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Blick über den Tellerrand: NFTs - (kritische) Informationssammlung

Versuchender
Experte ★
225 Beiträge

Hallo in die Runde,

 

im Vorjahresthread schrieb ich, mich unter anderem mehr mit Kryptowährungen und insbesondere NFTs in Hinblick auf finanzielle Investments auseinanderzusetzen. Sharing is caring, daher werfe ich meine bisherigen Erkenntnisse in den Raum.

 

Einordnung des Eingangspostings

Ich halte wenig von "betreutem Arbeiten" und gehe davon aus, dass lesende Personen gewillt (und bestenfalls in der Lage) sind, Informationen zu sichten, zu sortieren, zu hinterfragen und eigene Verbindungen zu ziehen. Ich sehe den Beitrag daher als kleinen Wegweiser für ebenfalls Interessierte und offeriere an der ein oder anderen Stelle auch meine Schlüsse. Inwieweit die übernehmens- oder teilenswert sind, entscheidet der oder die geneigte Leser:in selbst.

 

Einordnung meines Bezugs

"Wem nützt es?" finde ich eine wichtige und berechtigte Frage. Ich bin it-technisch interessierter Laie, habe 600€ Spielgeld auf verschiedene Kryptowährungen verteilt und halte keine NFTs. Die Auseinandersetzung mit der Thematik soll für mich die Frage klären, inwieweit NFTs ein verfolgenswürdiges Investment (für mich) darstellen.

 

Spoiler:

Spoiler
Tun sie nicht.

Was sind NFTs?

In meiner eigenen Sprache: Eine Besitzkarte, die auf einer Blockchain gespeichert ist. Dadurch soll sie besonders sicher vor Verlust oder ähnlichem sein, da die Blockchain quasi unmanipulierbar ist. (Spoiler: Ist sie nicht.) Hier ist die Wikipedia-Erklärung.

 

Die Einsatzzwecke sind vielfältig und werden unter anderem in diesem 165-seitigen Bericht beschrieben, den ich noch nicht gelesen habe.

 

Die größte Relevanz, die in den sozialen Medien betont wird, ist das Metaverse. Das Metaverse ist eine vermeintliche Weiterentwicklung des Internets. Quasi der zweite Versuch von Second Life. (Kennt niemand mehr, oder?) Beziehungsweise die Verknüpfung von "realer Person" und "virtuellem Avatar". (Die Freude eines jeden Datenschützers.)

 

Oft wird von NFT-Vertreter:innen auch die großartige Community betont. Der Unterschied zu unserer illustren Gruppe ist halt, dass man sich nicht einfach so anmelden und mitmachen kann, sondern ein - häufig immens hässliches - Bild für ein Schweinegeld kaufen muss, um dann mit anderen Schweinegeld-NFT-Besitzern abhängen zu dürfen. Jeder, der schonmal MMORPGs oder Minecraft mit anderen gespielt hat, wird sich fragen: Wozu?

 

Die Antwort(en) auf alle Fragen

Die simple Antwort darauf lautet: Geld verdienen. "Dummes Geld sucht noch dümmeres Geld."

 

Der Artikel (Lesezeit vermutlich >30 Minuten) hinterfragt die technischen Grundlagen und Illusion der "Nichtmanipulierbarkeit". Ich habe mit einem befreundeten Informatiker gesprochen, der meinte, dass der Aspekt vernachlässigbar sei: Übernommene Kryptowährungen verlieren User, dadurch verlieren Coins ihren Wert, dadurch verpufft das Investment des Übernehmenden.

 

Das Metaverse löst zwischenmenschliche Probleme und verbessert menschliche Eigenschaften nicht.

 

Das Zwei-Stunden-Video ist zu der Thematik/für eine kritische Betrachtung absolut empfehlenswert. Spoiler:

Spoiler
NFTs haben keinen (Mehr-)Wert.

Mein persönliches Highlight aus dem Video war und ist, dass das NFT nicht mehr als ein "festzementierter Hyperlink" ist. Es ist ein f***ing hyperlink (!), der im schlimmsten Fall von heute auf morgen nur einen 404-Fehler ausspuckt (siehe hier).

