gute Aktien für ruppige Zeiten: eine Sterneliste
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am
15.01.2022
13:25
- zuletzt bearbeitet am
10.02.2022
08:35
von
SMT_Chris
Liebe Börsenfreunde (m/w),
in den letzten Wochen war es ziemlich ungemütlich an der Börse. Vor allem hoch bewertete Tech-Aktien haben Federn gelassen. Schlimmer noch hat es die Biotech-Aktien erwischt: Die Börsianer tun so, als sei das Ende der Pandemie gekommen.
Nachdem die Tendenz an den letzten Tagen des Jahres 2021 zunächst freundlich war, gab es im neuen Jahr zunächst einen empfindlichen Rücksetzer. Das mag zum einen eine technische Reaktion auf die vorhergehenden Kursgewinne gewesen sein. Andererseits schießen die Infektionszahlen derart dynamisch in die Höhe, dass wieder die Furcht vor Lockdowns und gestörten Lieferketten um sich greift, was der Stimmung am Aktienmarkt naturgemäß nicht guttut. Dennoch:
Die anstehende Berichtssaison sollte die weiterhin positiven Aussichten wieder stärker in den Fokus rücken. Für gute Stimmung sollten auch Meldungen sorgen, wonach die neue Variante Omikron weniger gefährlich als Delta ist und daher die weltweite Konjunktur nicht stärker in Mitleidenschaft ziehen dürfte -- gut für zyklische Werte aus der Automobil-, Luftfahrt- und Finanzindustrie. Die Lage an der Zinsfront ist dagegen zweigespalten:
Einerseits verliert mit der fortschreitenden Konkretisierung der Geldpolitik das Konjunkturrisiko etwas seinen Schrecken. Andererseits steckt viel Angst in den Aktien vor den Folgen, wenn die Zentralbanken die Zinsen erhöhen. Die Währungshüter dürften schneller und drastischer zur Tat schreiten als bislang angenommen. Möglicherweise sind aber die Zinssorgen auch einfach nur ein erklärender Anlass für Gewinnmitnahmen. Übrigens:
Zinsen -- Gift für Aktien?
Kürzlich kam die Frage auf, warum steigende Zinsen gefährlich für Aktien und vor allem für teure Tech-Werte sind. Es gibt kurz zusammengefasst drei Argumente, von denen vor allem die ersten beiden von Bedeutung sind:
1. Bei steigenden Zinsen werden Investitionen für die Unternehmen teurer, weil Kredite teurer werden.
2. Viele Tech-Firmen machen heute noch keine Gewinne. Die Börsianer versuchen, Gewinne zu prognostizieren, die erst in einigen Jahren entstehen werden, und berechnen den heutigen Wert dieser Gewinne, den sogenannten "Barwert". Dazu werden die künftigen Gewinne mit dem Zinssatz "abdiskontiert". Je höher dieser Zinssatz, desto weniger sind Gewinne aus der Zukunft heute wert.
3. Und natürlich werden Anleihen im Vergleich zu Aktien attraktiver, wenn die Zinsen steigen: Zinsen sind der Preis für das Geld. Bei niedrigen Zinsen steht einfach viel billiges Bargeld zur Verfügung, das eben auch in Aktien investiert wird.
