Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

ETF besparen als Altersvorsorge (Anfängerfragen)

ETF_Fan_372
Autor ★★
28 Beiträge

Hallo, ich bin 25 Jahre alt, habe kürzlich mein Studium erfolgreich abgeschlossen und auch schon einen Arbeitsvertrag für den Einstieg in das Berufsleben unterschrieben. Im vergangenen Jahr habe ich mich bereits etwas über die Geldanlage mit ETFs informiert, habe mich jedoch nicht sicher genug gefühlt, um zu investieren. Da mir bis zum Arbeitsantritt nun noch ein paar Tage bleiben, nutze ich diese Zeit um meine Zukunftspläne zu konkretisieren und entsprechend auch eine sinnvolle Strategie zu erarbeiten, um langfristig Geld anzusparen (in erster Linie einmal für den Renteneintritt, d.h. Anlagehorizont voraussichtlich 42 Jahre).


Wie ich bereits häufiger herausgelesen habe ist es weise, die Komplexität (d.h. auch die tatsächliche Anzahl an verschiedenen ETFs im Portfolio) möglichst gering zu halten. Auch bevorzuge ich grundsätzlich eine komfortable Variante (das bedeutet so passiv wie möglich, also einmal zu Beginn Gedanken machen und dann einfach laufen lassen ohne anschließend noch großartig viel Zeit investieren zu müssen).

Lange Rede kurzer Sinn:


Variante 1 (habe auf mehreren Plattformen als Empfehlung gefunden):

  • MSCI World mit 70 %
  • MSCI EM (oder evtl. MSCI EM IMI) mit 30 %


Um den Sparerpauschbetrag von 801 Euro zu nutzen sollte man (soweit ich weiß) zunächst ausschüttende ETFs wählen.
Ist es deshalb sinnvoll einen ETF zu wählen, der die Dividenden ausschüttet und den anderen, der thesaurierend ist? Also quasi beides gemischt besparen?
Ich hätte z.B. den World als Thesaurierer gewählt (A0RPWH) und den EM als Ausschütter (A0HGWC).
Oder sollte man besser zwei Mal ausschüttend wählen? Was macht man denn, wenn man soweit ist, dass der Pauschbetrag für ein Jahr vollständig aufgebraucht wird? Dann den bzw. die ausschüttenden nicht mehr besparen und stattdessen zusätzliche thesaurierende ETFs wählen?
Eine weitere Frage, die mich grundsätzlich noch beschäftigt: Ist es schlimm ETFs von verschiedenen Anbietern zu kombinieren?
Also bspw. den World von Xtrackers und den EM von iShares? Oder ist das weniger kritisch. Weil bei den „Indexwelten“ wird ein bunter Mix allgemein nicht empfohlen (also z.B. MSCI + FTSE), da es zu Überschneidungen im Portfolio kommen kann.


Weitere Fragen zu Variante 1:

  • Macht es Sinn, den EM IMI zu wählen oder ist es eurer Meinung nach relativ egal ob EM oder EM IMI?
  • Auch würde es mich interessieren, ob statt beiden MSCI Indizes nicht lieber FTSE Indizes zu verwenden sind? Diese sind noch stärker gestreut und beziehen auch Small caps mit ein oder? Gibt es bei ihnen auch Nachteile?

