27.06.2021 11:48 - bearbeitet 22.07.2021 10:06
Liebe Freundinnen, liebe Freunde der Geldanlage,
was folgt ist ein weiterer Grundlagenbeitrag über Aktien. Wie von mir gewohnt leicht arrogant und besserwisserisch, aber wie gewohnt knallhart recherchiert und wahr. Ich habe untersucht, ob eine hohe Dividendenrendite ein Qualitätsmerkmal für Aktien ist. Spoiler: Sie ist es nicht. Alles andere als.
Viele Anleger, die sich hobbymäßig mit Aktien beschäftigen, schauen auf die Dividendenrendite und laden sich gerne Aktien ins Depot, die eine hohe Ausschüttung haben. Klar, man will ja was haben von seinem Investment. Und in Zeiten von Null- oder Negativzinsen ist doch ein regelmäßiger Geldsegen aus Aktien was schönes. Das haben die Anleger aus Sparbuchzeiten so gelernt, also ist die Dividende "der neue Zins". Es gibt auch vermeintlich gute Gründe dafür:
Verfechter von Dividendenstrategien verweisen auf die unterschiedliche Wertentwicklung des "normalen" DAX-Performanceindex (WKN 846900) und des weniger bekannten DAX-Kursindex (WKN 846744), der die Ausschüttungen nicht einbezieht. So hat der DAX-Kursindex in den vergangenen fünf Jahren 44 Prozent zugelegt, der Performance-DAX inklusive Dividenden, Bezugsrechten usw. jedoch 64 Prozent. In den letzten zehn Jahren waren es beim DAX ohne Dividende im Schnitt 6 Prozent pro Jahr und inklusive Dividenden 9 Prozent pro Jahr. Das kennt Ihr genau so auch aus der Fachpresse: Langfristig und über alle Anlageregionen verdanken wir etwa ein Drittel der Wertentwicklung den Dividenden. Außerdem sind doch hohe Dividenden angeblich ein Beweis für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Denn:
In der Presse liest man gelegentlich über Dividendenstrategien, die dann beispielsweise "Dogs of the Dow" oder "Dividenden-Aristokraten" genannt werden. Das sind solche vorbereiteten Texte, die die Redaktionen einmal im Jahr aufwärmen, wenn ihnen sonst nichts einfällt; der journalistische Fachbegriff dafür lautet "Stehsatz". Auch ich habe schon darüber berichtet, hier. Die Aussage ist immer, dass man mit solchen Dividendentiteln den Dow Jones oder den DAX schlagen kann. Das mag schon sein, aber ist das Euer Ziel? Es gibt eine Reihe von Aktien, die auch ganz ohne Dividende deutlich den DAX schlagen, die mit durchschnittlich 40 Prozent pro Jahr (!) steigen, und zwar nicht erst seit gestern, sondern seit 20 Jahren und mehr. Das sind dann Trendaktien.
Dividendenstrategien erlauben also eine kleine Outperformance gegenüber den bekannten Aktienindizes. Doch die Wahrheit ist komplexer:
Profis wissen, dass die Rendite an der Börse aus zwei Komponenten besteht: Da wäre zum einen die Dividende, also die jährliche Ausschüttung an die Aktionäre. Die Dividende wird im Idealfall aus dem Gewinn bezahlt, den das Unternehmen gemacht hat. Manchmal wird aber auch mehr als der Gewinn ausgeschüttet: Die Dividende stammt dann aus der Substanz, aus dem Eigenkapital, und das ist nicht nachhaltig, um mal ein Modewort zu vermeiden. Das war jahrelang bei der Deutschen Telekom so. Zum anderen gibt es Kursgewinne: Wer billig kauft und teuer verkauft, wird ebenfalls Gewinn mit Aktien machen. Und diese zweite Komponente wird von vielen Privatanlegern, die nur auf die Dividende achten, grob unterschätzt! Denn:
Dividendenanleger sehen eine Investition wie einen Baum, der langsam aber stetig wächst und immer größere Früchte (also Dividenden) abwirft. Oder eine Kuh, die man regelmäßig melkt. Oder ein Huhn, das jeden Tag ein Ei legt. Einen Zahlungsstrom ohne Transaktionskosten, ohne dass man etwas dafür tun muss. Einen solchen Dividendenbaum im Garten zu haben ist doch ein durchaus sympathischer Gedanke, oder?
