10.01.2020 17:35 - bearbeitet 10.01.2020 17:48
Ein herzliches Grüß Gott aus München an alle (um 15 Grad) geneigten Leser, die schon gespannt auf die neue Aktien-Rennliste warten.
Mit guten Vorsätzen kann man doch schön ins neue Jahrzehnt starten. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob ich meinen (einzigen) Vorsatz 2020 („Mehr denken!“) gewissenhaft verwirklicht habe – ich müsste mal drüber nachdenken – aber zumindest ein Anfang ist gemacht. Konkret:
Ich habe mal wieder eine Auswertung nach Branchen gemacht und dabei das sogenannte "Chance-Risiko-Verhältnis" (CRV) als Basis zugrundegelegt. Dieser Parameter misst die sehr langfristige Kursentwicklung der Aktien, und zwar aus den letzten zehn Jahren. Das CRV ist umso höher, je stärker der Kursanstieg in den letzten zehn Jahren war, je seltener Kursverluste zu beklagen waren und je geringer solche Verluste ausgefallen sind. Die nmh-premium-Leser kennen das auch als die sogenannten "Rosenheim-Parameter".
Im allgemeinen sind Aktien mit einem CRV von über (ungefähr) 18 attraktiv für Langfristanleger.
Und siehe da: ganz oben an der Spitze der Liste hat es einen Wechsel gegeben. Constellation Software ist seit 1. Januar 2020 nicht mehr die beste Aktie der Welt. Diese Auszeichnung hat sich jetzt die Kreditkarten-Aktie Mastercard verdient. Mit einem CRV von knapp 32 steht die Aktie an der Spitze.
Natürlich müsst Ihr jetzt Constellation Software nicht gleich verkaufen. Platz 2 von vielen tausend Aktien, die ich zu diesem Zweck untersucht habe, ist ja nicht schlecht.
Doch genug der Vorrede. Hier ist die aktuelle Rangliste, wobei die Branchen nach CRV geordnet sind und immer die drei besten Aktien jeder Branche gelistet sind. Die Zahl nach dem Namen der Aktie gibt das aktuelle CRV dieser Aktie an.
Und die schlechteste Aktie der Welt? Neulich hat jemand gefragt, ob ich auch eine Art "Gruselkabinett" habe. Ja, die schlechteste Aktie der Welt, die durch meine Auswertung gelaufen ist, ist die Boewe Systec mit der WKN 523970. Das CRV ist negativ und beträgt -626. Urrrrrgh ... da wird einem ja richtig kalt. Gut, dass Ihr die nicht im Depot habt. Boewe hat bereits am 20.05.2010 Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt.
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 20.01.2020 11:11
@ehemaliger NutzerKlar, ich hatte meinen SL bei 77,82 Euro.
Ja, es gibt tatsächlich einige Arten und möglichkeiten an die Sache ranzugehen.
Aber am Ende macht wohl Übung und Erfahrung den Meister ![]()
Lieben Gruß
20.01.2020 11:32 - bearbeitet 20.01.2020 11:40
20.01.2020 11:32 - bearbeitet 20.01.2020 11:40
Hallo zusammen,
von mir erst einmal vielen Dank an alle, die hier Hilfestellung leisten. Ein besonderes Dank geht natürlich an @nmh für die Sterneliste.
Ich bin vor ein paar Tagen bei Mastercard eingestiegen und wollte gerade mein Depot mit Microsoft weiter ausbauen.
Leider ist mir dabei ein folgenschwerer Fehler unterlaufen. Ich wollte einen Stoppkurs setzen und habe nun anscheinend alle Aktien direkt wieder zum Stoppkurs verkauft.
Diesen Fehler muss ich nun erst einmal nachvollziehen und verstehen.
Also, was habe ich gemacht? Ich habe 13 Microsoft Aktien im Livetrading ohne Limit gekauft. Soweit so gut.
Dann wollte ich den Stoppkurs über das Livetrading im Nachhinein setzen (habe ich bei Mastercard auch so gemacht). Dafür bin ich ins LT mit Limit und habe "Verkauf" angekreuzt. Ausführung = Limit mit meinem Stoppkurs (113,xx €).
Ich habe, anders als bei Mastercard, keinen Orderzusatz angegeben, da ich das ehrlich gesagt auch nicht ganz verstanden habe. War das der Fehler? Könnt ihr mir das einmal kurz erklären?
Ich bin nun natürlich erstmal gefrustet, weil ich gerade ca. 500 € in den Sand gesetzt habe. Schöne **piep**.
Danke euch!!
20.01.2020 11:39 - bearbeitet 20.01.2020 11:51
20.01.2020 11:39 - bearbeitet 20.01.2020 11:51
Hallo @ready2rumble,
da ist dir wohl ein klasssicher Fehler unterlaufen, den du richtig analysiert hast.
Wenn du nur ein Limit eingibst, gibt das Limit einen Preis vor, der beim Kauf von Wertpapieren nicht überschritten und beim Verkauf von Wertpapieren nicht unterschritten werden darf.
Du hättest den Orderzusatz Stop Loss wählen müssen, denn: Der Verkaufsauftrag wird automatisch zum nächsten möglichen Kurs ausgeführt, sobald der Kurs den als Stop-Loss-Marke eingegebenen Betrag erreicht oder unterschritten hat.
Edit: Mich wundert deine Aussage "weil ich gerade ca. 500 € in den Sand gesetzt habe". Wenn du, wie geschrieben, heute gekaut hast und dann beim Eingeben der Absicherungs-Order (wenige Minuten später?!) gleich wieder verkauft hast, dürften es durch die Ordergebühren doch nur ein paar Euro gewesen sein. Der Kurs von Microsoft hat sich ja nicht deutlich bewegt.