Weitere Rückschläge sind also wahrscheinlich. 2022 wird ein Jahr der Differenzierung. Nicht in den Indizes liegt die Performance, sondern in den Einzelwerten. Für die Unternehmen wird es nicht mehr reichen, nur eine heiße Story zu bieten. Sie muss fundamental auch realistisch bewertet sein. Mich würde nicht überraschen, wenn jetzt tatsächlich auch wieder mehr Wert auf dividendenstarke Value-Titel wie Versorger, Banken, Autos gelegt wird. Doch noch sind wir nicht so weit. Teure Tech-Firmen werden es in diesem Jahr jedenfalls schwerer haben. Das bedeutet:
Unternehmen mit roten Zahlen oder geringer Profitabilität, aber mehrfachen Umsatzbewertungen werden weiter unter Druck stehen. Eine Bewertungsausweitung zugunsten der Techs gegen Value sehe ich nicht mehr. Wer allerdings heute schon reichlich freien Cashflow generiert (Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Netflix), wird auch 2022 seinen Weg gehen. Die Tendenz zu einer erhöhten Volatilität wird uns wohl bis auf Weiteres erhalten bleiben. Gleichwohl gelingt es den Märkten immer wieder, wie auch in den beiden vergangenen Jahren, die Ängste abzustreifen und sich auf die Chancen jenseits der Pandemie zu konzentrieren. Umso wichtiger ist es, den Blick über den Tellerrand des nervösen Tagesgeschäfts hinweg nicht aus den Augen zu verlieren. Bei dieser schwierigen Aufgabe kommt Euch meine Erfahrung nach gut 30 Jahren an der Aktienbörse zu Gute. Übrigens:
Banken profitieren natürlich von steigenden Zinsen -- dadurch verbessert sich die Zinsmarge aus Kredit- und Einlagengeschäft. Auf die attraktiven Chancen bei vielen Banken gerade in Europa weise ich Euch schon seit einigen Monaten hin. Mit der Bank of America, BNP, der Societe Generale, Unicredit, und sogar unserer guten alten Commerzbank konnten meine Leserinnen und Leser schon Geld verdienen. Auch wenn JPMorgan und Citigroup am Freitag mit ihren Zahlen enttäuscht haben. Allerdings:
die Sache mit der Marktbreite
Weiterhin tiefe Sorgenfalten macht die Marktbreite. Im Nasdaq Composite notieren inzwischen drei Viertel der Aktien unter ihrer 200-Tage-Linie -- das ist fast schon ein Crash. Weltweit sieht es kaum besser aus: gerade mal 55 Prozent aller Titel notieren über ihrer 200-Tage-Linie (vor einem Jahr waren es noch 85 Prozent), die in 65 (91) Prozent aller Fälle noch steigt. Und der durchschnittliche RSL-Wert für alle Aktien weltweit liegt bei 100,73 (120) Prozent. Alle vier Werte finden sich seit Januar 2021 in einem klaren Abwärtstrend, und meine Warnungen seit Sommer waren sehr deutlich. Der Markt ist "innerlich" nicht mehr richtig gesund. Keine Frage:
Die Trendfolge hat uns in den letzten Jahren (eigentlich Jahrzehnten, aber so lange gibt es die Sternelisten noch nicht) dicke Gewinne beschert, und ich bin fest davon überzeugt, dass man damit auch in Zukunft die Indizes schlagen wird. Aber im Moment ist es schwierig: viele Stoppkurse aus meinen Empfehlungen haben bisher gehalten, und doch tut es weh, zu sehen, wie der schöne Neukauf innerhalb weniger Tage dick ins Minus rauscht. Jetzt sind mehr als zuvor Aktien gefragt, die nicht nur seit vielen Jahren im Kurs steigen, sondern die auch in den letzten schwierigen Wochen ihre Qualität bewiesen haben. Und davon gibt es zahlreiche, wie die heutige Auswertung zeigt. Denn:
Es gibt noch viele gute Aktien!
