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zur Marktlage: keine Angst vor der Korrektur

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Liebe Börsenfreunde (m/w),

 

sehen wir jetzt die Korrektur, auf die wir so lange schon warten? Ich weiß es nicht. Ich melde mich kurz, um darauf hinzuweisen, dass bisher nichts angebrannt ist. Im DAX geht es zur Stunde um 2 Prozent nach unten, viele von Euch sind das schon gar nicht mehr gewohnt. Die 200-Tage-Linie im DAX liegt bei 14150 Punkten, so weit darf es nach unten gehen, ohne dass die Hausse ernsthaft in Gefahr wäre. Eine erste Unterstützung ist bei 15300 Punkten zu erkennen. Und weltweit notieren 83 Prozent aller Aktien über ihrer 200-Tage-Linie, die bei 87 Prozent aller Aktien sogar steigt -- der Markt ist völlig gesund und nicht in Gefahr.

 

Berechtigte Bedenken hinsichtlich einer vierten Viruswelle (danke für die Meisterschaft mit voll besetzten Stadien und Fans ohne Masken), steigenden Ölpreisen und geopolitischen Spannungen bremsen den Dax aktuell, und nach der Rekordfahrt der letzten Monate ist das auch kein Wunder.

 

Einige Sterneaktien korrigieren ebenfalls -- eine schöne Chance, nachzukaufen. Nicht sofort heute, aber in den nächsten Tagen und Wochen peu-à-peu. Alle empfohlenen Aktien bleiben eine Kaufempfehlung, solange die 200-Tage-Linie nicht nach unten durchbrochen wird. Und da ist noch viel Luft. Immerhin erkennt man vorsichtige Tendenzen, dass die Sektorrotation vorbei ist. Seit einigen Wochen läuft Growth wieder besser als Value, was mit der Enstpannung an der Inflationsfront zusammenhängt.

 

Mit Aktien aus China wäre ich sehr vorsichtig. Wie Ihr wisst, empfehle ich die nur als Beimischung. Die Regierung in Peking hat vor allem die in den USA gelisteten Titel "auf dem Kieker". Wie man es in einer Diktatur nicht anders erwartet werden schon mal drakonische Maßnahmen getroffen, aktuell beispielsweise gegen den Uber-Konkurrenten Didi und auch gegen Manbang und Kanzhun. Je nach Dauer des Verbots, Neukunden aufzunehmen, kann es durchaus sein, dass eines der Unternehmen final die Hände heben muss. Mit diesen politischen Rahmenbedingungen ist das kein Markt, auf den man als Privatanleger seinen Schwerpunkt setzen muss. Gleiches gilt im übrigen für die beliebten russischen Aktien.  

 

Knallharte Profis, die genau wissen, was sie tun, dürfen sich in dieser Marktphase auch wieder mit Discount-Put-Plus-Optionen absichern, beispielsweise PF5734 oder PF5733 oder als ganz heiße Spekulation PF5731 oder PX6QTN -- im Juli bei comdirect gebührenfrei handelbar. Nicht für Einsteiger geeignet!

 

Fazit: Möglicherweise sehen wir in den nächsten Wochen eine gesunde Korrektur. Bleibt entspannt und haltet nur Eure Stopkurse streng ein. Bis zu den von mir empfohlenen Stopkursen (siehe Tabelle) ist noch sehr viel Luft; ich gehe fest davon aus, dass bei einem Großteil der Trendaktien Eure Stopkurse halten werden. Die Grundtendenz am Aktienmarkt mit Blick auf die nächsten Monate und Jahre bleibt aufwärts gerichtet.

 

Beste Grüße aus einem regnerischen München

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.
763 ANTWORTEN

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Ich kann nur nochmal wiederholen was ich schon sehr oft geschrieben habe. In meinen Depots wende ich alle möglichen Strategien an. Auch Fundamentalanalyse (ich habe gigantische Datenbanken mit Fundamentaldaten), Dividenden, Turnaround, oder kaufen was die Presse empfiehlt (ich lese gut 25 Börsenbriefe regelmäßig). Ergebnis ist eine hohe dreistellige Zahl an WKN. Mit meinen gut 30 Jahren Erfahrung kann ich klar sagen: Trendfolge funktioniert (langfristig) mit Abstand am besten, und macht gleichzeitig am wenigsten Arbeit.

