am 28.04.2022 12:40
Ich vermute das auch, aber sicherheitshalber würde ich erstmal auf eine neue Ausgabe warten. Man weiß ja nie, ob man als Privatperson da doch etwas falsch macht. Besser erstmal auf einen Experten hören ☝️
am 04.05.2022 20:37
Im Grunde genommen hast Du natürlich Recht.
Aaaber: Bei langfristiger Anlage können Dividenden doch durchaus Vorteile bieten: Wenn der Aktionär in ein Unternehmen investiert und dieses langfristig hält, so hat er, ohne die Aktie und damit die Anteile am Unternehmen zu veräußern, fortlaufend eine Rendite, die erstens den Sparerfreibetrag (für so kleine Fischlein für mich spielt das noch eine Rolle) ausnutzt und außerdem kann er sich nach x Jahren einreden sagen, das "eingesetzte Kapital" sei mittlerweile rechnerisch durch die Dividende wieder reingespielt.
Klar, auch das ist Psychologie, aber ich halte zum Beispiel seit zwanzig Jahren T-Aktien, die seitdem gerade mal 120 Prozent Wertentwicklung haben, aber anderseits jährlich eine ganz gute Dividendenrendite abwerfen.
Ich wüßte jetzt gar nicht mal genau, wieviel Dividende der Spaß unter dem Strich abgeworfen hat, aber einen guten Teil des investierten Kapitals habe ich glaube ich raus.
Sicher: Hätte ich vor zwanzig Jahren eine andere Aktie gekauft, wäre ich jetzt Millionär. Habe ich aber nicht und ich finde die Anlage nach wie vor ok. Sie hat mich jedenfalls reicher bzw. weniger arm gemacht. 😉
am 08.05.2022 10:09
@codiO Das ist aber ja eine Sache um Dividenden selber. Darüber gibt es unzählige Bücher, zum Beispiel Zinseszinseffekt bei Wiederanlage und die Dividendenstrategie. Wie auch in einem früheren Beitrag von @nmh geht es meiner Meinung nach nicht darum, dass Dividenden per se schlecht sind (auch wenn man mit anderen Strategien mehr Geld verdienen kann), sondern darum, dass nur auf die Höhe der Rendite zu achten ein Fehler ist. Hohe Dividendenrendite bedeutet nicht gleichzeitig gute Investition oder Vermögensaufbau. Dennoch prangert eine solche Implikationen auf einem Titelblatt.
Und mal folgende Gegenfrage: Was bringt dir eine Dividende, wenn der Aktienkurs sinkt und sinkt und sinkt? Beste Beispiele sind BASF oder AT&T. Beliebt bei Dividendenjägern, damit nutzt du den Freibetrag aus, aber hast auch viel Geld verloren.
Die grundsätzliche Message ist halt: Schaut euch an worin ihr investiert und nicht nur auf eine Kennziffer, erst recht wenn diese so fehlleitende sein kann wie die Dividendenrendite.
am 08.05.2022 14:47
Dividenden sind per se weder schlecht noch unsinnig. Müssen halt nur ins gesamte Konzept passen …
Unsere Freunde über dem großen Teich lieben Dividenden, nicht umsonst schütten viele Konzerne aus US diese vierteljährlich aus und beglücken damit ihre Investoren.
Hat aber auch vor allem mit deren Aktienkultur und den (Steuergesetzlichen) Umständen zu tun.
Ich lehne Dividenden nicht grundsätzlich ab, bevorzuge aber Kurssteigerungen, aus dem simplen Grund dass bei Div. es sich meistens tatsächlich um „linke Tasche -> rechte Tasche“ handelt und unterwegs, in Form von Steuern, noch einiges verloren geht.
Wie @Zilch erwähnte, sollte man bei Div. genauer hinschauen, vor allem bei einer hoher Dividenderendite.
Wenn die Ausschüttungen 60% vom Gewinn übersteigen werde ich hellhörig und bei über 100% Dividendenausschüttung vom Gewinn, ja das gibt’s auch, lasse ich grundsätzlich die Finger von.
