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Depotverteilung Region/Branche

37 ANTWORTEN

dg2210
Legende
7.777 Beiträge

@HaPa  schrieb:

Ich kann mir gut vorstellen, dass sich in diesen Ländern verdammt viel tun wird, sobald die Regierungen (Brasilien) und Währungen (Venezuela) stabiler werden und das ist bei zunehmender Entwicklung nur eine Frage der Zeit.


Hoffen wir es! Venezuela steckt seit 20 Jahren in der Krise, Argentinien seit 50 Jahren und Brasilien scheint auch zunehmend instabiler zu werden. In Peru und Chile knirscht es gewaltig. Ich traue mich nicht, dort breitgestreut (über einen Südamerika-ETF) zu investieren. 

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Hallo Hapa,

ich fürchte, ich muss Deine Eingangsidee hinterfragen. Warum Lateinamerika? So wie ich das sehe befinden sich dort gleich fünf der größten und wichtigsten Länder in einer politisch- wirtschaftlichen Dauerkrise. Änderung derzeit nicht in Sicht! 
Ich würde derzeit Emerging Markets Afrika oder Südostasien ohne China verstehen, aber Lateinamerika? Was erwartest Du von dem Fondmanager, was der von dort ins Depot nehmen soll…?

 

Gruss

 

Der Jeansträger

digitus
Legende
9.094 Beiträge

@dg2210: dein Kommentar klingt so, als ob du von BIP-ETFs wüsstest. Welche Fondsgesellschaften bieten das an?

 

Ich habe nämlich bislang nichts gefunden 😐.

 

Neugierige Grüße,

Andreas

CurtisNewton
Legende
4.848 Beiträge

@digitus 

Passenden Link hast Du ja schon gefunden. Der Arero wichtet seinen Aktienanteil z.B. nach BIP. Ob das nun der Weisheit letzter Schluss ist weiß ich auch nicht, aber wer ein Problem mit den USA Klumpen im World hat findet über BIP vielleicht einen Hinweis wie sich die Wertschöpfungsketten tatsächlich über den Globus verteilen. Der 40% EM Anteil erklärt sich natürlich einfach drüber das die meisten Menschen halt nun mal in Entwicklungsländern leben, die ca. 2,5 Milliarden Inder und Chinesen haben halt schon mal mit ihrer schieren Anzahl einen ganz anderen Einfluss als die "paar" Einwohner in der EU oder in der USA.

 

Wo sich das Ganze in den nächsten dreißig Jahren hinentwickelt weiß eh niemand.

Ich habe über Weihnachten "Principles for Dealing with the Changing World Order" von Ray Dalio gelesen.

 

Dort vergleicht er die Zyklen von Weltwirtschaftsmächten, angefangen bei den Niederlanden und der Guldendynastie über das britische Empire mit dem Pfund bis hin zu den USA und zieht die Parallelen über die Jahrhunderte. Aufstieg und Wohlstand, Gewinn der Leitwährung, Wachstum, Aufgabe der Währungsbindung an physikalische  Werte (Nixon 1971) mit der Möglichkeit Geld zu drucken, Schulden, Abstieg und schließlich Verlust der Leitwährung. Das Letztere sei das finale Ereignis da man solange man in Besitz der Leitwährung ist man seine Schulden mit Hilfe der Zinsen selbst in den Griff bekommt; und er macht auch keinen Hehl daraus dass er die USA und China heute da sieht wo England und die USA in der Mitte des letzten Jahrhunderts waren. Wer sich dafür interessiert findet hier eine umfangreiche Online Sammlung von Dalio zu dem Thema.

Insbesondere der Country Power Index ist eine Statistik Schlacht zu der Frage wo er die einzelnen Regionen und Länder in den nächstem Jahrzehnten sieht, mit einem kurzen Kommentar zu den wichtigsten Ländern.

 

Gruß

Curtis

 

 

 

 

  

 

 

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"I am a dwarf and I'm digging a hole. Diggy diggy hole, diggy diggy hole. I am a dwarf and I′m digging a hole. Diggy diggy hole, digging a hole" - Wind Rose

dg2210
Legende
7.777 Beiträge

@digitus  schrieb:

@dg2210: dein Kommentar klingt so, als ob du von BIP-ETFs wüsstest. Welche Fondsgesellschaften bieten das an?

