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Braucht ein Privatanleger Bankaktien im Depot ?

Shane 1
Mentor ★★
1.925 Beiträge

Braucht ein Privatanleger Bankaktien im Depot ?         

(kleines Osterrätsel)                                                     

Seit der Lehre aus der Finanzkrise im Jahr 2008/2009, machen Börsianer um Bankaktien einen großen Bogen. Jetzt, da die Bankenwelt erneut bebt, zeigt sich, dass dies keine schlechte Entscheidung war. Doch abgesehen von der damaligen Ursachen der aufgeblähten US-Immobilienbewertungen, welche die Lehmann-Bank in den Strudel zog, zeigt nun die aktuelle Situation mit der Insolvenz  der SVB (Silicon Valley Bank und sowie weiterer kleinerer US-Regionalbanken) schon wieder, wie solche Schockwellen rund um den Erdball kreisen. Mit dem Sturz der Schweizer Traditionsbank, der Credit Suisse-Bank machte mit Schweizer Staatshilfe nicht nur die früher ebenfalls schon schwankende UBS-Bank das Schnäppchchen des Jahrhunderts, nein, die berühmten Heuschrecken (Hedge-Fonds) versuchten nun auch die Deutsche Bank (Default Swaps) ins Wanken zu bringen.

Sollte man aus diesen Erfahrungen nun künftig Banken meiden, wie der Teufel das Weihwasser und ist es sinnvoll, ihnen nun die kalte Schulter zu zeigen? Schließlich besitzen Banken doch eine Menge Macht, galten stets als seriös, setzen aus beeindruckenden Glaspalästen politische Akzente (Herr Ackermann mußte bereits Schwielen haben, vom vielen Händeschütteln bei der ehemaligen Mutti der Nation (Frau Merkel). Wurde früher in bald jedem US-Westernfilm die Wells Fargo- Bank überfallen, so sind die heutigen Vorstände dieser Bank viel intelligentere Bankster. Sie wissen, eine Bank überfällt man heutzutage nicht mehr mit seinen Kumpels Smith & Wesson; um reich zu werden, gründet man einfach eine Bank.

Aber verdienen Banken in Europas zerklüftetem Finanzsystem eigentlich noch Geld, sind sie konkurrenzfähig mit Amerikas Riesenkonzernen- oder fehlt es den Managern nur am fachlichen Know-how?                                                                                                                                                                                  Ich finde nein, die EU macht es ihnen mit ihren Vorgaben nahezu unmöglich in ihrer Branche Geld zu verdienen. Warum ist Europas größte Bank, die Hongkong and Shanghai Banking Corporation (Gründung am 3. März 1865) in Deutschland nicht vertreten (lediglich 1 Filiale mit Trinkaus & Burkhardt). Aber darüber zu urteilen, überlasse ich dem Leser selber.

 

Die Aktie der Deutschen Bank liegt über 80% niedriger als vor 15 Jahren, die der Commerzbank rund 90% tiefer als vor 30 Jahren. Bank-Vorstände, welche oft noch mit Aktienoptionen für ihre Tätigkeit honoriert werden, gehen öfters unnötige Risiken ein- und dies leider nicht mit ihrem eigenem Geld, sondern mit den Geldern ihrer Kunden.

 

Gehen diese Spekulationen auf, verdienen sie schöne Zusatzboni mit Auszeichnung im Managermagazin, wenn nicht, werden die Verluste einfach sozialisiert und der Steuerzahler trägt die Last. Und muss man tatsächlich seinen Hut nehmen, gibt es immer noch ein paar zusätzliche Millionen, man möchte ja nicht Hunger leiden in der Zeit danach.                                                                                                                          Eigentlich goldenen Zustände für die schwere Verantwortung, welche auf ihren Schultern ruht!              Das ist praktizierter Sozialismus.