Zunächst einmal möchte ich mit einem großen Missverständnis aufräumen: Dividenden sind kein geschenktes Geld! Das Unternehmen wird bilanziell um den ausgeschütteten Betrag weniger wert, denn das Geld fehlt in der Kasse, und das spiegelt sich am "Dividendenabschlag" im Aktienkurs wider. Wenn eine Firma mit einem Aktienkurs von 100 Euro eine Dividende von 5 Euro ausschüttet, fällt der Kurs am Tag der Ausschüttung ("Ex-Tag", lateinisch "ex" = "ohne", also ohne die Dividende) auf 95 Euro. Wenn ich 20 Aktien halte, hatten die vor der Dividende einen Wert von 20 x 100 = 2000 Euro. Nach der Ausschüttung ist mein Investment nur noch 1900 Euro wert, dafür habe ich 100 Euro in bar erhalten. Und die 100 Euro muss ich auch noch versteuern. Ihr seht:
Die Dividende ist ein linke-Tasche-rechte-Tasche-Geschäft. Und es wird noch schlimmer: Wenn ein Unternehmen ständig hohe Dividenden ausschüttet und auf diese Weise regelmäßig einen starken Kursabschlag erzeugt, kann sich kein guter Trend bilden. Wie die Erfahrung zeigt, mögen die Profis solche Aktien nicht besonders, so dass man langfristig viel weniger Geld damit verdient als mit Aktien ohne Ausschüttung. Mehr dazu später.
Irgendwie ist doch auch verständlich, dass eine rein auf Dividenden fixierte Strategie nicht erfolgreich sein kann. Denn wenn ich mein Unternehmen ständig "melke", wenn ich ständig Geld an die Aktionäre abführe, dann bleibt weniger für Investitionen übrig. Oder sollte das Management einfach keine Ideen für neue Investitionen haben, so dass sie das Geld lieber an ihre Eigentümer -- das sind die Aktionäre -- zurückzahlen? Wenn ich investiere, dann soll das Geld für mich arbeiten und nicht wieder an mich zurückfließen. Sollte ich doch mal Bargeld benötigen, verkaufe ich einfach einige Aktien. Das hat dann mathematisch genau den gleichen Effekt wie eine Dividende: Mein Investment wird weniger wert, dafür habe ich mehr Bargeld auf dem Konto. Auf diese Weise kann man sich übrigens mit fast jeder beliebigen Aktie fast jede beliebige gewünschte Dividendenrendite selbst basteln! Wer bei einer Aktie, die keine Dividende bezahlt, eine Dividendenrendite von 8 Prozent möchte, verkauft einfach 8 Prozent seiner Aktien. Mehr noch:
Ganz wichtig ist, dass die Dividende nicht garantiert ist. Der typische deutsche Sparer kennt das von festverzinslichen Anleihen: Da kann er sich jedes Jahr auf eine vorgegebene, feste Ausschüttung freuen. Bei Aktien ist das ganz anders! Wie oft musste ich in den Jahren 2017 bis 2020 hier in der Community lesen: "Ich kaufe Shell, die zahlen eine hohe Dividende". Ich habe Euch immer vor Shell gewarnt. Naja, das ist eine Ölaktie, und der Ölbranche geht es nicht besonders gut. Und so kam es, dass am 30. April 2020 die vierteljährliche Ausschüttung von 42 auf 14 Cent gedrittelt wurde. Die Quittung für Aktionäre, die auf die hohe Dividendenrendite reingefallen waren, gab es prompt: Von Mai bis Oktober 2020 hat die Aktie gut 40 Prozent verloren. Um das wieder aufzuholen, muss Shell viel Dividende bezahlen. Ob das passiert? Wer das Papier heute noch im Depot hat, darf es mit einem Stopkurs bei 14,50 Euro halten. Es gibt noch weitere Gründe für die Beliebtheit von Dividenden:
