24.01.2023 13:36 - bearbeitet 24.01.2023 13:54
Liebe Börsenfreunde,
fast auf den Tag genau ein Jahr hat es gedauert: Aus markttechnischer Sicht ist die Baisse, die wir in 2022 erleidet haben, offiziell beendet! Börse ist bekanntlich keine Einbahnstraße (laaaaangweilig!), aber trotzdem tun steigende Kurse der Anlegerseele gut. Ihr wisst:
Profis benutzen dafür einen ganz besonderen Indikator. Eine einzelne Aktie notiert bekanntlich dann im Aufwärtstrend, wenn sie höher steht als der Durchschnitt ihrer 200 letzten Handelstage, also höher als die sogenannte 200-Tage-Linie. Und wenn man dieses Kriterium auf die Gesamtheit aller Aktien weltweit anwendet, dann bekommt man einen guten Indikator für die innere Gesundheit des Marktes. Man kann außerdem das sogenannte "Weltmomentum" berechnen, das ist der Durchschnitt der RSL-Werte aller Aktien weltweit, wobei der RSL-Wert (RSL = relative Stärke nach Levy) in dieser Betrachtung als Abstand der Aktie von ihrer 200-Tage-Linie definiert ist. Ein RSL-Wert von 1,05 = 105 Prozent bedeutet, dass eine Aktie fünf Prozent über dem Durchschnitt ihrer 200 letzten Handelstage (Schlusskurse) notiert, also fünf Prozent über ihrer 200-Tage-Linie. Mit anderen Worten: Ein RSL über eins weist auf einen Aufwärtstrend hin und ein RSL unter eins charakterisiert einen Abwärtstrend. Aktien mit einem RSL über ungefähr 150 Prozent, also mehr als das 1,5-fache über ihrer 200-Tage-Linie gelten als überhitzt und sind korrekturanfällig.
Und der Indikator für die weltweite Gesundheit der Aktienmärkte beruht auf diesen beiden Parametern. Wenn sowohl das Weltmomentum über 100 Prozent liegt als auch mehr als die Hälfte aller Aktien weltweit über ihrem jeweiligen 200-Tage-Schnitt liegt, dann haben wir insgesamt eine Hausse, die Aktienmärkte steigen. Wenn beides nicht der Fall ist, dann herrscht Baisse. Falls die beiden Parameter entgegengerichtet sind -- meist nur wenige Tage -- ist keine eindeutige Aussage möglich. Erinnern wir uns:
Bis zum 20.01.2022 war noch alles in Ordnung. Mehr als die Hälfte aller Aktien notierten über ihrem 200-Tage-Durchschnitt, und das Weltmomentum lag bei über 100 Prozent. Doch fast genau vor einem Jahr kippten beide Parameter gleichzeitig ins Negative, ein Signal zum Ausstieg. Durch meine frühzeitigen Warnungen waren meine Leserinnen und Leser gewarnt und konnten rechtzeitig verkaufen, noch vor Ausbruch des Kriegs in der Ukraine. Jetzt stehen wieder bessere Zeiten bevor:
Bereits am 16.01.2023 notierten beide Parameter wieder im positiven Bereich. Donnerstag und Freitag letzter Woche gab es nochmal einen kleinen Durchhänger, aber seit dem gestrigen Montag Abend hat sich das sehr breite, weltweite Kaufsignal stabilisiert. Übrigens:
Die Daten ermittelt mein Großrechner jeden Abend selbst, aber wenn man ein wenig sucht, kann man sicher auch in diesem "Internet" die beiden Indikatoren finden. Ihr wisst ja: Daten sind das moderne Gold! Für alle, die es ganz genau wissen wollen, hier die letzten Wasserstände; das Datum bezieht sich auf die jeweiligen Schlusskurse, denn die Indikatoren werden stets auf Schlusskursbasis berechnet:
Datum Weltmomentum Aktien über GD200
Fr 13.01.23 99,57% 49,68%
Mo 16.01.23 100,08% 51,37%
Di 17.01.23 100,37% 52,70%
Mi 18.01.23 100,61% 52,36%
Do 19.01.23 99,20% 47,83%
Fr 20.01.23 99,51% 48,10%
Mo 23.01.23 100,36% 51,13%
Das erste Signal war, dass die bedeutenden Aktienindizes weltweit ihre jeweiligen 200-Tage-Linien überschritten haben. Und das zweite Signal, die Marktgesundheit, liefert jetzt endlich die Bestätigung. Das bedeutet also, dass jetzt wieder etwas großflächiger in Aktien investiert werden darf. Um eine Frage gleich vorab zu beantworten:
