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Wenn dem DAX die Luft ausgeht... Nein, damit ist nicht gemeint, dass die Jahresendrally vorbei ist. Auch ist kein DAX-ETF gemeint, dem man diesen Titel ebenfalls hätte vergeben können.
Viele haben sicherlich mitbekommen, dass das größte Unternehmen des DAX diesen im März 2023 verlassen wird. Die Rede ist von
Linde plc (WKN: A2DSYC).
Herzlichen Glückwunsch an alle, die dieses Türchen richtig erraten haben!
Linde hat in der Vergangenheit einige Veränderungen vorgenommen. 2018 wurde zum Beispiel der Firmensitz nach Irland verlegt, was durch die Fusion mit Praxair zustande kam. Was viele nicht wissen: Praxair ist ebenfalls ein Unternehmen, das von Carl von Linde gegründet wurde.
Im Zuge der Fusion firmierte die Linde AG zu Linde plc um und notierte gleichzeitig nicht nur im DAX, sondern auch im S&P500, wo Praxair ersetzt wurde.
Doch was macht Linde? Hauptsächlich Luft. Zumindest im übertragenen Sinne, denn "Luft" ist nichts anderes als ein Gasgemisch und Linde ist der Weltmarktführer im Bereich der Industriegase.
Doch die rund 72.000, weltweit agierenden Mitarbeiter sind nicht nur als "Gases Division" im Bereich der Industriegase tätig: Linde hat eine eigene technisch-ingenieurwissenschaftliche Abteilung namens "Linde Engineering", die sich darauf konzentriert, neue Verfahren und Anlagen zu ermöglichen. Linde lässt mit über 1.500 verfahrenstechnischen Patenten und 3.500 gebauten Anlagen zeigen, dass sie zur Weltspitze gehören.
Auch Logistik ist bei Linde ein Thema: die "Gist Division" umfasst die Logistik- und Versorgunskettenlösung für den Handel und die Industrie.
Das alles kommt einem Zukunftstrend zugute: Wasserstoff. Auch hier ist Linde ganz vorne mit dabei und baute unter anderem die weltgrößte Wasserstoff-Elektrolyseanlage in Leuna sowie weitere Wasserstoff-Produktionsanlagen in den USA.
Somit ist Linde ein für die Industrie sehr wichtiges Unternehmen, das gleichzeitig auf Zukunftstrends setzt und an Wettbewerbsfähigkeit nicht einbüßt.
Doch verdient man an der Weltspitze auch vernünftig? Schauen wir uns die Zahlen an:
Linde plc hat einen Schuldenberg von gut 15 Milliarden Euro angesammelt. Klingt viel, relativiert sich aber bei einem freien Cashflow von rund 6 Milliarden Euro und einem Cashbestand von ungefähr 4 Milliarden Euro wieder.
Der Umsatz des Unternehmens hat sich von ca. 15 Milliarden Euro im Jahre 2018 zu über 30 Milliarden Euro im Jahre 2021 verdoppelt. Die Prognose für 2022 sind knapp 34 Milliarden Euro (+13%).
Und bei diesen Umsätzen bleibt auch was hängen: Im Jahre 2018 hat Linde einen Gewinn von ca. 2,2 Milliarden Euro ausgewiesen, welcher sich 2021 mit über 5,2 Milliarden Euro mehr als verdoppelt hat. Für 2022 rechnet man mit einem Gewinn von ungefähr 6,2 Milliarden Euro (+19%).
An dieser Gewinnentwicklung lässt Linde seine Aktionäre teilhaben. Linde hat eine Dividendenrendite von 1,6%, was in meinen Augen ein ordentlicher Renditesatz ist. Um das jedoch zu ermöglichen benötigt Linde eine Ausschüttungsquote von 60%, was in meinen Augen etwas zu viel ist.
Doch auch der Kurs birgt Grund zur Freude:
Der Kurs hat sich seit der Fusionierung mehr als verdoppelt. Knapp 150% Kursgewinn in den letzten vier Jahren lassen die Herzen der Aktionäre höher schlagen.
Und dadurch, dass Linde nun bald nicht mehr den Beschränkungen der DAX-Mitgliedschaft unterliegt, könnte sich dieser Trend verstärkt fortsetzen.
Linde ist für mich ein "strong buy" wie es so schön heißt. Für euch vielleicht ja auch? Leider hat @ehemaliger Nutzer weder diesen tollen Wert, noch die Konkurrenz wie Air Liquide (WKN 850133) oder Air Products (WKN 854912) in seinem Wikifolio. Das macht aber nichts, denn gern ergänze ich sein tolles Wiki um diese gute "Aktie für die Ewigkeit"*.
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*=Ich hoffe ich verstoße damit gegen keine Copyright-Rechte
++++ Achtung: Teaser für das Türchen Nummer 15 ++++++
Grüne Energy aus dem Urlaubsland
Eine Idee, was sich hinter Türchen 15 verbirgt? Super! Dann schreibt eure Lösung an
Stichwort "Türchen 15" (im Betreff)
Nennt im Text die Lösung und - ganz wichtig - euren Nutzernamen
Einsendeschluss ist der 14.12.22 um 23:59 Uhr
Viel Erfolg!
Hier geht es zurück zum Leitartikel für den diesjährigen Adventskalender.
Hallo @Zilch,
ich habe Linde bisher nicht ins wikifolio aufgenommen, da mir der Track-Record erst seit 2019 passt:
In den Jahren von 2014 bis 2017 sehen wir einen leichten Rückgang beim operativen Ergebnis. Im Jahr 2018 springt der operative Gewinn auf 5,2 Milliarden US-Dollar, weil man einen Veräußerungsgewinn in Höhe von fast 3,3 Milliarden US-Dollar erzielt hat.
Erst seit 2019 sehen wir einen steigenden Gewinn aus der operativen Geschäftstätigkeit. Die drei (bzw. bald vier) Jahre mit steigenden Ergebnissen sind mir noch zu wenig. Wenn Linde es schafft, mindestens fünf Jahre zu wachsen, kommt es für mein wikifolio eher in Frage. Ein kleiner Minuspunkt für mich ist das zyklische Geschäft mit Industriegasen.
Allerdings könnte ich mir eine der drei großen Industriegashersteller als Wasserstoffplay vorstellen - also viel eher als sowas wie Nel asa oder Plug Power.
Grüße aus Dresden
Sonni