 

Die Erklärung ist einfach: Weil sich diese Erkenntnis immer mehr herumspricht, und weil heute immer mehr Anlageentscheidungen von Computersystemen getroffen werden, wenden sich immer mehr Anlagerinnen und Anleger der Trendfolge zu. Dadurch werden die Trends verstärkt, und die Strategie wird noch erfolgreicher. Man muss nicht hoffen, dass auch andere die vermeintliche Unterbewertung erkennen, sondern einfach mitschwimmen.

 

Fundamentalanalyse dagegen sagt: Ich bin der einzige, der die Unterbewertung erkennt, denn sonst würde die Aktie ja steigen. Das ist immer gefährlich. Demut gehört dazu an der Börse.

 

Aus diesem Grund schreibe ich hier in der Community meistens über Trendfolgestrategien. Und freue mich, dass die Leserinnen und Leser meiner Beiträge damit sehr erfolgreich sind. Langfristig, nicht über Nacht.

 

Natürlich braucht man hochgezüchtete Computersysteme und vor allem gute Datenbanken. Daten sind das moderne Gold. Weil normale Privatanleger diese Möglichkeiten nicht haben, schreibe ich gerne hier.

 

Schönen Abend und weiterhin viel Erfolg für Eure Börsengeschäfte!

nmh-Team

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

KeepMoving
Mentor ★
1.195 Beiträge

Hi @corrn 


 

@KeepMoving wenn man kein Vertrauen in die Menschen hat, dann ist das so und ist auch ein Argument welches ich akzeptieren kann.


Hört sich etwas sehr negativ an...kein Vertrauen in "die Menschen". Aber ja, das stimmt, ich habe wenig Vertrauen in Menschen die ich gar nicht kenne und "da oben" teils riesige Konzerne leiten.

Selbst wenn die Herrschaften mit allerbesten Absichten ihren Posten antreten, sind sie einfach von ähnlichen Gefahren umgeben wie wir Klein(st)anleger, u.a. die berühmte Angst und Gier.

Das lässt solche Leute m.M.n. auch gern mal ebenso schlechte Entscheidungen treffen wie unsereins mit unseren Geldanlagen.

Vertrauen, dass die das schon die nächsten 20 oder 30 Jahre wuppen werden...da muss ich einfach offen gestehen, das habe ich einfach (in der Regel) nicht (mehr).

Außerdem hängt der Erfolg auch nicht alleine am obersten Management.

 


@corrn  schrieb:

@KeepMoving

Nehmen wir mal an du hast nun dein Depot in einen guten 6 oder 7 stelligen Bereich gebracht. Würdest du dich mit einem Trend wohlfühlen ? Bzw was für einen Trade würdest du mit 100.000€ Positionsgröße machen?   


6 oder gar 7 stellig?! Wenn ich das schaffen würde, vor allem 7 stellig, dann hätte ich aber verdammt viel richtig gemacht! 😁

Aber die Antwort auf deine Frage ist, dass ich es nicht abschliessend sagen kann.

Ich denke, dass ich mich in dem Fall mit meinen Trendpapieren weiter wohl fühlen würde, schließlich hätte ich es dann damit geschafft so weit zu kommen.

Never change a running system! 😉

 

Einen einzelnen Trade über 100.000€ kann ich mir einfach gar nicht vorstellen und ich würde definitiv die 100k in mehrere Positionen aufteilen.

In dem hypothetischen Fall, dass ich die 100k nur in eine einzige Aktie stecken dürfte und dann sogar noch auf Stopkurse verzichten müsste...

ja, dann wäre mir mit einer bspw. Microsoft wohler als mit einer Esker, die ich beide aktuell im Depot habe.

 

@KeepMoving

Worauf ich mit der Frage hinaus will ... Ich meine das die Trendstrategie, den Eindruck erweckt schnell reich werden zu können, es mir aber eher so erscheint dass man mit der Zeit im Markt am Ende besser profitiert. 


Und hier liegt meinem Eindruck nach ein Missverständnis. Es geht, mir jedenfalls, nicht darum mit der Trendstrategie schneller reich zu werden.

Es geht darum ein relativ einfaches Vorgehen zu haben Aktien auszuwählen, mit dem Zusatz, dass durch strenges Money Management etc. auch mal Fehlgriffe ein Stück weit verziehen werden und vor allem wenigstens nach dem Kauf die Herausnahme der Emotionen. 

Ich kann trotzdem nervös werden, oder euphorisch oder oder, aber die Entscheidung über den Exit treffe ich schon vorher.

Es geht auch nicht darum performancetechnisch besser oder schlechter als mit Value- oder Div.-Titeln zu sein, sondern darum, welches Vorgehen mir (Stand heute) das am besten durchzuhaltende über die nächsten X Jahre erscheint.