Die heutige Sterneliste ist mal wieder eine Mischform aus lang- und kurzfristig. Die darin enthaltenen Aktien steigen seit langem im Kurs, haben nur selten Kursverluste, die dann auch nur moderat ausfallen. Möglichst geringe Volatilität: Aktien, die nicht so stark schwanken, sind nicht nur gut für ruhigen Schlaf, sondern sie ersparen Euch auch Kopfzerbrechen über Markttiming: Der Einstiegszeitpunkt bei solchen Aktien ist egal, solange man sie sehr lange hält. Zeitraum schlägt Zeitpunkt! Am besten steigt man bei solchen Aktien Schritt für Schritt ein, immer wenn gerade Geld verfügbar ist. Idealerweise per Sparplan. Konkret sind das die Kriterien für die heutige Auswertung:
- negative Zeiträume weniger als 11%
- Performance der letzten 90 Tage mindestens 5 von 6 Sternen
- mindestens 4,6 von 6 Zeitraum-Sternen (langfristige Performance)
- mindestens 5,0 von 6 technischen Sternen (Performance der letzten 200 Tage)
Aus vielen tausend Aktien weltweit findet man mit dieser sehr strengen Selektion 27 Treffer:
techn. Zeitr. durchsch. negative
WKN Name Sterne Sterne Perform. Zeitr. RSL Br La Stop
-----------------------------------------------------------------------------------
A12FMV Anthem Inc. Register 5.3 4.9 22.05% p.a. 5.17% 117 VS US 310,00
865985 Apple Inc. Registere 5.5 5.7 36.90% p.a. 3.10% 121 HW US 115,00
881531 AutoZone Inc. Regist 5.5 5.3 25.72% p.a. 4.76% 125 HD US 1300,00
871884 Carlisle Cos. Inc. R 5.5 4.6 25.99% p.a. 5.70% 118 BI US 160,00
864371 Church & Dwight Co. 5.0 4.8 20.58% p.a. 2.35% 120 KG US 68,00
888351 Costco Wholesale Cor 5.5 4.8 20.31% p.a. 5.97% 115 HD US 380,00
A0JC8S DATAGROUP AG Inhaber 5.3 5.6 41.45% p.a. 3.69% 126 IT DE 68,00
A13SUL DEFAMA Deutsche Fach 5.5 4.8 36.16% p.a. 2.92% 116 BI DE 21,00
A2N6WP Dell Technologies In 5.3 5.6 45.66% p.a. 2.61% 119 HW US 40,00
853707 Dover Corp. Register 5.3 4.6 15.93% p.a. 8.41% 112 MB US 122,00
936853 Edwards Lifesciences 5.3 5.2 28.28% p.a. 3.39% 112 MZ US 84,00
565493 Einhell Germany AG I 5.3 5.5 101.36% p.a. 10.80% 129 MB DE 160,00
798263 Emmi AG Namens-Aktie 5.0 4.9 22.97% p.a. 2.80% 115 LE CH 870,00
A0B7S6 Extra Space Storage 5.5 4.9 29.70% p.a. 6.90% 118 BI US 138,00
A14WN3 Houlihan Lokey Inc. 5.3 5.7 69.86% p.a. 5.26% 131 BA US 75,00
919668 Infosys Ltd. Reg. Sh 5.5 5.1 33.08% p.a. 8.25% 121 IT IN 18,00
A12B6J Keysight Technologie 5.3 4.9 43.69% p.a. 5.24% 113 ET US 132,00
859545 Lowe's Companies Inc 5.0 5.2 21.51% p.a. 7.62% 120 BI US 165,00
910553 Mettler-Toledo Intl 5.0 5.2 24.33% p.a. 4.27% 106 ET CH 1100,00
A1H5JY O'Reilly Automotive 5.3 5.1 24.65% p.a. 3.97% 115 HA US 465,00
923655 Old Dominion Freight 5.0 5.4 36.99% p.a. 3.02% 113 LO US 230,00