 

Meine Konklusio

NFTs sind im Kern wertlose Hyperlinks, die höchstens als extrem risikoreiche Spekulation geeignet sind, um von dummen FOMO-Käufer:innen in der Zukunft zu profitieren. Was dafür spricht, ist die Tatsache, dass viele Menschen keine Ahnung haben und/oder sich dämlich verhalten. Mein persönliches Wertesystem hält mich davon ab.

 

Wenn, dann schaue ich mal, ob ich eine eigene NFT-Serie auf den Markt bringe. Mit dem Hinweis, dass es nur wertlose Hyperlinks sind. Ich vermute befürchte, dass aber selbst das gekauft werden würde.

14 ANTWORTEN

ae
Mentor ★★★
2.943 Beiträge

Ich musste oft schmunzeln bei Deinem Beitrag @Versuchender

Danke, dass Du Deine „Erkenntnisse“ und Meinung zu dem Thema hier mit uns teilst. 

NFT‘s und Metavers …

Für mich sind beides ein schwieriges Thema zu welchem ich nur schwer Zugang finde. 

Habe mich schon ganz oft gefragt bei welcher Situation oder Aktivität in meiner, oft simpel anmutenden kleinen Welt, mir ein NFT oder das Metavers eine Hilfe, ein notwendiges Mittel oder eine Lösung eines Problems des alltäglichen Lebens böte. 

Meine (er)nüchtern(d)e Antwort war bisher immer : NEIN …

 

Ich halte es dennoch nicht für ausgeschlossen, dass sowohl NFT“s als auch das Meta Universum (sprich Metavers) zukünftig seine Nischen findet oder gar im Alltag eine wichtige Rolle spielt. 

Möglicherweise müssen wir erst davon überzeugt werden. 
Die Möglichkeit einer Einflussnahme auf unsere Denkweise hat zumindest der ehemalige Facebook Konzern, jetzt Meta …, braucht alles seine Zeit …

Ein klitzekleines hämisches Lächeln behalte ich mir vor, für den Fall, dass Zuckerberg sich in die Reihe „großer“ Konzernlenker einreiht, welche einer besonders großen Fehleinschätzung dessen erliegen was die Menschen brauchen und der Markt hergibt. 

 

Als jüngstes Beispiel möchte ich Ubisoft erwähnen, die mit ihrem Digit von den Gamern Hohn bekamen, laut Management würden die Gamer die „Vorteile“ der NFT‘s nicht verstehen. 
Ich würde behaupten, die wissen es bloß noch nicht dass sie diese brauchen 😉

 

Für mich persönlich stellen derzeit weder NFT‘s noch das Metavers, welches angeblich das Ding des Jahres werden kann, einen Mehrwert dar. 

Und jetzt würde ich mich über gegenteilige Meinungen und vor allem Argumente freuen 

 

gruss ae

—————————
>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden

digitus
Legende
8.350 Beiträge

Danke für deinen Artikel, @Versuchender. Sehr interessant und sehr unterhaltsam, selbst wenn meine individuelle Schlussfolgerung ein "nein danke, nichts für mich" ist. Es schärft die eigene Strategie wenn man auch weiß, was man nicht braucht 🙂.

 

Grüße und gute N8,

Andreas

Weinlese
Mentor ★
1.384 Beiträge

@Versuchender 

NFTs sind im Kern wertlose Hyperlinks, die höchstens als extrem risikoreiche Spekulation geeignet sind, um von dummen FOMO-Käufer:innen in der Zukunft zu profitieren.


So drastisch würde ich es nicht sehen. NFTs sind noch eine relativ junge Technologie, die aktuell noch für allerlei Unsinn ohne erkennbaren Mehrwert eingesetzt wird. Ich denke, das wird sich in Zukunft allerdings ändern.

 

Diese Token lassen sich prinzipiell auch nutzen, um tatsächlich Eigentumsrechte mit den dahinterstehenden Werten zu übertragen, was bei real existierenden Werten allerdings einen gewissen rechtlichen Rahmen benötigt, der meines Wissens momentan noch nicht existiert. Für digitale Werte lassen sich diese Token einfacher nutzen, weil digitale Werte leichter über kryptographische Verfahren an die Token gebunden werden können.

