am 15.02.2021 12:06
Moin, moin,
ich bin grundsätzlich ein sehr zufriedener Comdirect Kunde und nutze mein Konto derzeitig in erster Linie für Aktien- und ETF Käufe. Die Ordergebühren im Vergleich zu Neobrokern wie Scalable Capital, Trade Republic, etc. bei der Comdirect empfinde ich aber derzeitig als veraltet, bzw. als sehr hoch. Natürlich bin ich mir bewusst, dass man als Direktbank mit größerem Angebot nicht vollständig mit Neobrokern mithalten kann. Mir persönlich ist Service eben auch etwas wert. Eine Aktienorder bei der Comdirect kostet derzeitig ja aber mindestens 9,90 Euro. Bei Trade Republic 1 Euro. Insofern ist meine Frage, ob hier künftig eine Anpassung der Gebühren bei Aktien- und ETF Käufen geplant ist. Auch die 1,5% bei ETF-Sparplänen ist ja noch relativ hoch.
Viele Grüße
am 17.02.2021 20:03
@David71 schrieb:Ganz genau. Und man macht ja nichts falsch wenn man ein 2. Depot aufmacht. Man muss der Comdirect nicht gleich kündigen. Alleine schon wegen der gesetzlichen Mindestabsicherung für Einlagen über 100.000 Euro macht es Sinn nicht sein ganzes Geld in nur ein Depot zu legen.
Die Einlagensicherung greift bei einem Depot nicht, ist ja kein Geld. Muss sie auch nicht.
Wenn deine Bank weg ist, liegt der "Bestand" der Wertpapiere ja z.B. bei Clearstream. Das genaue Prozedere, diese von der toten Bank dann in ein neues Depot zu transferieren ist zwar nicht erprobt (Banken werden... oft gerettet), aber so würde das dann laufen.
am 17.02.2021 20:05
@David71 schrieb:Ganz genau. Und man macht ja nichts falsch wenn man ein 2. Depot aufmacht. Man muss der Comdirect nicht gleich kündigen. Alleine schon wegen der gesetzlichen Mindestabsicherung für Einlagen über 100.000 Euro macht es Sinn nicht sein ganzes Geld in nur ein Depot zu legen.
Die Einlagensicherung hat aber nichts mit dem Depot zu tun...
am 17.02.2021 20:20
Ok vielen Dank für die Info. Das macht Sinn! Und ich dachte immer da wäre das ganze Kapital inkl. Aktien mit inbegriffen.
17.02.2021 20:56 - bearbeitet 17.02.2021 20:56
17.02.2021 20:56 - bearbeitet 17.02.2021 20:56
Steht alles schon da...
17.02.2021 22:04 - bearbeitet 17.02.2021 22:13
@Zilch schrieb:Edit: Kurze Frage, das Preis-Leistungsverhältnis war früher "besser" wurde von dir gesagt. War früher der Preis günstiger? War mehr Leistung für ETF Sparer vorhanden? Ansonsten zahlst du ja seit eh und jeh so viel und das Preis-Leistungsverhältnis hat sich prinzipiell nicht geändert, nur neue Konkurrenz die es günstiger macht kam auf den Markt.
Das ist korrekt, die Preise der Comdirect haben sich nicht verändert aber damals gab es keine oder nur sehr wenig bis keine gleichwertig gute Alternativen am Markt und daher fand ich die Kosten auch gerechtfertigt. Zusätzlich sind die Summen die ich regelmäßig investiere signifikant höher geworden, so dass sich auch die Kosten überproportional manifestieren.
@baha schrieb:Bei den Summen einfach manuell ordern. Ist definitiv billiger bei Comdirect als Sparplan. Nur halt nicht automatisch...
Genau das ist ja aber die Idee beim investieren in ETFs via Sparplan, manueller Aufwand ist für mich ein No-Go und geht komplett an der Idee vorbei.
Ebenso wie hin und her wechseln zwischen zu Top Preis ETFs macht für mich keinen Sinn, meine ETF Auswahl ist getroffen und soll jetzt einfach bei minmalen Kosten und mit möglichst wenig Aufwand automatisch laufen.
Insbesondere stört mich das die 1,5% Gebühren Spanne bis maximal 59,90 hoch geht, wahrscheinlich wären bei einem Cap von sagen wir 15 € alle entstehenden Kosten plus eine ordentliche Marge bereits komfortabel abgedeckt. Die Kosten für den Broker skalieren ja nicht durch höhere Investitionssummen und alles geht ab einem gewissen Gebühren Betrag zu 100% in den Gewinn des Brokers.
Auf der einen Seite kann ich das natürlich verstehen, aber es ist einfach traurig das Bestandskunden eben dann irgendwann einfach nur als Cash-Cows gemolken werden und man auf Wechselfaulheit zu setzen scheint. Genau an diese fehlenden Anpassungsfähigkeit war ich eigentlich bisher nur von "klassischen" alten Banken gewohnt ... Wahrscheinlich muss man dann eben einfach die Konsequenzen für sich ziehen.
am 17.02.2021 22:33
@rnmrn schrieb:
Insbesondere stört mich das die 1,5% Gebühren Spanne bis maximal 59,90 hoch geht
Und nicht mal das ist der Fall, die 1,5% gelten immer, die Obergrenze von 59,90 gelten nur bei einer manuellen Order. Da die maximale Sparrate 10.000 Euro beträgt, kann man also bis zu 150 Euro pro Sparplanausführung ausgeben. Das würde so wohl kaum jemand tun, ist aber theoretisch möglich.
am 18.02.2021 13:07
@rnmrn schrieb:Das ist korrekt, die Preise der Comdirect haben sich nicht verändert aber damals gab es keine oder nur sehr wenig bis keine gleichwertig gute Alternativen am Markt und daher fand ich die Kosten auch gerechtfertigt.
