmehr darum, ob so etwas überhaupt zum tragen kommt und ob das Ausmaß in irgendeiner Weise relevant ist, sodass man sagen kann "Sparpläne dienen dem Cost-Average-Effect" und das als gewichtendes Argument für Sparpläne nehmen kann. Und hier denke ich schlichtweg: Nö. Der Effekt ist so dermaßen minimal und marginal und es wäre sogar besser, wenn er NICHT zum tragen käme, denn dann gehen wir von einem steigenden Aktienmarkt aus. Wie gesagt, kannst ja gerne nachrechnen: Ohne längere Abwärtsbewegung macht sich das auf lange Sicht in der geringen Häufigkeit nicht bemerkbar. Der Effekt ist somit praktisch nicht da.

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GetBetter
Legende
8.087 Beiträge

Bitte nicht wieder diese müßige Diskussion ob der CAE existiert oder nicht.

 

Das er mathematisch existiert ist wohl unstrittig und keinem Sechstklässler sollte ein enstprechender Nachweis wesentliche Probleme bereiten. Insofern ist die Aussage im Video schlicht falsch bzw. – wohlwollender ausgedrückt – verkürzt.

 

Die eigentliche Frage ist nämlich, ob der definitiv vorhandene Effekt eher vorteilhaft oder eher nachteilig ist. Dies ist immer in Kombination mit dem ebenfalls existierenden Ansatz Time in the market beats usw. zu betrachten.

Welcher der beiden gegenläufigen Effekte wiegt als schwerer?

 

Da sagt die Wissenschaft, dass der Vorteil des CAE die fehlende Zeit nicht kompensieren kann und somit die Gesamtbetrachtung gegen eine CAE-Überlegung ausfällt.

Der CAE exsitiert also, ein daraus resultierender Vorteil aber nicht.

 

Eigentlich finde ich das alles aber gar nicht wichtig.

Einerseits ist die Frage in den allermeisten Fällen gar nicht praxisrelevant da die Portionsgröße durch das Gehalt und nicht durch finanzmathematische Überlegungen bestimmt wird.

Andererseits steht in der gesamten ETF-FAQ bisher nichts vom CAE, und das sollte meiner Meinung nach auch so bleiben.

digitus
Legende
9.094 Beiträge

@GetBetter  schrieb:

Bitte nicht wieder diese müßige Diskussion ob der CAE existiert oder nicht.


Das möchte ich dringend unterstreichen, weil es in diesem Thread lediglich um Kommentare zur ETF-FAQ als ganzes gehen soll (Lob, Anregungen, Kritik ... in genau dieser Reihenfolge 🤗). Der Cost-Average-Effekt ist schon sehr speziell ... und selbst wenn es ihn nicht gibt (was ich auch NICHT glaube), ist ein regelmäßiges Abzweigen kleiner Beträge einfach leichter als die Anlage großer Beträge ...

 

Und: wie @GetBetter richtig feststellt, steht zum CAE nichts in der FAQ. Also bitte - wenn weiterer Diskussionsbedarf besteht - einen eigenen Thread aufmachen oder in diesem bereits bestehenden weiterzumachen.

 

Grüße,

Andreas

Felix04
Einsteiger
1 Beiträge

Hallo liebe Community,

 

erstmal muss ich sagen, dass dieses Forum hier echt gut ist und mir sehr weitergeholfen hat. 

 

Allerdings habe ich da eine Nachfrage zum FAQ zum Thema "ausschüttend" und "thesaurierend".

 

Dort steht, dass man bis zu einem Depotwert von ca. 60.000 € (bzw. 120.000 €),  eher einen ausschüttenden ETF als ein thesaurierer nehmen soll, da bis dann der Freibetrag ausgenutzt werden kann. Den Gedanken dahinter habe ich verstanden aber wäre es nicht sinnvoller, einen thesaurierer zu sparen und am Ende des Jahres durch Verkauf/Kauf den gesamten Kursgewinn mitzunehmen um so den Freibetrag maximal auszunutzen?

 

Beispiel:

Depotwert: 30.000 € im thesaurierer

Kurssteigerung bis Dezember: 2.000 €

Durch Verkauf und Realisierung des Gewinns im Dezember

2.000 €*0,7 Teilfreistellung=1.400 € - 1.602 € Freibetrag = Keine Steuer UND man hat den gesamten Freibetrag ausgenutzt. Anschließend Wiederkauf durch die 32.000 €. Der einzige Haken sind hier für mich die Transaktionskosten (Bei 30.000 € für Verkauf/Kauf durchaus zu beachten).

 

Hätte ich jetzt wie im FAQ angegeben in einen ausschütter meine Geldanlage, würde ja "nur" die Ausschüttungsrendite von 1,5 - 2 % am Jahresende versteuert werden. Habe ich aber eine Kurssteigerung von z.B. aktuell 10 %, würde ich den Freibetrag ja eben nicht ganz ausnutzen, sondern nur einen Teil der "eigentlichen" Kurssteigerung.

 

Sind meine Bedenken so richtig oder habe ich da einen entscheidenden Posten übersehen?

 

Lieben Gruß

GetBetter
Legende
8.087 Beiträge

Hallo @Felix04  und herzlich willkommen.

 

Eigentlich handelt es sich hier um die FAQ. Folglich sollten generelle Fragen besser in einem eigenen neu zu eröffnenden Thread gestellt werden. Hier aber mal eine erste Kurzantwort:

 

Der von Dir angedachte Weg ist grundsätzlich auch möglich. Er funktioniert aber nur, wenn es auch tatsächlich eine Kurssteigerung gibt die man realisieren kann. Sollten die Märkte sich mal eine Zeit nach unten bewegen und der Wert steht im Minus, dann ist einfach nichts da womit man den Freibetrag ausnutzen könnte.

 

Ideal ist die Kombination aus beiden Faktoren:

  1. Ausschüttungen nutzen um zumindest einen (kontinuierlichen wachsenden) Teil des Freibetrages auszunutzen.
  2. Am Jahresende ggf. durch Verkauf/Kauf den durch die Ausschüttungen nicht ausgenutzten Betrag auffüllen.

Gut, falls das Deine Frage beantwortet.

Andernfalls bitte den ersten Absatz dieses Beitrages nochmal lesen 😉