 

Dazu müssen handelbare Güter aber zunächst einmal in irgendeiner Form auf ein digitale Ebene gebracht werden, die sich mit diesen Token verbinden lässt. So weit sind wir derzeit noch nicht. NFTs befinden sich bisher noch mitten in der ersten Hype-Phase, in der Anleger in der Regel mit ihrem Geld nur so um sich werfen. Warum sollte man beispielsweise Urheberrechte zusammen mit einem NFT verkaufen, wenn der naive Käufer den NFT auch pur kauft? 😉

 

Wenn dieser Hype zu Ende geht, werden sich auch hier nützlichere Anwendungsbereiche herauskristalisieren und mit zunehmender Regulierung Unternehmen diese Token auch für sinnvolle Zwecke nutzen.

 

Wer als Anleger mit NFTs Geld verdienen will, sollte meiner Ansicht nach vor allem auf das Modell "Schaufel" setzen, also auf Handelsplätze oder Plattformen, die selbst vom NFT-Handel profitieren. Ethereum wäre ein Beispiel für eine Plattform, der ich in Zukunft auf diesem Feld die Platzhirschposition zutraue. Der Handel mit den Token selbst ist eher mit dem Kunstmarkt zu vergleichen.

 

Viele Grüße

Weinlese

Nobka
Mentor
779 Beiträge

@Versuchender  Vielen dank für deinen Artikel. Ich sehe es auch so. Für mich wertloser Plunder der an Leute verkauft wird die zu viel Geld haben. Metaverse sehe ich genauso wie Second Life wo wieder Virtuelle Grundstücke an jedem Einfaltspinsel verkauft werden. Das Ganz Geschäft lebt und fällt mit dem Glauben an der Sache. Es herrscht also wieder Goldgräber Stimmung. Kannst dir echt nicht ausdenken 🤣

ae
Mentor ★★★
2.943 Beiträge

Nur um das mal klarzustellen, meine Begeisterung für NFT und für dieses Metaversum hält sich in Grenzen. Allein meine, von Natur aus, vorhandene Neugier treibt mich um. 
Dabei interessiert mich vor allem ob aus diesen Kühen mal Käse wird. 
Im Klartext: kann ich als Anleger langfristig davon profitieren?

 

Anwendungsmöglichkeiten für NFT‘s gibt’s durchaus, siehe die Andeutungen in @Weinlese s Beitrag. 
Bei dem Meta Dingens genau so. Nvidia bastelt am eigenen (Stichwort: Omniverse), in welchem verschiedene NeuEntwicklungen entwickelt, zusammen geführt, getestet werden usw. 
Es steckt schon etwas mehr dahinter als nur ein Abklatsch von „Second Life“

Meine Zweifel bleiben …

 

gruss ae

 

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>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden

Weinlese
Mentor ★
1.384 Beiträge

Zum Thema Metaverse darf man auch nicht vergessen, dass die Welt allein aus technischer Sicht heute eine ganze andere ist als vor fast 20 Jahren, als Second Life gestartet ist. Und die Entwicklung dürfte hier noch lange nicht am Ende sein. Ich kann mir gut vorstellen, dass man in 30 Jahren über diese klobigen VR-Brillen heute genau so schmunzeln wird, wie wir heute über die Mobiltelefone Anfang der Neunziger.

 

Der ganze Bereich virtuelle Realität wird in Zukunft noch massiv an Relevanz gewinnen, allein schon zu Unterhaltungszwecken. Dazu kommen unzählige Anwendungsmöglichkeiten in Technik, Medizin, Lehre und so weiter. Hier steckt die Entwicklung aktuell noch in den Kinderschuhen. Und je mehr sich das Leben in die digitale Welt verlagert, desto größer wird auch der Bedarf nach virtuell handelbaren Gütern werden, wo dann eventuell NFTs wieder ins Spiel kommen.

 

Nur wie das bei Entwicklungen im Anfangsstadium nun einmal so ist, es ist leider nur sehr schwer abzusehen, in welche Richtung sich die Technologien entwickeln werden. Die ersten in diesem Rennen müssen nicht zwangsläufig diejenigen sein, die am Ende das Rennen gewinnen werden.