 

Aber es gibt auch Länder, in welchen Banken wirklich dem Wortspiel folgend, eine sichere Bank sind, es seit über 180 Jahren noch keine Bankenkrise gegeben hat, Kundengelder in den Büchern stehen und nicht verbrieft und weiter verkauft werden dürfen. Banken ohne faule Kredite, welche zudem über eine Billion an Kundengeldern verwalten und dabei eine Dividendenrendite von über 6 Prozent aufweisen kann. Seit 1833 (190 Jahren) wird hier ununterbrochen eine Dividende ausgeschüttet, und in dieser Zeit nie gekürzt!

Ein weiterer Vorteil, in diesem Land dürfen sich die Banken nicht gegenseitig aufkaufen, somit beherrschen sechs der größten Geldhäuserdort dort fast den gesamten Markt. Wobei mit rund 25 Millionen Kunden die Bank natürlich bereits international agiert.

 

Ich werde jetzt aber nicht verraten, wo diese Banken beheimatet sind, bzw. den Konzern benennen (selber halte ich die Aktie seit 2013), vielleicht mache ich auch einmal beim Adventskalenderratespiel mit (ohne die korrekt ausgefüllten Bewerbungsunterlagen einzureichen läßt mich nmh einfach nicht mitspielen),  aber weil jetzt Ostern ist, einen Tipp gebe ich noch: die Österreichische Oberbank ist es leider nicht.

 

Aber es gibt sie glücklicherweise noch, Bankaktien mit denen der Anleger Geld verdienen kann, man findet einige der 2.400 Filialen z.B. in Ländern wie Peru, Chile, Mexiko und Kolumbien.

Grüße - Shane    

59 ANTWORTEN

hvd
Mentor ★★★
2.049 Beiträge

Viele Anleger haben kein Vertrauen zu Banken. Das zeigt sich immer wieder bei Bankenkrisen wie zuletzt. Da gingen nicht nur die betroffenen Banken pleite oder wurden übernommen, weltweit fielen die Kurse der Banken teilweise dramatisch. 

Eine funktionierende Wirtschaft braucht aber Banken. Wer einer Bank Geld gibt, deren Aktien kauft, muss ihr vertrauen.  

Hier eine Liste der sichersten Banken:

 

Die sichersten Banken der Welt 

digitus
Legende
8.360 Beiträge

Danke @Shane 1 für diesen überaus anregenden Artikel.

 

Unabhängig von deinem Osterrätsel ist natürlich die Frage "Braucht ein Privatanleger Bankaktien im Depot?" für mich als ollen ETF-Onkel eine Steilvorlage. Mir ist nämlich letzthin bei justETF der Lyxor EURO STOXX Banks (LYX0Z5) in einer Top-Liste über den Weg gelaufen, der in den vergangenen 12 Monaten immerhin gepflegte 26,55% Rendite gebracht hat.

 

Wer sich also nicht entscheiden kann, welche Einzelaktie er ins Körbchen legen will, kann sein Portfolio auch mit einem ETF erweitern.

 

Grüße und erfolgreiches Ostereier-Sammeln,

Andreas

 

 

 

Storm
Mentor ★★
1.531 Beiträge

@digitus 

Na, na, na, also ich finde den Onkel mit seinen ETF gar nicht so oll, ETF sind für viele Anleger genau das Richtige, gerade wenn man relativ risikoarm und ohne sich laufend damit zu befassen eine vernünftige Rendite erzielen will.

Für Sparpläne und dauerhafte breite Anlagen sind sie perfekt.

 

Gut, kommt natürlich auf den ETF darauf an, nicht jeder ist sinnvoll, da sollte der Anleger sich das überlegen, was er wirklich braucht.

Zumindest damit muß man sich beschäftigen.😉

 

 


Die Börse reagiert gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie. — André Kostolany

Storm
Mentor ★★
1.531 Beiträge

@Shane 1 

 

Es ist Ostern, d.h. Du darfst das einfache (?) Rätsel auflösen.