Variante 2:
Nur einen ETF besparen, der sowohl Industrie- als auch Schwellenländer abdeckt. Der MSCI ACWI oder der FTSE All-World (A1JX52 habe ich in diesem Kontext oft gelesen) wären hier zu nennen. Das ist einfacher, da die Anzahl der ETFs reduziert wird und gleichzeitig auch das Rebalancing entfällt. Allerdings hat man damit keinen Einfluss auf die genaue Verteilung von Industrie- zu Schwellenländern.
Meint ihr, dass dieser genannte Nachteil schwerwiegend ist? Und falls nicht, welchen der beiden genannten würden ihr empfehlen und warum?
Ich habe gesehen, dass comdirect nur einen ausschüttenden FTSE All-World und vier verschiedene MSCI ACWI (alle thesaurierend) als Sparplan anbietet.
Auch hier wieder die Fragen, wie man zu Beginn und nach Erreichen der Grenze für den Pauschbetrag hinsichtlich ausschüttend/thesaurierend am besten entscheidet bzw. vorgeht (erst FTSE All-World und später irgendwann MSCI ACWI?) und ob die IMI Version des MSCI ACWI sinnvoll ist?
Bei dieser Variante, die nur einen ETF verwendet stellt sich mir auch die Frage, wie es aussieht, wenn ich zukünftig mein Portfolio erweitern möchte, weil z.B. größere monatliche Sparraten möglich sind, ich mich vermeintlich besser mit dem Thema auskenne oder einfach bereit bin auch etwas mehr Zeit zu investieren.
Hindert mich der „allumfassende“, für den Einstieg gewählte ETF an dem zukünftigen Konstruieren eines erweiterten Portfolios (z.B. Weltportfolio nach Gerd Kommer oder anderweitiges Hinzufügen von Asset Klassen)?


Bei der Auswahl der ETFs würde ich so vorgehen, dass ich schaue welche ETFs bei meinem Broker via Sparplan besparbar sind. Ob der Sparplan kostenlos besparbar ist, ist zwar auch sehr nett, da dies aber nur Lockangebote sind, deren Dauer nicht vorhersehbar ist, sehe ich das nicht wirklich als ein Entscheidungskriterium (bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege). Außerdem habe ich gerne einen älteren (> 5 Jahre), größeren (> 100 Mio.) ETF, der physisch replizierend ist oder optimiertes Sampling betreibt. Fragt mich nicht warum, es suggeriert mir irgendwie „mehr Sicherheit“ (sofern man dieses Wort im Kontext mit ETFs überhaupt verwenden darf). Sind diese Kriterien zur konkreten ETF-Auswahl sinnvoll gewählt oder totaler Blödsinn?


Kommen wir nun zu den Zahlen. Mir steht zu Anfang ein Vermögen von insgesamt 20.000 EUR zur Verfügung, welches ich in Form einer Einmalanlage (bzw. um Bauchschmerzen zu vermeiden eventuell lieber in drei gleichmäßigen Tranchen über 6-12 Monate verteilt) in ETFs investieren möchte. Bzgl. der monatlichen Sparrate (ETF-Sparplan) bin ich mir noch nicht ganz sicher, welchen Anteil meines Einkommens ich tatsächlich monatlich anlegen sollte. Eine Einschätzung der eigenen Ausgaben und der Risikobereitschaft steht noch bevor. Ich gehe aber erstmal davon aus, dass die Sparplanrate oberhalb von 100 EUR liegen wird (vermutlich eher in der Größenordnung von 500 bis 1000 EUR).
Ist es in diesem Fall nicht sinnvoll einen Broker zu wählen, der feste statt prozentuale Gebühren für eine Sparplanausführung verlangt (z.B. DKB mit 1,50 EUR statt 1,5 % bei comdirect). Dies hat gegenüber der Verwendung von comdirect eine unmittelbare Kostenersparnis zur Folge, sehe ich das richtig?
Was haltet ihr grundsätzlich von dem Gedanken Kunde bei mehreren Kreditinstituten zu sein?


Also eine Möglichkeit wäre es, seine alltäglichen Bankgeschäfte z.B. bei der ING abzuwickeln und alles was mit ETFs zu tun hat über das Depot einer anderen Bank (comdirect oder DKB). Die zweite wäre es, alles bei ein und derselben Bank zu machen (Girokonto, Tagesgeld, Depot). Und die dritte Möglichkeit wäre es, Bankgeschäfte bei ING und außerdem noch zwei Depots (comdirect und DKB). Für mich persönlich wären Möglichkeiten 1 und 2 denkbar. 1 hat den Vorteil, dass man nicht jeden Tag automatisch die Kursentwicklung zu Gesicht bekommt, sodass man bei Papierverlusten weniger schnell kalte Füße bekommt. 2 hat den Vorteil, dass man alles kompakt, am besten auch in einer App, zur Verfügung hat und seine Finanzen somit übersichtlich hält.
Da es sich bei Depotguthaben um Sondervermögen handelt, sind auch ETFs von insgesamt über 100.000 EUR sicher, egal ob man bei derselben Bank noch etwas auf Giro- oder Tagesgeldkonten besitzt oder nicht, richtig?
Möglichkeit 3 bringt für mich auf den ersten Blick keinerlei großen Vorteile und verkompliziert die Angelegenheit stattdessen. Wie seht ihr das?