Kritiker könnten jetzt einwenden: Die Aktienkurse steigen doch schon seit Anfang Oktober! Der Einwand ist völlig berechtigt. Die Trendfolgestrategie verfolgt das Ziel, in steigende Kurse hinein zu investieren; das legt ja schon ihr Name nahe. In der Tat reagieren die beiden Indikatoren sehr träge; aber wenn das Signal umschaltet, dann ist die Aussage in aller Regel sehr verlässlich; bester Beweis war die Warnung im Januar 2022. Und ich empfehle ja nicht erst seit heute wieder Aktien zum Kauf. Treue Leser wissen:
Ich habe in den letzten Wochen in dem Thread hier zahlreiche Titel vorgestellt, die jeweils ihre 200-Tage-Linie überschritten haben. Mit fast allen liegt Ihr bereits klar im Gewinn (siehe die Pluszeichen in der weiter unter stehenden Tabelle: hier kann man die Stopkurse teils deutlich erhöhen!). Und natürlich:
Bei den meisten internationalen Sterneaktien seid Ihr ohnehin noch investiert; bisher haben nur einzelne Stopkurse ausgelöst. Dennoch fällt die Schwäche der Titel aus Amerika auf. Das liegt zum einen daran, dass Titel aus USA und Kanada tendenziell immer noch höher bewertet sind als Aktien aus Europa. Vor allem aber scheint in Amerika die Inflation allmählich ihren Höhepunkt überschritten zu haben, und die Märkte rechnen nicht mehr mit wesentlichen Zinserhöhungen der FED. Anders sieht es in Europa aus: Die EZB hat noch einiges Potential für höhere Zinsen. Das lockt Geld nach Europa, und das wiederum ist der Hauptgrund für die anhaltende Eurostärke gegenüber dem Dollar seit Anfang Oktober 2022. Ein schwacher Dollar schadet aber unmittelbar Euren amerikanischen Aktien im Euro-Depot! Auch darauf habe ich seit November regelmäßig hingewiesen; kluge Leser haben sich zur Absicherung das Papier PS1LD6 gekauft und konnten so die Verluste bei amerikanischen Titeln zumindest etwas lindern.
Worauf will ich hinaus? Im Moment sprechen zwei Dinge klar gegen Titel aus Amerika: die hohe Bewertung und die Dollarschwäche. Einerseits achtet die Börse aktuell wieder verstärkt auf die Bewertung von Aktien. Titel mit einem hohen KGV akzeptiert der Markt momentan nicht mehr. Wir erleben eine Rückkehr der Fundamentaldaten -- sicher nicht nachhaltig, aber zumindest für die nächsten Monate wird eine Rolle spielen, ob Aktien als billig oder teuer empfunden werden. Und zum zweiten dürfte, wie eben erklärt, der Euro weiter steigen. Ein Anstieg bis 1,18 USD ist möglich. Ausgehend vom jetzigen Niveau bei etwa 1,09 USD bedeutet das ein Plus von über 8 Prozent. Und rein mathematisch ist die unangenehme Konsequenz, dass Eure amerikanischen Titel allein durch diesen Effekt weitere 8 Prozent verlieren! Das muss der Kurs in Dollar erst mal wettmachen! Also warum Europa?
Die europäische Aktienquote hatte sich in den vergangenen 18 Monaten mehr als halbiert. Seitdem Geld wieder einen Preis in Form von Zinsen hat, sucht es sich den Weg zur höchsten Rentabilität. In den europäischen Indizes werden die Investoren fündig. Die relative Unterbewertung europäischer Aktien in Relation zu US-Aktien ist rekordverdächtig. Ein KGV von 12 für den DAX entspricht einer Gewinnrendite von 8,3 Prozent. KGV 7,3 für den ATX als Extrembeispiel ergibt 13,7 Prozent. Da hält kein Zins mit! Bei KGV 17,5 für 2023 kommen US-Aktien auf eine Gewinnrendite von 5,7 Prozent, während die Fed den Zins auf 5 Prozent schrauben wird. Das ist eine ernst zu nehmende Konkurrenz für US-Aktien! Dazu kommt:
Der Konsens schießt sich zunehmend auf eine bessere Gewinntendenz in Europa ein. Das liegt an bisher niedrigeren Zinsen und der stärkeren fiskalpolitischen Stimulierung, die von der Energiepreissituation unterstützt wird. Der europäische Erdgaspreis, in der Spitze 340 Euro, fiel bis auf 60 Euro zurück. Auch die Strompreise gaben deutlich nach.