 

Ich habe sie nicht, kenne allerdings Deine Schwäche für kanadische Banken.😜

 

Ich bin in der aktuellen Lage nur in die Nubank (A3C82G, Nu Holdings) als größtes Fintech Lateinamerikas investiert, diese ist im Privatkundenbereich unterwegs und vergibt nur konservativ Kredite, primär ist der Zahlungsverkehr und Kreditkartenversorgung der Underbanked ihr Geschäft. Hauptsächlich Brasilien, dann Kolumbien und Mexiko.

Vertreiben  nun auch Versicherungen.

Ich bin über das Buffett-Investment auf sie aufmerksam geworden und bin deutlich günstiger als er eingestiegen.😉

 

Momentan habe ich es nicht so mit Banken, die Situation ist mir zu trübe, bei Nu sehe ich keine Gefahr, da sie nur im „kleinen“ Privatkundenbereich Lateinamerikas unterwegs ist und keine „komischen“ Geschäfte macht.

Wachsen tut sie phänomenal, und als Handy-Bank ist man für die Zukunft gut aufgestellt, teuere Filialen dürfen die anderen Banken unterhalten.

 

 

Dies hatte ich gerade in einem anderen Thread angemerkt:

Bei Banken bin ich mir nicht sicher, was dort noch in den Bilanzen schlummert, wer weiß schon, ob dort noch Giftmüll lagert?

Kreditausfälle?

Es reicht schon, wenn im Schattenbank-Bereich etwas ins rutschen kommt, die werden weniger stark überwacht und können eine Bank schnell mit in den Abgrund ziehen.

 

Die nun erfolgten Kreditverschärfungen der Banken könnten so etwas auslösen, das sollte man zumindest im Hinterkopf haben.

 


Die Börse reagiert gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie. — André Kostolany

CurtisNewton
Mentor ★★★
2.894 Beiträge

Um nochmal auf die ETF zurück zu kommen, wer sich an "buy the dip" traut bekommt den iShares S&P U.S. Banks UCITS ETF USD aktuell mit 30% Rabatt. Die Kursentwicklung der letzten Jahre schaut nicht so aus als ob man den im Depot haben muss, aber für eine Spekulation auf eine Erholung der Kurse eventuell besser geeignet als eine Einzelaktie.

 

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"Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance." - Victor Hugo

digitus
Legende
8.360 Beiträge

@CurtisNewton  schrieb:

Um nochmal auf die ETF zurück zu kommen, wer sich an "buy the dip" traut bekommt den iShares S&P U.S. Banks UCITS ETF USD aktuell mit 30% Rabatt.


Danke für den Hinweis. Das wäre tatsächlich einen Zockversuch wert (hat aber nichts mehr mit klassischer ETF-Anlage zu tun 😝)

 

Bildschirmfoto_2023-04-09_22-37-30.png

[via]

 

Zeigt aber beeindruckend, wie zyklisch diese Branche ist und dass man JEDE Branchenwette unter verstärkter Beobachtung haben solle. "Buy and forget" funktioniert nur mit Welt-ETFs.

 

Grüße,

Andreas

Shane 1
Mentor ★★
1.925 Beiträge

Hallo liebe Leser hier,

wie ich bereits Eingangs erwähnte durchlebte die Bankenbranche in den letzten Jahren sicher den wohl größten Wandel ihrer Geschichte. Die Zinsen waren verschwunden, Wettbewerber eroberten mit bargeldloser Bezahlung den Markt und Supermärkte wie Aldi, Netto oder Lidl fungieren bereits als Geldauszahler. Nur die beweglichsten Banken werden diesen Wandel sorglos überstehen.   

 

 

Ja @Storm , Ostern ist fast vorbei, und du hast recht, es wird Zeit für die Lösung. Auch wollte ich bewusst das Rätsel nicht zu schwer machen, es soll ja auch noch Spaß machen. Woher auch immer du meine Vorliebe für (Kanadische Aktien) kennst. Diese haben selbst während der Finanzkrise nicht so stark leiden müssen, was Kanada besser macht, habe ich schon einige Male bei den Hinweisen erläutert.

