am 14.11.2019 00:44
Ich habe meinen Riester-Vertrag (jaja, ich bin einer von "denen") diesen Sommer zu fairriester übertragen. Für den unwahrscheinlichen Fall dass das hier wen interessiert habe ich mal einen Screenshot gemacht von der Portfolio Zusammenstellung. Was die sich dabei gedacht haben bleibt wohl deren Geheimnis. Jeder ETF-Anfänger hier im Forum würde von @Joerg78 , @t.w. oder @GetBetter vermutlich den Hintern versohlt bekommen wenn er diesen ETF-Blumenstrauß präsentieren würde.
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 20.04.2020 19:02
Ich hab jetzt erst mal beide Verträge von der Beitragszahlung auf 0 gestellt. Mal sehen, wie es mit fairriester demnächst weiter geht. Ich hatte zwischendurch auch mal überlegt das angesparte Guthaben für die Tilgung unseres Hausdarlehens zu verwenden. Damit würden die Zulagen und Steuererparnisse nicht verloren gehen.
am 15.05.2020 10:49
Sehr erhellender (und frustrierender) Beitrag:
Besonders interessant (und bitter) wird es in den Kommentaren in welcher die aktuelle Entwicklung fortgeführt wird. Zitat:
– und jetzt die schlimme Nachricht: es wurde entschieden das Konzept völlig zu verändern. Es wird keine 100% Aktienquote mehr geben. Statt dessen werden im nächsten Schritt erst mal alle Kunden in Rentenfonds umgeschichtet. Ist dann irgendwann der Wert der Fonds größer als der Barwert der Garantie, werden die „überschüssigen“ Rentenfonds verkauft und in Aktienfonds umgeschichtet.
am 15.05.2020 12:23
Der Beitrag fängt schon mal gut an:
"die Corona Krise hat einigen Riester Sparern die Altersvorsorge zerschossen." <-- Nein, denn du bekommst garantiert das wieder was du plus Zulagen eingezahlt hast. +-0% sind dir also sicher, egal was kommt.
Das ist die Garantie für die du den Vertrag abgeschlossen hast - alles weitere, also Rendite um mehr zu haben, ist ein Bonus, mehr nicht. Jeder, der seine Altersvorsorge durch Eigenanlage im Aktienmarkt vorgenommen hat und nun mit dem entsparen loslegen wollte hat deutlich schlechtere Karten.
Von daher kann es eigentlich völlig egal sein was fairr oder die Bank mit dem Geld macht, ob es auf dem Verrechnungskonto liegt und die dann später Lücken mit Eigenkapital ausfüllen oder ob die in Aktien investieren oder in Anleihen oder das Geld einem Kameltreiber aus dem Oman unters Kopfkissen legen - du bekommst das, was du eingezahlt hast, wieder. Die Altersvorsorge ist somit gesichert und nicht zerschossen. Einzig die verlorene Kaufkraft ist der Verlust den man erleidet. Aber dafür ist es risikofrei und man hat durch die Zulagen mehr eingezahlt als wenn man es auf ein Tagesgeldkonto gelegt hätte.
Ist es blöd? Ja, irgendwie schon. Grund zum jammern sehe ich allerdings nicht.
am 15.05.2020 12:40
Ich gebe Dir recht...runtergebrochen auf das Kern-Konstrukt bleibt Riester ein "Geld unters Kopfkissen on steroids"-Produkt. Aber wir sind uns ja auch einig dass die Riester so nicht landläufig gesehen wird / wurde und eine gewisse Rendite einkalkuliert ist. INSBESONDERE dann wenn man aufgrund der schlechten Performance seines alten Riester-Vertrages zu fairr gewechselt ist, wo einem vollmundig sagenhafte Rendite durch den Aktienmarkt versprochen wurde. (bisschen überspitzt formuliert jetzt).
Ich hab das an anderer Stelle schon mal geschrieben - ich kann das durchaus nachvollziehen, dass fairr seine Schäfchen ins Trockene retten musste als es knallte. Es ist aber natürlich auch sehr ärgerlich dass diese Verluste ohne Ankündigung realisiert wurden und jegliche Rendite der letzten Jahre erstmal futsch ist und man sich scheinbar erstmal dem Aktienmarkt bis auf weiteres verweigert. Im Prinzip hat man sein Produkt damit ad absurdum geführt und fährt nun aktuell das Gegenteil von dem das was man verspricht. Schon bizarr.
am 15.05.2020 13:14
@Justin Smith schrieb:Ich gebe Dir recht...runtergebrochen auf das Kern-Konstrukt bleibt Riester ein "Geld unters Kopfkissen on steroids"-Produkt. Aber wir sind uns ja auch einig dass die Riester so nicht landläufig gesehen wird / wurde und eine gewisse Rendite einkalkuliert ist. INSBESONDERE dann wenn man aufgrund der schlechten Performance seines alten Riester-Vertrages zu fairr gewechselt ist, wo einem vollmundig sagenhafte Rendite durch den Aktienmarkt versprochen wurde. (bisschen überspitzt formuliert jetzt).