Die Eurostärke ermöglicht den günstigsten Zugang für US-Investoren zu europäischen Aktien seit 15 Jahren. Damit ist die europäische Outperformance nachvollziehbar: Show me the money, not the story! Fundamentaldaten gewinnen vorübergehend weiter an Relevanz. Dort, wo diese Daten günstig sind und gleichzeitig die Story stimmt, liegt die Outperformance.
Wie gesagt, all das ist keine breite Trendwende; Amerika wird weiterhin das Zugpferd bleiben. Aber in den nächsten Monaten dürfte die Musik eher in Europa spielen; hier gibt es viele sehr billige Aktien beispielsweise aus den Branchen Autos, Banken oder Versicherungen. Hier sollte man jetzt dabei sein: Mit nach oben schwimmen, Gewinne mit Stopkursen absichern und die Stopkurse nach oben mitziehen. Und gegen Ende des Jahres sehen wir dann weiter.
Aus diesem Grund habe ich mal wieder eine etwas kurzfristigere Auswertung für Euch gemacht: Eine Sterneliste, die speziell die letzten 200 Handelstage untersucht. Diese Liste liefert die Bestätigung für das, was ich eben erklärt habe. Hier sind fast nur Titel aus Europa enthalten; die meisten davon mit lächerlich niedrigem KGV und teilweise mit hoher Dividende. Konkret:
Folgende Auswertung zeigt alle Aktien, die aktuell mindestens 5 (von 6 möglichen) Sternen ergattern:
Sterne-Auswertung nach technischen Parametern
WKN Name Gesamt Perform. LevyPro Volat. Qualit. Stopkurs Alternat.
510300 ADVA Optical Network 6,0 ****** ****** ****** ****** ****** 17,50 !!
843002 MUENCHENER RUECKVERS 6,0 ****** ****** ****** ****** ****** 240,00 SQ76RS
923860 IPSOS S.A. Actions P 5,8 ****** ****** ****** ***** ****** 46,00 +
632305 Andritz AG Inhaber-A 5,5 ****** ****** ***** ***** ****** 44,00
A13SX2 Hella KGaA Hueck & C 5,5 ****** ****** **** ****** ****** 64,00 +
924781 SAFRAN Actions Port. 5,5 ****** ***** ****** ***** ****** 100,00
854912 Air Products & Chemi 5,5 ****** ***** ***** ****** ****** 240,00 +
520000 BEIERSDORF AG AKTIEN 5,5 ****** ***** ***** ****** ****** 96,00 PE2BFG
A2PSEA Verallia SA Actions 5,3 ***** ****** ****** **** ***** 24,50 +
A1JB6S a2 Milk Co. Ltd. The 5,3 ***** ****** ****** *** ****** 3,20
885823 Gilead Sciences Inc. 5,3 ***** ****** ***** ***** ***** 64,00 PD8GE0
590336 Arch Capital Group L 5,3 ***** ****** ***** ***** ***** 45,00 +
870935 Sodexo S.A. Actions 5,3 ***** ****** ***** ***** ***** 75,00
A11873 Industria de Diseno 5,3 ***** ****** ***** **** ****** 22,00
633500 KRONES AG STAMMAKTIE 5,3 ***** ****** ***** **** ****** 83,00 SQ3GSR
884437 Starbucks Corp. Regi 5,3 ***** ****** ***** **** ****** 79,00 +
STAB1L Stabilus SE Inhaber- 5,3 ***** ****** ***** **** ****** 51,00
887771 BNP PARIBAS S.A. Act 5,3 ***** ***** ****** ***** ***** 47,00
A3E5D6 FUCHS PETROLUB SE Na 5,3 ***** ***** ****** **** ****** 28,00 + SQ76RP
865126 Swatch Group AG Inha 5,3 ***** ***** ****** **** ****** 240,00
886670 Hermes International 5,3 ***** ***** ****** **** ****** 1200,00
853292 LVMH MOET HENN. L. V 5,3 ***** ***** ****** **** ****** 580,00 +