A0JMVJ Pool Corp. Registere 5.0 5.2 31.18% p.a. 5.55% 104 FZ US 360,00
A2JNV8 Sika AG Namens-Aktie 5.0 5.3 26.60% p.a. 3.51% 107 CH CH 276,00
778237 Swiss Life Holding A 5.3 4.8 23.84% p.a. 9.28% 128 VS CH 420,00
A0RP04 TE Connectivity Ltd. 5.0 4.6 21.48% p.a. 6.08% 113 ET CH 110,00
869561 UnitedHealth Group I 5.3 5.1 22.88% p.a. 4.50% 113 VS US 320,00
A2YPDD VIB Vermoegen AG Nam 5.8 5.1 24.00% p.a. 4.14% 123 BI DE 34,00
-----------------------------------------------------------------------------------
BA = Banken
BI = Bau/Immobilien
CH = Chemie
ET = Elektro/Technologie
FZ = Freizeit/Touristik/Sport/Spiel
HD = Handel
HW = Computer-Hardware
IT = Software/IT-Dienstleister
KG = Konsumgueter
LE = Lebensmittel/Nahrung/Getraenke/Gastronomie
LO = Logistik/Verkehr/Luftfahrt
MB = Maschinen-/Anlagenbau
MZ = Medizin/Pharma/Biotech/Gesundheit
VS = Versicherung
Man darf Aktien nur im Aufwärtstrend kaufen und niemals, wenn sie fallen. Ein geeigneter Indikator ist die Relative Stärke nach Levy (Spalte RSL). Ein Wert von beispielsweise 120 Prozent bedeutet grob gesagt, dass die Aktie 20 Prozent über ihrem 200-Tage-Durchschnitt notiert. Werte unter 100 Prozent weisen auf einen Abwärtstrend hin. Überhitzte Aktie haben typischerweise einen RSL-Wert von mehr als 140 oder 150 Prozent. Ideal für einen Kauf sind RSL-Werte zwischen 110 und 120 Prozent, denn dann kann man einen Stoppkurs ein paar Prozent unter der 200-Tage-Linie installieren und das Risiko begrenzen. Titel wie Pool sind bereits sehr nah an der 200-Tage-Linie, hier würde ich nur wenig Geld investieren und lieber nachlegen, wenn die Aktie wieder nach oben dreht. Die Bedeutung der weiteren Spalten ist auch hier näher erklärt.
Bunte Mischung
Als besonderer Service sind in den letzten drei Spalten dieses Mal die Branche (Br), das Herkunftsland (La) und ein passender Stoppkurs (in Euro) angegeben, falls Ihr nach Branchen oder Ländern diversifizieren wollt. Einige von Euch hatten sich eine "Old-Economy-Sterneliste" gewünscht. Auch wenn ich nicht viel davon halte, bestimmte Branchen von vornherein zu bevorzugen oder auszuschließen, glaube ich doch, dass ich diesem Wunsch sogar gerecht werden konnte. Immerhin findet man Aktien aus Branchen wie Handel, Lebensmittel oder Bau/Immobilien in der heutigen Liste. Und es sind erstaunlich viele Titel aus der Schweiz dabei, wobei TE Connectivity (die ehemalige Tyco Electronics) ein US-Konzern ist, der nur 2009 seinen juristischen Sitz von den Bermudas in die Schweiz verlegt hat. Alles ganz seriös! Aktien aus der Schweiz sind nicht an inländischen Börsen handelbar (Stichwort "Börsenäquivalenz"), aber völlig problemlos im Livetrading bei comdirect.