 

Ihr merkt vielleicht, dass ich mich bereits mit dem Thema ETFs auseinander gesetzt habe (ETF FAQ im Forum habe ich auch bereits gelesen), jedoch an gewissen Stellen noch Unsicherheit herrscht, die ich gerne vorab beseitigen oder zumindest etwas minimieren würde.


Vielen Dank im Voraus für unterstützende Beiträge. Ich hoffe ich habe alles verständlich dargelegt, keine wichtigen Randbedingungen vergessen und auch keine Fragen gestellt, die schon sehr häufig und ausführlich in diesem Forum eindeutig beantwortet wurden. Sollte dies doch der Fall sein, bitte ich um Entschuldigung und freue mich über Nachsichtigkeit und einen Link zum entsprechenden Thread.

31 ANTWORTEN

digitus
Legende
8.350 Beiträge

Hallo @ETF_Fan_372, herzlich willkommen in unserer Krabbelgruppe,

 

wow, Du hast Dir ja wirklich schon viel Gedanken gemacht - sehr gut.

 

Ich gehöre zu denen, die für den Anfang die Ein-ETF-Lösung mit dem Vanguard FTSE All-World oder einem MSCI ACWI empfehlen. Wenn Du hier im Forum schon gelesen hast, wirst Du sehen, dass das Investment in einen separaten EM-ETF (egal ob mit IMI oder ohne) sehr kritisch gesehen wird. Im FTSE All-World (oder ACWI) erreichst Du die bestmögliche Streuung.

 

Und - das steht in der ETF-FAQ - solange den Ausschütter besparen, wie noch Freibetrag übrig ist und anschließend die Sparraten in einen Thesaurierer umleiten. Den FTSE All-World gibt es in beiden Varianten.

 

Und nein, Du legst Dich mit dem allumfassenden ETF keineswegs fest, was zukünftige Beimischungen angeht. Diesbezüglich findest Du im Forum viele Anregungen.

 

Ich würde die Einmalanlage auf mehrere Tranchen verteilen, also z.B. wenn Du von 20T€ sprichst, dann je 4T€ alle zwei Monate.

 

Und zur Frage mit dem Zweit- oder Drittdepot. Wenn es Dir nicht zu umständlich ist, dann den Überblick zu behalten, würde ich davon nicht abraten.

 

Edit: Gerade gesehen, das mit der Sicherung habe ich übersehen. Ja, Fonds sind Sondervermögen, hat mit der Einlagensicherung nichts zu tun.

 

Wenn noch Fragen offen sind, gerne weiterfragen.

 

Grüße,

Andreas

 

ETF_Fan_372
Autor ★★
28 Beiträge

@digitus: zunächst einmal vielen Dank für die blitzschnelle Rückmeldung, das Tempo hier ist wirklich bemerkenswert!

 

Tut mir leid, dass mein Beitrag insgesamt leicht unübersichtlich geworden ist. Ich habe tatsächlich noch ein paar unbeantwortete Fragen.

 

Da ich mir noch nicht ganz sicher bin, ob ich die Variante über den Einzel-ETF oder über die geteilte World/EM Variante wähle, würde ich gerne wissen, ob bei der geteilten Variante zu Beginn beide als Ausschütter zu wählen sind? Und dann lasse ich die nach ein paar Jahren so liegen und nehme Thesaurierer?

 

Und du besparst dann selbst den FTSE All-World, wenn ich es richtig verstanden habe?

 

Ist die Ein-ETF-Variante auch für die genannten Sparraten geeignet oder sollte man ab einem gewissen Wert überlegen noch weitere ETFs dazuzunehmen?