 

Viele Grüße

Weinlese

Versuchender
Experte ★
225 Beiträge

@Weinlese  schrieb:

 

Für digitale Werte lassen sich diese Token einfacher nutzen, weil digitale Werte leichter über kryptographische Verfahren an die Token gebunden werden

Das in meinen Augen Lächerliche daran ist, dass der "digitale Wert" eben nicht auf der Blockchain liegt, sondern nur ein Verweis auf den (digitalen) Ort. Das ist so, als wenn ich dir einen Zettel in die Hand drücke, auf dem steht "Buchbesitz".

 

Hast du das Buch dadurch in der Hand? Nein. Du hast nur einen Zettel, auf dem steht "Besitz des Buches in Regal 5, Reihe 3, Slot 2". Wenn ich das Buch rausnehme, austausche oder einfach das ganze Regal verschiebe, bleibt nur der wertlose Zettel. Du kannst dann immer noch sagen "Oh, mir gehört das Buch in Regal 5, Reihe 3, Slot 2." - es ist halt nur keins mehr da.

 

Wenn dieser Hype zu Ende geht, werden sich auch hier nützlichere Anwendungsbereiche herauskristalisieren und mit zunehmender Regulierung Unternehmen diese Token auch für sinnvolle Zwecke nutzen.


Soweit ich es überblicke, ermöglichen/vereinfachen NFTs nichts, was nicht heute (anderweitig) schon geht. Ich finde, das ist in dem Video sehr gut dargestellt: Das Problem ist häufig nicht, dass Daten im Prozess abgegriffen/verändert werden ("man in the middle attack"), sondern einfach der Mensch als Schwachstelle genutzt wird (Phishing, Spear Phishing, Social Engineering) oder "falscher Input" reingegeben wird.

 

Zugegeben, den 165-Seiten-Bericht muss ich noch querlesen. Aufgrund der bisherigen Quellen scheint es mir so, dass der Zweck der Blockchain/NFTs in jedem Fall nicht eine Demokratisierung/Dezentralisierung von Entscheidungsmacht und Einfluss ist. (Vor allem dann nicht, wenn man sich anschaut, wer die ganzen Prozesse fördert. Peter Thiel, zum Beispiel.)

Versuchender
Experte ★
225 Beiträge

@Weinlese  schrieb:

Zum Thema Metaverse darf man auch nicht vergessen, dass die Welt allein aus technischer Sicht heute eine ganze andere ist als vor fast 20 Jahren, als Second Life gestartet ist. Und die Entwicklung dürfte hier noch lange nicht am Ende sein. Ich kann mir gut vorstellen, dass man in 30 Jahren über diese klobigen VR-Brillen heute genau so schmunzeln wird, wie wir heute über die Mobiltelefone Anfang der Neunziger.

 

Der ganze Bereich virtuelle Realität wird in Zukunft noch massiv an Relevanz gewinnen, allein schon zu Unterhaltungszwecken. Dazu kommen unzählige Anwendungsmöglichkeiten in Technik, Medizin, Lehre und so weiter. Hier steckt die Entwicklung aktuell noch in den Kinderschuhen. Und je mehr sich das Leben in die digitale Welt verlagert, desto größer wird auch der Bedarf nach virtuell handelbaren Gütern werden, wo dann eventuell NFTs wieder ins Spiel kommen.


Ich habe mich letztens mit einem befreundeten Informatiker unterhalten. Der meinte, dass AR (Augmented Reality) weitaus mehr (praktische) Anwendungsfälle hat als VR.

 

Virtuelle Welten sind heute bereits zugänglich: Für 10€ im Monat mietest du dir einen Spieleserver und ab die Post. Der Unterschied ist, dass du in dem Spiel (zum Beispiel Minecraft) schlicht alles bauen kannst, was, wo und wie du willst.

 

Dystopisch gesehen wohnen Menschen in Zukunft in Löchern, um sich im Metaverse eine glorifizierende Scheinexistenz aufzubauen. Das ist natürlich auch heute schon möglich, aber kostet in den meisten Fällen nur "Lebenszeit" und nicht "Lebenszeit²" (Handlung + Zeit, die zum Geld verdienen aufgewendet wurde). In einer krasseren Form liegt der degenerierte Mensch dann nur noch in einer Nährstofflösung, um im Metaverse die Party steigen zu lassen.

 

Die Frage, die bleibt: Wer wartet dann die ganze Technik (und versorgt Menschen mit Lebensmitteln), wenn alle nur noch im Metaverse abhängen?

