Investment-Strategie reflektieren
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am 27.07.2021 14:57
Hallo liebe Leute,
ich habe eine Frage zur Investment-Strategie. Im Groben könnte sie lauten: Wie finde ich „meine“ Strategie, also jene, die am besten zu mir passt?
Hintergrund ist der: Ich bin seit März 2020 aktiv dabei und habe bis auf wenige Ausrutscher einmal gekauft und bisher gehalten. Die Ausrutscher waren einer gewissen Gier / Versuchung geschuldet und ich konnte zum Glück rasch daraus lernen.
Nun ist es aber so, dass mein Depotwert seit einigen Monaten zwischen + 39 % und + 45 % stagniert. Das heißt, entweder warte ich noch oder ich passe mich an, denn zufrieden bin ich damit nicht. Nebenher habe ich kleinere Schritte mit Zertifikate-Handel gemacht.
Das hat mich dann zur Grundsatzfrage geführt, was ich eigentlich will / kann. Wenn ich sozusagen eine Berufsperspektive einnehme, dann geht es mir darum, pro Monat tatsächliche Gewinne zu machen und nicht nur den Buchwert zu befeuern. Aus „privater“ Sicht geht es mir darum, Vermögen aufzubauen, so dass ich nicht jeden Monat Geld als Einnahmen generieren muss / will.
Das hängt dann auch mit meinem Umgang mit meinem Depot zusammen. Daytrading, habe ich gemerkt, ist mir zu aufwendig. Aber so wie es aktuell läuft, die Positionen einfach zu halten, führt dann zu besagter Stagnation. Ich hätte ja auch verkaufen können und woanders neu einsteigen können. Oder ist das dann im Sinne von „hin und her – Taschen leer“?
Ich bin für eure Erfahrungen / Hinweise dankbar.
PS: Ich arbeite von zuhause und kann meistens auf mein Depot zugreifen und habe da keine berufsbedingten Auszeiten.
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Aktien
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am 27.07.2021 15:27
Ohne zu wissen, in welche Wertpapiere du investiert hast, ist es schwierig, dir zu raten, ob du diese halten oder verkaufen und in etwas anderes investieren solltest.
Daher nur allgemein: auch bei langfristig steigenden Aktien wie z.B. Amazon kommt es vor, dass der Kurs eine Weile innerhalb einer gewissen Schwankungsbreite eher seitwärts läuft und irgendwann wieder einen Sprung nach oben macht.
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27.07.2021 16:10 - bearbeitet 27.07.2021 16:11
Ich war seit 2019 bis Dez. 2020 passiv in den ETF MSCI World passiv investiert und seitdem aktiv.
Gestern wurde im podcast Handelsblatt today das Thema besprochen "Wie mache ich mein depot fit für den Urlaub?" Im Klartext: Wie kann man beruhigt für ein paar Wochen sein Depot alleine lassen?
Dabei wurde zwischen 3 Anlegergruppen unterschieden:
1.) Die langfristigen Anleger buy and hold
2.) Die daytrader
3.) Und die dazwischen, die alle paar Tage, Wochen bis Monate kaufen und verkaufen (die haben es angeblich am schwersten, ihr Depot urlaubsfit zu machen)
Ich glaube, die meisten Anfänger, mich eingeschlossen, finden sich anfangs in der 3. Gruppe wieder. Nachdem ich seit 2019 passiv in einen ETF MSCI World war, bin ich Dez. 2020 aktiv in Einzelaktien eingestiegen. Nach wilden Eskapaden mit H2 & Co Aktien mit großen nicht realisierten Buchgewinnen und dann - letztlich nach und nach realisierten - Buchverlusten, habe ich mein Depot auf verlässliche Werte umgeschichtet. Ich schlafe nun wieder ruhiger. Mit den richtigen Aktien steigt der Depotwert langsam, aber sicher ... natürlich incl. auf und ab.
Ein paar spekulative Positionen sind noch dabei. Aber in der Summe deutlich weniger als vor einem halben Jahr.
Aber ob man durch Teilverkäufe nun Buchgewinne realisiert oder die Werte im Depot lässt, muss man natürlich entscheiden. Bei gutem Kursanstieg ist ein Teilverkauf immer ein gutes Mittel sich kapitalistische Befriedigung zu beschaffen und dennoch die gut laufenden Aktien zu behalten 😉
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am 27.07.2021 16:44
Hallo @Ghosty ,
wenn dein Depot seit März 2020 mit 40% im Plus ist, ist das doch aller Ehren wert.