Wer nicht hin und her handeln muss um Gewinne zu realisieren, sondern regelmäßige Dividenden kassiert, kann mit einer Buy-and-Hold-Anlage und einem langfristigen Anlagehorizont am Ball bleiben. Langfristiges Investieren birgt viele Vorteile. Eine hohe Dividende ist also auch ein psychologischer Effekt für Aktionäre, die dann den Eindruck haben, ihrem Unternehmen geht es gut und sie bekommen ständig Geld "geschenkt". Was für ein fataler Irrtum! Freilich:
Den steuerlichen Aspekt darf man nicht ganz vernachlässigen. Es ist wichtig, dass Ihr Euren jährlichen Sparerfreibetrag aufbraucht (801 Euro pro Jahr für Ledige und das Doppelte für gemeinsam veranlagte Ehepaare). Das geht mit Dividenden oder auch durch gezielte Verkäufe von Aktien (oder Zertifikaten), die im Gewinn liegen. Letzteres widerspricht der Börsenregel "Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen" und kostet Gebühren. Also Dividenden. Doch sobald der Freibetrag verbraucht ist, besteht kein Grund mehr, Dividenden zu kassieren. Das gilt übrigens analog auch für ETF und sonstige Fonds: Wer seinen Freibetrag anderweitig aufbrauchen kann, der kauft thesaurierende Fonds. Ansonsten helfen ausschüttende Fonds dabei, den Freibetrag zu verwerten. Damit zur Sache:
Ich habe eine große Auswertung aus meiner Datenbank mit vielen tausend Aktien weltweit durchgeführt und untersucht, wie sich die Gewinne nach Dividenden und Kursgewinnen aufteilen. Dazu habe ich für jede Aktie ein Investment von 1000 Euro am 30.12.2010 zum damals aktuellen Kurs simuliert. Das Ergebnis meiner Auswertung: Wieviel ist das Investment heute wert (Kursgewinn per Freitag, 25.06.2021), und wieviel Bargeld habe ich durch Dividenden erhalten? Bei den Dividenden wurden ausländische Quellensteuern abgezogen, aber keine deutschen Steuern berücksichtigt, denn die fallen ja auf Dividenden und Kursgewinne gleichermaßen an. Die jeweils angegebene Dividendenrendite ist die von 2020, also alle im Jahr 2020 gezahlten Ausschüttungen geteilt durch den aktuellen Aktienkurs.
Fangen wir mit der Dividendenrendite an. Angenommen, ich hätte im Jahr 2010 bereits die Dividenden des Jahres 2020 gekannt und entsprechend eingekauft, wären folgende Aktien im Depot gelandet (sortiert nach Dividendenrendite):
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Die dritte Spalte enthält die Dividendensumme seit dem Kauf, die vierte Spalte den heutigen Wert des Investments (Kurswert plus erhaltene Dividenden), und die letzte Spalte die Dividendenrendite des Jahres 2020.
Lesebeispiel: Die BASF-Aktie hat am 30.12.2010 knapp 60 Euro gekostet. Für meine 1000 Euro hätte ich damals also 16,667 Aktien erhalten. Für diese Aktien hätte ich in den folgenden Jahren bis heute insgesamt eine Dividende von 438,55 Euro (vor Steuern) kassiert. Heute hat die Aktie einen Kurs von 65,95 Euro, meine Aktien sind also 1100 Euro wert; plus Dividende ergibt sich ein Wert von 1538,27 Euro. Die Dividendenrendite von 5 Prozent ergibt sich aus der in 2020 gezahlten Dividende von 3,30 Euro geteilt durch den aktuellen Kurs von 65,95 Euro. Man sieht:
NortonLifeLock (die Virenschutzfirma formerly known as Symantec) hat im Januar 2020 eine Sonderdividende von 12 Dollar pro Aktie ausgeschüttet, die extrem hohe Dividendenrendite ist also schon mal ein erstes Beispiel für eine optische Täuschung.