A1JLZG BKW AG Namens-Aktien 5,3 ***** ***** ***** ****** ***** 105,00 +
HV1DB6 DAXplus Seasonal Str 5,3 ***** ***** ***** ****** ***** 64,00 +
720190 First Sensor AG Inha 5,3 ***** ***** **** ****** ****** 53,00 +
A2ANV3 ING Groep N.V. Aande 5,0 ***** ****** ****** **** **** 9,50 + MB2DT9
VTSC01 Vitesco Technologies 5,0 ***** ****** ****** ** ****** 46,00
893113 Renault S.A. Actions 5,0 ***** ****** ****** ** ****** 27,00 PN19UK
723530 SGL CARBON AG AKTIEN 5,0 ***** ****** ****** ** ****** 6,00 SQ72J3
A0JBPG PNE Wind AG Namens-A 5,0 ***** ****** ***** *** ****** 15,50 +
A2DJV6 UniCredit S.p.A. Azi 5,0 ***** ****** ***** *** ****** 10,00 PE4YYW
FPH900 Francotyp-Postalia H 5,0 ***** ****** ***** *** ****** 3,00
723610 SIEMENS AG NAMENS-AK 5,0 ***** ***** ****** **** ***** 108,00 + PH9PDU
A1W5CV Cie Financiere Riche 5,0 ***** ***** ****** *** ****** 102,00 +
840221 Hannover Rueckversic 5,0 ***** ***** ***** ***** ***** 150,00 + PE6SC1
A0MP84 Prysmian S.p.A. Azio 5,0 ***** ***** ***** ***** ***** 30,00
861568 Toro Co. Registered 5,0 ***** ***** ***** ***** ***** 82,00 +
A1XA8R Novo-Nordisk AS Navn 5,0 ***** ***** ***** **** ****** 100,00 +
850727 TotalEnergies SE Act 5,0 ***** ***** ***** **** ****** 48,00 + PE6SEY
A0M240 Ulta Beauty Inc. Reg 5,0 ***** ***** ***** **** ****** 345,00 +
A14U5Z Monster Beverage Cor 5,0 ***** ***** **** ***** ****** 81,00 +
A0YD8Q Merck & Co. Inc. Reg 5,0 ***** ***** **** ***** ****** 86,00 PE6SJL
A2AMK9 Flughafen Wien AG In 5,0 ***** ***** **** ***** ****** 32,00 !!
TLX100 Talanx AG Namens-Akt 5,0 ***** **** ***** ****** ***** 37,00 SQ675G
555750 DEUTSCHE TELEKOM AG 5,0 ***** **** **** ****** ****** 17,00 + SQ7V51
+ = Altempfehlung von mir, Stopkurs zur Gewinnsicherung angehoben
!! = Übernahmeangebot, siehe unten
Wer sich nicht mehr erinnert, findet hier eine Erklärung der Sterneauswertung.
Freilich: Einige dieser Titel sind keine Dauerläufer. Titel wie beispielsweise Francotyp Postalia, Unicredit oder auch Krones sehen langfristig alles andere als attraktiv aus. Dennoch muss man akzeptieren, dass die Börse momentan solche Titel einfach liebt; sie sind niedrig bewertet und -- wichtig! -- sie steigen bereits. Es herrscht also bereits Nachfrage nach den Aktien, denn man darf Aktien nur kaufen, wenn sie steigen und nicht im Abwärtstrend. Die steigende Nachfrage ist ein Katalysator für weiter steigende Kurse.
Die Strategie für die nächsten Monate ist also, eher solche Titel einzusammeln und zu halten, so lange der Aufwärtstrend anhält. Das kann noch bis 2024 so weiter gehen. Irgendwann wird Amerika und insbesondere der USD-Devisenkurs sich wieder erholen, und dann geht es auch mit den US-Sterneaktien wieder stärker nach oben. Aus den bekannten Gründen hat in der näheren Zukunft aber Europa die Nase vor.
Vorsicht: Beim Top-Titel Adva Optical liegt ein Übernahmeangebot zu 17,21 Euro vor. Und für den Flughaben Wien werden 34 Euro geboten. Bei beiden Titeln ist möglicherweise das Ende der Fahnenstange bereits erreicht!