Ja das stimmt, wenn man aus Kostengründen oder schlechter Performance zu fairr gewechselt ist schaut man nun natürlich blöd in die Röhre weil man sich denkt "Verluste okay, aber nun den Aufschwung nicht mitnehmen wenn er kommt und eventuell den Zeitpunkt verpassen ist echt mies". Ich weiß nicht wie die Verträge gestaltet sind, ob sich fairr einen eventuellen Passus eingebaut hat um die Strategie zu ändern oder wie die Bewerbung von Kunden war. Vielleicht könnte ja eine Klage angestrebt werden (Verbraucherschutz), aber ich weiß nicht inwiefern das möglich ist wenn eine nicht gerade klein geschriebene Passage im Vertrag eindeutig auf etwaige Möglichkeiten hinweist. Bin eben kein Anwalt.
@Justin Smith schrieb:Ich hab das an anderer Stelle schon mal geschrieben - ich kann das durchaus nachvollziehen, dass fairr seine Schäfchen ins Trockene retten musste als es knallte. Es ist aber natürlich auch sehr ärgerlich dass diese Verluste ohne Ankündigung realisiert wurden und jegliche Rendite der letzten Jahre erstmal futsch ist und man sich scheinbar erstmal dem Aktienmarkt bis auf weiteres verweigert. Im Prinzip hat man sein Produkt damit ad absurdum geführt und fährt nun aktuell das Gegenteil von dem das was man verspricht. Schon bizarr.
Man müsste sich schon fragen welche Expertise die Finanzexperten der Bank, die das am Ende beschlossen haben, wirklich haben. Dennoch haben alle Kunden immer noch mindestens das, was sie mit Zulagen eingezahlt haben, oder darüber hinaus. Und stehen somit besser dar als manch andere.
Ich bin gespannt wie es weitergeht - aber am Ende froh nicht zu fairr gewechselt zu sein (wie ich auch mal überlegt hatte, es dann aber doch nicht tat).
am 15.05.2020 13:16
"Dazu sparen wir halt den Maximalsatz, um auch die Steuerermäßigung mitnehmen zu können."
Die Zulagen werden von der Steuerermäßigung abgezogen. Mit dem Maximalsatz verringert man doch sogar die prozentuale Förderung. Die entspricht dann der eines Singles ohne Kinder, der die Steuerermäßigung mitnimmt.
Zahlt man nicht die 42% Höchstsatz Steuern ist die Förderung sogar geringer als beim Single, da der aufgrund seines hohen Steuersatzes mehr Steuern spart.
Aber vielleicht habe ich auch noch nicht verstanden was ihr da macht? Kannst ja mal erklären.
am 15.05.2020 13:23
"Bei Riester Verträgen muss euch mindestens euer eingezahltes Kapital inkl. des Zulagen zu Rentenbeginn ausgezahlt werden."
Ausgezahlt darf nur maximal 30% werden, der Rest wird verrentet. Außer die monatliche Rente wäre kleiner als 31 Euro.
Wenn dir dann der Rentenfaktor nicht schmeckt kommt doch wieder die förderschädliche Kündigung in Frage.
am 15.05.2020 13:41
"Bei mir kommen bestimmt so 3000-4000 Euro zusammen an Zulagen und Steuerersparnis."
Das ist doch sowieso noch nicht dein Geld. Du hast aus netto brutto gemacht und musst als Rentner aus deinem Brutto erst mal wieder netto machen.
Die Förderung ergibt sich aus der Differenz der beiden Steuersätze (Arbeitnehmer, Rentner).
Wer z.B. als Arbeitsloser einfach seine 2100 Euro weiter einzahlt und verschläft seinen Vertrag zu pausieren, der bekommt nur 175 Euro Zulage ohne Steuerersparnis (hat ja als Arbeitsloser keine Steuern gezahlt). Eine Ersparnis von 8,33%. Er hat aber als Rentner sicherlich nicht weniger als 25% Grenzsteuersatz (da reichen 15.000 Euro Jahreseinkommen).
Ab 2040 werden Renten zu 100% versteuert (ab 2030 zu 90%). Da zahlt ein Rentner mehr Steuern als ein Arbeitnehmer mit gleich hohem Bruttoeinkommen, da der Rentner keine RV-Beiträge und keinen AN-Pauschbetrag absetzen kann.
Das wäre dann sogar eine negative Förderung und kein "Geschenk" von 175 Euro.
am 15.05.2020 13:57
"+-0% sind dir also sicher, egal was kommt. "
Nö, wenn die Sutor Bank pleite geht ist die Garantie hinfällig. Steht sogar auf der Webseite von Fairr.
am 15.05.2020 14:18
@Towo schrieb:
"+-0% sind dir also sicher, egal was kommt. "
Nö, wenn die Sutor Bank pleite geht ist die Garantie hinfällig. Steht sogar auf der Webseite von Fairr.
Wirklich? Dann wäre aber ja auch das eingesetzte Kapital kein Sondervermögen das man bei einem anderen Riesteranbieter dann unterbringen kann und im Falle einer Insolvenz der Bank komplett weg, oder verstehe ich das nun falsch?