Da ist halt jeder anders.

 

Auch kommt mir oft vor, als würden gerne mal Trendaktien mit Hypeaktien verwechselt. Wenn eine Aktie erst seit ein paar Monaten plötzlich stark steigt, ist das erstmal nur ein Hype. Wenn ein Papier aber seit 3, 5, oder 10 Jahren schön nach oben geht, dann glaube ich an die Effizienz des Marktes und dann muss es auch gute Gründe haben.

Deswegen würde ich auch nie einfach die Trendaktien oder "Sterne" einfach nur nach den nackten Performance-Kennzahlen ansehen.

Mich interessiert natürlich was die Unternehmen eigentlich machen (und habe dabei für mich einigermassen strenge Ausschlusskriterien), und werfe dann auch mal einen Blick auf die allerwichtigsten fund. Kennzahlen.

Dabei gehts mir dann nicht darum ob eine Aktie 10, 20 oder 40% überbewertet ist, sondern einfach ob die grobe Entwicklung in die richtige Richtung zeigt. Zusätzlich zum lang anhaltenden Trend.

Und bei vielen Papieren verschmilzt m.M.n. "Qualität" und "Trend". Das sind dann die Sahnestücke.

 

Ich stimme dir absolut zu, dass man nicht einfach nur blind nach Listen kaufen sollte. Ich verstehe die Sternelisten auch nicht als generelle Kaufempfehlungen, sondern als Ideensammlungen durch Wahnsinns-Auswertungen von guten Trendaktien, auf die man ohne Rechenzentrum vielleicht nie kommen würde.

Darüber hinaus finde ich es normal und gut, dass sich dann auch über Stopkurse etc. ausgetauscht wird, auch wenn @Shane 1  die Leute als zu nervös empfindet.

Einfach nur blind die Zahlen von anderen abschreiben reicht mir da nicht. Aber vergleichen und versuchen nachzuvollziehen warum andere bestimmte Kurse gewählt haben bringt einen weiter und gehört zum "Angeln lernen".

Ich bezeichne mich definitv noch als Anfänger, aber durch den Austausch hier nicht mehr als total grün hinter den Ohren.

Ich stelle mir manchmal vor was wäre, wenn das Forum morgen plötzlich für immer kollabiert. Abgesehen davon, dass das äußerst schade wäre, glaube ich immerhin schon soviel Wissen aus verschiedenen Richtungen aufgesaugt zu haben, dass ich trotzdem den Weg erstmal weiter gehen könnte.

Ein bisschen Angeln gelernt habe ich in meinen erst 1,5 Jahren schon (auch wenn Angeln für mich als Veggie ein etwas komisches Bild ist 😉).

Ich stimme mit dir total überein, dass man nicht nur blind nachmachen sollte, egal welche Strategie man verfolgt.

 


@corrn  schrieb:

@KeepMoving 

...(nichts gegen dich, ich denke wir verstehen uns).

Das denke ich auch. Und wir liegen glaube ich gar nicht mal so weit auseinander, auch wenn wir für uns jeweils andere Schlüsse ziehen.

 

Viele Grüße aus Kölle

KM

 

“There is nothing wrong with a ‘know nothing’ investor who realizes it. The problem is when you are a ‘know nothing’ investor but you think you know something.” W.B.

NR
Experte ★★★
664 Beiträge

@corrn  schrieb:


Nehmen wir mal an du hast nun dein Depot in einen guten 6 oder 7 stelligen Bereich gebracht. Würdest du dich mit einem Trend wohlfühlen ? Bzw was für einen Trade würdest du mit 100.000€ Positionsgröße machen?   

 

Worauf ich mit der Frage hinaus will ... Ich meine das die Trendstrategie, den Eindruck erweckt schnell reich werden zu können, es mir aber eher so erscheint dass man mit der Zeit im Markt am Ende besser profitiert. Natürlich nur mit guten Unternehmen und das können zB auch langweilige Büchsenfleisch-Hersteller sein die einfach einen guten Job machen... das wissen um diese Firmen findet man in keinem Chart! 

Und wenn man nun Wohlstand hat, sollte man mMn auch wissen wie man diesen halten kann. Meiner Meinung nach kommt man spätestens dann nicht mehr daran vorbei sich einen Experten zu holen oder es eben selber zu lernen. 


Was ist denn "schnell reich". Jeder in dieser Diskussion nutzt doch die gleichen Wörter und meint völlig andere Dinge. Das führt doch zu nichts.