 

Ich habe nämlich bislang nichts gefunden 😐.

 


Meines Wissens gibt es keinen Anbieter für BIP-gewichtete Indices, darum tun sich die Anbieter von Index-ETFs schwer. Die BIP-Gewichtung klingt nach einem typischen Fall für aktiv gemanagte ETFs/Fonds. Diesen Sektor beobachte ich nicht.

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

HaPa
Experte ★
189 Beiträge

Ja, der Arero ist mWn BIP-Gewichtet, allerdings halt ein Paket mit Anleihen und Rohstoffen - nackt wüsste ich da auch nichts.

 

Ein weiterer interessanter Ansatz ist da Dr. Andreas Becks` "Global Portfolio One" - ich meine je nach Konjunkturphase 70-100% Aktien (Rest in Anleihen) und eine spannende Gewichtung (https://www.finanzfluss.de/geldanlage/global-portfolio-one/ :

 

Die Gewichtungsmethode erklärt

Laut Angaben des Global Portfolio One ist der Fonds nach dem Gleichwertprinzip gewichtet. Dabei werden Gewinne der Unternehmen mit berücksichtigt. Konkret verwendet man hierfür die Kennzahlen KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) und KBV (Kurs-Buch-Verhältnis). 

Eine genaue Methodik oder Beispielrechnung wird vom Global Portfolio One leider nicht offengelegt. Dennoch gehen wir davon aus, dass in etwa folgendermaßen gewichtet wird:

  1. Als Referenz werden das KGV und das KGV des MSCI ACWI IMI herangezogen.
  2. Um die Region zu gewichten, vergleicht man diese Werte mit dem KGV und dem KBV der jeweiligen Region. Dazu könnte man einen regionalen Index des MSCI nehmen, zum Beispiel den MSCI North America IMI für Nordamerika.
  3. Regionen, deren KGV und KBV höher sind als die entsprechenden Werte des MSCI ACWI IMI werden geringer gewichtet.
  4. Regionen, deren KGV und KBV niedriger sind als die entsprechenden Werte des MSCI ACWI IMI werden wiederum höher gewichtet.

Dadurch werden Regionen, deren Aktien verglichen mit anderen Regionen eher überbewertet sind, etwas weniger stark gewichtet. 

Ein Beispiel:

Vergleichen wir einmal die KGVs und KBVs der Regionen Nordamerika und Europa mit unserem Referenzindex:

IndexKGVKBV
MSCI ACWI IMI23,022,93
MSCI North America IMI27,534,39
MSCI Europe IMI18,702,17

Quelle: msci.com, 10/21

Im Falle von Nordamerika sind die beiden Multiples (also das KGV und KBV) deutlich höher als die des Referenzindexes. Daher wird im Global Portfolio One diese Region auch deutlich geringer gewichtet. Umgekehrt bei Europa: Beide Multiples sind hier etwas niedriger, sodass diese Region etwas stärker in die Gewichtung einfließt.

Wie stark im Falle des Global Portfolio One welche der beiden Kennzahlen jeweils in die Gewichtung einfließt, wird leider nicht öffentlich kommuniziert. 

CurtisNewton
Legende
4.848 Beiträge

Beim IWF kann man recht einfach ein sehr großes Excel mit den GDP Daten von 1980 bis heute runter laden.

Hier mal die Top 20 sortiert nach GDP in Milliarden Dollar (USD, Schätzung für 2023)

 