Und ein Unternehmen aus Indien hat es in die Liste geschafft: Infosys, erfahrene Börsianer kennen die Firma recht gut. Infosys ist allerdings kein Witwen- und Waisenpapier, wie man am relativen hohen Anteil negativer Zeiträume erkennt, und hat es nur dank des kometenhaften, dabei aber sehr "glatten" Anstiegs seit dem Tief im März 2020 in die Liste geschafft. Immerhin: Die Börse online ruft für Infosys ein Kursziel von 24,80 Euro aus. Wie immer gilt: je geringer der Wert in der Spalte "negative Zeiträume" ist, desto konservativer ist das Papier, und desto weniger wichtig ist, wann Ihr ein- und aussteigt. Und ganz wichtig:
Stoppkurse begrenzen das Risiko
Wie gewohnt gibt es Vorschläge für Stoppkurse (in Euro). Wenn diese Kurse unterschritten werden, solltet Ihr die Aktie verkaufen; spätestens dann ist meine Empfehlung hinfällig. Um das Risiko im eigenen Depot im Schach zu halten, sind diese Absicherungen unbedingt erforderlich. Und Profis überlegen sich bereits vor dem Kauf, wieviel Geld sie mit einer Aktie maximal verlieren wollen, und berechnen daraus die Stückzahl für den Kauf. Man sagt "Money-Management" dazu (siehe hier); für Privatanleger ungewohnt, aber der einzige Weg um immense Verluste zu vermeiden. Ich wiederhole gerne nochmal meine Dauerleier, die Ihr schon kennt:
Verluste gehören an der Börse dazu. Man muss nicht mit jeder Aktie Gewinn machen; man muss nicht einmal mit der Mehrheit der Aktien Gewinn machen: Eure Trefferquote beim Aktienhandel ist nicht wichtig, solange nur die Summe aller Gewinne größer ist als alle Verluste zusammen. Riesige Gewinne mit nur einigen ganz wenigen Aktien können kleinere Verluste bei vielen Investments kompensieren, und unter dem Strich verdient Ihr Geld. Aus diesem Grund ist die Grundregel überlebenswichtig: Gewinne laufen lassen, Verluste strikt begrenzen.
Korrekturen gehören dazu ...
Wir sollten uns darauf einstellen, dass es schlicht wieder normal ist, wenn es immer wieder zu Rücksetzern von vielleicht zehn Prozent kommt. In dieser Hinsicht waren die Anleger in den letzten Jahren schlicht verwöhnt, waren doch schon Korrekturen um fünf Prozent eine Seltenheit. Und wenn der breite Markt um zehn Prozent fällt, ist es logisch, dass einzelne Titel auch mal um 30 Prozent unter Wasser liegen. Im Moment stürzen ja nicht nur überbewertete Tech-Titel ab, sondern die Anleger schütten alles, was in den letzten Monaten und Jahren stark gestiegen ist. Wir sehen einfach nur Gewinnmitnahmen. Dadurch werden Stoppkurse ausgelöst, was die Kurse ebenfalls weiter drückt. Ein Teufelskreis. Korrekturen bleiben wahrscheinlich; die News rund um Corona, Zins und Inflation sind noch nicht verdaut. Wohlgemerkt: Korrekturen. Für einen langfristigen Bärenmarkt gibt es bisher keine Signale. Zum Trost für alle Einsteiger:
Wer gleich zu Beginn seiner Börsenkarriere Verluste erlebt, lernt Demut vor dem Markt und begreift, wie wichtig Verlustbegrenzung ist. Eine wichtige Erfahrung! Nur mit Demut ist man auf Dauer erfolgreich, denn nur dann akzeptiert man, dass "der Markt" immer recht hat und dass niemand von uns hellsehen kann. Wer Aktien kauft und bisher nur steigende Kurse erlebt hat, wird leicht übermütig und verzichtet auf Absicherungen. Die aktuell schwierige Phase wird Euch später überaus nützlich sein! Wichtig ist nur, daraus zu lernen: Gewinne laufen lassen, Verluste strikt begrenzen. Der Vollständigkeit halber:
Alle Sterneaktien sind weiterhin ein Kauf, solange sie noch über der 200-Tage-Linie (GD200) notieren. Mit einem Kauf unter dem GD200 wäre ich sehr vorsichtig. Denn oft prallen die Aktien dann beim Anstieg am GD200 ab und fallen wieder. Das gilt auch für die Aktien aus dem Adventskalender 2021, von denen leider einige schnell unter den GD200 gefallen sind. Die würde ich erst wieder anfassen, wenn ein Aufwärtstrend erkennbar ist, wenn sie also einige Wochen lang nicht mehr fallen und im Idealfall über den GD200 geklettert sind. Denn:
Ob die Ausverkaufswellen speziell im Tech-Sektor nur ein Intermezzo sind oder eine generelle Trendwende, ist heute noch schwer zu prognostizieren. Ich bin aber weiter davon überzeugt, dass man mit einer einfachen Trendfolgestrategie auch weiterhin den Markt schlagen wird. Die Titel aus der heutigen Liste sind ein gutes Beispiel dafür, dass man immer noch Aktien findet, die unbeeindruckt nach oben streben. Und genau das ist es, was Ihr im Depot haben wollt. Als Schlusswort:
... also nicht aufgeben!