 

 

Mein Ziel ist, einen Index zu schlagen, sagen wir mal, den S&P500. Klappt das nicht, ist die Sache offenbar Blödsinn: Denn dann könnte ich auch einfach den Index kaufen und fertig.

 

Damit das klappt, brauche ich im Schnitt so 15 bis 20% p.a. (Transaktionskosten, Steuern). Die sind realistisch, machbar, ich erziele sie und bin daher zufrieden. Aber werde ich jetzt "schnell reich"?

 

Und natürlich kann ich, wenn ich Buffet bin, fast immer die richtigen Aktien fundamental auswählen und brauche dann keinen Trendfolger. Bin ich aber nicht. Das wäre (bei mir!) blindes Raten, jedes "gute Unternehmen", jedes Hormel hätte sein Anti-Hormel, und wenn ich so genügend oft blind rate und keinen offensichtlichen Schrott kaufe, müsste ja die Indexperformance rauskommen. Aber dann bin ich wieder oben, und könnte gleich den Index nehmen.

 

Von daher hilft mir das nicht weiter. Die Trendfolger helfen mir weiter. Nicht zuletzt, weil wir, spätestens seit 2008, in einem ausgesprochenem Trendmarkt sind, und dementsprechend eine Trendfolgestrategie ein sinnvolles Werkzeug ist. Wenn sich das ändert, muss sich ggfs. das Werkzeug ändern, aber bis dahin?

 

 

Übrigens, zur 100T-Frage: Stünde mein Depot bei 6 Nullen, hätte es möglicherweise drei Dutzend Werte. Da könnte es sein, das eine Einzelposition diese Größe hat. Aber müsste ich diese 100T obendrauf neu anlegen, würden die über das Depot verteilt. Und davon abgesehen skaliert natürlich die gesamte Vermögensverteilung: Keiner, den ich kenne (und der seriös investiert) hat 100% Aktienquote, also stehen dem Depot dann entsprechende Cashquoten, Immobilien usw. gegenüber.

 

 


@corrn  schrieb:

Mein Problem mit der Trend-Strategie speziel in diesem Forum ist das es mir so vorkommt als wenn die meisten auf eine Liste warten um investieren oder traden zu können. Das wäre mMn nicht der richtige Weg und das ist nicht mein Ding... Ich möchte keinen Fisch bekommen sondern Angeln lernen und selber Fische fangen. Aber das liegt an jedem selbst.

Den richtigen Weg gibt's sowieso nicht, weil der schon per Definition von der individuellen Zielsetzung abhängt. In diesem speziellen Fall ist das eine Frage von Zeit vs. Geld.

 

Entweder, ich akzeptiere die Indexperformance, und kaufe halt z.B. ETFs. Oder ich möchte mehr: Dann kann ich entweder Zeit investieren (egal ob fundamental, technisch oder sonstwie), oder ich bezahle jemanden, der das für mich macht. Vom vernünftigen Börsendienst bis zum Family Office/Vermögensverwaltung.

 

Oder, und diese Option gibt's nur hier: ich nehme halt Sternelisten, die mehr oder weniger ein kostenloser Börsendienst sind. Daran ist per se nichts verkehrt, und "blind zu folgen", nur ein Kauf der "besten Aktien der Welt" (wo man dann unweigerlich bei fundamental extrem starken Aktien landet, weil der Chart nunmal dies abbildet ...), ohne weiteres Verständnis der Black Box dahinter, ist auch kein Problem, denn das ist einfach nur die Grundvoraussetzung, wenn ich mir die Arbeit nun mal nicht selbst machen möchte -- egal ob Börsendienst oder Vermögensverwaltung.

 

 

Und schließlich, Wirecard: Hatten wir ja oft genug diskutiert, weil der Absturz mit Ansage kam. Es gab einen ganz klaren Punkt, an dem jeder, der nicht wortwörtlich Roulette spielen wollte, raus musste. Der entsprechende Post, am entsprechenden Tag, ist hier.

 

Aber: per Trendfolge wäre man gleich gar nicht investiert gewesen, weil es nämlich spätestens seit 2019 gar keinen Trend mehr gab. Genau das ist die Stärke des Ansatzes. Wirecard ist daher ein hervorragendes Beispiel, wie die Trendfolge Fundamentalanalysen schlagen kann.

 

Es ist schon, wie @nmh  sagt: Jeder, der die Regeln befolgt hat, hat 0,00 Euro mit dem Wirecard-Crash verloren.

maloho
Experte ★
151 Beiträge

Danke @nmh Das ist doch mal wieder ein Beitrag zum ausdrucken (Macht das nicht! Umwelt und so.)