Eine etwas elegantere Form wäre m. M. eine Kombination aus Ausschüttungen und Rückkäufe von Anteilen, wie es beispielsweise Apple‘s Tim Cook praktiziert. Wobei hier auch Vorsicht geboten ist wenn der Kursanstieg sich lediglich aus Aktienrückkäufen speist, da sonst kein organisches Wachstum vorhanden.
Die Menge macht das Gift! Richtig dosiert kann es heilende Wirkung haben.
gruss ae
am 08.05.2022 16:01
Wenn ein Unternehmen auf Wachstumskurs ist, macht die Ausschüttung einer Dividende natürlich keinen Sinn.
Aber in was soll beispielsweise eine Telekom ihren kompletten Gewinn investieren um damit für den Aktionär zusätzlichen Mehrwert zu schaffen? Wenn dann noch steuerfrei ausgeschüttet wird, macht das für den Aktionär durchaus mehr Sinn.
Meine steuerlichen Einstandskurse für die T-Aktie oder die Post sind 0 € und bei einer Freenet gerade mal knapp 4€.
Was hilft es mir wenn eine Alphabet riesige Kapitalmengen hat, die der Konzern derzeit nicht gewinnbringend am Markt einsetzen kann? Das hat nicht mal gegen den allgemeinen Kursverfall aufgrund der steigenden Zinsen geholfen.
Zumindest wenn der Anlagebetrag mal etwas größer ist, gibt eine Mischung zwischen Wachstumswerten und Dividendenwerten etwas Sicherheit.
So ein Aufbau des Depots ist über einen längeren Zeitraum auch gar nicht so schwierig.
Wenn es an der Börse mal richtig gekracht hat, sind für die nächsten Jahre Wachstumswerte erste Wahl, nach mehreren Jahren Aufwärtstrend und den damit folgenden Überbewertungen sollte man über Dividendenwerte mit angemessenen KGV und Ausschüttungsquote nachdenken.
Nach einem 8 bis 10 jährigen Aufwärtstrend würde ich jedenfalls keine Sterneaktien kaufen.
am 08.05.2022 16:19
@jürgen55 schrieb:Wenn ein Unternehmen auf Wachstumskurs ist, macht die Ausschüttung einer Dividende natürlich keinen Sinn.
Aber in was soll beispielsweise eine Telekom ihren kompletten Gewinn investieren um damit für den Aktionär zusätzlichen Mehrwert zu schaffen?(...)
Was hilft es mir wenn eine Alphabet riesige Kapitalmengen hat, die der Konzern derzeit nicht gewinnbringend am Markt einsetzen kann? Das hat nicht mal gegen den allgemeinen Kursverfall aufgrund der steigenden Zinsen geholfen.
Ich glaube, es ist Konsens, daß nicht benötigtes Kapital an die Eigentümer zurückgegeben werden sollte. Die andere Alternative wäre, dieses Kapital zur Diversifikation zum Nutzend der Aktionäre einzusetzen. So wie Daimer von einem hochprofitablen Autobauer zu einem Multi-Technologie-Konzern (incl. Fokker) wurde. Hmm .. blödes Beispiel. Vielleicht eher wie Bayer, die nun dank Monsanto auch im Pflanzengiftbereich führend sind... oder die Commerzbank, die zum Wohle Aller zuerst die Dresdner und dann die comdirect plattgem.... ach, lassen wir das...
08.05.2022 16:51 - bearbeitet 08.05.2022 16:53
Hängt wohl auch bisschen von der Branche ab. Wenn Biontech eine Sonderdividende ausschüttet oder Aktienrückkäufe macht kann ich das ehrlich gesagt nicht verstehen, die müssten eigentlich jeden Cent in die Forschungspipeline stecken.
Bei einem Unternehmen wie Allianz, was wollen die mit der ganzen Kohle anfangen? Noch mehr Excel Lizenzen kaufen?
am 08.05.2022 16:59
Leute es geht lediglich um die Augenwischerei bei der Höhe der Dividendenrendite, und nicht ob Dividenden gut sind oder welche Strategie nun sinnvoll ist.
