am 26.02.2021 18:34
Liebe Community,
ich habe mir bereits ganz fleißig alle 22 Seiten des tollen FAQs durchgelesen und mich auch mit Hilfe der Suchfunktion durch viele andere Beiträge geklickt und gelesen. Vor diesem Hintergrund schäme ich mich fast ein wenig, nun eine Frage zu stellen von der ich glaube, noch keine Lösung gefunden zu haben. Sie ist vermutlich recht sinnbefreit, ich freue mich aber trotzdem über jede Antwort und/oder über den Verweis auf DEN Beitrag, in dem ich alles finde 🙂
Nun denn: Ich bespare seit August letzten Jahres monatlich einen Sparplan in dem 3 ETFs sind. Auf meinem Tagesgeldkonto liegen nach Abzug meines definierten Notgroschens nun noch circa 20.000 € rum, die ich gerne im gleichen Verhältnis wie im Sparplan auch in eben jene ETFs stecken möchte, am liebsten auf einen Schlag.
Ich habe bereits gelesen, dass die maximale monatliche Sparrate im Sparplan 1.000 € beträgt. Ich könnte nun also 20 Monate lang meinen angepassten Sparplan ausführen lassen, bis das Geld verteilt ist. Im Grunde spricht auch nichts dagegen aber nun klicke ich mich eben durch die Benutzeroberfläche meines persönlichen Bereichs und finde auch die Option "Order" > "Inlandsorder".
Es tut mir wie gesagt sehr leid, dass ich das an dieser Stelle wirklich fragen muss, aber könnte ich denn nicht auch einfach hierüber die entsprechenden ETFs suchen und 3x hintereinander (mit der entsprechenden Gewichtung) die ETFs kaufen?
Tja, das ist es auch schon. Wahrscheinlich sind es 2 völlig verschiedene Paar Schuhe von denen ich spreche ohne es zu wissen UND ich habe einen gehörigen Denkfehler, aber daher bin ich froh um jede Erleuchtung die mir zuteil wird 🙂
Viele Grüße und schon jetzt ganz vielen Dank!
am 01.03.2021 16:59
Nein, der Sparplan existiert bereits seit August '20 und wird monatlich bespart.
Ah, okay der Vanguard FTSE klingt ja sehr gut 🙂 Aber mal doof gefragt: Gibt es noch einen anderen Vorteil des All-World, außer dass der Sparplan schlanker aussieht und ich nur Kosten für einen habe?
Ich weiß gar nicht wieso, aber irgendwie habe ich immer die ausschüttenden ETFs vermieden. Vielleicht, weil ich glaube es sei bequemer auf thesaurierende zu setzen...?
Zum Nasaq100: Der erhält momentan in der Tat einen Anteil von 10%. Da der Disruptive aber auch gut aussieht, stellt sich mir gerade eine andere Frage:
Sollte man regelmäßig (was immer das heißt), bzw. ist es überhaupt sinnvoll, seinen einmal erstellten Sparplan mit den gewählten ETFs anzupassen und "alte" Modelle gegen andere austauschen? Ich meine jetzt kein monatliches ETF-Hopping, aber sollte man grundsätzlich vielleicht alle paar Jahre (?) mal den Sparplan sozusagen "durchtauschen"?
Ist die Idee eines jahrelang gleichbleibenden Sparplans (in meinem Fall ist es als Altersvorsorge gedacht), den man erstellt, "vergisst" und sich am Ende freut, naiv? 😄
Viele Grüße, Julia
am 01.03.2021 17:22
Hallo Julia,
@juleswdl schrieb:Nein, der Sparplan existiert bereits seit August '20 und wird monatlich bespart.
Okay, dann machen wir auf der Basis weiter. Wie ist das Verhältnis von MSCI World zu EM?
@juleswdl schrieb:Ah, okay der Vanguard FTSE klingt ja sehr gut 🙂 Aber mal doof gefragt: Gibt es noch einen anderen Vorteil des All-World, außer dass der Sparplan schlanker aussieht und ich nur Kosten für einen habe?
Gibt keine dummen Fragen, wenn erkennbar ist, dass Du Dich mit dem Thema beschäftigt hast
Der Vorteil des FTSE All-World ist dass Du den EM-Anteil gleich mit drin hast und Dir um Rebalancing keine Sorgen mehr machen musst. Und sonst: Klar ist das Depot dann schlanker.
@juleswdl schrieb:Ich weiß gar nicht wieso, aber irgendwie habe ich immer die ausschüttenden ETFs vermieden. Vielleicht, weil ich glaube es sei bequemer auf thesaurierende zu setzen...?
In der ETF-FAQ wird das Thema mit den steuerlichen Vorteilen erklärt. Klar ist thesaurierend bequemer, andererseits ist auch der Aufwand, dann einmalig die Sparrate um die Ausschüttung hochzusetzen, überschaubar.
@juleswdl schrieb:Zum Nasaq100: Der erhält momentan in der Tat einen Anteil von 10%. Da der Disruptive aber auch gut aussieht, stellt sich mir gerade eine andere Frage:
Sollte man regelmäßig (...) seinen einmal erstellten Sparplan mit den gewählten ETFs anzupassen und "alte" Modelle gegen andere austauschen? Ich meine jetzt kein monatliches ETF-Hopping, aber sollte man grundsätzlich vielleicht alle paar Jahre (?) mal den Sparplan sozusagen "durchtauschen"?