Die Stopkurse in der Tabelle (alle Angaben in Euro) orientieren sich in aller Regel an der 200-Tage-Linie. Das bedeutet: Einfach nach oben mitschwimmen, genießen, Stopkurs nachziehen und so lange tanzen, wie die Musik spielt. Um es nochmal klar zu sagen:
Stopkurse sind für Euren Erfolg an der Börse lebenswichtig! Nur wer hellsehen kann braucht keine Stops. Auch wenn man immer mal wieder ungewollt ausgestoppt wird und dann der Aktie nachlaufen muss, wenn sie wieder steigt: Die Erfahrung zeigt, dass professionelles Money-Management mit Stopkursen trotz solcher Unfälle langfristig viel weniger Performance kostet als das sture, besserwisserische Festhalten an Verlustpositionen. Hier findet Ihr eine eingehende Erklärung, wie und vor allem warum es funktioniert -- bitte nachlesen!
Übrigens gibt es zahlreiche sehr attraktive Discount-Zertifikate, mit denen Ihr günstig in die Aktien einsteigen könnt. Ihr bekommt, wenn Ihr eine Maximalrendite akzeptiert, nicht nur die Aktie billiger, sondern der Handel mit solchen Zertifikaten kostet bei comdirect nur 3,90 Euro Provision, und an vielen Monaten ist er ganz gebührenfrei. Bei einigen Titeln habe ich in der Tabelle attraktive Discounter als Alternative angegeben, teilweise mit physischer Ausübung (gebührenfreier Umtausch in die Aktie bei Fälligkeit), teilweise mit Bar-Einlösung.
Natürlich sollt Ihr jetzt nicht Eure US-Sterneaktien vorschnell verkaufen! Ich habe ja gesagt, dass Amerika irgendwann wiederkommt. Hier beachtet Ihr einfach stur Eure Stopkurse. Falls es sich nach Abzug der Gebühren lohnt, darf man Bestände auch aufteilen und zwei oder drei gestaffelte Stopkurse beispielsweise für die Hälfte oder ein Drittel vormerken. Das könnte sich ab Beträgen von vielleicht 2000 oder 3000 Euro lohnen. Profis steigen in Aktien immer in Tranchen ein und aus.
Damit wünsche ich Euch viel Erfolg und, was noch wichtiger ist, viel Spaß an der Börse
herzliche Grüße aus einem schneematschigen München
nmh
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
27.01.2023 07:44 - bearbeitet 27.01.2023 07:46
Die Antwort kann keiner geben, aber nehmen wir das Beispiel Münchner Rück, ein user hat m.e auch schon gesagt, ihm wäre der Kursverlauf für Einstieg zu heiß
sie notiert bei 330, nicht weit vom ATH und viell. sind 350 realistisch, also rund 6%
aber kauft man dann so eine Aktie, daher hat @nmh auch das Zerti in den Raum gestellt, Aktie darf rund 6% fallen und bringt ca. 20% /a, wobei Zerti im Sep 23 endet
aktuell tendiere ich zu Prysmian und BKW , wenn durch Verkäufe, Umschichtungen Geld frei ist
Agrob ist auch sehr interessant, es kann nach unten wegen dem Beherrschungsvertrag kaum etwas passieren, die Frage ist wo könnte die Abfindung liegen
habe ich es richtig verstanden: auch wenn Pepsi unter die 200er Linie rutschte, eher sich neg.entwickelt, durchaus eine Option zum halten, wenn man langfristig denkt
mein Vorredner frägt ja mit Cola genau dasselbe
am 27.01.2023 10:29
Johnson&Johnson: Au weia! Das ist totes Kapital, die Aktie rauscht nach unten. Das ist keine einfache Atembewegung mehr, das sieht schlimmer aus. Bitte wie bisher den Stopkurs bei 148 Euro beachten. Wer hellsehen kann und weiß, dass sich die Aktie erholt und man nicht in der Zwischenzeit mit anderen Papieren mehr Geld verdienen kann, darf ohne Stopkurs dabei bleiben. Alle, die nicht hellsehen können, brauchen zwingend einen Stopkurs, um ihr Risiko zu begrenzen.