Um aber deine Frage nach der Strategie zu beantworten, müssten wir tatsächlich wissen, was du im Portfolio hast.
Grüße,
Andreas
FAQ zu Finanz-Informationsquellen im Internet | FAQ zu Apps | Papiere mit monatlicher Aussschüttung
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am 27.07.2021 18:01
@Ghosty schrieb:Hallo liebe Leute,
ich habe eine Frage zur Investment-Strategie. Im Groben könnte sie lauten: Wie finde ich „meine“ Strategie, also jene, die am besten zu mir passt?
Das ist doch eigentlich ganz einfach: Du weißt , wie viel Risiko du verträgst und wann du nicht mehr schlafen kannst, weil du Angst hast, pleite zu gehen - wie der RobinHood-Teenager, der sich letztes Jahr umgebracht hat, weil die App einen virtuellen Riesenverlust anzeigte.
Andererseits kennst du deine Rendite.
Wenn die Rendite > 7 % p.a. beträgt, und du noch ruhig schlafen kannst, dann bist du im grünen Bereich. Falls nicht, schaust du dir an, welches Geschäft des letzten Jahres für die Abweichung verantwortlich war und lässt in Zukunft diese Art von Trades weg.
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am 27.07.2021 18:36
Hey @Ghosty
Während andere fragen, was Du im Depot hast frage ich erst mal: was willst Du überhaupt erreichen?
Willst Du Vermögen aufbauen?
Willst Du davon jetzt schon leben?
Was meinst Du mit der beruflichen Perspektive einnehmen und tatsächlich Gewinne machen anstatt Buchwerte zu befeuern? Das ist mir nicht verständlich.
Was meinst Du genau mit "so dass ich nicht jeden Monat Geld als Einnahmen generieren muss / will"? Auch das verstehe ich nicht.
Beides klingt nach "Du willst von Börse leben". Jetzt, nicht in 30 Jahren.
Du musst also erstmal genau wissen was Du willst, und danach geht dann Deine Strategie.
Die "Stagnation" ist normal. Wenn Du immer nur dem Wert hinterher jagst, der gerade steigt, wirst Du mehr traden als Du denkst. Woher weißt Du, welcher Wert morgen steigt?
Auch Trendaktien haben zwar im Schnitt sehr gute Rendite, das kommt aber nur durch langfristiges halten weil es auch mal seitwärts gehen kann bevor es wieder stark steigt.
Von daher: Deine Ziele in Verbindung mit dem, was @dg2210 sagte, definieren Deine Strategie.
Ich verstehe aber nicht so ganz, was Du willst. Vielleicht ist es auch zu spät für mich, war ein langer Tag. Sorry wenn ich da so blöd frage 🙂
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD
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am 27.07.2021 19:43
Vielen Dank für eure Beiträge.
Ich möchte erstmal nicht vom Trading "leben", es aber aufgrund meiner freien Zeiteinteilung als zweites Standbein aufbauen. Daher meinte ich mit "beruflicher Perspektive" nun nicht, dass ich das irgendwie als Profession anstrebe, sondern mich in eine Person hineindenke, die davon "leben" will / muss, sprich, die einfach jeden Monat auf diese Weise Geld verdient, die dieses Geld auch ausgeben muss, also nicht allzu lange mit der Realisierung von Buchwerten warten kann.
Aber wie gesagt: Das war nur eine Art Gedankenexperiment. Ich kenne z. B. jemanden, der sich vorgenommen hat, pro Monat 1000 € an der Börse zu verdienen. Folglich legt er so an, dass er innerhalb von 4 Wochen diesen Buchgewinn rausbekommt. Er lässt sich das dann auch immer sofort auszahlen.
Mein Ziel ist es, mittelfristig mehr aus meinen Positionen zu machen. Solche schleppenden Phasen wie aktuell oder auch mal stärkere Einbrüche will ich meiden. Ich meine, vor ein paar Wochen war ich bei + 49, irgendwass % und dann ging es mal runter auf + 39 %. Das ist nicht gut, wie ich finde.
Mein Eindruck ist, dass ich hier zu passiv bin, aber ebenso habe ich den Eindruck, wenn ich jetzt was machen würde, nur um des Machen-Wollens, ist das auch nicht klug.
Ich kann hier natürlich mein Depot mal auflisten. Im Groben ist es so:
Ein MSCI World ETF für die Rentenzeit. Sparplan. Der ist aktuell nicht relevant für mich.