 

Ich bin sehr froh, dass ich durch dieses Forum die Trendfolge-Strategie entdeckt habe. Mein Depot baut sich seit dem neben den Basis an ETFs fast nur aus solchen Titeln zusammen. Für mich ist es in meiner Kombination an mangelnder Zeit und mangelnden Wissen die bestmögliche Strategie. Klar, man baut etwas Wissen über die Zeit auf, aber am Ende ist man doch ein kleiner Fisch und andere, größere Fische mit Zugang zu anderen Informationen sind einem in der Analyse doch meist überlegen.

 

Insgesamt kommt es mir oft so vor, dass manche Anhänger von Value oder Turn-Around Strategien ihre Investition durch das Mehr an Zeit und Recherche als höherwertig betrachten. Das ist aber ein ganz menschliches Phänomen. Etwas in das man viel Arbeit steckt wird oft größerem Wert zugemessen, als etwas das leichter von der Hand geht. Dabei ist vielleicht die Aufgabe die einem leichter fällt einfach eine persönliche Stärke.

 

Die Arbeit mit Stoppkursen erlaubt es einem auch mal nach Chart-Prüfung einen Schnellschuss zu wagen, klar ist hier eine sorgfältige Prüfung vorzuziehen, aber ich muss zugeben, dass ich so schon einige gute Performer ins Depot geholt habe. 

 

Natürlich haben auch Value und Dividenden-Strategien ihre Berechtigung. Das kommt ja sehr auf die eigenen Ziele und Lebensumstände an. Am Ende geht es uns allen aber vermutlich um die Rendite und daher bleibt für mich der langjährige Kurs das wichtigste Qualitätsmerkmal meiner Aktien.

 

Einen schönen Abend in die Runde. 🙂

Crazyalex
Legende
7.764 Beiträge

@maloho 

Ich finde das hast Du echt schön (& diplomatisch!) auf den Punkt gebracht 🙂

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

ae
Mentor ★★★
2.992 Beiträge

@maloho  schrieb:

Danke @nmh Das ist doch mal wieder ein Beitrag zum ausdrucken (Macht das nicht! Umwelt und so.)

 

Ich bin sehr froh, dass ich durch dieses Forum die Trendfolge-Strategie entdeckt habe. Mein Depot baut sich seit dem neben den Basis an ETFs fast nur aus solchen Titeln zusammen. Für mich ist es in meiner Kombination an mangelnder Zeit und mangelnden Wissen die bestmögliche Strategie. Klar, man baut etwas Wissen über die Zeit auf, aber am Ende ist man doch ein kleiner Fisch und andere, größere Fische mit Zugang zu anderen Informationen sind einem in der Analyse doch meist überlegen.

 

Insgesamt kommt es mir oft so vor, dass manche Anhänger von Value oder Turn-Around Strategien ihre Investition durch das Mehr an Zeit und Recherche als höherwertig betrachten. Das ist aber ein ganz menschliches Phänomen. Etwas in das man viel Arbeit steckt wird oft größerem Wert zugemessen, als etwas das leichter von der Hand geht. Dabei ist vielleicht die Aufgabe die einem leichter fällt einfach eine persönliche Stärke.

 

Die Arbeit mit Stoppkursen erlaubt es einem auch mal nach Chart-Prüfung einen Schnellschuss zu wagen, klar ist hier eine sorgfältige Prüfung vorzuziehen, aber ich muss zugeben, dass ich so schon einige gute Performer ins Depot geholt habe. 

 

Natürlich haben auch Value und Dividenden-Strategien ihre Berechtigung. Das kommt ja sehr auf die eigenen Ziele und Lebensumstände an. Am Ende geht es uns allen aber vermutlich um die Rendite und daher bleibt für mich der langjährige Kurs das wichtigste Qualitätsmerkmal meiner Aktien.

 

Einen schönen Abend in die Runde. 🙂


[Hier steht meine Unterschrift]

 

Jede einzelne Aussage, jeden Satz in diesem Beitrag kann ich unterschreiben!

Der Beitrag könnte auch von mir sein, wäre dann jedoch wahrscheinlich weniger pointiert und etwas ausladender. 

Vielen Dank @maloho und ein extra Daumen 👍🏼 dafür 

 

gruss ae

—————————
>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden

corrn
Experte ★★
500 Beiträge
@nmh  schrieb:

 

Fundamentalanalyse dagegen sagt: Ich bin der einzige, der die Unterbewertung erkennt, denn sonst würde die Aktie ja steigen. Das ist immer gefährlich. Demut gehört dazu an der Börse.