 

Wie stehst du zu der Frage hinsichtlich der Gebühren, die bei Sparplanausführung anfallen?

 

MfG

ETF_Fan_372

 

digitus
Legende
8.350 Beiträge

Okay, dann gehen wir das jetzt mal der Reihe nach durch Smiley (überglücklich):

 


@ETF_Fan_372  schrieb:

Da ich mir noch nicht ganz sicher bin, ob ich die Variante über den Einzel-ETF oder über die geteilte World/EM Variante wähle, würde ich gerne wissen, ob bei der geteilten Variante zu Beginn beide als Ausschütter zu wählen sind? Und dann lasse ich die nach ein paar Jahren so liegen und nehme Thesaurierer?


Genau so machst Du das. Du musst nichts verkaufen, sondern lediglich die Sparraten in die thesaurierenden ETFs umleiten.

 


@ETF_Fan_372  schrieb:

Und du besparst dann selbst den FTSE All-World, wenn ich es richtig verstanden habe?


DEN bespare ich tatsächlich lediglich im Rahmen eines VL-Vertrages.

Ich bin ein Freund von nachhaltigem Investment via SRI/ESG-ETFs (über dessen Sinnhaftigkeit es hier im Forum auch schon einige Diskussionen gibt), deswegen bespare ich diesbezüglich einen ETF auf den MSCI World SRI. Leider gibt es den FTSE All-World noch nicht in einer SRI-Variante Smiley (fröhlich)

 


@ETF_Fan_372  schrieb:

Ist die Ein-ETF-Variante auch für die genannten Sparraten geeignet oder sollte man ab einem gewissen Wert überlegen noch weitere ETFs dazuzunehmen?


Natürlich kannst Du noch weitere ETFs dazunehmen, um das Investment etwas aufzupeppen. Der Schwerpunkt sollte aber auf dem Welt-ETF liegen.

 


@ETF_Fan_372  schrieb:

Wie stehst du zu der Frage hinsichtlich der Gebühren, die bei Sparplanausführung anfallen?


Die sollten natürlich idealerweise vermieden werden, wobei es aber keinen Sinn macht, wegen Aktions-ETFs ETF-Hopping zu betreiben.

 

Schau Dir die anderen Anbieter an*.

 

Grüße,

Andreas

 

 

* Scalable z.B. hat ein Flatrate-Modell, in dem für knapp 3 € im Monat sämtliche Trades und Sparpläne kostenfrei sind. Das kann sich bei den Geldern die Du bewegen willst, durchaus lohnen.

dg2210
Legende
6.209 Beiträge

@ETF_Fan_372  schrieb:

 

Wie stehst du zu der Frage hinsichtlich der Gebühren, die bei Sparplanausführung anfallen?

 


Vollkommen egal. Der Finanzwesir hat das kürzlich mal durchgerechnet.

Ergebnis: bei langfristiger Anlage ist die normale Tagesschwankung des ETFs (das "Rauschen") höher als der Einfluss der Kaufkosten.

dg2210
Legende
6.209 Beiträge

@ETF_Fan_372  schrieb:

Außerdem habe ich gerne einen älteren (> 5 Jahre), größeren (> 100 Mio.) ETF, der physisch replizierend ist oder optimiertes Sampling betreibt. Fragt mich nicht warum, es suggeriert mir irgendwie „mehr Sicherheit“ (...) Sind diese Kriterien zur konkreten ETF-Auswahl sinnvoll gewählt oder totaler Blödsinn?

 


"Blödsinn" ist ein starkes Wort, ich würde eher "Aberglaube" oder "Vodoo" verwenden. So ähnlich wenn ich in einer Postfiliale Briefmarken kaufe und gefragt ob die mit Blumen-Motiven oder die mit Tier-Motiven möchte.

 

Das Alter ist eher ein Negativkriterium, weil es schon vorgekommen ist, daß die Anbieter nicht die Gebühren für alle ETFs senken, sondern die teureren alten ETFs weiterführen und stattdessen billige, neue ETFs auflegen. Fondsgröße ist auch irrelevant, da in der Praxis keine einzelnen ETFs geschlossen werden, sondern der Anbieter komplett gekauft wird (vgl comstage). Physische Replikation oder sampling ist u.U. teuer, und es gibt bis jetzt keinen Hinweis auf eine Überlegenheit ggü swaps.