Hätte man sich für die Aktien mit einer hohen Dividendenrendite entschieden, wäre das Investment heute durchgehend zwischen 1000 und 3000 Euro wert. Mit dem Spielcasino-Anbieter bet-at-home wäre das Vermögen sogar auf knapp 6200 Euro angestiegen. Doch zwei Unternehmen, nämlich TUI und der Gefängnisbetreiber CoreCivic, haben es geschafft, das Vermögen von 1000 Euro sogar zu reduzieren -- trotz großzügiger Dividenden! Alles gerade so akzeptabel, aber nicht richtig toll. Weiter:
Dann untersuchen wir mal, was passiert, wenn man die Höhe der Dividenden der letzten 10 Jahre betrachtet. Hier ist die Tabelle nach der Dividendensumme sortiert:
Tabelle 2. Sortierung nach Summe gezahlter Dividenden
WKN Name Div-Summe Div+Best DivRen
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A0JK2A Aurelius AG Inhaber- 3313,87 7644,15 0,00%
A0DNAY bet-at-home.com AG I 2629,74 6167,09 5,26%
A2NB65 mutares AG Namens-Ak 2100,00 14369,97 4,89%
A0Z2ZZ freenet AG Namens-Ak 1827,85 4336,71 0,20%
A0NFN3 BB Biotech AG Namens 1623,73 9610,95 2,64%
A1A6V4 KPS AG Namens-Aktien 1473,12 7043,01 3,28%
750750 WashTec AG Inhaber-A 1429,22 7326,86 0,00%
645932 LANG & SCHWARZ WERTP 1381,49 21121,75 0,00%
511000 All for One Steeb AG 1227,99 11568,91 1,88%
605283 Maschinenfabrik Bert 1214,84 5761,72 1,74%
A2JG9Z Broadcom Corp. Regis 1186,76 19523,21 2,50%
A0ETBQ MBB Industries AG In 1164,33 20412,68 0,54%
646450 Leifheit AG Inhaber- 1106,02 6275,07 1,22%
540710 CENIT AG SYSTEMHAUS 1104,90 3701,05 0,00%
723133 SIXT AG Vorzugsaktie 1104,47 6619,03 0,07%
509310 AMADEUS FIRE AG Inha 1090,72 6372,01 0,00%
556520 DUERR AG AKTIEN O.N. 1084,18 6730,44 2,41%
510440 ATOSS Software AG In 992,24 22245,97 0,72%
A0EQ57 HELMA Eigenheimbau A 987,58 8043,48 3,26%
A2YN77 pferdewetten.de AG N 982,91 42008,55 1,04%
658080 Mensch u. Maschine S 976,74 15348,84 1,38%
765723 Villeroy & Boch AG I 976,39 4721,03 3,15%
894648 LOCKHEED MARTIN CORP 968,16 7080,86 2,26%
200417 ALTRIA GROUP INC. SH 959,25 3086,32 6,37%
540868 OEKOWORLD AG Namens- 881,75 26308,95 0,83%
521690 Tradegate AG Wertpap 867,13 21846,15 0,56%
840400 ALLIANZ AG HOLDING V 863,04 3276,73 4,47%
750450 Turbon AG Inhaber-Ak 838,24 1355,88 0,00%
A0JM2M Blue Cap AG Inhaber- 836,12 9598,66 2,86%
784686 Viscom AG Inhaber-Ak 813,95 2968,99 0,36%
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Nach dieser Strategie hätte man Aurelius kaufen müssen und zwischen 30.12.2010 und heute insgesamt 3314 Euro an Dividenden kassiert. Schade: Für 2019 hat das Unternehmen die Dividende gestrichen, die Rendite (zahlbar im Jahr 2020) ist also Null. Siehe oben: Eine Dividendengarantie gab es nicht. Das Vermögen wäre mit diesen Dividendenaktien auf einen Wert zwischen 1300 und 42.000 Euro angestiegen -- recht ordentlich und schon besser als in der ersten Tabelle!
