am 22.04.2020 00:04
Hallo in die Runde ,
vielleicht ist meine Frage hier ganz gut platziert , es geht mir mir um ein persönliches Anliegen.
Stichwort : Kapitallebensversicherung (Allianz) vs Inflation / Hyperinflation.
Ageschlossen : 2003 , also steuerfrei nach Zuteilung ( "Alter Vertrag" )
Laufzeit : noch 12 Jahre
Monatliche Rate : 250 .- €
Berufsstand : Selbstständig
Ohne lange um den heißen Brei herum zu reden : Meinungen welche man hört , mal salopp ausgedrückt :
1.)
70 % raten von einer vorzeitgen Kündigung ab , Bergründung : " Super Vertrag , da steuerfreie Auszahlung und gut verzinst. Laufen lassen "
2.)
30 % sagen : "Ungehend kündigen , Inflation / Hyperinflation kommt , der Euro geht drauf ! Hohes Risiko , keiner weiß was kommt...."
Ratschlag der meisten Personen der 30 % : Aktien.
Ganz ehrlich , ich habe die letzten Tage hier extrem viel mitgelesen und bin von vielen , vielen Usern extremst überzeugt was ihr "Wissen " über Geld.- und Sachwerte / Wertanlagen angeht.
Hier sehe ich einfach die Chance auf eine ehrliche, kompetente und unabhängige Meinung.
@Zilch @Shane 1 @huhuhu @TeePee @Noxx @GetBetter @Crazyalex @hvd
, usw.
Vielelicht hättet ihr Lust (kann auch gerne kurz und knapp sein ) hier ein kurzes statement zu platzieren.
Ich wäre euch wirklich sehr dankbar .
LG
am 22.04.2020 03:08
Ich bin jetzt nicht der Experte auf dem Gebiet...
...aber mal ganz grundsätzlich betrachtet interessiert mich die monatliche Rate nicht.
Dafür eher was bei der Kapitallebensversicherung am Ende als prozentuale Gesamtrendite herum kommt (was ja vermutlich eher schwammig sein dürfte - aber irgendeine Zahl muss es ja geben...) und dann musst Du halt mal rechnen.
Dieses Ergebnis musst Du dann einordnen - von mir aus auch im Verhältnis zu irgendwelchen Möglichkeiten mit Wertpapieren und dann musst Du eben abwägen und eine Entscheidung treffen.
Und mal ganz ehrlich: Geht es auch weniger reißerisch? Inflation - okay. Aber Hyperinflation? Beim Euro? Man kann ja vom Euro halten was man will - aber man muss das auch mal ins Verhältnis setzen welche Staaten dahinter stecken. Und wenn wir dann auf diesem Niveau sind (Stichwort "Hyperinflation Euro") dann empfehle ich das Tragen eines Aluhuts.
Wenn also irgendwer mit einer solchen Argumentation (Hyperinflation Euro) daherkommt - diese Meinung nehme ich dann nicht ernst und würde sie in der Statistik was ich denn jetzt tun sollte nicht mit einfließen lassen,
Gruß Crazyalex
22.04.2020 07:35 - bearbeitet 22.04.2020 07:37
Hallo Drew,
altersmäßig dürften wir die gleiche Hutnummer haben , deswegen kann ich Deine Frage gut nachvollziehen, weil ich sie mir vor ein paar Jahren auch gestellt habe.
Ich habe mir nämlich kurz nach dem Studium von gut geschulten Finanzberatern auch diese Kapitallebensversicherungen aufschwatzen verkaufen lassen.
Aufgrund des Alters der Verträge ist aber tatsächlich eine ganz gute Rendite zu erwarten, die mit längerer Haltezeit sogar eher besser wird (weil dann der Anteil der Vertriebskosten sinkt).
Deswegen aus meiner Sicht: Kündigen oder verkaufen auf keinen Fall!
Ich habe bei mir inzwischen die Dynamisierungen gestoppt, das reduziert die monatliche Belastung und fließt stattdessen in ETFs.
Was Du Dir überlegen kannst ist, die Verträge beitragsfrei zu stellen. Da aber bitte zunächst mit der Versicherung klären, was das für Auswirkungen hat.
Grüße,
Andreas
PS: Und das mit (Hyper-) Inflation und Europroblemen halte ich für Panikmache, von der man eine solche Entscheidung auf keinen Fall abhängig machen darf.
am 22.04.2020 08:40
Wie schon im anderen Thread geschrieben:
Das ist eine sehr persönliche Entscheidungsfrage, schwer dazu ein statement abzugeben, wenn ich richtig gerechnet habe, hast Du bisher 51.000 eingezahlt und wirst noch 36.000 einzahlen.
Wie immer ist im Falle einer Kündigung der Rückkaufswert entscheidend, man muss also vorher Allianz fragen, wenn ich zum Zeitpunkt x kündige wieviel erhalte ich von meinem eingezahlten Kapital zurück (man kann auch spezialisierte Firmen fragen, die Lebensversicherungen aufkaufen).