@jürgen55 schrieb:
Nach einem 8 bis 10 jährigen Aufwärtstrend würde ich jedenfalls keine Sterneaktien kaufen.
@jürgen55 was soll zum Beispiel dieser Satz? Willst du ernsthaft nun eine Diskussion provozieren in der man dir mit guten Argumenten aufzeigt warum dieser Satz nicht nur völlig daneben bzw unpassend, sondern auch schlicht falsch ist?
Ohne den Satz hätte ich nichts gesagt, weil jeder Thread irgendwie immer abdriftet. Und ganz so blöde war es ja nun nicht, auch wenn das Thema nicht Dividende ist und auch nicht Depotaufbau oder ob eine Dividende sinnvoll ist oder nicht (diese Diskussionen gab es zu oft, wirklich, man wiederholt sich). Aber die spezielle Nennung von Sterneaktien anstatt einfach "Wachstumstitel" zu sagen ist doch schon wieder ein persönlicher Seitenhieb gegen die Lieblinge der Community (Aktien) und speziell dem Erzeuger der Listen und Ersteller dieses Beitrages. Muss das sein?
Schon der letzte Beitrag von @nmh, in der er nur aufzeigte warum eine hohe Dividendenrendite kein Qualitätsmerkmal ist (und nichts anderes! Er sagte nicht Dividenden seien Blödsinn! Und er hatte mit dem Beitrag ja auch recht!), wurde durch eben genau solche Beiträge und Sätze verschandelt.
Kann man sich sowas nicht einfach sparen?
Danke. Schönen Sonntag, genießt die Sonne.
am 08.05.2022 17:47
Ich habe den Begriff Sterneaktien deshalb verwendet, weil dort Aktien aufgeführt werden, die überdurchschnittlich gut gelaufen sind, was ja nicht zwangsläufig für alle Wachstumsaktien gilt.
Wenn ich sage, dass ich nach einer längeren Aufwärtsphase nicht in solche Werte investieren würde, dann ist das meine Meinung und die Börse lebt von unterschiedlichen Auffassungen.
Wenn man im Laufe des letzten Jahres in diese Werte eingestiegen ist, hat man sicherlich kein Geld verdient bis man aus gestoppt wurde und das man dann wieder freies Geld hat, ist ein eher schwacher Trost.
Warum reagiert ihr so empfindlich auf andere Meinungen, zumal ich ja geschrieben habe, dass die Sterne-Strategie in den meisten Zeiträumen ja gut funktioniert, nur eben nicht am Ende eines Zyklus.
Also keep cool, mir tut es auch weh, wenn ich Sätze höre, dass ein KGV uninteressant ist.
Ich habe in meinem Berufsleben Unternehmen gekauft und da war das KGV immer für den Preis maßgeblich.
am 08.05.2022 17:48
@Zilch schrieb:
@jürgen55 schrieb:
Nach einem 8 bis 10 jährigen Aufwärtstrend würde ich jedenfalls keine Sterneaktien kaufen.
@jürgen55 was soll zum Beispiel dieser Satz? Willst du ernsthaft nun eine Diskussion provozieren in der man dir mit guten Argumenten aufzeigt warum dieser Satz nicht nur völlig daneben bzw unpassend, sondern auch schlicht falsch ist?
Warum musst du jetzt einem Mitforisten derart unfreundlich über den Mund fahren, der lediglich subjektiv für sich eine Erklärung abgegeben hat.
Wenn ich sage, dass ICH mir niemals einen Mercedes kaufen würde oder ICH Filme mit Angelina Jolie furchtbar finde, dann ist das meine individuelle Erklärung, die deswegen weder richtig noch falsch sein kann.
@Zilch schrieb:Muss das sein?
Sich über einen aus meiner Sicht angemessenen Diskussionsbeitrag so ereifern?
Nein.
Grüße,
Andreas