Mir tun die Einsteiger sehr leid, die meine Empfehlungen gekauft haben und jetzt auf Verlusten sitzen. Ich selbst leide auch, es ist aber für mich eher ein Luxusproblem, es macht vor allem viel Arbeit. Trotz dieser beiden Faktoren ist das, was wir momentan am Gesamtmarkt, auch bei den meisten Einzeltiteln sehen, eine völlig normale Korrektur, kein Crash, kein Grund zur Sorge. Was im Februar 2020 oder Oktober 2008 oder September 2001 passiert ist war ein Crash, aber soweit sind wir aktuell nicht und ich rechne auch nicht damit. Die Begründung habe ich oben gegeben. Daher möchte ich allen, die neu eingestiegen sind und jetzt Verluste im Depot haben, freundlich zurufen:
Nicht den Mut verlieren! Ihr habt eine wertvolle Erfahrung gesammelt, seid und bleibt demütig, und werdet durch strikte Risikobegrenzung und Konzentration auf Aktien, die weiterhin steigen, auch irgendwann in die Gewinnzone kommen. Als ich selbst vor über 30 Jahren mit Aktien angefangen habe, bin ich immer wieder böse auf die Schnauze gefallen und habe in den ersten Jahren dicke Verluste angehäuft. Von Trends, Stoppkursen und Money-Management hat mir damals niemand etwas erzählt; es gab keine comdirect-Community. Heute weiß ich es besser, versuche Euch die Tricks hier zu vermitteln, und bin sicher, dass alle, die durchhalten, am Ende zu den Gewinnern gehören.
In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern gute Geschäfte
und was noch wichtiger ist: Viel Spaß an der Börse. Es wird auch wieder besser.
Herzliche Grüße aus einem neblig-kalten München
nmh
Edit SMT: Titelbild hinzugefügt
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Aktien
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am 15.01.2022 13:36
Wow,
ich sag erstmal Danke und lese dann in aller Ruhe mit einem guten Gläschen dazu.
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am 15.01.2022 13:46
- Danke nmh
15.01.2022 13:46 - bearbeitet 15.01.2022 13:47
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15.01.2022 13:46 - bearbeitet 15.01.2022 13:47
Genau wie @marsupi_l mache ich es mir gleich sehr gemütlich und freue mich jetzt schon auf deinen Beitrag, lieber @nmh !
Vielen Dank schon mal für deine (unentgeltlichen!!!) Beiträge, besonders im Coronacrash und eben auch jetzt! Sie sind für mich ein Fels in der Brandung, ein fester Anker in unserer tollen Community!
Danke für dein Wohlwollen und die mega Arbeit, die da drin steckt (ich weiß, die Listen werden eh als Abfallprodukt mit ausgepuckt...).
Dir und allen anderen wünsche ich recht viel Erfolg!
Und denkt dran, es kommt auf das Gesamtergebnis an, nicht auf eine verlorene Schlacht (Aktie)!
____________________
Alle Männer haben nur zwei Dinge im Sinn: Geld ist das andere. Jeanne Moreau
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15.01.2022 13:53 - bearbeitet 15.01.2022 14:14
Hiermit begrüße ich
Infosys (919668)
Lowe's Companies (859545)
Mettler-Toledo (910553)
als neue Sterne am Himmel 🙂
Nur drei neue Aktien: Das zeigt die Kontinuität und die Stärke der Auswertungen, und dass man mit guter Auswahl auch gut schlafen kann.