Dann ist es eine subjektive Sache. Dein Empfinden hat sich geändert, weil mehr Konkurrenz auf dem Markt ist. Somit ist das Preis-Leistungs-Verhältnis gleich geblieben: Du bekommst die gleiche Leistung für den gleichen Preis.
Durch die Konkurrenz ist jedoch ein Empfinden hierfür geändert.
Alles klar 🙂
@rnmrn schrieb:
@baha schrieb:Bei den Summen einfach manuell ordern. Ist definitiv billiger bei Comdirect als Sparplan. Nur halt nicht automatisch...
Genau das ist ja aber die Idee beim investieren in ETFs via Sparplan, manueller Aufwand ist für mich ein No-Go und geht komplett an der Idee vorbei.
Wie bereits hier vorgerechnet ist die Einmalorder auch nicht günstiger. Das ist ein Irrglaube und rechnet sich nur bei wenig ETFs wenn man mit ganzen Gehältern als Sparsumme hantiert. Die manuelle Order kann sogar nachteilig für dich wirken.
@rnmrn schrieb:Ebenso wie hin und her wechseln zwischen zu Top Preis ETFs macht für mich keinen Sinn, meine ETF Auswahl ist getroffen und soll jetzt einfach bei minmalen Kosten und mit möglichst wenig Aufwand automatisch laufen.
Deswegen habe ich dir ja gesagt: Die einzige Lösung ist Top-Preis-ETF hin und her oder anderer Broker.
am 12.12.2021 10:42
Wie lange bleibt ihr der Comdirect noch treu? Sind für euch die 1,5% für einen Sparplan noch ok? Und für die die bei Scaleable, TR etc. parallel sind, seid ihr zufrieden damit. Dort soll ja auch nicht alles perfekt sein. Würde mich interessieren.
12.12.2021 10:53 - bearbeitet 12.12.2021 10:56
12.12.2021 10:53 - bearbeitet 12.12.2021 10:56
Hallo @hsvfan09,
die Frage ist natürlich sehr individuell, aber Du hast ja explizit nicht nach richtig oder falsch, sondern nach einer persönlichen Meinung gefragt.
Wir sind über die letzten Monate schleichend zu Smartbroker und TR umgezogen und bislang mit beiden zufrieden.
Warum sind wir umgezogen? Klar, die Neobroker sind viel günstiger. Bei der comdirect war ich immer gerne bereit, mehr zu zahlen, weil der Service einfach super war. Und genau dieses war ist das Problem. Bei den wenigen Anliegen, die ich in letzter Zeit hatte, hatte ich die Antworten von Smartbroker und TR schneller und besser beantwortet im Postfach, als von der comdirect. Ich hatte daher für mich keinen vernünftigen Grund mehr, mir selbst den Mehrpreis zu rechtfertigen.
Wie Du schon richtig gesagt hast, es ist nirgendwo alles perfekt. Man muss also für sich das Passende raussuchen. Einige Beispiele, was mich persönlich bei den Neobrokern stört:
12.12.2021 11:33 - bearbeitet 12.12.2021 11:48
@t.w. schrieb:
- Smartbroker hat keine schöne App
- Bei TR eingeschränkte Auswahl an Wertpapieren und Handelsplätzen
- Scalable überträgt keine Einstandswerte bei Depotübertrag
Smartbroker hat gar keine App mehr 😉
Auch bei Smartbroker muss man schriftlich anfordern, wenn man Einstandswerte angepasst haben möchte. Zumindest war es bei mir immer so (und wurde von der Hotline auch so bestätigt). Das kann dann auch mal zwei Wochen dauern.
Ansonsten bin ich immer noch mit Beständen bei der comdirect. Die Ordergebühren schrecken mich nicht ab, weil ich Angebote nutze. Auch hier zeigt sich einfach, wie differenziert die Betrachtung aussehen kann. Ich habe auch ein Depot bei Consors um Aktionen für 0 Euro Trades zu nutzen. Dadurch habe ich ebenfalls eine sehr große Auswahl an Emittenten und kann so ein Klumpenrisiko umgehen.
Ich brauche kaum Service, aber wenn du dich richtig erinnerst @t.w. gab es bei Smartbroker sehr differenzierte Aussagen bezüglich des Freibetrages in Verbindung mit einem Depot bei der Consorsbank. Dadurch, dass beide die BNP Paribas als Bank nutzen (trotz eigener Lizenz Smartbroker), kam es zu Irritationen. Und egal wen man bei Smartbroker fragte - es kam zu unterschiedlichen Aussagen. Schriftlich als auch telefonisch. Das würde ich nun auch nicht als besser beantwortet bezeichnen, wenn auch eventuell schneller.
Es hängt aber alles sehr von den individuellen Bedürfnissen ab.
Ich hatte bis jetzt bei der comdirect nur zwei Mal ein richtiges Problem, und beide Male wurde mir sehr schnell und sehr kompetent geholfen. Ein äquivalentes Problem bei Smartbroker konnte nicht gelöst werden. Ehrlich gesagt warte ich bis heute, zwei Monate später, immer noch auf eine Antwort. Ich glaube nicht, dass da noch was kommt. Ist aber auch kein Weltuntergang, ging um einen möglichen Misstrade.
Deswegen kann man die Frage nur mit seinen persönlichen Erfahrungen beantworten. Ich habe sehr gute, bei allen Brokern, und auch schlechte, ebenfalls bei allen Brokern.
Ich bleibe deswegen allen Brokern weiterhin als Kunde erhalten.