China "Aktien" / Einschätzung & Überlegungen

[TRC]

Hallo zusammen,

vorab würden ich folgende zwei Fragen in die Runde werfen:

1. Würdet ihr in chinesische "Aktien" investieren oder seit ihr schon investiert?

2. Welche chinesischen Aktien haltet ihr? 

Mein Depot ist sehr US lastig (ca. 65% US Unternehmen, 10% norwegische Unternehmen, die restlichen 25% sind deutsche, holländische und britische Unternehmen) und spiegelt eigentlich nicht die Wirtschaftskraft weltweit (ja, ich könnte einen ETF wie MSCI World etc. dazu nehmen, aber das ist mir zu sehr "Gießkannenprinzip") wider. Konkret geht es um Asien mit Fokus auf China. Es gibt einige Unternehmen die mich dort interessieren und in die ich gerne investieren möchte. Neben den bekannten wie Alibaba, Tencent u.v.m. sind das vorallem Ping An und Momo. Was mir natürlich komplett gegen den Strich geht, ist die Tatsache, dass man als Nicht-Chinese keine echten Aktien am Unternehmen erwerben kann, sondern nur über die Aktienstruktur in Form von VIE (Variable Interest Entity). Diese befinden sich natürlich in chinesischer Hand und sowas wie Stimmrechte etc. fallen sowieso vom Tisch. Schlussendlich bin ich ja der Willkür des chinesischen Staates ausgesetzt, denn theoretisch könnte man eine Alibaba und viele andere von der Börse einfach wieder so runternehmen ohne das es einen schwerwiegenden Einfluss auf das Unternehmen hätte und die Kohle wäre dann "futsch". Andererseits werden die Abhängigkeiten immer größer und auch die chinesischen Unternehmen wollen im "Westen" ihre Produkte und Dienstleistungen anbieten (wobei diese in Asien und den Entwicklungsländern den Hauptfokus setzen, da geringere Eintrittsbarrieren).  Meine Depotaufteilung würde ich am Liebsten wie folgt umschichten: USA (45%), China (Asien miteinbezogen) 30%, Norwegen 10%, Rest 15%. Wie ist eure Meinung dazu? Oder bin ich vollkommen "irre"? 

[MMJ]

... Asien startete schwach in den zweiten Handelstag, erholt sich aber zum Ende der Sitzung. Unter anderem verbesserte die überraschende Kehrtwende der New York Stock Exchange die Stimmung. Die Börse hatte zum Jahresende angekündigt, dass man dem Präsidialerlass von Präsident Trump folgt und die Börsennotierungen von bedeutenden chinesischen Konzernen wie China Mobile, China Telecom und China Unicom Hong Kong einstellen wird, da ihnen politische Nähe zur chinesischen Regierung unterstellt wird. Diese Entscheidung hatte für starke Verluste gesorgt. Heute Nacht kündigte die NYSE an, dass man die Unternehmen weiter notieren wird...

Quelle: NTG24

[MMJ]

Eben auf Guidants News gelesen:

Das Pentagon setzt neun weitere chinesische Firmen auf eine Liste von Unternehmen, die Beziehungen zum Militär pflegen. Darunter Comac und Xiaomi.

Xiaomi gibt um 12% nach.

[Mr. Dachs]

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@MMJ  schrieb:

Eben auf Guidants News gelesen:

Das Pentagon setzt neun weitere chinesische Firmen auf eine Liste von Unternehmen, die Beziehungen zum Militär pflegen. Darunter Comac und Xiaomi.

Xiaomi gibt um 12% nach.

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Danke für den Hinweis, wollte gerade mal schauen wie stark Huawai damals kursmäßig eingebrochen war, aber die sind ja gar nicht börsennotiert. 🙈

Glaube kaum, dass Biden das fundamental anders sieht und sofort zurücknimmt. Daher werde ich meine bisherigen Gewinne bei Xiaomi vom Tisch nehmen und aussteigen. Was meint Ihr?

[Marin]

Xiaomi wäre früher oder später so oder so "fällig gewesen", wenn man sich mal deren Geschäftsgebahren ansieht (Link). Bislang sind sie aber unter dem Radar geflogen, da es eher ein Geheimtipp war. Mit zunehmender Größe lässt sich das nun aber nicht mehr so leicht unter den Teppich kehren.