 

Es ist die (drittgrößte): Bank of Nova Scotia (WK: 850388)     

 

Gegründet wurde die Scotiabank, wie sie von den Kanadiern selbst genannt wird, wie schon erwähnt im Jahr 1832 in Halifax. Es war die Zeit, in welcher die Provinz Halifax noch eine britische Kolonie war und es von unterschiedlichen Geldsorten nur so wimmelte. (der Kanadische Dollar wurde erst mehr als 100 Jahre später eingeführt). Der Seehandel zwischen den karibischen Inseln und der britischen Kolonie Nova Scotia in Kanada floriert. Lebensmittel wie Getreide, Vieh und Gemüse wurden nach Barbados oder Jamaika geschippert, zurück kamen die Schiffe beladen mit Rumfässern oder Zuckermelasse.     

 

Ende 2022 beschäftigte das Finanzhaus 90.979 Mitarbeiter in etwa 50 Ländern. Dabei fließen die Gewinne zu 64% aus Kanada, 10% aus den USA und der Rest vorwiegend aus Mexiko, Chile, Peru und der Karibik. In den letzten Jahren hat man aber damit begonnen, sich aus den schwächeren Märkten zurückzuziehen, etwa aus der Türkei, Russland und Ägypten.

 

Mit einem Beta von 0,8 ist das Papier resistenter gegen Marktschwankungen, besitzt aber auch geringere Chancen auf größere Kurssteigerungen, wobei auch immer der Wechselkurs eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt.   

Millionär wird man mit der Aktie über Nacht nicht, das ist keine Kursrakete/Sternenaktie, dafür legt der Investor sein Geld sicher an, denn das Geldhaus ist bestens aufgestellt und die Bankenregulierung in Kanada (anders wie im chaotischen Deutschland) gilt als vorbildlich, wobei die strengen Vorschriften sowieso die meiste ausländische Konkurrenz vom dortigen Markt abschreckt. Wer also Alternativen zu den hier immer noch beliebten Sparbüchern oder Lebensversicherungen sucht, kann auch hiermit weiterhin ruhig und entspannt schlafen.

 

Aber ich bin überzeugt, dass mir die Aktie auch in Zukunft keine Sorgen bereiten wird und halte sie daher weiter für eine gute Kaufgelegenheit und sich der Umbau in den kommenden Jahren auszahlen wird. Laut Vorstandschef Brian Porter macht die Integration der zugekauften Firmen gute Fortschritte (in den letzten Jahren wurden Übernahmen in Höhe von 7,5 Milliarden Dollar gestemmt und Beteiligungen von sogar 9 Milliarden Dollar verkauft). 

Brian Porter ist der Präsident und Chief Executive Officer des Konzerns. Er kam 1981 zu Scotiabank und hat in der Bank eine Reihe von zunehmend hochrangigen Positionen erlangt. Im November 2012 wurde er zum Präsidenten der Scotiabank ernannt, am 1. November 2013 übernahm er die Rolle des Chief Executive Officer und er hat Ideen investiert in seine Ideen.

So wurden aus den Rücklagen über 10 Milliarden Dollar in die Digitalisierung investiert und derzeit sorgen über 1.000 IT-Experten für erstklassige Apps und Online-Angebote. 

Damit ist sie der nationalen Konkurrenz wieder einmal weit voraus und trägt dadurch nicht umsonst den Titel „beste nordamerikanische Bank im digitalen Banking“ gewonnen. 

 

Da ich gerade vom CEO rede:

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Brian Porter bringt seine Zeit und sein Know-how in viele Organisationen aus Industrie, Bildung, Gemeinschaft, Gesundheit und Kunst ein. Er ist Vorstandsmitglied des Business Council of Canada, des Council of the Americas und des Institute of International Finance mit Sitz in Washington. 2017 wurde er zum Vorsitzenden des Kuratoriums des University Health Network gewählt, der größten Organisation für Gesundheitswesen und medizinische Forschung in Nordamerika.

Porter hat einen Bachelor of Commerce von der Dalhousie University und wurde von der Dalhousie University (2008) und der Ryerson University (2018) mit dem Ehrendoktor der Rechtswissenschaften ausgezeichnet. Er studierte an der Harvard Business School.