 

Der Kauf mehrerer gleichartiger ETFs kann höchstens aus Steuergründen ratsam sein. Warren Buffett will, daß seine Erben alles(!) in einen einzigen ETF stecken. Dem will ich nicht widersprechen.

GetBetter
Legende
7.282 Beiträge

Hallo @ETF_Fan_372  und herzlich willkommen.

 

Da warst Du ja was Recherche und Fragenkatalog angeht bemerkenswert fleißig. Respekt!

Allerdings habe ich den Eindruck, dass Du schon fast etwas zu intensiv auf der Suche nach der optimalen Lösung bist und deswegen versuchst wirklich alles zu bedenken.

 

Daher ist der erste der Tipp: Locker bleiben!

Du suchst hier nicht den Partner für's Leben sondern einen sinnvollen Einstieg in die Vermögensbildung. In den anvisierten 42 Jahren wird es eine große Zahl unvorhergesehender Ereignisse geben (das eigene Leben wie auch die Rahmenbedingungen betreffend), so dass ohnehin immer wieder Anpassungen nötig werden.

Der heutige Plan muss also nur bestmöglich die heute bekannten Anforderungen erfüllen.

 

Wenn Du's einfach halten willst, dann nimmst Du tatsächlich den A1JX52. Der ist die Kombi aus World und EM in einem vorgegebenen Verhältnis von rd. 89:11.

Wenn Du aus speziellen Gründen (die Du definieren müsstest) eine andere Aufteilung bevorzugst, dann nimm zei einzelne ETFs.

 

Welcher Weg der richtigere war wirst Du in 42 Jahren wissen. Oder Du vollziehst eine der Anpassungen falls Dir vorher Zweifel kommen.

 

Alle anderen Dinge sind aus meiner Sicht für den Anfang unwichtig:

  • Gleicher oder unterschiedliche Anbieter
  • Gleiche oder unterschiedliche Indexfamilie
  • EM oder EM IMI
  • Fondsvermögen und -alter
  • Replizierend, optimierend, swappend
  • Comdirect, DKB, ING, etc.
  • ...

Das sind alles theoretische Unterschiede ohne wirklichen Praxisbezug.

Damit lassen sich natürlich wunderbar dicke Bücher und lange Blogartikel füllen, einen wirklichen Einfluss auf das Ergebnis haben sie aber nicht.

 

Nimm also die Varianten mit denen Du Dich am besten fühlst.

Und wenn Du das genaue Gegenteil nimmst wäre es, zumindest fachlich, genauso gut.

ETF_Fan_372
Autor ★★
28 Beiträge

Super, eure Antworten haben mir schonmal echt weitergeholfen und mir ein wenig Angst genommen. Vielleicht fasse ich es in meinen Augen nochmal kurz zusammen und ihr sagt mir, ob das von mir richtig aufgefasst wurde?

 

  • Die erste Entscheidung die ich für mich persönlich treffen muss ist: Wähle ich einen Kombinations-ETF oder zwei getrennte mit individueller Aufteilung. Wenn mir die Gewichtung nicht besonders wichtig ist, dann ist der Kombinations-ETF die einfachere Lösung (Übersichtlich, automatisch immer in Balance).
  • Unabhängig davon wie die genannte Entscheidung ausfällt, macht es keinen nennenswerten Unterschied, ob ich Richtung MSCI oder FTSE gehe, da es nur minimale Unterschiede gibt.
  • Zunächst sind aus Steuergründen ausschüttende ETFs zu wählen. Die Sparrate zu einem späteren Zeitpunkt auf thesaurierende ETFs (können auch ansonsten gleiche ETFs sein) umgelegt.
  • Einen Mix aus ETFs verschiedener Anbieter im Depot zu haben bringt keinen Nachteil. Die anderen von mir genannten Kriterien zur ETF Auswahl (Fondsgröße, Alter, Replikationsmethode) sind auch von untergeordneter Bedeutung. Da hat jeder seine Vorlieben bzw. Meinungen zu und man sollte das nehmen, bei dem man persönlich ein gutes Gefühl hat.
  • Die TER wurde von mir noch gar nicht thematisiert, aber da diese im Wesentlichen stets in ähnlicher Größenordnung liegen, ist wahrscheinlich auch diese Kennzahl bei der Wahl von ETFs zu vernachlässigen.
  • Bzgl. der Brokerwahl habe ich herausgelesen, dass jeder für sich entscheiden muss ab wann es einem zu unübersichtlich wird. Grundsätzlich spricht aber weder etwas gegen die Variante "Alles bei einer Bank" noch gegen die Variante "Ich nutze 2 oder 3 Banken für unterschiedliche Zwecke (Girokonto, Tagesgeld, Depot)". Bei letzterem muss man natürlich im Auge behalten, dass der Freistellungsauftrag rechtzeitig und richtig gestellt wird.