Edit 2: Ich glaube, ich verstehe deinen Gedanken mit den 500€. Schau mal in dein Postfach in die Kosteninformation. Du hast die Aktien gewiss nicht für 113€ verkauft, sondern zum nächsten gestellten Kurs.
am 20.01.2020 12:18
Vielen Dank für Dein Feedback. Dieser dumme Fehler (Limitzusatz "Stop Loss" vergessen) passiert mir auch regelmäßig. Aber Du hast keine 500 Euro verloren, sondern viel weniger. Die Aktie wurde zum aktuellen Kurs verkauft, nicht zu 113 EUR, schau mal in Dein Orderbuch ("ausgeführte Orders"). Die Erklärung hat @Jockel24 schon gegeben.
Kopf hoch! Einfach wieder einsteigen und künftig peinlich genau auf das Wort "Stop Loss" in der Orderbestätigung achten, bevor Du die Order abschickst.
nmh
am 20.01.2020 12:37
puh, durchatmen. Danke 🙂
Ich habe es mir im Orderbuch angesehen, es ist wohl so wie ihr sagt. Das Lehrgeld (Gebühren für Kauf+Verkauf) zahle ich in dem Fall nun gerne.
Ist mein Vorgehen denn generell richtig, wenn ich an den Stop Loss gedacht hätte?
Oder kann ich den Stop Loss auch direkt im Livetrading im Zuge des Kaufs setzen?
am 20.01.2020 12:42
Glück gehabt! Wie gesagt: ich kenn' das sehr gut. Ist ärgerlich.
Stop Loss ist ein eigener Vorgang. Erst kaufen, dann eine neue Order ("Verkauf mit Stop Loss") eingeben. Gleichzeitig geht es nicht.
Ich hoffe doch, Du steigst jetzt gleich wieder in Microsoft ein? Der Stopkurs in der Gegend um 113 Euro ist OK.
Wichtig: US-Aktien sollte man normalerweise erst ab 15:30 Uhr handeln, wenn die US-Börsen geöffnet sind. Dann ist der Spread (etwas) geringer.
nmh
20.01.2020 12:45 - bearbeitet 20.01.2020 12:47
... wobei es bei dem aktuellen Trend durchaus sein kann, dass Microsoft höher öffnet, und den aktuellen Briefkurs nicht wieder erreicht, trotz höherem Spread. Ist ein Glücksspiel.
Aber generell hat nmh recht, und für langfrist-Anlagen sollten ein paar spekulative Euro vermutlich sowieso nicht den Ausschlag geben (gegenüber dem definitiv geringerem Spread nach 15:30).
am 20.01.2020 12:58
Ja, trotz Schock steige ich gleich wieder ein. Ich warte die 15:30 Uhr dann einfach noch ab und sammele eigene Erfahrungen.
Was würdet ihr sagen, ab welcher Haltedauer solche Sterne-Aktien (oder Microsoft) so richtig sinnvoll sind?
Für die ganz langfristige und risiko-ärmere Anlage (Rente) habe ich angefangen 500 € monatlich in einen MSCI-World-ETF anzulegen. Darüber hinaus sind gerade noch 10.000-20.000 Euro "frei", welche derzeit nicht benötigt werden.
Haus in 10J abgezahlt, Sondertilgung für dieses Jahr ausgereizt (Kredit liegt ohnehin nur bei 1,2% Zinsen), Neuwagen in der Garage... Unsicher ist aber, ob wir in 5-10 Jahren eine größere Anschaffung (Wohnmobil) tätigen wollen.
am 20.01.2020 13:26
@ready2rumble: Hindert Dich ja niemand, im LT ein Kauflimit bei z.B. 150,60 zu setzen. Wenn's vor Eröffnung noch mal runtergeht, hast Du dann den (aktuellen) Spread wieder drin.
Die Frage mit der Haltedauer lässt sich sehr gut im Nachhinein beantworten 😄
Grundsätzlich sollte man für Anlagen in Aktien immer einen kompletten Wirtschaftszyklus einplanen, also normalerweise 10-15 Jahre. Andererseits ist es ja kein Problem, wenn die Aktien schön im Plus stehen, und Du Geld für irgendwas brauchst, die Aktien zu verkaufen. Die Anlage ist ja kein Selbstzweck.
Für eher kurzfristige Anlagen kann man auch in Aktien gehen, dann würde ich aber anders vorgehen. Du setzt dann zwei Ziele -- nämlich den maximalen Verlust, und die gewünschte Rendite. Dann investierst Du. Und sobald eines der beiden Ziele erreicht ist, wird die Anlage aufgelöst und im Tagesgeld geparkt, egal wann das ist.
Deine 5-10 Jahre liegen halt genau dazwischen. Wenn Du bereit bist, notfalls den Kauf Deines Womos von der Lage an den Aktienmärkten abhängig zu machen (i.e., nach hinten zu verschieben), würde ich ganz persönlich das Geld investieren. Eventuell auch auf Sicht gefahren, also wenn dieses Jahr hervorragend wird und ich 20% bekäme, dann schon raus, das ist weit mehr als Inflationsausgleich für 5-10 Jahre ... aber das sind alles Überlegungen, die Du anstellen musst.
am 20.01.2020 13:33
Ok, dann bin ich mit meinen Gedanken gar nicht so falsch.
Ich würde das Geld jetzt ungerne unverzinst liegen lassen, nur weil in 5-10 Jahren möglicherweise der Kauf eines nicht zwingend notwendigem Luxusgut ansteht.