 

nmh-Team

 


@nmh 

Wenn du selber Value Investing ect. machst, denkst du dann über dich selber auch dass du mehr wissen würdest als der Markt? 🤔  Wa ist hier los?  Meinst du das ernst?

 

Wie kommst du darauf eine Fundamental-Analyse nur mit so einem Satz zu beschreiben? Das stimmt so nicht und es wäre auch wirklich zu einfach, da es beim Value ermitteln nicht nur um versteckte Werte gehen muss sondern auch vorhandene sein können... 

Was du beschreibst kenne ich nur unter dem Begriff "Asset-Play" (ein versteckter/unentdeckter Wert) und von sowas lass ich persönl. meine Finger weil es sein kann das der Markt dies auch nie einplanen wird... deshalb stimme ich auch dem Kern deiner Aussage zu, aber es betrifft halt das "Value-Play" und das ist auch mMn nur was für Insider und Profis...

 

Außerdem bin ich bestimmt nicht der einzige der den Markt "durchschaut", es gibt tausende die das tun, du selbst sagst dass du es machst und ich selber kenne mitlerweile hunderte... 7stellige Depots sind keine selltenheit, wenn ich solchen Leuten aber mit so einem Spruch gekommen wäre, kann ich aus heutiger Sicht sagen sie hätten mich nur müde belächelt anstatt mir zu zeigen was sie genau dort machen.

 

Und genau dort möchte ich meinen Punkt machen, man kann es lernen und probieren zu verstehen wieso weshalb warum... auch neben der Arbeit und im Flugzeug. Wenn man möchte... wann man möchte... wir sind alle faul frei 🤣

Dann weiß man auch das Value nicht nur aus einem vermeindlich verstecktem Asset bestehen muss... 

 

Keiner der hier Anwesenden aber, kann das was du machst, hier und jetzt wiederholen. Dazu teilst du dein Wissen, was dich sehr ehrt und auch hier noch mal von mir ein Danke dafür! 

 

Wenn dich aber morgen der Schlag trifft, dann ist der Traum aus von den Sternen (wir wollen es nicht hoffen oder gar beschwören bzw sorry für dieses Beispiel aber diese Rakete muß ich nun schießen und ich hoffe du nimmst es mir bitte bitte nicht übel)......

 

Das meine ich nicht böse und ich denke du weißt schon worauf ich hinaus möchte. Es hat ja auch nichts mit den Listen an sich zu tun, nur was daraus gemacht wird und welche Chancen evtl einzelne hier im Forum verpassen. Weil mit den doch unterirdischen Sprüchen die hier so fallen, werden sich keine Unternehmer zu solchen Aktien/Unternehmen hier weiter äußern, noch wird sich einer trauen eine Spekulation zu veröffentlichen, was sehr viel Mut und meist viel Mühe kostet. Das findet stattdessen zB auf Seeking-Alpha statt...

 

Weil man weiß dass die Diskusionsbasis daraus besteht: "Mit Tesla wäre ich bei diesem Trend Millionär in drei Jahren geworden, also macht Intel.Co zb für mich keinen Sinn weil du ja mehr weißt als der Markt". Das ist nicht nur flach sondern absoluter Schwachsinn und das möchte kein erwachsener Mann ertragen müssen. Vor allem wenn man mitbekommt wie einige Bubis dann auch noch kneifen wenn die Hosen dann mal runtergelassen werden...

 

Wer sich so sicher fühlt, ALLES GUT ! Bei anderen merkt man aber dass Defizite da sind. 

 

Ich selber Analysiere Aktien anders als Shane und definitiv anders als du oder ae, das weiß ich ohne gefragt zu haben... Um ein Unternehmen als nicht lokrativ zu bewerten brauche ich ca 5-10min. Wirkt es attraktiv, kann sich das ausdehnen und dann tut es besonders weh wenn man einige Tage später rausfindet dass man seine kostbare Zeit in einen Haufen gesteckt hat...

 

 

Eigentlich ist der Handel mit Value und Trend sehr ähnlich. Genauso wie man im Trend nach gleichbleibenden, am besten schwanunksarmen Steigerungen geschaut wird, kann man dies in den Büchern der Firmen suchen. Und genauso wird hier davon ausgegangen  (mMn ja auch zurecht) , dass der Trend anhält und diese Aktien weitersteigen, so gehen andere eben bei der Bilanz davon aus. Beide Gruppen gehen nähmlich im Schnitt vom Gleichem aus, dem Wachstum!!! Natürlich gehört dazu ein gesunder Menschenverstand, Erfahrung und auch Glück, das brauchen wir bei den Trends aber auch... Deshalb würde ich auch der Trendstrategie nie vorwerfen sie wüsste mehr als der Markt. Oder Micheal Burry unterstellen er habe nur Glück gehabt weil er nicht wusste was er tut... so einfach ist das nicht.