 

Weitere Fragen (insbesondere an @digitus , ander dürfen aber auch gerne ihre Meinung äußern):

  • Bei welchen Brokern ist das VL ETF Sparen möglich und wie kann ich mir das im Detail vorstellen? Falls VL ETF Sparplan nur bei einem bestimmten Broker möglich ist, mit dem ich sonst nichts zu tun habe, kann ich dort dann auch einfach auf den gleichen ETF setzen wie ich es schon anderweitig irgendwo (ohne VL) tue oder ergibt das keinen Sinn und man sollte stattdessen einen anderen ETF für das zusätzliche Sparen wählen?
  • Hast du bei den Summen, die ich genannt habe Bedenken? Also sollte ich die Einmalanlage sowie die Sparraten eher runterschrauben und die Differenz lieber sicher auf ein Tagesgeldkonto legen oder war das so nicht gemeint?
  • Das ETF-Hopping wollte ich ja gar nicht betreiben. Aus diesem Grund berücksichtige ich bei der ETF- oder Brokerwahl keine Aktionsangebote (kostenlose Sparplanausführung). Es ging mir eher um das grundsätzliche Kostenmodell eines Brokers. Weil wenn ich jetzt schon weiß, dass meine Sparrate bei 1000 Euro liegt, fällt es mir schwer dafür monatlich 15 EUR an Gebühren hinzublättern, wenn es stattdessen dauerhaft bei einem anderen Broker für lediglich 1,50 EUR gehen würde (DKB). Oder habe ich da einen Denkfehler? Scalable ist noch relativ neu glaube ich, mit denen habe ich mich bislang noch nicht befasst. Würde wenn es geht eher auf "herkömmliche", also bekannte, Broker zurückgreifen.
  • Kann mir vielleicht jemand ein kurzes überschlägiges Beispiel durchrechnen nach vielen Jahren ich auf den Thesaurierer umsteigen müsste (20.000 EUR Einmalanlage und monatlich 1000 EUR)

 

MfG

ETF_Fan_372

dg2210
Legende
6.209 Beiträge

@ETF_Fan_372  schrieb:
  • Einen Mix aus ETFs verschiedener Anbieter im Depot zu haben bringt keinen Nachteil.

Doch, wenn sie unterschiedliche Indices abdecken.

 

MSCI World + MSCI Emerging Markets => ok

FTSE World + FTSE Emerging Markets => ok

MSCI World + FTSE Emerging Markets => nicht ok

Koyot
Experte ★★
275 Beiträge

@ETF_Fan_372  schrieb:
  • Kann mir vielleicht jemand ein kurzes überschlägiges Beispiel durchrechnen nach vielen Jahren ich auf den Thesaurierer umsteigen müsste (20.000 EUR Einmalanlage und monatlich 1000 EUR

Nach gut zwei Jahren solltest Du ca. 50.000,- Euro Depotwert überstiegen haben, ab dann ist der Umstieg auf Thesaurier interessant. 
Von @GetBetter gibt es hier im Forum einen ganz tollen Beitrag dazu. Leider bin ich aktuell mobil am surfen und finde den Link auf die Schnelle nicht.