 

Die Aktie kann sich den weltweiten Rezessionssorgen auch nicht entziehen, und die aktuellen Branchenturbulenzen haben den Kurs der Aktie um 27 Dollar sinken lassen. Nicht verschweigen darf man, dass der geschätzte Gewinn 23/24 lediglich 5,49 Euro betragen könnte, also ein um 11,3 Prozent reduziertes Gewinnwachstum. Und schon flüchten die Anleger wieder. Dabei liegt der Schnitt der Aktie in den letzten 20 Jahren immer noch bei 9 Prozent, und einem Buchwert von über 37 Euro/Aktie.

 

Und mal ein offenes Wort: wir reden hier über einen reduzierten Gewinn und nicht von Verlusten, wie sie die Deutsche Bank regelmäßig bisher schon fast auftischt.

Von der Dividendenseite betrachtet, ist die Bank sowieso ein Fels in der Brandung. Die  Dividendenrendite liegt bei 6,3% und selbst wenn das Gewinnwachstum voraussichtlich um 11,3 % abfallen wird, kann es sich die Bank erlauben, die Dividende wie gewohnt fast jedes Jahr weiter zu erhöhen.

Dabei ist die Ausschüttungsquote von 55% nicht einmal so exorbitant außergewöhnlich hoch, sondern entspricht noch einer vernünftigen Dividendenpolitik und entspricht auch dem bisherigen Durchschnitt. Nachdem die Ausschüttung während der Coronakrise auf amtliche Anordnung hin stabil gehalten werden musste und nicht angehoben werden durfte, dürfen Aktionäre dieses Jahr sicher wieder mit einer höheren Ausschüttung rechnen (derzeit noch 1,03 CAD =ex Tag war aber schon vor 1 Woche).

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 Plaza die Zentral in Toronto                               

 

Wenn noch Fragen offen sind, darf hier gerne weiter diskutiert werden, eventuell findet das eine oder andere Mitglied jedoch so eine vernünftige Alternative für sein Sparbuch und hat durch den gedrückten Kurs noch reale Aussichten auf wieder erstarkende Kursgewinne.    

 

Damit bedanke ich mich für die vielen Likes zu diesem Thread, der regen Beteiligung etlicher Leser und die offenen Meinungsäußerungen. 

Grüßle - Shane

Storm
Mentor ★★
1.531 Beiträge

@Shane 1 

Sieht aus als ob Du Dich mit der Anlage „etwas“ beschäftigt hast.

Irgendwo hatte ich das mit kanadischen Aktien oder Bank  aufgeschnappt, die kanadische Bankenregulierung hat Dir gefallen.😉

 

 

Banken sind ein wichtiges Thema, und sie werden es bleiben, die Politik geht das Thema Dank guter Lobby gerne vertrauensselig an und wird öfters mal enttäuscht, was mich wiederum amüsiert.

 

 


Die Börse reagiert gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie. — André Kostolany

Shane 1
Mentor ★★
1.925 Beiträge

@Storm 

ja, das ist richtig, ich stehe aber auch auf andere kanadische Konzerne. Mit seiner Liebe zu Eisenbahnen hat @Pramax schon vor geraumer Weile mich für die Canadian National Railway sensibilisiert. Zuerst dachte ich an einen langweiligen Transportkonzern (Eisenbahn), bis ich mich damit auseinandersetzte und das Geschäftsmodell richtig einordnen konnte. 

 

Natürlich beschäftige ich mich intensiv mit meinen Käufen (das habe ich wohl mit hvd gemein), ich halte meine Aktien ja nicht nur für ein paar Monate. Ich kaufe keine Aktien, ich kaufe Konzernanteile und fühle mich stets wie ein Miteigentümer (wenn auch nur mit einem ganz kleinen Anteil). Da erfährt man beim Nachforschen auch viel unnütze Informationen - es wird wohl niemand hier interessieren, dass CEO Porter verheiratet ist, drei Kinder aus seiner Ehe hervorgingen, oder seine Frau Megan mit Vornamen heißt. Unnützes Wissen, aber es prägt sich eben ein. 

