@Klimaaprima schrieb:
Carbios WKN A1XA4J
Das Unternehmen aus Frankreich versucht ebenfalls eine Recyclinglösung für Kunststoff abseits des Sortierens, also eine Wiedergewinnung als Rohstoff zu generieren. Mithilfe von Enzymen wird das Polyethylenterephalath (PET) zersetzt. Aus den Rezyklaten können dann neue Kunststoffe hergestellt werden. Mittlerweile ist Carbios in der Lage mit diesem Verfahren auch größere Mengen zu verarbeiten.
Kooperationen bestehen bereits mit LÓreal, Pepsi und Michelin, welche auch am Unternehmen beteilig ist. Die Rezyklate können dann z.B. zu neuen Pet-Flaschen oder Autoreifen verarbeitet werden.
Zusätzlich versucht Carbios auch den Kunststoff aus Textilabfälle zu verarbeiten und damit Polyesterfasern mit den gleichen Qualitäten wie neu synthetisierter Polyester zu produzieren.
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Das im Beitrag (vom 7.8.2022) schon vorgestellte Unternehmen Carbios (WKN A1XA4J) sorgte in den letzten Wochen für interessante Nachrichten und somit auch für einige Aufmerksamkeit in der Presse und bei Marktberichten.
Der Aktienkurs stieg Ende Oktober fulminat von 20€ auf über 30€ (über den GD200) und läuft seitdem in einem intakten Aufwärtstrend bis auf aktuell fast 40€, somit ein Plus von 100%. Höchstkurs war Anfang 2021 bei 60€. Bleibt die Aktie im Aufwärtstrend oder folgt eine Korrektur? Das wird sicherlich von der weiteren Entwicklung in Richtung Relevanz abhängen. Nun müsste der Schritt von der erfolgreichen Pilotanlage zum Industriemaßstab gelingen. Das Marktpotential wäre dann riesig. Die Aktie bleibt aber sehr spekulativ.
Carbios könnte das PET Recycling durch ein enzymatisches Verfahren in den nächsten Jahren revolutionieren, und damit einen Teil des globalen Plastikproblems erfolgreich lösen. Nach Angabe der OECD könnte der Plasikmüll bis 2060 auf über eine Milliarde Tonnen im Jahr ansteigen. Daten zufolge sollen 8,3 Mrd. t Plastik bis 2015 global produziert worden sein, davon wurde bisher nur 9% recycelt, 12 % verbrannt und 79 % wurden davon deponiert oder in der Umwelt entsorgt.
460 Mio. t Kunststoff werden schätzungsweise zurzeit im Jahr weltweit produziert.
Das Besondere am biologischen Verfahren besteht darin, dass das enzymatisch recycelte PET, kurz rPET, fast unverändert wieder verwertet werden kann, denn das rPET habe noch die selbe Qualität wie das ursprüngliche PET. Das wäre ein großer Vorteil des biologischen Recyclings im Vergleich zum konventionell mechanischen Recycling, welches einen mehr minderwertigen Rohstoff liefert.
Das Unternehmen beschäftigt sich auch mit der Entwicklung neuer Enzyme, um andere Kunststoffe wie Polypropylen und Polyamid verarbeiten zu können, verkündet der CEO E. Ladent. Carbios plane, das innovative Recyclingverfahren bereits ab 2023 an andere Unternehmen mit einer Lizenz zu übertragen.
Bereits eine sehr enge Kooperation besteht mit dem dänischen Unternehmen Novozymes, einem Marktführer für die Entwicklung und Vermarktung von Enzymen.
Die aktuelle EU-Regulierung unterstützt das Vorhaben. Denn ab 2025 muss bei PET Flaschen immer ein Anteil von 25 Prozent an recyceltem Plastik bei der Produktion verwendet werden.
"Im Jahr 2017 gründeten Carbios und L'Oréal gemeinsam ein Konsortium, um zur Industrialisierung der proprietären Recyclingtechnologie beizutragen. Nestlé Waters, PepsiCo und Suntory Beverage & Food Europe, die sich der Entwicklung innovativer Lösungen für Nachhaltigkeit verschrieben haben, sind diesem Konsortium im April 2019 beigetreten. 2022 unterzeichnete Carbios zudem ein Abkommen mit On, Patagonia, PUMA, und Salomon, um Lösungen zu finden, die die Wiederverwertbarkeit und Kreislauffähigkeit ihrer Produkte verbessern. PVH Corp. schloss sich dem Konsortium im Januar 2023 an.
Das Unternehmen hat auch eine enzymatische Technologie für den biologischen Abbau von Einwegkunststoffen auf PLA-Basis (Polymilchsäure; ein Polymer aus biologischem Anbau) entwickelt. Mit dieser Technologie kann eine neue Generation von Kunststoffen geschaffen werden, die unter natürlichen Bedingungen zu 100% kompostierbar ist, indem Enzyme in das Herz des Kunststoffprodukts integriert werden."
(aus sharewise.com)
Neben bei, Agilyx (WKN A2QD56), ein norwegisches Unternehmen, dass mit einer chemische Recyclingtechnologie, welche mithilfe von Pyrolyse unterschiedliche Kunststoffabfälle in ihre ursprünglichen Bausteine zur Wiederverwendung umwandelt.
Nach einer Kursverdopplung von Oktober bis Anfang Jan. 2023 auf 3,50€ zurück auf 2,60€ knapp um den GD200 mit einem aktuellen Seitwärtstrend.
Grüße