 

DER UNTERSCHIED: bzw vieleicht mal ein Denkanstoß von mir..

 

Während eine Aktie an Wert verliert droht im Long-Trading der Ausstieg. Damit hat man sogar eine Chance, diesen Wert nicht mehr zu bekommen bzw zu verpassen und ist raus. Es gibt einem aber das Gefühl der Sicherheit oder in Krisen auch Liquidität und auch die vielen genannten Punkte der Vorrednder. Darum mag ich es sehr  und nutze es auch für mich.

 

Wenn man sich eine Rendite aus dem "Trends" der Bilanzen ausrechnet (Value-Ivesting), dann sehe ich, dass meine Rendite bei fallenden Kursen steigt. Also kaufe ich nach, wenn sich an diesem Unternehmen nichts geändert hat. Ja da muss ich dann auch mal 2min für mich alleine Nachdenken... vieleicht noch einen Bekannten anrufen und um Rat fragen... (vereinfacht gesagt). Dabei verlasse ich mich wie bei den Trendaktien langfristig auf den "Bilanz-Trend".

 

Meine Rendite bei den "Qualitäts"-Aktien die ich nun über Jahre halte übersteigt meine Trends deutlich. Aber vieleicht habe ich auch nur kein Händchen für Trends... und beim Investieren nur Glück gehabt...

 

Jetzt hab ich aber mal richtig ausgeholt und bin gespannt was mich nun erwartet.

 

Schönen Abend noch und beste Grüße

NR
Experte ★★★
664 Beiträge

@corrn  schrieb:

Wenn man sich eine Rendite aus dem "Trends" der Bilanzen ausrechnet (Value-Ivesting), dann sehe ich, dass meine Rendite bei fallenden Kursen steigt. Also kaufe ich nach, wenn sich an diesem Unternehmen nichts geändert hat.


Und landest im Zweifel bei Wirecard 😉

 


@corrn  schrieb:

Meine Rendite bei den "Qualitäts"-Aktien die ich nun über Jahre halte übersteigt meine Trends deutlich. Aber vieleicht habe ich auch nur kein Händchen für Trends... und beim Investieren nur Glück gehabt...


Wir sind immer noch nicht weiter. Jetzt hau doch mal ein paar Werte raus, ich hab's doch auch getan. Was für eine Rendite bringt Dein Value-Ansatz, was bringt Dein Trend-Ansatz, und wie schneiden beide gegenüber dem S&P ab, der aktuell so 14% p.a. im Schnitt macht.

 

 

Im übrigen: Es ist kein Problem, ausgestoppt zu werden und etwas zu "verpassen". Das Universum der Aktien, die mich potentiell interessieren, liegt aktuell bei 150. Die kann ich niemals alle kaufen, selbst wenn ich die Kohle hätte, weil der Verwaltungsaufwand viel zu hoch wäre.

 

Von daher fliege ich bei einer Aktie raus, gehe durch die Liste und suche mir den nächsten Einstieg. Chancen gibt es immer und jeden Tag an der Börse, viel mehr, als ich Geld habe.

 

Und da sich die Rosenheimliste kaum ändert, gehe ich nicht davon aus, dass ich ohne nmh plötzlich auf der Straße stehe. Womöglich verpasse ich Neuzugänge, wenn ich mich nicht selber darum kümmere (was möglich ist, denn im Wesentlichen ist das alles einfach ein -- etwas fancy -- RSL-Ansatz, und Listen nach RSL sortieren kann ich noch ...), aber die alten Bekannten laufen einfach immer weiter.

haxo
Mentor ★★★
3.480 Beiträge

@maloho  schrieb:

Danke @nmh Das ist doch mal wieder ein Beitrag zum ausdrucken (Macht das nicht! Umwelt und so.)

 

Ich bin sehr froh, dass ich durch dieses Forum die Trendfolge-Strategie entdeckt habe. Mein Depot baut sich seit dem neben den Basis an ETFs fast nur aus solchen Titeln zusammen. Für mich ist es in meiner Kombination an mangelnder Zeit und mangelnden Wissen die bestmögliche Strategie. Klar, man baut etwas Wissen über die Zeit auf, aber am Ende ist man doch ein kleiner Fisch und andere, größere Fische mit Zugang zu anderen Informationen sind einem in der Analyse doch meist überlegen.