Dann noch physisches Gold und Silber im Bankschließfach. Aktuell auch nicht relevant für mich.
Dann mehrere Einzelaktien, wobei der Trend eher so ist, dass da die "sicheren" Werte die Minderheit darstellen. Der Großteil sind Aktien, denen ich ein gewisses Wachstum attestiere, das höher als der Durchshnitt ist. Bisher hat das auch geklappt. Da sind Teile dabei, die auf über + 100 % gegangen sind. Aber alles nur kleinere Positionen.
Mein Ziel, wenn man Militärsprache nutzen möchte:
1. Ziel: So viel Geld wie möglich machen in so kurzer Zeit wie möglich, nebenher langfristige Investments für den Zukunfts-Ghosty. 😄
2. Strategie: ETF für lange Zeit, ebenso starke Aktien für lange Haltedauer. "Spekulativere" Aktien kaufen ---> und hier die Frage: Wie lange laufen lassen?
3. Taktiken: Bisher war es ausschließlich Buy & Hold, bis auf einen affektiven Fehltritt im Cannabis-Sektor. 😄
Könnte man im "taktischen" Bereich noch was optimieren? Ich komme mir halt recht unbeteiligt vor an dem ganzen Geschehen. Ich weiß nicht, ob das klug ist. Ich könnte jeden Tag am Depot arbeiten und auch nahezu zu jeder Zeit. Das finde ich, könnte ich doch irgendwie noch besser nutzen so ein Zeitfenster, oder?
Aber blinder Aktionismus aufgrund von Unruhe ist auch nicht sinnvoll.
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am 27.07.2021 20:00
@Ghosty schrieb:Ich kenne z. B. jemanden, der sich vorgenommen hat, pro Monat 1000 € an der Börse zu verdienen. Folglich legt er so an, dass er innerhalb von 4 Wochen diesen Buchgewinn rausbekommt. Er lässt sich das dann auch immer sofort auszahlen.
Das ist eine wichtige Zusatzinformation. In diesem Fall lautet mein Vorschlag:
gib dein ganzes Geld diesem "jemand" und lass' es von ihm verwalten. Du kassierst deine 1000 Euro "Zins" (oder ein Vielfaches davon) pro Monat und genießt dein Leben!
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am 27.07.2021 20:19
@dg2210 schrieb:
@Ghosty schrieb:Ich kenne z. B. jemanden, der sich vorgenommen hat, pro Monat 1000 € an der Börse zu verdienen. Folglich legt er so an, dass er innerhalb von 4 Wochen diesen Buchgewinn rausbekommt. Er lässt sich das dann auch immer sofort auszahlen.
Das ist eine wichtige Zusatzinformation. In diesem Fall lautet mein Vorschlag:
gib dein ganzes Geld diesem "jemand" und lass' es von ihm verwalten. Du kassierst deine 1000 Euro "Zins" (oder ein Vielfaches davon) pro Monat und genießt dein Leben!
Du Fuchs!
27.07.2021 20:29 - bearbeitet 27.07.2021 20:34
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27.07.2021 20:29 - bearbeitet 27.07.2021 20:34
@Ghosty bis auf aktives Daytrading oder überhaupt trading fiele mir nichts ein.
Du kannst Werte kaufen und mit engem Trailing Stop Loss absichern. Niemand weiß welche Werte wann wie steigen werden, also musst du Wahrscheinlichkeiten abschätzen und so handeln. Hat etwas von Casino, weil ein Wert drei Wochen um 15% steigen kann, dann aber schlagartig fallen.
Deswegen verstehe ich was du meinst, aber kenne keine andere Möglichkeit außer spekulieren.
Ich selber mache genügend Rendite im Schnitt um monatlich eine Summe X im Schnitt zu haben, aber das auch nur am Ende des Jahres weil es mal rauf geht, dann wieder runter, dann höher rauf etc. Ich könnte nun eng absichern und hoffen, dass der Rückgang groß genug ist damit es sich lohnt, aber am Ende abzüglich Gebühren und Steuern lohnt das nicht.
Edit: und natürlich ein genügend großes Kapital muss vorhanden sein. 1.000€/Monat nach Steuern sind rund 1.400€ Gewinn die du brauchst. Sagen wir es lief gut und du machst so 1,5-2% Rendite sind das 70.000€ Grundkapital, besser deutlich mehr.
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD
