am
15.01.2022
13:25
- zuletzt bearbeitet am
10.02.2022
08:35
von
SMT_Chris
Liebe Börsenfreunde (m/w),
in den letzten Wochen war es ziemlich ungemütlich an der Börse. Vor allem hoch bewertete Tech-Aktien haben Federn gelassen. Schlimmer noch hat es die Biotech-Aktien erwischt: Die Börsianer tun so, als sei das Ende der Pandemie gekommen.
Nachdem die Tendenz an den letzten Tagen des Jahres 2021 zunächst freundlich war, gab es im neuen Jahr zunächst einen empfindlichen Rücksetzer. Das mag zum einen eine technische Reaktion auf die vorhergehenden Kursgewinne gewesen sein. Andererseits schießen die Infektionszahlen derart dynamisch in die Höhe, dass wieder die Furcht vor Lockdowns und gestörten Lieferketten um sich greift, was der Stimmung am Aktienmarkt naturgemäß nicht guttut. Dennoch:
Die anstehende Berichtssaison sollte die weiterhin positiven Aussichten wieder stärker in den Fokus rücken. Für gute Stimmung sollten auch Meldungen sorgen, wonach die neue Variante Omikron weniger gefährlich als Delta ist und daher die weltweite Konjunktur nicht stärker in Mitleidenschaft ziehen dürfte -- gut für zyklische Werte aus der Automobil-, Luftfahrt- und Finanzindustrie. Die Lage an der Zinsfront ist dagegen zweigespalten:
Einerseits verliert mit der fortschreitenden Konkretisierung der Geldpolitik das Konjunkturrisiko etwas seinen Schrecken. Andererseits steckt viel Angst in den Aktien vor den Folgen, wenn die Zentralbanken die Zinsen erhöhen. Die Währungshüter dürften schneller und drastischer zur Tat schreiten als bislang angenommen. Möglicherweise sind aber die Zinssorgen auch einfach nur ein erklärender Anlass für Gewinnmitnahmen. Übrigens:
Zinsen -- Gift für Aktien?
Kürzlich kam die Frage auf, warum steigende Zinsen gefährlich für Aktien und vor allem für teure Tech-Werte sind. Es gibt kurz zusammengefasst drei Argumente, von denen vor allem die ersten beiden von Bedeutung sind:
1. Bei steigenden Zinsen werden Investitionen für die Unternehmen teurer, weil Kredite teurer werden.
2. Viele Tech-Firmen machen heute noch keine Gewinne. Die Börsianer versuchen, Gewinne zu prognostizieren, die erst in einigen Jahren entstehen werden, und berechnen den heutigen Wert dieser Gewinne, den sogenannten "Barwert". Dazu werden die künftigen Gewinne mit dem Zinssatz "abdiskontiert". Je höher dieser Zinssatz, desto weniger sind Gewinne aus der Zukunft heute wert.
3. Und natürlich werden Anleihen im Vergleich zu Aktien attraktiver, wenn die Zinsen steigen: Zinsen sind der Preis für das Geld. Bei niedrigen Zinsen steht einfach viel billiges Bargeld zur Verfügung, das eben auch in Aktien investiert wird.
Weitere Rückschläge sind also wahrscheinlich. 2022 wird ein Jahr der Differenzierung. Nicht in den Indizes liegt die Performance, sondern in den Einzelwerten. Für die Unternehmen wird es nicht mehr reichen, nur eine heiße Story zu bieten. Sie muss fundamental auch realistisch bewertet sein. Mich würde nicht überraschen, wenn jetzt tatsächlich auch wieder mehr Wert auf dividendenstarke Value-Titel wie Versorger, Banken, Autos gelegt wird. Doch noch sind wir nicht so weit. Teure Tech-Firmen werden es in diesem Jahr jedenfalls schwerer haben. Das bedeutet:
Unternehmen mit roten Zahlen oder geringer Profitabilität, aber mehrfachen Umsatzbewertungen werden weiter unter Druck stehen. Eine Bewertungsausweitung zugunsten der Techs gegen Value sehe ich nicht mehr. Wer allerdings heute schon reichlich freien Cashflow generiert (Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Netflix), wird auch 2022 seinen Weg gehen. Die Tendenz zu einer erhöhten Volatilität wird uns wohl bis auf Weiteres erhalten bleiben. Gleichwohl gelingt es den Märkten immer wieder, wie auch in den beiden vergangenen Jahren, die Ängste abzustreifen und sich auf die Chancen jenseits der Pandemie zu konzentrieren. Umso wichtiger ist es, den Blick über den Tellerrand des nervösen Tagesgeschäfts hinweg nicht aus den Augen zu verlieren. Bei dieser schwierigen Aufgabe kommt Euch meine Erfahrung nach gut 30 Jahren an der Aktienbörse zu Gute. Übrigens:
Banken profitieren natürlich von steigenden Zinsen -- dadurch verbessert sich die Zinsmarge aus Kredit- und Einlagengeschäft. Auf die attraktiven Chancen bei vielen Banken gerade in Europa weise ich Euch schon seit einigen Monaten hin. Mit der Bank of America, BNP, der Societe Generale, Unicredit, und sogar unserer guten alten Commerzbank konnten meine Leserinnen und Leser schon Geld verdienen. Auch wenn JPMorgan und Citigroup am Freitag mit ihren Zahlen enttäuscht haben. Allerdings:
die Sache mit der Marktbreite
Weiterhin tiefe Sorgenfalten macht die Marktbreite. Im Nasdaq Composite notieren inzwischen drei Viertel der Aktien unter ihrer 200-Tage-Linie -- das ist fast schon ein Crash. Weltweit sieht es kaum besser aus: gerade mal 55 Prozent aller Titel notieren über ihrer 200-Tage-Linie (vor einem Jahr waren es noch 85 Prozent), die in 65 (91) Prozent aller Fälle noch steigt. Und der durchschnittliche RSL-Wert für alle Aktien weltweit liegt bei 100,73 (120) Prozent. Alle vier Werte finden sich seit Januar 2021 in einem klaren Abwärtstrend, und meine Warnungen seit Sommer waren sehr deutlich. Der Markt ist "innerlich" nicht mehr richtig gesund. Keine Frage:
Die Trendfolge hat uns in den letzten Jahren (eigentlich Jahrzehnten, aber so lange gibt es die Sternelisten noch nicht) dicke Gewinne beschert, und ich bin fest davon überzeugt, dass man damit auch in Zukunft die Indizes schlagen wird. Aber im Moment ist es schwierig: viele Stoppkurse aus meinen Empfehlungen haben bisher gehalten, und doch tut es weh, zu sehen, wie der schöne Neukauf innerhalb weniger Tage dick ins Minus rauscht. Jetzt sind mehr als zuvor Aktien gefragt, die nicht nur seit vielen Jahren im Kurs steigen, sondern die auch in den letzten schwierigen Wochen ihre Qualität bewiesen haben. Und davon gibt es zahlreiche, wie die heutige Auswertung zeigt. Denn:
Es gibt noch viele gute Aktien!
Die heutige Sterneliste ist mal wieder eine Mischform aus lang- und kurzfristig. Die darin enthaltenen Aktien steigen seit langem im Kurs, haben nur selten Kursverluste, die dann auch nur moderat ausfallen. Möglichst geringe Volatilität: Aktien, die nicht so stark schwanken, sind nicht nur gut für ruhigen Schlaf, sondern sie ersparen Euch auch Kopfzerbrechen über Markttiming: Der Einstiegszeitpunkt bei solchen Aktien ist egal, solange man sie sehr lange hält. Zeitraum schlägt Zeitpunkt! Am besten steigt man bei solchen Aktien Schritt für Schritt ein, immer wenn gerade Geld verfügbar ist. Idealerweise per Sparplan. Konkret sind das die Kriterien für die heutige Auswertung:
Aus vielen tausend Aktien weltweit findet man mit dieser sehr strengen Selektion 27 Treffer:
Man darf Aktien nur im Aufwärtstrend kaufen und niemals, wenn sie fallen. Ein geeigneter Indikator ist die Relative Stärke nach Levy (Spalte RSL). Ein Wert von beispielsweise 120 Prozent bedeutet grob gesagt, dass die Aktie 20 Prozent über ihrem 200-Tage-Durchschnitt notiert. Werte unter 100 Prozent weisen auf einen Abwärtstrend hin. Überhitzte Aktie haben typischerweise einen RSL-Wert von mehr als 140 oder 150 Prozent. Ideal für einen Kauf sind RSL-Werte zwischen 110 und 120 Prozent, denn dann kann man einen Stoppkurs ein paar Prozent unter der 200-Tage-Linie installieren und das Risiko begrenzen. Titel wie Pool sind bereits sehr nah an der 200-Tage-Linie, hier würde ich nur wenig Geld investieren und lieber nachlegen, wenn die Aktie wieder nach oben dreht. Die Bedeutung der weiteren Spalten ist auch hier näher erklärt.
Bunte Mischung
Als besonderer Service sind in den letzten drei Spalten dieses Mal die Branche (Br), das Herkunftsland (La) und ein passender Stoppkurs (in Euro) angegeben, falls Ihr nach Branchen oder Ländern diversifizieren wollt. Einige von Euch hatten sich eine "Old-Economy-Sterneliste" gewünscht. Auch wenn ich nicht viel davon halte, bestimmte Branchen von vornherein zu bevorzugen oder auszuschließen, glaube ich doch, dass ich diesem Wunsch sogar gerecht werden konnte. Immerhin findet man Aktien aus Branchen wie Handel, Lebensmittel oder Bau/Immobilien in der heutigen Liste. Und es sind erstaunlich viele Titel aus der Schweiz dabei, wobei TE Connectivity (die ehemalige Tyco Electronics) ein US-Konzern ist, der nur 2009 seinen juristischen Sitz von den Bermudas in die Schweiz verlegt hat. Alles ganz seriös! Aktien aus der Schweiz sind nicht an inländischen Börsen handelbar (Stichwort "Börsenäquivalenz"), aber völlig problemlos im Livetrading bei comdirect.
Und ein Unternehmen aus Indien hat es in die Liste geschafft: Infosys, erfahrene Börsianer kennen die Firma recht gut. Infosys ist allerdings kein Witwen- und Waisenpapier, wie man am relativen hohen Anteil negativer Zeiträume erkennt, und hat es nur dank des kometenhaften, dabei aber sehr "glatten" Anstiegs seit dem Tief im März 2020 in die Liste geschafft. Immerhin: Die Börse online ruft für Infosys ein Kursziel von 24,80 Euro aus. Wie immer gilt: je geringer der Wert in der Spalte "negative Zeiträume" ist, desto konservativer ist das Papier, und desto weniger wichtig ist, wann Ihr ein- und aussteigt. Und ganz wichtig:
Stoppkurse begrenzen das Risiko
Wie gewohnt gibt es Vorschläge für Stoppkurse (in Euro). Wenn diese Kurse unterschritten werden, solltet Ihr die Aktie verkaufen; spätestens dann ist meine Empfehlung hinfällig. Um das Risiko im eigenen Depot im Schach zu halten, sind diese Absicherungen unbedingt erforderlich. Und Profis überlegen sich bereits vor dem Kauf, wieviel Geld sie mit einer Aktie maximal verlieren wollen, und berechnen daraus die Stückzahl für den Kauf. Man sagt "Money-Management" dazu (siehe hier); für Privatanleger ungewohnt, aber der einzige Weg um immense Verluste zu vermeiden. Ich wiederhole gerne nochmal meine Dauerleier, die Ihr schon kennt:
Verluste gehören an der Börse dazu. Man muss nicht mit jeder Aktie Gewinn machen; man muss nicht einmal mit der Mehrheit der Aktien Gewinn machen: Eure Trefferquote beim Aktienhandel ist nicht wichtig, solange nur die Summe aller Gewinne größer ist als alle Verluste zusammen. Riesige Gewinne mit nur einigen ganz wenigen Aktien können kleinere Verluste bei vielen Investments kompensieren, und unter dem Strich verdient Ihr Geld. Aus diesem Grund ist die Grundregel überlebenswichtig: Gewinne laufen lassen, Verluste strikt begrenzen.
Korrekturen gehören dazu ...
Wir sollten uns darauf einstellen, dass es schlicht wieder normal ist, wenn es immer wieder zu Rücksetzern von vielleicht zehn Prozent kommt. In dieser Hinsicht waren die Anleger in den letzten Jahren schlicht verwöhnt, waren doch schon Korrekturen um fünf Prozent eine Seltenheit. Und wenn der breite Markt um zehn Prozent fällt, ist es logisch, dass einzelne Titel auch mal um 30 Prozent unter Wasser liegen. Im Moment stürzen ja nicht nur überbewertete Tech-Titel ab, sondern die Anleger schütten alles, was in den letzten Monaten und Jahren stark gestiegen ist. Wir sehen einfach nur Gewinnmitnahmen. Dadurch werden Stoppkurse ausgelöst, was die Kurse ebenfalls weiter drückt. Ein Teufelskreis. Korrekturen bleiben wahrscheinlich; die News rund um Corona, Zins und Inflation sind noch nicht verdaut. Wohlgemerkt: Korrekturen. Für einen langfristigen Bärenmarkt gibt es bisher keine Signale. Zum Trost für alle Einsteiger:
Wer gleich zu Beginn seiner Börsenkarriere Verluste erlebt, lernt Demut vor dem Markt und begreift, wie wichtig Verlustbegrenzung ist. Eine wichtige Erfahrung! Nur mit Demut ist man auf Dauer erfolgreich, denn nur dann akzeptiert man, dass "der Markt" immer recht hat und dass niemand von uns hellsehen kann. Wer Aktien kauft und bisher nur steigende Kurse erlebt hat, wird leicht übermütig und verzichtet auf Absicherungen. Die aktuell schwierige Phase wird Euch später überaus nützlich sein! Wichtig ist nur, daraus zu lernen: Gewinne laufen lassen, Verluste strikt begrenzen. Der Vollständigkeit halber:
Alle Sterneaktien sind weiterhin ein Kauf, solange sie noch über der 200-Tage-Linie (GD200) notieren. Mit einem Kauf unter dem GD200 wäre ich sehr vorsichtig. Denn oft prallen die Aktien dann beim Anstieg am GD200 ab und fallen wieder. Das gilt auch für die Aktien aus dem Adventskalender 2021, von denen leider einige schnell unter den GD200 gefallen sind. Die würde ich erst wieder anfassen, wenn ein Aufwärtstrend erkennbar ist, wenn sie also einige Wochen lang nicht mehr fallen und im Idealfall über den GD200 geklettert sind. Denn:
Ob die Ausverkaufswellen speziell im Tech-Sektor nur ein Intermezzo sind oder eine generelle Trendwende, ist heute noch schwer zu prognostizieren. Ich bin aber weiter davon überzeugt, dass man mit einer einfachen Trendfolgestrategie auch weiterhin den Markt schlagen wird. Die Titel aus der heutigen Liste sind ein gutes Beispiel dafür, dass man immer noch Aktien findet, die unbeeindruckt nach oben streben. Und genau das ist es, was Ihr im Depot haben wollt. Als Schlusswort:
... also nicht aufgeben!
Mir tun die Einsteiger sehr leid, die meine Empfehlungen gekauft haben und jetzt auf Verlusten sitzen. Ich selbst leide auch, es ist aber für mich eher ein Luxusproblem, es macht vor allem viel Arbeit. Trotz dieser beiden Faktoren ist das, was wir momentan am Gesamtmarkt, auch bei den meisten Einzeltiteln sehen, eine völlig normale Korrektur, kein Crash, kein Grund zur Sorge. Was im Februar 2020 oder Oktober 2008 oder September 2001 passiert ist war ein Crash, aber soweit sind wir aktuell nicht und ich rechne auch nicht damit. Die Begründung habe ich oben gegeben. Daher möchte ich allen, die neu eingestiegen sind und jetzt Verluste im Depot haben, freundlich zurufen:
Nicht den Mut verlieren! Ihr habt eine wertvolle Erfahrung gesammelt, seid und bleibt demütig, und werdet durch strikte Risikobegrenzung und Konzentration auf Aktien, die weiterhin steigen, auch irgendwann in die Gewinnzone kommen. Als ich selbst vor über 30 Jahren mit Aktien angefangen habe, bin ich immer wieder böse auf die Schnauze gefallen und habe in den ersten Jahren dicke Verluste angehäuft. Von Trends, Stoppkursen und Money-Management hat mir damals niemand etwas erzählt; es gab keine comdirect-Community. Heute weiß ich es besser, versuche Euch die Tricks hier zu vermitteln, und bin sicher, dass alle, die durchhalten, am Ende zu den Gewinnern gehören.
In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern gute Geschäfte
und was noch wichtiger ist: Viel Spaß an der Börse. Es wird auch wieder besser.
Herzliche Grüße aus einem neblig-kalten München
nmh
Edit SMT: Titelbild hinzugefügt
am 17.01.2022 19:32
@digitus Du hast Recht, ich meinte @maddin808!
(Danke für die Rosinenpicker-ETFs, auch wenn ich am Ende doch meist Einzelwerte kaufe!)
am 17.01.2022 20:35
@Sparplanfan Gerne!
18.01.2022 17:26 - bearbeitet 18.01.2022 17:27
18.01.2022 17:26 - bearbeitet 18.01.2022 17:27
Lieber @nmh ,
auch von mir noch ein verspätetes, aber herzliches Dankeschön für deinen tollen Beitrag! Eigentlich auch nicht nur für den Beitrag, sondern - wie es bereits einige vor mir angemerkt haben - für deinen gesamten Einsatz in dieser community! Gerade läuft es ja alles andere als "rund" an den Börsen, was dich aber nie davon abhält, mit deinen Beiträgen weiterzumachen. Das imponiert schon sehr und unterscheidet sich wohltuend von den vielen "Schönwetter-Börsianern".
Der Blick auf mein Depot schmerzt aktuell schon sehr und jeden Tag auf´s Neue. Bei zahlreichen Werten wurde ich bereits ausgestoppt, meistens mit guten Gewinnen. Ich habe mir für diese "Krise" fest vorgenommen, mich dieses Mal stur an die Linie zu halten und nix Emotionales zu machen. Mal sehen, ob ich es durchhalte.
Zu deiner Liste - zahlreiche Werte sind (noch) in meinem Depot - möchte ich ich sagen, dass ich langsam das Gefühl bekomme, dass dies auch nur die Besseren der Schlechten sind. Ob Dover, Edwards, Extra Space, Keysight, O´Reilly, Old Dominian, Pool oder Sika. Alles geht runter. Manche etwas weniger. Ich glaube mittlerweile wie du so schön sagst: "Der Markt will einfach nach unten!" Ich bin bin sehr gespannt, wie lange er noch will.
Herzliche Grüße!
roadracer23
18.01.2022 19:53 - bearbeitet 18.01.2022 19:57
18.01.2022 19:53 - bearbeitet 18.01.2022 19:57
@Roadracer23 : Ich habe mich sehr über Dein tolles Posting gefreut, vielen Dank. Es tut mir sehr leid, dass Du und viele andere, die auf meine Empfehlungen gesetzt haben, jetzt auf Verlusten sitzen. Mit einem derart forschen (nicht: Förtsch) Absturz NUR der Trendaktien habe ich nicht gerechnet. Was die Sache für meine Leser noch schlimmer macht: viele andere Aktien und auch die Indizes laufen ja noch, nur gerade meine Empfehlungen nicht. Ich kann nur weiterhin empfehlen, die Verluste zu begrenzen (Stoppkurse) und nicht aufzugeben. Ich bin überzeugt, dass es auch wieder besser wird (wann? keine Ahnung?), und ich bin weiterhin überzeugt, dass man mit Trendaktien langfristig gute Gewinne machen wird. Es ist überaus ärgerlich, aber nicht tragisch und nicht ungewöhnlich.
@Sparplanfan : Die Rückerstattung der Quellensteuer in der Schweiz ist völlig unproblematisch. Ich kann bestätigen, was @ehemaliger Nutzer schreibt. Die Tax-Voucher sind bei comdirect gebührenpflichtig (für die meisten Kunden) und bei Consors kostenlos. Die Voucher sind aber nicht personalisiert. Wenn Du also jemanden bei comdirect kennst, der Dir eine Kopie seines Vouchers zur Verfügung stellt ... Hermes ist ein klarer Kauf, @MMJ hat oben die Begründung gegeben. Bitte Stopkurs ausnahmsweise leicht nach unten setzen, von 1290 auf etwa 1240 Euro. Viel Erfolg!
Als kleines Trostpflaster für meine Leser noch folgendes: Ich lese gut 20 Börsenbriefe regelmäßig. Die Platow Börse gehört zu den besseren Briefen (erscheint dreimal die Woche, leider sehr teuer). Platow verfolgt einen fundamentalen Ansatz, daher werden nur selten "meine" Trendaktien zum Kauf empfohlen. Aber jetzt ist es mal wieder passiert: In der Ausgabe, die morgen 19.01.2022 erscheint, ist folgender Text zu finden:
In der vergangenen Woche gewährte Einhell einen ersten
kurzen Blick in die Bücher. Gewinnzahlen lägen zwar noch keine vor,
doch der Umsatz sei vorläufigen Zahlen zufolge um rd. 27% auf einen
Rekordwert von ca. 920 Mio. Euro gestiegen. Im Gj. 2022 wollen
die Landauer die Erlöse um 5 bis 10% steigern und eine Vorsteuer-
Marge von 8,5% (2020: 7,8%) erzielen. Nach der 10%-Korrektur zu
Jahresbeginn hat die Aktie (216,00 Euro; DE0005654933) zuletzt
wieder zugelegt und am Montag (17.1.) bei 225,00 Euro in neues Allzeithoch
markiert. Einhell bleibt ein Kauf. Stopp: 165,75 Euro.
Bemerkenswert: Platow verfolgt, ähnlich wie @ehemaliger Nutzer oder @Shane 1, einen streng fundamentalen Ansatz (und das recht erfolgreich). Und doch gibt auch Platow IMMER Stoppkurse für jede Empfehlung. Außerdem empfiehlt die Platow Börse von morgen folgende Aktien zum Kauf: Fraport, Caterpillar (habe ich heute nachmittag erst selbst gekauft), Wacker Chemie, VAT Group, Vossloh, Funkwerk. Soweit ich das sehe, liegen die alle über der 200-Tage-Linie, also unterschreibe ich die Kaufempfehlungen.
Viele Grüße aus München
nmh
am 18.01.2022 20:19
@nmh Danke für die unterstützenden Worte! Nein, aufgeben gibt es nicht. Ich sehe es als Phase, in der man ev. einige Aktien (wie z.B. Hermes) mit einem kleinen Rabatt kaufen kann, bzw. bestehende Positionen ordentlich aufstocken kann. Letzteres habe ich bereits getan, jetzt werde ich ein paar Käufe machen. Caterpillar habe ich heute nachmittag angeschaut, als ich Dividendenaristokraten/-könige studiert habe, auf der Suche nach langweiligen, soliden Aktien (in der Liste habe ich einige Sterneaktien gefunden übrigens). Hermes leiste ich mir, ist ein Luxus, aber wird sich auf Dauer lohnen. Und Einhell und Datagroup gefallen mir auch sehr. Wegen der Schweiz-Dividenden werde ich auch noch tätig, bin ja zufällig bei auch Consors Kunde.
am 19.01.2022 08:47
@Sparplanfan ich möchte hier nicht @nmh widersprechen. Auch ich hatte die Hermes Aktie in meinem Depot. Habe Sie dann in mehrere Chargen verkauft und gewinne mitgenommen.
Ich möchte nur zu bedenken geben, dass so hoch bewertet Aktien es im Moment wirklich nicht einfach haben. Da reicht es Heute schon aus, wenn die Prognose nicht über den Erwartungen liegt und Sie kreist gerade um die 200 Marke. Also vielleicht wirklich sehr vorsichtig einsteigen, damit man erst einmal einen Fuß in der Tür hat!
Aber ich denke das wird @nmh auch schon gesagt haben.
Gruss
am 19.01.2022 14:16
@nmh
Auch von mir noch mal vielen Dank für deine neue Liste.
Respekt auch davor, dass du auch dann hier Stellung beziehst wenn es mal nicht so gut läuft und du jetzt, wie auch schon mehrfach in der Vergangenheit, klar sagst wenn du mal falsch liegst.
Ich wünschte ich hätte deine vielen Tipps und Erläuterungen, immer auch humorvoll untermalt, schon einige Jahre früher gelesen.
Ob ich nun schon bald das ausgestoppte Geld wieder in neue Papiere investiere weiß ich noch nicht so recht. Es spricht doch das ein- oder andere für eine längere schwierige Phase. Das es auch auch mal monatelang abwärts gehen kann haben wir in den letzten 10 Jahren ein wenig vergessen.
Omikron könnte in China noch für Unruhe sorgen und Lieferkettenprobleme verlängern oder verschärfen. Der Verlauf des Ukraine-Konflikts ist nicht vorhersehbar. Wer wann und wie oft die Zinsen erhöht ist nicht klar.
Dann steht bald die Wahl in Frankreich bevor. Der Schwung der neuen US-Regierung unter Biden scheint auch dahin zu sein.
Aber wenn man sich sowohl beim SL als auch beim Einstieg an der GD200 orientiert, dann hat man einen zumindest einen Leitfaden.
am 19.01.2022 16:03
@CurtisNewton schrieb:... und Infosys wird bei mir Tata Consultancy Services (A1W62V, ebenfalls Indien) ersetzen die mir durch den Stop gesegelt ist.
WKN A1W62V ist das ADR der TCS Group Holding, ein russischer Fintech(?) mit Sitz auf Zypern.
Die indische Tata Consultancy Services mit ISIN INE467B01029 ist wohl nur in Mumbai zu haben.
am 19.01.2022 16:10
Schönen guten Abend,
danke @nmh für den Überblick der aktuellen Lage und die passenden Werte, mit denen trotzdem noch Geld verdient werden kann.
VIB Vermögen - noch nie gehört:)
Beste Grüße
am 19.01.2022 17:39
@Thorsten_ schrieb:WKN A1W62V ist das ADR der TCS Group Holding, ein russischer Fintech(?) mit Sitz auf Zypern.
Die indische Tata Consultancy Services mit ISIN INE467B01029 ist wohl nur in Mumbai zu haben.
@Thorsten_ Danke für den Hinweis, Du hast natürlich recht. Ich meinte in der Tat das Fintech, ein unemotionales Experiment mit kurzfristigen Trends das zu meinem Erstaunen auch funktioniert hat. Dass ich nach 18 Monaten nicht mehr weiß was in meinem Depot liegt muss an einer Mischung aus Neujahrsdemenz, fehlender emotionaler Bindung zu meinen Aktien und meiner beruflichen Nähe zur indischen IT liegen....