[...]

Einen schönen Abend in die Runde. 🙂


Sehr geschliffen ausgedrückt, Kompliment!

 

Hier im Board gibt es einige Leitvögel und viele Schwarmvögel (von den schrägen Vögeln reden wir mal nicht). Da ist ja auch nichts gegen zu sagen, außerdem geht Börse so.

 

So im Alter denke ich mir bei jeder Handlung im Hinterkopf: "Was hat die Gesellschaft davon, wenn du diese Handlung betreibst?". Meistens natürlich gar nichts, aber manchmal ist es ein schönes Gefühl, wenn man irgendwie die Welt ein wenig verbessert.

 

Wovon hat die Gesellschaft mehr, wenn @EisenschweinInvestor Bilanzen durchforstet und mit seinem Investment wie die Spinne auf andere Zeiten wartet oder @nmh seine Listen postet und 100 Leuten vielleicht 2% höhere Depotrendite verschafft?

Die Menschen sind's, nicht die Zahlen. Ich vermisse @Noxx , weil er die Derivate hier hochgehalten hat, nicht durch übermenschliches Wissen, sondern durch das "Best-Buddy" Gefühl und sein Mentoring in seinen OS-Zocker-Threads.

 

Fundis und Trendis, wie zwei Köche die das leckere Schokoladen-Souffle im Ofen beobachten. Der feste Kern im Inneren den man leider nicht sieht und die luftige Hülle außen. Wenn das Tesla- und das VW-Souffle gleich groß sind, weiß der Fundi vielleicht, dass der VW-Kern innen größer ist, nützt ihm aber erst, wenn beide Gebäckstücke in sich zusammenfallen. Will ja keiner.

Mit ein wenig Logik (und fundamentaler Kenntnis in Naturwissenschaften natürlich) weiß man aber, dass sich das Mehr an Luft des Tesla-Souffles bei steigender Temperatur stärker ausdehnt, als das bisschen VW-Luft.  Ist doch offensichtlich :cat-tongue:

 

Wir sollten uns und unsere Kenntnisse nicht allzu wichtig nehmen, das würde den Spaß hier immens einschränken.

 

Mein Wort zum Mittwoch...

 

hx.

><p><em><font face= "comic sans ms,sans-serif" size= "5">Signatur</font ></em> </p>

nmh
Legende
9.960 Beiträge

@corrn : Vielen Dank für Dein ausführliches Feedback. Keine Sorge, mich wird morgen -- hoffentlich -- nicht der Schlag treffen.* Falls doch, müssen die Leser meiner Beiträge sich ihre Informationen auf andere Weise beschaffen. Ich bin mir sicher, das wird ihnen gelingen. Das soll dann mein geringstes Problem sein. Im übrigen kenne ich Inhaber von sogar 8-stelligen Depots, die keineswegs "müde belächeln", was ich geschrieben habe, sondern genau diese Strategie umsetzen.

 

@NR : Danke! Tatsächlich wechseln die Aktien in der Rosenheim-Top-30 über die Jahre nur selten. Das spricht für die hohe Stabilität und "Nachhaltigkeit" (doofes Modewort) dieser Auswertung. Kriterien sind u.a. hohe Kursperformance, gleichzeitig möglichst seltene und möglichst schwache Kursverluste in den letzten zehn Jahren. Also nicht erst seit gestern.

 

Übrigens ist meine Rosenheimliste aus unterschiedlichen Gründen nicht öffentlich zugänglich und auch von den Sternelisten zu unterscheiden. Beides sind aber Listen für mittel- und langfristige Trendanleger. Man kann sagen, dass einige der Sternelisten auch eher kurzfristige Anleger ansprechen, während Rosenheim extrem langfristig (Jahrzehnte) ausgelegt ist.

 

@haxo : Au ja! Lasst uns jetzt alle ein Schokoladensouffle** geniessen.

 

Frohes Schaffen und einen schönen Tag an alle, die das hier lesen müssen

 

nmh

 

_______________

*)   Wissenschaftler haben kürzlich herausgefunden, dass der erste Mensch, der 200 Jahre alt wird, bereits heute unter uns lebt. Ich bin davon überzeugt, dass ich das bin.

**)  So ein Mist! Da habe ich jetzt diese dumme Schweizer Tastatur, schaffe es aber nicht, das in der Schweiz übliche é mit Accent zu tippen. Ah, jetzt doch! [[[üüüèèè´´áááçççç hêhêhê!

 

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.