Coca Cola: siehe ebenfalls nach totem Kapital aus, zumindest für die nächsten Monate. Der Stopkurs rutscht von bisher 39 Euro auf 51 Euro deutlich nach oben. Sicher wird Coca-Cola irgendwann mal wieder steigen (oder auch nicht). Aber im Moment wird Geld nicht mit solchen Aktien verdient. Es ist totes Kapital und eine Depotbremse, und das müsst Ihr Euch nicht antun.
Diese Bewertung lege ich mir für spätere Zeiten auf Vorlage. 😎
Wer hier Markt und Börse vorausschauend bewertet und immer wieder falsch liegt, ........
Nein, keiner weiß , wie sich die Märkte und Aktienkurse in Zukunft entwickeln.
Deshalb sollte man als Anleger seine Zeit nicht mit Hellsehen , Glaskugel oder Bauch befragen , vergeuden.
Großartige Vermögensverwalter setzen keine Stopps . Sie investieren in großartige Unternehmen und verkaufen nicht panisch, wenn der Kurs 30, 40 oder mehr % abstürzt.
Warren Buffett hat schon lange Coco Cola und Kraft Heinz im Depot.
Apple ist eins der größten Werte . Was hat Warren nach dem Kurssturz gemacht? Nicht verkauft, sondern nachgekauft.
übrigens, KO hat in einem Jahr 5,3% zugelegt, deine Sterne CVS und Church & Dwight haben dagegen 13,8 bzw. 15,3 an Kurswert verloren.
Ja, demütig muss man vor dem Markt sein und Risikovorsorge treffen. Wenn du das sagst, kommen mir die Tränen.
Aber ich will nicht vom Thema abkommen.
Johnson &Johnson , Coca Cola , totes Kapital 🤔 Ich fass es nicht.
27.01.2023 11:27 - bearbeitet 27.01.2023 11:28
27.01.2023 11:27 - bearbeitet 27.01.2023 11:28
@RicTT schrieb:Hallo nmh,
Johnson&Johnson: Au weia! Das ist totes Kapital, die Aktie rauscht nach unten. Das ist keine einfache Atembewegung mehr, das sieht schlimmer aus. Bitte wie bisher den Stopkurs bei 148 Euro beachten. Wer hellsehen kann und weiß, dass sich die Aktie erholt und man nicht in der Zwischenzeit mit anderen Papieren mehr Geld verdienen kann, darf ohne Stopkurs dabei bleiben. Alle, die nicht hellsehen können, brauchen zwingend einen Stopkurs, um ihr Risiko zu begrenzen.Coca Cola: siehe ebenfalls nach totem Kapital aus, zumindest für die nächsten Monate. Der Stopkurs rutscht von bisher 39 Euro auf 51 Euro deutlich nach oben. Sicher wird Coca-Cola irgendwann mal wieder steigen (oder auch nicht). Aber im Moment wird Geld nicht mit solchen Aktien verdient. Es ist totes Kapital und eine Depotbremse, und das müsst Ihr Euch nicht antun.
Woran machst du das fest? Wenn man sich die Langfristcharts in Dollar (>3Jahre) anschaut, sieht das bei beiden doch gar nicht soo schlecht aus. Oder ist genau das das Problem, dass es in Eur und auf eher kurzfristige Sicht sich wahrscheinlicj nix (nach oben) tun wird und du die Titel als totes Kapital einordnest? Oder ist es der fundamentale Ausblick? Bei J&J klingen die letzten Nachrichten wirklich nicht so berauschend, auch die Zahlen für 2022 waren wohl nicht das gelbe vom Ei. Bei Coca jedoch gibt es von der Nachrichtenseite her erstmal nix negatives, habe zumindest nichts gefunden...
Besitze beide Titel schon sehr lange (über 10 Jahre mit allen Höhen & Tiefen in dieser Zeit), die gehören gewissermaßen zu meinen Lieblingen, auch wenn das nicht an die Börse gehört.
Verstehe die Frage nicht als Kritik, ich möchte es einfach nur besser verstehen.