Danke für die Mühe @nmh - ich pflege die nun noch in die offizielle Übersicht ein und ändere die Statistik und lese dann dein Kommentar 🙂
Übrigens: UnitedHealth Group ist eine meiner Lieblingsaktien und kam in 16 von 61 Listen vor. Derzeit auf Platz 3 der Gesamtübersicht.
Church & Dwight hat es auch mal wieder geschafft, nach langer "Trockenzeit". Nun gab es 15 Nennungen für diese Aktie. Sehr schön!
Edit: Und geupdated. UnitedHealth belegt inwischen ein Podestplätzchen - "klarer Kauf, dieser Dobb-Dibb" oder irgendwie so. Bitte hau mich nicht @nmh !
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD
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am 15.01.2022 13:57
Zunächst vielen Dank für die neue Sterne-Auswertung.
Ich bin überwiegend in ETF investert. Lese aber gerne Deine Auswertungen und hilfreichen Tipps. Daher habe ich mir erstmalig eine Aktie aus Deinen Empfehlungen zugelegt. Microsoft. Gestern gekauft. Und bin nur mit 50% des zur Verfügung stehenden Kapitals eingestiegen. Auch wenn Techwerte zurzeit korrigieren: an gesunden Unternehmen aus diesem Bereich, die eine gute Marktposition haben und Geld verdienen, geht kein Weg vorbei.
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15.01.2022 14:04 - bearbeitet 15.01.2022 14:08
Ich sehe noch eine große unbekannte Variable in China, die dortigen Impfungen mit lokalen Impfstoffen von Sinovac u.a. sind gegen Omikron recht unwirksam, d.h. trotz ihrer Null-Covid-Strategie könnte das Land ein großes Problem bekommen.
Denn die hohe Infektiosität von Omikron in Kombination mit schlechten Impfschutz und radikalen lokalen Shut-Downs, kann die globale Lieferkette und die Weltwirtschaft schwer treffen.
Das sehe ich als das größte Risiko überhaupt an, dagegen sind die Zinssorgen eher gering.
Die Börse reagiert gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie. — André Kostolany
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am 15.01.2022 14:39
Herzlichen Dank, @nmh, für die neue Liste und den informativen und aufmunternden Begleittext. Es beeindruckt mich immer wieder, wie viel Zeit und Arbeit du in diese Community investierst.
Dank deiner Tipps habe ich auch jetzt in der ersten Krise meines Börsenlebens das Gefühl, da ganz gut durchzukommen. Jetzt erlebe ich auch mal in der Praxis, wie wichtig eine gute Strategie in schwierigen Zeiten ist. Tausend Dank für deinen unermüdlichen Einsatz und auch für deine Geduld, so manche Regel immer aufs Neue zuwiederholen.
Viele Grüße aus einem grauen Köln
Amelia
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am 15.01.2022 14:52
Habe am Mittwoch Microsoft gekauft bei 280 €.
Wir hatten jetzt drei starke Börsenjahre hintereinander (trotz dem Corona-Einbruch). Irgendwann muss es auch wieder zu einem schlechteren Jahr kommen. Und 2022 macht bis jetzt keinen guten Eindruck.
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am 15.01.2022 15:06
Danke @nmh für die vielen Anregungen und den umfangreichen Marktkommentar!
Besonders freue ich mich diesmal, dass ein paar meiner Ideen als mögliche Neueinstiege tatsächlich auch aktuell in der Liste auftauchen.
Werde mir dennoch natürlich die anderen auch ansehen und bin gespannt was so alles noch infrage kommt.
Das einzige Problemchen was ich noch habe...wann traue ich mich wieder "raus"...
Aber das wird schon.
Schöne Jröße us Kölle
KM

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