Doch richtig spannend wird es jetzt, wenn man die große Tabelle mal nach dem aktuellen Vermögenswert (Dividende plus Bestand der Aktien) sortiert:
Mit anderen Worten: Das sind die Aktien, mit denen man wirklich Geld verdient hätte! Richtig gute Aktien zahlen keine Dividende. Wer auf Chemometec gesetzt hätte, der hätte aus 1000 Euro stolze 145.000 Euro gemacht -- das entspricht einem Plus von über 60 Prozent pro Jahr, und zwar ohne einen einzigen Cent Dividende! Aber auch die Vermögensgewinne mit den anderen Titeln sind beeindruckend -- und das durchgehend ohne Dividende oder mit im Verhältnis sehr kleinen Ausschüttungen. Die Aktie aus der dritten Liste mit der höchsten Ausschüttungssumme ist die von Pferdewetten.de, da wären 982 Euro drin gewesen. Aber auch das ist ein lächerlich kleiner Betrag im Vergleich zum Kursgewinn von 40.026 Euro!
Ich habe diese Auswertung übrigens auch für viele andere Kauf- und Verkaufzeitpunkte durchgeführt -- das Ergebnis ist immer dasselbe:
Die Aktien, mit denen Ihr wirklich reich werden könnt, sind nicht die mit hoher Ausschüttung. Und wie schon oben erwähnt ist das auch logisch: Lasst Euer Geld lieber im Unternehmen und verzichtet auf Dividenden. Wenn das Management Euer Geld gut investiert, dann profitiert Ihr von starken Kursgewinnen und seid nicht auf Ausschüttungen angewiesen. Also:
Meine Leser hier in der Community wissen längst, was ich seit Jahren predige: Ein schöner Trend ist viel wichtiger als hohe Dividendenzahlungen. Und die Dividende ist alles andere als ein Zeichen für gute Qualität! Es gibt auch viele weitere wissenschaftliche Auswertungen dazu; meine bescheidene kleine Untersuchung ist nur ein weiterer Beleg. Oder mit anderen Worten: Mit einem Kursgewinn von 7 Prozent pro Jahr plus 3 Prozent Dividende schlage ich den DAX. Mir ist ein Kursgewinn von 15 bis 20 Prozent pro Jahr ohne Dividende aber lieber. Mit guten Trendaktien und striktem Money-Management ist das drin.
Freilich findet Ihr in Börsenzeitschriften gerne Aktien mit hoher Dividende. "340 Milliarden Dividende an deutsche Anleger" ist einfach eine Headline, die Klicks oder verkaufte Magazine verspricht. Und die Redaktionen stellen natürlich vor allem die Dividendentitel vor, die ihre Leser kennen und lieben. Schließlich wollen sie ja Hefte verkaufen! Wer an der Börse aber ein Vermögen aufbauen will, ist mit den Trendaktien besser aufgehoben. Eine große Auswahl solcher Titel findet Ihr hier in der Community in meinen Sternelisten. Die aktuellsten beiden stehen hier und hier, und viele weitere sind in Vorbereitung. Und das alles völlig kostenlos für Euch! Dabei gilt aber immer:
Natürlich ist es nicht ganz ungefährlich, einfach Trends zu folgen. Deswegen sind ja Stopkurse so wichtig: Der Grund für Euren Kauf ist der schöne Trend, und wenn der irgendwann endet, ist Euer Kaufgrund entfallen. Dann lasst Ihr Euch ausstoppen und sackt den hoffentlich enormen Kursgewinn ein. Eben ganz einfach nach der Goldenen Börsenregel: Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen.
Ich hoffe, Euch damit einen Denkanstoß gegeben zu haben. Damit wünsche ich Euch viel Erfolg an der Börse, und viel Spaß mit der Geldanlage
beste Grüße aus einem hochsommerlichen München
an alle, die das hier lesen mussten
nmh
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 30.07.2021 17:52
Danke, @haxo für den Zwischenruf. Sehr gut! Dafür habe ich dich lieb 🤗
Grüße,
Andreas
am 30.07.2021 18:46
unterschiedliche Ansichten in fairem Stil vorgetragen beleben ein Bord und bringen für unsichere Leser sicherlich einen Mehrwert, demzufolge habe ich keine Probleme, andere Ansichten zu lesen, ernsthaft in Erwägung zu ziehen oder einzuräumen, dass mehrere Wege nach Rom führen.
