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Nachdem das nette Teaser-Ratespiel für die … nellen Leser ja sehr gut angekommen ist, gleich zu Anfang die Auflösung: „Out of Bounds“ ist ein Fachbegriff aus dem Golfsport und bedeutet, dass man den Ball ins Aus gehauen hat. Deswegen geht´s hier um eine Golf-Aktie, die der Callaway Golf Co. aus dem schönen Carlsbad in Kalifornien (WKN 883644).
Callaway wurde von einem Mann geprägt: Ely Callaway. Als passionierter Golfer hat er mit 63 Jahren 1982 beschlossen, den Gewinn aus dem Verkauf seines Weingeschäfts in eine Firma zu stecken, die Golfschläger herstellt. Die waren zu der Zeit noch aus sehr hartem Persimmon-Holz und Ely hatte die geniale Idee, das Holz durch Metall und Graphit zu ersetzen. Der Durchbruch gelang ihm mit der „Big Bertha“, die ihren Namen dem deutschen Haubitzen-Geschütz aus dem ersten Weltkrieg zu verdanken hat. Das Bertha aus der Dicken Bertha kommt übrigens von Bertha Krupp von Bohlen und Halbach. Die Namensgebung der größten Revolution im Golfsport hängt also mit der deutschen Stahlindustrie zusammen – das geht locker als Millionenfrage durch.
Aber nun zur Aktie: Der Kursverlauf vom going public Anfang 2012 bis September 2018 ist mustergültig. Fast wie ein gerader Drive ging´s von $6,50 bis hoch zu fast $25, wow. Dann gab es einen schnellen Abstieg, ein zweimaliger Test des Tiefs bei $14,50 wurde bestanden und es ging wieder hoch bis auf $22.
Dann kam Corona: Schließung aller Golfplätze, Freizeitindustrie dicht und keiner weiß, wie lange. Das hat die Aktie Mitte März auf $5 abstürzen lassen. Aber sie hat sich als „hart wie Kruppstahl“ erwiesen und steht nun wieder über $22. Der Absturz Ende Oktober ist der Tatsache geschuldet, dass Callaway einen Anbieter von Golfsimulator-Lösungen übernommen hat und der Markt den Kaufpreis als zu hoch empfunden hat. Das wäre ein idealer Einstiegspunkt gewesen, denn seither hat der Wert satte 50% zugelegt.
Damit steht die Aktie am Widerstand von $22,12 – dem Hoch aus dem Januar 2020.
Auch wenn die Innovationskraft von Ely Callaway, der 2001 im Alter von 82 Jahren verstorben ist, fehlt, ist die Aktie, falls sie den Widerstand aus dem Januar brechen sollte, für mich ein Kauf. Callaway hat einen sehr guten Namen, ist weiterhin innovativ – auch wenn sie nicht mehr die einzigen sind, die Metall-Schläger bauen – und der Golfsport boomt. Falls die nächste Pandemie um die Ecke kommen sollte – was wir alle nicht hoffen – haben sie mit den Simulatoren ein heißes Eisen* im Feuer. Die Rosenheim-Methode liefert für die Aktie übrigens ein Kursziel von $42 mit Blick auf fünf Jahre.
Apropos Simulatoren … ich bin dann mal weg … in den Keller an meinen Simulator - natürlich einer von Callaway – die sind echt gut, die Dinger!
* dieses Mal ohne Bezug zu den Krupps.
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