am 28.01.2023 21:42
Liebe Peergroup,
eigentlich müsste man drüber lachen, das Problem ist aber, dass die von Trump und Konsorten offenbar weitgehend gehirngewaschenen Republikaner das ernst meinen:
Kulturkampf in der Finanzwelt - Republikaner gegen "woken" Kapitalismus (Link zu tagesschau.de)
Grüße,
Andreas
am 28.01.2023 21:59
Ich halte das für einen legitimen Standpunkt.
Man kann sich doch wohl noch aussuchen mit wem man Geschäfte macht.
Ich habe auch eine schwarze Liste mit Dingen die ich nicht will.
am 29.01.2023 11:04
Klar kann man entscheiden mit wem man welche Geschäfte macht.
Das interessante ist ja aber dass die entsprechenden Staaten gar nicht in ESG Anlagen investiert sind,
sondern die entsprechenden Unternehmen ausgeschlossen werden weil sie ESG anbieten.
Das ist in etwas so, ich kaufe keinen Gas+Oil ETF bei iShares weil ich gesehen habe das iShares auch einen MSCI World ESG anbietet.
Natürlich als Privatperson vollkommen legal, aber bei einem Staat bin ich mir nicht sicher (Bei staatlichen Ausgaben / Ausschreibungen gelten ja oft andere Regeln)
Gruß
Curtis
am 29.01.2023 11:59
am 29.01.2023 11:59
Hallo zusammen,
ich sehe das ganze so: Ich möchte mit meinen Investitionen vor allem Geld verdienen. Ob die Aktie dabei woke ist, oder nicht, ist mir relativ egal. Zwei Beispiele aus meinem Depot: Lululemon scheint ein wokes Unternehmen zu sein, während Vonovia eher ein schlechtes Image hat.
Jeder darf sein Geld anlegen, wie er es für richtig hält. Den Grundsatz "Put your money where your mouth is" scheitn Kentucky also einzuhalten.
Grüße aus Dresden
Sonni
am 29.01.2023 12:39
@ehemaliger Nutzer schrieb:Jeder darf sein Geld anlegen, wie er es für richtig hält. Den Grundsatz "Put your money where your mouth is" scheitn Kentucky also einzuhalten.
"Put your money where your heart is" wäre irgendwie netter 🙂.
Aber du hast Recht, das darf/muss jede:r für sich selbst entscheiden. Schwierig wird es wenn ein Glaubenskrieg draus wird.
Grüße,
Andreas
29.01.2023 15:36 - bearbeitet 29.01.2023 15:38
"Get woke, go broke", muss jeder selber wissen, wie er oder sie das Unternehmen führt.
Als Anleger will ich, dass es Geld verdient, nicht Leute belehrt. Und am wenigsten Leute auf die Art belehrt, die die Majorität ablehnt.
Wenn dies der Fall ist, werden die Produkte weniger gekauft, gefällt mir nicht.
Im Moment wird ja gern über "woke" Werbung gesprochen, als Konsument ist mir das so was von schnuppe. Als Anleger denke ich, dass es m.E. wahrscheinlicher ist, dass er ein Produkt nicht kauft, weil er sich selbst nicht wiederfindet, als dass er es kauft weil er die Testimonials so bunt, hip und trendy findet.
Und wenn der Konsument die Produkte nicht kauft finde ich das nicht gut.
Mir würde auch nicht gefallen, wenn von Seiten der Regierung Vorgaben gemacht würden, wie Unternehmen zu agieren haben.
Eigentlich alles so einfach
hx.
am 29.01.2023 15:42
@digitus schrieb:gehirngewaschenen
Da stellt sich die Frage was da gewaschen wurde 🤔
29.01.2023 18:36 - bearbeitet 29.01.2023 18:39
@haxo schrieb:...
Als Anleger will ich, dass es Geld verdient, nicht Leute belehrt..
Es geht doch bei dem Thema gar nicht darum, dass Unternehmen die Leute belehren sollen, sondern einfach um die Einhaltung von minimalen Sozial- und Umweltstandards. Die Unternehmen sollen ihre Angestellten nicht mit Dumpinglöhnen abspeisen und die Umwelt nicht irreparabel beschädigen. Das ist eine ganz simple und gerechtfertigte Forderung. Es geht einfach nur darum, dass das was hier immer so schön als "soziale Marktwirtschaft" bezeichnet wird, Gültigkeit hat und auch für den Rest der Welt gelten soll.
Es ist zwar auch klar, dass ein solcher Wandel wahrscheinlich nicht durch das Anlegerverhalten durchgesetzt werden wird. Das muss letztendlich immer auf der lokalen Ebene vor Ort auf der politischen Bühne geschehen, z.B. durch Parteipolitik oder soziale Bewegungen, die bewirken das entsprechende Gesetze erlassen und auch durchgesetzt werden.
Nichtsdestotrotz finde ich es ein starkes politisches Zeichen, wenn auch die Anleger von Unternehmen einen solchen Wandel zur Einhaltung von minimalen und weltweit geltenden Sozial- und Umweltstandards einfordern. Solche Standards einfach als „woke“ zu bezeichnen und deswegen abzulehnen finde ich schon etwas ignorant gegenüber den Menschen die nicht das Glück hatten in die „richtigen Verhältnisse“ geboren zu werden.
am 29.01.2023 18:48
@Koki78: Danke. Du sprichst mir aus der Seele 🤗.
Grüße,
Andreas
29.01.2023 22:20 - bearbeitet 29.01.2023 22:23
29.01.2023 22:20 - bearbeitet 29.01.2023 22:23
Sehe ich völlig anders, sorry.
Die Einhaltung der minimalen Standards ist Regierungssache. Ein Unternehmen tut nur das, was es muss (Vorschriften) oder was Geld bringt (Jesus: "Tue Gutes und rede darüber" nach Matthäus 6, 1-4).
Alles andere ist verschwendetes Geld.
Es ist aber, wie man bei Facebook, Twitter und allen Medien nachsehen kann, wesentlich günstiger so zu tun als wäre man nachhaltig und divers und bla-bla-bla, als wirklich etwas zu machen. Da stehen Aufwand und Show Nutzen eben in keinem Verhältnis.
Aber so Regenwald schützen mit 'nem Sechserpack, das rockt!
Wenn Anleger nun auf den Unternehmensquark abfahren und glauben das wäre ein Vorteil ggü. anderen Unternehmen, outen sie sich als naiv und ignorant.
Ganz nach Kästner: "Niemals aber darfst du so tief sinken, von dem Kakao durch den man dich zieht auch noch zu trinken."
hx.