Ob die Katze weiß oder schwarz ist, ist nämlich egal, Hauptsache, sie fängt die Mäuse.
Tatsächlich verdient man mit Nibe gutes Geld, da gibt es gar nichts daran zu rütteln: Jedenfalls ist die Aktie seit Jahresbeginn um 47 Prozent geklettert, weshalb ich sie auch erwähnt habe. Zudem endlich auch mal ein Konzern, welcher mal nicht aus dem Land der Cowboys kommt.
Aber eine Steigerungsrate im Schnitt von fast 30 % jährlich bei einem erwarteten Gewinnwachstum von 4,2% (KGV 68) ist doch nicht normal.
Die Aktie ist mit objektivem Maßstab betrachtet fast 8-fach überteuert (deshalb der kleine Hinweis „schweineteuer).
Die Käufer dieser Aktie scheinen das nicht so zu sehen, sonst würde sie nicht unentwegt neue Höchstkurse in Angriff nehmen.
Vielleicht werfen die bekannten Affen auch mal wieder Dartpfeile, ich verstehe es jedenfalls nicht, aber das hat wenig zu bedeuten.
Grüße - Shane
30.07.2021 19:14 - bearbeitet 30.07.2021 19:16
30.07.2021 19:14 - bearbeitet 30.07.2021 19:16
(KGV 68) ist doch nicht normal.
Die Aktie ist mit objektivem Maßstab betrachtet fast 8-fach überteuert
Und genau da liegt der Fehler der Zahlenakrobaten. Man kann ein Unternehmen nicht mehr nur anhand von Umsatz, Gewinn und Wachstum bewerten. Patente, Markennamen, Marktanteil, Kostenvorteile, Netzwerkeffekte, Wechselkosten, Skaleneffekte... alles wertvolle Dinge die sich nicht in Bilanzen wiederfinden und dennoch Einklang in die Bewertung einer Aktie finden.
am 30.07.2021 21:07
@ehemaliger Nutzer
glaubst du ernsthaft, ich schaue mir diese von dir erwähnten Faktoren nicht ebenso an?
Nibe erzielt über ein Viertel seines (27%) Umsatzes in Nordamerika. Mehr als 100 eigenständige Unternehmen gehören zum Imperium des Konzerns, 10 % des Umsatzes wwerden noch mit den klassischen Holzöfen generiert ( in Skandinavien = 23%). Der Markt mit diesen Wärmetauschern (Wärmepumpen) soll bis 2026 auf 100 Milliarden Dollar wachsen.
Das ändert aber nichts daran, dass die Aktie trotzdem teuer ist. Das liegt nicht am derzeitigen Höchstkurs und heißt auch nicht, dass es nicht noch weiter bergauf gehen wird oder kann. Es ist lediglich eine sachliche Feststellung nach Einbeziehung sämtlicher mir bekannter Faktoren.
Du darfst hier gerne noch unangesprochene Punkte welche dir wichtig erscheinen nennen, bitte aber nicht auf Chart oder RSL verweisen, deswegen ist die Aktie ja eine Rakete für die technische Analyse.
Grüße - Shane
30.07.2021 21:30 - bearbeitet 30.07.2021 21:31
30.07.2021 21:30 - bearbeitet 30.07.2021 21:31
Ob etwas teuer ist oder nicht das entscheidet letzlich der Markt und dieser hat langfristig immer recht. Sollte dem nicht so sein, wird dieser seinen Fehler entsprechend korrigieren.