VG & allen ein schönes Wochenende
Hallo @RicTT,
@nmh verfolgt eine Trendfolgestrategie, die zwar langfristig orientiert ist, deren Handelsverhalten sich aber auch an verhältnismäßig kurzen/mittelfristigen Indikatoren wie z.B. der 200-Tage-Linie orientiert. Sowohl Coca-Cola als auch Johnson & Johnson notieren deutlich unter der 200-Tage-Linie und weisen einen Abwärtstrend auf, der sich noch nicht umgekehrt bzw. einen Boden gefunden hat. Ziel der Strategie ist, derartige Abwärtsphasen zu reduzieren und stattdessen möglichst viele Aufwärtsphasen optimal zu nutzen. Augenzeugen berichten, dass manchmal ein Flugzeug über München-Bogenhausen kreist und ein Reklameschild nach sich zieht: "Gewinne laufen lassen, Verluste reduzieren". Bei schlechten Sichtverhältnissen fahren unscheinbare weiße Vans durch die Straßen und verkünden die Botschaft via Lautsprecher. Viele Nachbarn schließen dann genervt die Fenster und lassen vor Angst die Rollläden herunter.
Wenn sich jemand bei seinem Invest lieber auf Fundamentaldaten, Markettiming, Warren Buffett oder den Stand der Sterne verlassen möchte, kann er oder sie das gerne machen. Das muss ja nicht "falsch" sein, ist aber als Antwort auf dieses Thema hier eben auch nicht richtig. Das ist in etwa so, als ob jemand an den Obststand auf dem Wochenmarkt geht und sagt: "Das ist ein schöner Apfel, aber ich esse lieber Birnen. Dieser Apfel ist keine gute Birne!" Stattdessen wäre es viel sinnvoller, sich darauf zu einigen, dass fast jedes Obst sehr lecker und sehr gesund sein kann. Wenn man aber sein Leben lang jede Woche aus Prinzip immer nur die gleiche Birne kaufen will, fällt das natürlich schwer...
(der letzte Absatz war nicht auf dich bezogen, lieber @RicTT)
Grüße aus einem geschmacklich vielfältigen Flensburg
Marin
27.01.2023 11:37 - bearbeitet 27.01.2023 11:38
@Marin schrieb:@[...]Das muss ja nicht "falsch" sein, ist aber als Antwort auf dieses Thema hier eben auch nicht richtig. Das ist in etwa so, als ob jemand an den Obststand auf dem Wochenmarkt geht und sagt: "Das ist ein schöner Apfel, aber ich esse lieber Birnen. Dieser Apfel ist keine gute Birne!" Stattdessen wäre es viel sinnvoller, sich darauf zu einigen, dass fast jedes Obst sehr lecker und sehr gesund sein kann.
Ich mag bildliche Gleichnisse:
Der Gebrauchtwagenhändler muss sehen, dass er die eingekauften Wagen so schnell wie möglich wieder an den Mann (m,w,d) bringt. Jeder Tag lässt den Wagen altern, da kommt dann irgendwann die Frage, ob ein geringerer Gewinn nicht besser ist, als länger auf spendablere Käufer zu warten, wenn man dafür zusätzlich den Platz für ein neues Auto freibekommt.
Der Weinhändler kann sich Zeit lassen, weil die Flaschen immer wertvoller werden, er muss nur aufpassen, dass er seine Miete noch zahlen kann und dass der Wein nicht in der Flasche umschlägt.
Wenn sich diese beiden Kaufleute gegenseitig eine schlechte Strategie vorwerfen, sind es keine guten.
Schönes WE
hx.
am 27.01.2023 13:38
am 27.01.2023 13:39
am 27.01.2023 13:40
hatte niemand mehr auf dem Schirm, plötzlich auch wieder trendig
🤣
am 27.01.2023 13:44
Lieber @frustrierter,
vielen Dank für den Link/die Info...ich bin nun doch schon ausgestiegen, mit bescheidenem Gewinn...
herzliche Grüße
am 27.01.2023 13:47
was richtig ist, weiß keiner, eigentlich sollte sie nach dem Verkauf doch steigen
ich bin schön im Gewinn, denke man muss es vermutlich wie @nmh machen
Teilverkauf, falls ein ganz enger Stop reißt
Rest mit engerem Stop laufen lassen
am 27.01.2023 13:52
ja, Du hast völlig recht. SL war auch schon enger gesetzt aufgrund von guten Kursgewinnen innerhalb der vergangenen Monate. Habe den Gewinn in Mastercard, LVMH, Vanguard FTSE All World, und ein bisschen in "big tech" investiert. Ich oute mich, ich glaube an ein Comeback von "big tech"... 🙂
Viele Grüße