Natürlich sollte man hin und wieder (ich mache es zum Jahreswechsel) die ETFs jenseits des Basis-Investments (also unter die Lupe nehmen, ob sie performancemäßig und überhaupt die Erwartungen erfüllt haben. Dann ist die Frage, ob man sie zwar nicht mehr bespart, aber weiter behält oder komplett umschichtet.
Und nein, ich würde nicht grundsätzlich durchtauschen ... was gut läuft, läuft weiter ...
@juleswdl schrieb:Ist die Idee eines jahrelang gleichbleibenden Sparplans (in meinem Fall ist es als Altersvorsorge gedacht), den man erstellt, "vergisst" und sich am Ende freut, naiv? 😄
Nein. Aber dann sollte es tatsächlich NUR ein Welt-ETF (und dann idealterweise der FTSE All-World) sein. Schon wenn Du noch einen separaten EM-ETF hast, musst Du hin und wieder Rebalancing betreiben und schauen, ob das Verhältnis World zu EM noch passt.
Grüße,
Andreas
am 01.03.2021 17:45
Hallo Andreas,
das Verhältnis von MSCI World zu EM ist 60/30. Das ist doch nicht verkehrt oder? Ich bin schon ganz verunsichert 😄
Genau, die FAQs waren es auch, die mich zu dem tollen Video von Finanztip geführt haben, in dem die 4 verschiedenen Steuerstrategien durchgespielt wurden. Das hatte mich nochmal in der Strategie des "alle thesaurierend und nix mehr machen" bestärkt, aber ich sehe auch ein, dass Rebalancing etwas ist, worauf man achten sollte. Dann werde ich wohl mal umsatteln und die beiden ETFs durch den FTSE All World tauschen 🙂 Der Aufwand, die Ausschüttung durch Anpassung der Sparrate wieder zu investieren hält sich ja nun wirklich in Grenzen, genau wie du sagst.
Vielen herzlichen Dank und viele Grüße,
Julia
01.03.2021 17:50 - bearbeitet 01.03.2021 17:51
01.03.2021 17:50 - bearbeitet 01.03.2021 17:51
@juleswdl schrieb:das Verhältnis von MSCI World zu EM ist 60/30. Das ist doch nicht verkehrt oder? Ich bin schon ganz verunsichert 😄
Da fehlen dann 10 ![]()
Oder soll es World 60, EM 30 und NASDAQ 10 heißen?
@juleswdl schrieb:Dann werde ich wohl mal umsatteln und die beiden ETFs durch den FTSE All World tauschen 🙂
Wieviel liegt denn schon in MSCI World und EM? Wenn es bereits jeweils vierstellige Beträge sind, liegen lassen (nicht verkaufen) und im FTSE All-World weiter sparen.
Grüße,
Andreas
am 01.03.2021 18:14
😄 Genau, World 60, EM 30 und Nasdaq 10.
Im World liegen etwa 1.600 EUR, im EM derzeit nur etwa 700 EUR. Also beide liegen lassen, oder EM verkaufen und neu investieren in FTSE All-World bei gleichzeitiger Stilllegung vom MSCI World?
Liebe Grüße,
Julia
am 01.03.2021 18:18
Nein, dann lass beide (World und EM) liegen und verkaufe keinen von beiden. Beende die Sparpläne auf die zwei und führe die Sparraten in den neuen FTSE All-World-Sparplan zusammen.
Den NASDAQ besparst Du ja auch weiter, oder?
Grüße,
Andreas
am 01.03.2021 18:30
So wird's gemacht! 🙂
Also ein bisschen Tech schadet nie, irgendwie würde ich diese Beimischung gerne drin lassen. Aber da ich mir eben fleißig die Rosinenpicker-Tipps durchgelesen habe, würde ich den ggf. auch tauschen gegen den Disruptive, den du empfohlen hast.
Grüße,
Julia
am 01.03.2021 18:41
Nein, gegen den NASDAQ ist auch nichts einzuwenden. Ob ich jetzt NASDAQ und Disruptive beimischen würde, weiß ich nicht.
Kann man aber im Verhältnis 80:10:10 mit dem FTSE All-World schon machen ... dann sind die US-Papiere aber sehr stark vertreten.
Grüße,
Andreas
am 01.03.2021 23:41
@juleswdl schrieb:Mein Sparplan besteht aktuell aus diesen 3 ETFs:
Xtrackers MSCI World UCITS ETF 1C (A1XB5U)
Xtrackers MSCI Emerging Markets UCITS ETF 1C (A12GVR)
iShares Nasdaq 100 UCITS ETF (Acc) (A0YEDL)
Seit heute Nachmittag habt ihr zwei ja ganz ordentlich gechattet und dabei ein Ergebnis entwickelt, das man durchaus so machen kann. Andererseits muss ich aber sagen, dass der ursprüngliche Ansatz (s.o.) auch nicht grundlegend verkehrt ist.
Mir persönlich wäre zwar der EM-Anteil auch zu hoch, das ist aber bekanntermaßen Geschmackssache und muss langfristig kein Nachteil sein.
Nimm die Variante die sich für Dich richtiger anfühlt. Falls es die A1JX52-basierte ist, dann würde ich die beiden Xtrackers-ETFs so verkaufen, dass Du den Steuerfreibetrag bestmöglich ausnutzt. Falls der vollständig verfügbar ist, dann bedeutet das sicher Komplettverkauf. Andernfalls ist auch der potionsweise Verkauf eine Option.
am 02.03.2021 10:31
Vielen Lieben Dank Euch allen! Ich bin ein ganzes Stück schlauer und ganz happy, dass ich hier so toll und schnell Hilfe gefunden habe 🙂
Liebe Grüße,
Julia