 

Vermutlich wird beides (Metaverse/NFTs) kommen, weil Menschen eben Menschen sind. Der Porsche oder die Rolex wandelt sich dann zu einem Pixelhaufen in Decentraland. Und ein Teil von mir denkt sich: "Eigentlich ist das doch super. Je mehr Menschen im Metaverse unterwegs sind, desto mehr Platz ist "in der wirklichen Welt" für tatsächliche Sinneserfahrungen".

haxo
Mentor ★★★
3.471 Beiträge

@Versuchender  schrieb: Und ein Teil von mir denkt sich: "Eigentlich ist das doch super. Je mehr Menschen im Metaverse unterwegs sind, desto mehr Platz ist "in der wirklichen Welt" für tatsächliche Sinneserfahrungen".

Ein sehr schöner Artikel, die Denkweise ist eigentlich mehr philosophisch, als technisch oder finanzbezogen.

 

Was die Technik angeht: Interessiert mich nicht. So wenig wie die oberliegende Nockenwelle meines Autos. Funktioniert, hat ein anderer geprüft, nutze ich. Punkt.

Wenn nicht, dann wird es eben nicht genutzt, bis es funktioniert.

 

Den ganzen Threadverlauf habe ich auf das Argument gewartet, was du im allerletzten Satz anbringst. Leicht ironisch, weil es per se auch ein zynischer Punkt ist, aber darauf läuft es letztendlich hinaus. Lebensstandard und der administrative Aufwand zum Erreichen desselben haben sich entkoppelt, und m.E. nicht wie durch höhere Produktivität erwartbar zum besseren sondern zum schlechteren.

 

Mein Haushalt hat ca. dreimal so viel Krams, wie der meiner Eltern früher in den 70ern, bei ähnlicher sozialer Schicht. Dafür ist die Produktivität aber immens gestiegen und vor allem wird eh quasi alles in China hergestellt und eingekauft.  Hält sich also die Waage, allerdings ist der Stresspegel mindestens doppelt so hoch, privat und beruflich. Auflagen, Entsorgung, unglaubliche Bürokratie, nur scheinbar [sic] erleichtert durch Digitalisierung. Nur Verlagert auf den einzelnen Bürger mit Portalen, Passwörtern, sich einlesen in 20 verschiedene Systeme von Mobilfunkanbietern, Stromanbietern, Gasanbietern, ELSTER, Bürgeramt, KFZ-Zulassung, Telekom. Dann das selbst angezettelte: Cloud-Portale, Web-Hoster, Schul-Essen, Schule(n), Vereine, etc., alle wälzen ihre eigene Arbeit auf den Kunden ab, aber deren "freie" Zeit wird mit noch schnellerer Aktionsfrequenz ausgeglichen.

Wie heute der Arbeitsalltag aussieht, weißt du wahrscheinlich selber.  Manche Erzählungen der Arbeitswelt meiner Eltern sind wie aus einer anderen Welt, mit gemütlichen Plauschs und slow-moving. War die Arbeit vorbei, hat man nichts (auch nicht im Kopf) nach Hause genommen. Dafür stand "nur" ein Käfer vor der Tür. Will ich wiederhaben :cat-sad:

 

Egal, zum Thema: Wir sind in einem Hamsterrad gefangen, aus dem man nur mit einem harten Reset herauskommt, oder ... oder eben einen Großteil der Menschen in die virtuelle Welt schickt.  Das ist nicht einmal der große Plan eines Netz-Diktators, das wird einfach von sich aus so kommen. Normative Kraft des Faktischen.

 

Ist das gut für unsere Gesellschaft? Nein. Je anonymer, desto widerlicher verhalten sich Menschen. Im Straßenverkehr nur durch Gesetze "gefesselt", in unserer Community durch gute Erziehung und Respekt voreinander.

Ich persönlich fände ein Metaversum von technischen Standpunkt her interessant, aber gesellschaftlich wird das ein Alptraum und außerdem das Ende unserer "echten" Gesellschaft, denn unsere Nach-Nachbarn werden nicht im virtuellen Raum sitzen, sondern real anklopfen. Rom 400 A.D.

 

Mir fällt keine befriedigende Lösung ein, außer mitzuschwimmen und aufzupassen.

 

hx.

 

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