Ich bin an der Börse um Geld zu verdienen und nicht um meine Zeit mit dem Lesen von Bilanzen oder einer Beurteilung der Fundamentaldaten zu verschwenden. Ich folge einfach dem Geld und das Geld sagt, dass ich von Royal Dutch Shell bspw. die Finger lassen soll.
am 31.07.2021 10:33
Shell kommt als Öl-Multi aus moralischen Gründen sowieso nicht in Frage. Aber auch sonst verabschiede ich mich auch langsam von alten Schlachtschiffen, welche aus Gründen der Diversifikation und der Dividenden am Anfang gekauft wurden. Mein Unilever-Stop wurde ausgelöst, so dass ich jetzt Geld habe für andere Aktien, welche kräftig wachsen. Hätte ich das Geld, welches bei Unilever geparkt war und zwischen -5 bis +10% geschwankt hat (trotz zweijähriger Haltedauer und strategischen Käufen plus Sparplan) stattdessen in meine Käufe von vor ein paar Monaten gepackt (Esker +30%, Cadence +17%, Alfen +32%, Trade Desk +32% Thermo Fisher +19%) stünde ich jetzt (noch) besser da. Aktien wie Unilever mögen weniger volatil sein, "sicherer" sind sie aber trotzdem nicht, als Anker sind ja große ETF-Bestände vorhanden. Und "Aufholen" mit einer kräftigen Wachstumsschub werden sie auch kaum.
am 31.07.2021 14:36
@Sparplanfan schrieb:[...]Hätte ich das Geld, welches bei [...] stattdessen in [...] .
Ja, echt eigenartig. Das geht mir auch immer so.
Hätte ich das Geld meiner schlecht laufenden Aktien in die gesteckt, die am meisten gestiegen sind, stünde ich noch besser da.
Management by Hätte.
hx.
am 31.07.2021 14:55
Das Gras ist immer grüner auf der anderen Seite des Zauns...
am 31.07.2021 16:05
Das sind ja nicht die Aktien, die bei mir am meisten gestiegen sind, sondern meine aktuellsten Käufe. Was ich damit sagen wollte: nicht zu lange an "defensive" Aktien festhalten, nur weil sie eine gute Dividende haben, auch wenn die Kursperformance schlecht ist. Die Umschichtung vor ein paar Monaten wäre schon sehr lukrativ gewesen (in Aktien, die ich ja sowieso gekauft habe), wie wird es erst in 1-2 Jahren aussehen?
19.09.2021 22:03 - bearbeitet 19.09.2021 22:43
@nmh: Danke für diesen interessanten Beitrag.
Allerdings muss ich anmerken, das nach Tabelle 3 noch eine Tabelle 4 fehlt.
Tabelle 3 sagt im Prinzip aus, dass die absoluten Überflieger letztlich ganz kleine Wachstumsunternehmen sind. Das ist eigentlich ein bekanntes Faktum. Große Unternehmen können halt eben nicht mehr exorbitant wachsen. Es fehlt jetzt noch eine Tabelle 4 in umgekehrter Reihenfolge wie Tabelle 3, nämlich mit den größten Geldvernichtern an der an der Spitze. Da würden sich dann wohl die ganzen unrentablen Miniunternehmen tummeln, deren Geschäftsmodell lediglich auf Phantasie basiert und die nie eine Dividende zahlen konnten (siehe neuer Markt, ca. um das Jahr 2000). Hinterher ist man natürlich immer schlauer und dann weiß man welches Unternehmen der absolute Highflyer gewesen wäre....
Die Auswertung hat keinerlei Aussagekraft, da sie nicht die Looser-Aktien berücksichtigt. Dies sind wohl überwiegend ehemalige Startups sind, welche noch nie Dividenden gezahlt haben und letztlich unprofitabel und meist auch vom Kurszettel verschwunden sind (also Totalverluste waren).
Noch ein Nachtrag:
Tabelle 2 zeigt sogar, dass Dividendenzahler außerordentliche Renditen liefern. Bis auf eine Aktie haben sich alle Aktien mindestens verdoppelt (die meisten deutlich mehr). Eine Verdoppelung ist 10 Jahren ist aber bereits schon der Aktiendurchschnitt (7% Rendite/Jahr).
Grüße,
morphyencore