Diese Fehlsumme muss man in Relation zu möglichen Aktiengewinnen (Kurs +Dividende) in den nächsten 12 Jahren (Restlaufzeit des Vertrages) setzen, wenn man die Rückzahlungssumme sofort in Aktien anlegt.
Klar die Zeit für Aktienkäufe ist momentan super, dennoch würde ich mich erst nach Einholen der Info entscheiden.
Ein Mittelweg ist ja auch immer, weitere Zahlungen einstellen und den Vertrag ruhen lassen und die monatlichen Sparraten ab jetzt in Aktien zu stecken , z.B. in Allianzaktien (:-)
am 22.04.2020 08:47
Hallo @Drew
Da sind wohl dem @Crazyalex die Gäule leicht davon galoppiert.😉
Hyperinflation und Euro-Aus gehören in die Kategorie Panikmache und Desinformation einiger Medien, die das Ziel verfolgen, das Vertrauen in unsere Demokratie zu untergraben.
Angesichts der Riesensummen, die derzeit in den Ring geworfen werden, stellt sich allerdings schon die Frage, wie oder wer und von was das bezahlt werden soll.
Eine LV als Geldanlage ist wenig geeignet und dennoch haben viele Menschen so ein Produkt am Halse. Zähle mich da auch dazu.
Kündigen würde ich nur wenn es sich wirklich nicht vermeiden lässt. Der Verlust der da entsteht ist an der Börse schwer wieder reinzubekommen (falls Du das vor haben solltest)
@digitus hat schon erwähnt, dass es die Möglichkeit gibt die LV beitragsfrei zu stellen.
Wir kennen alle Deine Situation nicht, darum habe ich nur meine Meinung kund getan
gruss ae
am 22.04.2020 09:49
Du gehst auf die Webseite des Bundes der Versicherten, startest den Versicherungsrechner, gibst dei Vertragsdaten ein und bekommst einen Handlungsvorschlag.
am 22.04.2020 10:01
Leute ,
vielen , vielen Dank für die tollen Antworten.
am 22.04.2020 10:19
Hallo @Drew
Wie im anderen Thread schon erwähnt stehe ich gerade vor einer ähnlichen Frage im Bezug auf die private Rentenversicherung meiner Frau.
Ich bin kein Fachmann in diesen Themen und daher keineswegs sicher, dass die steuerlichen Regelungen bei Renten- und Lebensversicherungen identisch sind, unterstelle das aber für den Moment einfach mal.
Die Versicherung hat eine schöne Übersicht geschickt aus der sich im Detail entnehmen lässt was man nachaktuellem Stand erwarten kann wenn
Ich konzentriere mich für den Anfang auf die Punkte 1, 2 und 4 da in den anderen Fällen der Ertrag von der Überlebensdauer abhängt. Das ist im Grunde eine Wette deren Parameter nicht sinnvoll in Formeln gepresst werden können.
Erste Erkenntnisse:
In der Gesamtbetrachtung tendieren wir also dazu nicht zu kündigen aber den Vertrag beitragsfrei zu stellen.
Die steuerliche Implikationen sind mir momentan nicht völlig klar aber selbst falls es welche geben sollte, die Nachteile können nicht so schwer wiegen, dass sie eine Rendite von 0,56% unterbieten.
Soweit meine Überlegungen die möglicherweise eine Anregung für Dich sind und/oder anderen Foristen die Gelegenheit geben mir zu sagen wo ich falsch denke
Zum Thema "Hyperinflation" stimme ich ansonsten @Crazyalex völlig zu.
am 22.04.2020 10:42
@dg2210 schrieb:Du gehst auf die Webseite des Bundes der Versicherten, startest den Versicherungsrechner, gibst dei Vertragsdaten ein und bekommst einen Handlungsvorschlag.
Warum sagst Du das nicht sofort?
Hab's jetzt mal gemacht und erhalte erfreulicherweise die gleichen Zahlen die ich mit etwas mehr Aufwand vorher selber errechnet hatte.
Die Sache verdichtet sich...
am 22.04.2020 11:03
...wie ihr alle wisst bin ich ein totaler Fan von Selbstanlage in Immobilien, Aktien und Gold
...möglichst nicht in ETFs sondern in 20 dividendenstarke Value-Einzeltitel, wenn man kein Börseninteressierter ist
...ich komme immer wieder auf den gleichen Vorschlag zurück für Menschen ala Drews
...spar 4 Monate deine 250 Kröten, kauf Dir für 1000 Euro dann die erste Aktie und nach vier Monaten die zweite usw.
...wäre das heute, würde ich als meine erste Aktie Nornickel kaufen:
...KGV von 8, Dividende von 12%, Produkte: Gold (weltweit fünftgrößter Produzent), Pallidium (für Benziner) und Nickel (für Stahl und E-Mobilität)