Ist schon lustig mit China-Aktien: Entweder schädigt die chinesische Regierungen ihre eigenen Unternehmen – und wenn nicht, übernimmt es eben die US-Regierung.

[hvd]

Ich betone noch mal:

China ist z.Z. der  zweitgrößte Weltmarkt und wird in Bälde der größte Markt der Welt sein.

Viele wissen nicht, dass Chinas Wirtschaft normal weiter wächst,  zu Raten , die für  Lockdown Staaten unverständlichh sind. 

Das zeigen auch die stark steigenden Rohstoffpreise. 

Viele Hongkong Aktien, nur diese dürfen Ausländer kaufen, sind noch niedrig bewertet.

[Zilch]

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@Marin  schrieb:

Xiaomi wäre früher oder später so oder so "fällig gewesen", wenn man sich mal deren Geschäftsgebahren ansieht (Link). Bislang sind sie aber unter dem Radar geflogen, da es eher ein Geheimtipp war. Mit zunehmender Größe lässt sich das nun aber nicht mehr so leicht unter den Teppich kehren.

Ich glaube kaum, dass diese Geschäftsgebahren Investoren stark beeinflussen.

Es interessiert die nicht, wie die Menschen bei der Produktion von Apple-Produkten, dem fördern von Rohstoffen oder der Produktion Kleidung von ausgenommen werden, die Aktien der Unternehmen steigen dennoch.

Es interessierst viele junge Menschen auch nicht, ob ihre Daten transferiert werden (wie viele Unternehmen haben schon heimlich Daten gesammelt und es hatte am Ende keinerlei Auswirkungen?). Und um Lizenzen kümmert sich sowieso keine "Sau". Und Umweltverschmutzung? Klar meckern dann viele, aber das rückt schnell wieder in den Hintergrund. 

Auch bei großen Unternehmen wird gern weggeschaut, und die fliegen definitiv über dem Radar. Trotzd Verfehlungen steigen die Aktien. Das eine hat nicht immer Auswirkungen auf das andere, und ich denke ohne Delisting-Nachricht oder Einmischung der Regierung wäre die Aktie erstmal noch ne Weile schön weiter gestiegen. 

Es sei denn, du meinst mit "fällig gewesen" was anderes als einen Kursabsturz.

[Marin]

@Zilch 

Meinte damit eher Regulierungen durch Regierungen. Sei es nun durch die eigene oder eine ausländische – ist bei China-Aktien ja beides möglich

Zu verstehen, wodurch sich Investoren beeinflussen lassen, habe ich seit 2020 aufgegeben.

[Zilch]

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@Marin  schrieb:

@Zilch 

Meinte damit eher Regulierungen durch Regierungen. Sei es nun durch die eigene oder eine ausländische – ist bei China-Aktien ja beides möglich

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Achsoooooo okay volle Zustimmung! 😄

Ich warte auch noch auf jd.com - oder hab ich da was nicht mitbekommen?

[InTheLongRun]

@ Marin:

Meine Verschwörungstheorie ist es, wir Privatanleger werden durch die Banken, Versicherungen und Fonds durch die Fülle an Informationen im Internet in der Irre geführt. Meines Erachtens haben die Wenigsten ein schlüssiges Konzept, weder für das Investieren in Aktien, noch für die Berücksichtigung dabei von sozialen und umweltlichen Aspekten. So z.B. könnte man argumentieren, weil die USA seit Jahrhunderten mehr CO2 pro Kopf ausstößt als China, man sollte keine US-Aktien kaufen und bevorzugt Chinesischen. Oder kommt jetzt ein „Ja, aber!“-Argument?

@ hvd:

Meine Verschwörungstheorie ist es, wir Privatanleger in Deutschland werden vom westlichen Kapitalismus in der Irre geführt. Meines Erachtens, nach allen Regeln der Kunst, kommt man nicht auch an chinesischen Aktien vorbei. Wenn ich z.B. „ishares msci world factsheet“ google, dann beim ersten Treffer sehe ich, die Top-10 Aktien sind alle amerikanisch, und China nicht unter den Top-10 Ländern ist. Ist das das, was der Anleger unter „World“ erwartet?

[digitus]

@InTheLongRun: Und um diesen Verschwörungstheorien fundiert zu begegnen, könnte man Anteile dieses ETFs erwerben, und damit sein Portfolio breit gestreut zukunftssicher aufstellen

Grüße,

Andreas