@hvd  hat hier einen Link zu den sichersten Aktien eingestellt, darunter liest man auch von der UBS. Richtig schreibt er, man muss seiner Bank vertrauen können, aber über der UBS kreiste auch schon der Pleitegeier und sie wurde unterstützt. Somit ist das mit der Sicherheit ein zweischneidiges Schwert. Die Menschen vergessen sehr schnell - zu schnell. Die Amerikanische Betrüger Bank "Wells Fargo" verdient wieder prächtig, obwohl sie soviel Dreck am Stecken hat und deshalb sogar der Gewinn der Bank von der Regierung gedeckelt und eingeengt wurde. 

 

Du hast hier mit deiner Antwort einen weiteren Punkt (Politik, Lobbyismus, Auszeichnungen für Unbeteiligte, Bestrafung der Unschuldigen usw.) angesprochen, den ich gerne aufgreifen will. Nichts weltbewegendes, aber ein äußerst lehrreiches und unbekanntes Experiment, was beeindruckt, und bestimmt einige Leser aufhorchen lässt.

Aber nicht sofort, vielleicht noch heute Abend, der Ostermontag gehört heute der Familie.  

Grüße -Shane

CurtisNewton
Mentor ★★★
2.894 Beiträge

Wo gerade wieder die UBS genannt wurde, die ist aktuell vielleicht sogar ein halbwegs guter Kauf, nach den Maßnahmen der letzten Wochen aber auch nicht sonderlich sympathisch.

 

Normalerweise gibt es ja bei solchen Käufen einen sog. Goodwill, d.h. man zahlt mehr als das Opfer wert ist und kann das steuerlich geltend machen. In diesem Fall gibt es einen sogenannten Badwill, d.h. man zahlt weniger als den aktuellen Marktwert und muss das ganze als Sondergewinn deklarieren.

 

Gezahlt wurden für die CS ungefähr 3 Milliarden, das Eigenkapital der CS liegt aber bei 43 Milliarden. Damit entsteht im Q2 bei der UBS ein Sondergewinn von 40 Milliarden. zum Vergleich, die UBS hatte nie mehr als 14 Milliarden Gewinn gemacht, pro Jahr natürlich, nicht pro Quartal.

 

Der Buchwert der UBS steigt damit um ca drei Viertel. Natürlich darf die UBS die Restrukturierungskosten geltend machen, man schätzt so 16 Milliarden.  Hmm 16 Milliarden, da war doch was? Richtig, die AT1 Anleihen im Wert von, zufällig, 16 Milliarden die in Eigenkapital umgewandelt werden, die kommen noch auf die 40 Milliarden obendrauf.  

 

Natürlich waren die AT1 genau dafür gedacht in Krisensituationen zu Eigenkapital umgewandelt zu werden, dafür bekommt man ja auch einen höheren Coupon.  Was wohl aber nicht gedacht war: Die Übernahme Kosten bei der UBS durch die Anleihen der CS bezahlen zu lassen, ohne das ursprüngliche Eigenkapital der CS anzufassen. Für die Sondereinnahmen "Badwill" gibt es nämlich wenige Beschränkungen, die werden wir, da muss man kein Prophet sein, irgendwann in Form von Dividenden oder Aktienrückkäufen bei den UBS Aktionären sehen.

 

Letztendlich hat das Management der UBS die Situation eiskalt ausgenutzt um Kapital von CS Anleihen zu UBS Aktionären umzuschichten.

Böse Zungen behaupten dass das Management gerade versucht die nächsten Quartalszahlen klein zu rechnen damit es vor den bevorstehenden Wahlen in der Schweiz nicht zum Eklat kommt.

 

Für Ende Juli gilt: rechtzeitig Popcorn und Cola bereit stellen.

 

 

 

 

 

 

 

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"Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance." - Victor Hugo