WEO Country Code

ISO

WEO Subject Code

Country

2023

Estimates Start After

111

USA

NGDPD

United States

26.185,21

2021

924

CHN

NGDPD

China

19.243,97

2021

158

JPN

NGDPD

Japan

4.365,98

2021

134

DEU

NGDPD

Germany

4.120,24

2021

534

IND

NGDPD

India

3.820,57

2022

112

GBR

NGDPD

United Kingdom

3.479,47

2020

132

FRA

NGDPD

France

2.806,69

2021

156

CAN

NGDPD

Canada

2.326,62

2021

922

RUS

NGDPD

Russia

2.136,22

2021

223

BRA

NGDPD

Brazil

2.059,44

2021

429

IRN

NGDPD

Islamic Republic of Iran

2.044,15

2022

136

ITA

NGDPD

Italy

1.991,01

2021

542

KOR

NGDPD

Korea

1.792,47

2021

193

AUS

NGDPD

Australia

1.787,95

2021

273

MEX

NGDPD

Mexico

1.476,41

2021

184

ESP

NGDPD

Spain

1.421,01

2021

536

IDN

NGDPD

Indonesia

1.388,68

2021

138

NLD

NGDPD

Netherlands

1.019,76

2021

456

SAU

NGDPD

Saudi Arabia

996,39

2021

186

TUR

NGDPD

Türkiye

941,551

2021

 

 

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"I am a dwarf and I'm digging a hole. Diggy diggy hole, diggy diggy hole. I am a dwarf and I′m digging a hole. Diggy diggy hole, digging a hole" - Wind Rose

dg2210
Legende
7.777 Beiträge

@HaPa  schrieb:

Ja, der Arero ist mWn BIP-Gewichtet, allerdings halt ein Paket mit Anleihen und Rohstoffen - nackt wüsste ich da auch nichts.

 

Ein weiterer interessanter Ansatz ist da Dr. Andreas Becks` "Global Portfolio One" - ich meine je nach Konjunkturphase 70-100% Aktien (Rest in Anleihen) und eine spannende Gewichtung (https://www.finanzfluss.de/geldanlage/global-portfolio-one/ :

 


Der Fonds muß regelmäßig berichten und in den entsprechenden (Halb)Jahresberichten stehen auch die Gewichtungen, falls es jemanden interessiert. In dem Buch von A. Beck steht (soweit ich mich erinnere), dass man den Fonds mit dem  MSCI World-all investable markets selbst nachbauen kann.

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

matjung
Experte ★
157 Beiträge

Dann gebe ich mal meinen Senf dazu.

Aus deine Sicht hast du relativ viel Europa (25%); dein Löwenanteil ist also woanders.

Bei einer Kapitalgewichtetet Verteilung, fliesst fast alles in Richtung USA, China und Indien - dort gibt es die grösseren Kapitalsammelstellen.

Gewichtung nach BIP ist eine spannende Frage.

Ich kenne keine Indexfamilie, die nach BIP verteilt.

Inzwischen gibt es für fast jedes Land, nicht nur einen, sonderen mehrere Länder ETF.

Bau dir doch deinen eigenen WELT ETF aus 50 bis 60 einzelnen Länder ETF zusammen.

25% Europa + 37% Amerika = 62%

Wo stecken deine restlichen 38% in APAC,. oder EMEA ex Europe?

Ich verteile mein Geld auch gerne nach Branchen z.B. Rohstoffe, Reisen, Autos; etc; ob ich dann US Autos oder DE Autos bekomme entscheide ich taktisch oder überlasse das einem Branchen ETF. Ich denke, die Branche hat den grösseren Einfluss auf den Anlageerfolg als das Land.

Einige Unternehmen, die stark gefallen sind, hatten zuvor eine sehr hohe Kapitalisierung.

Tendenziell würde ich mehr Geld dort investieren wo das BIP pro Person gering ist, in Erwartung dass es wächst.

 

 

 

digitus
Legende
9.094 Beiträge

@matjung  schrieb:

Ich kenne keine Indexfamilie, die nach BIP verteilt.


Doch, gibt es tatsächlich, z.B. den MSCI World GDP Weighted Index (Factsheet) und den MSCI ACWI GDP Weighted Index (Factsheet).

 

Letzteren fände ich wegen der Hinzunahme der EM interessanter. Allein es gibt keine ETF-Produkte dazu.

 

Wenn man diesem Artikel folgt, macht das BIP-Gewichten aber auch langfristig wenig Sinn:

 

ETF-Portfolio nach BIP oder Marktkapitalisierung?

 

Ein spannendes Thema ist es nichtsdestotrotz.

 

Grüße und eine gute Woche,

Andreas