am 20.12.2019 14:23
Hallo zusammen,
ich habe mal eine Frage zur ausschüttenden ETFs und der Nachvollziehbarkeit der Ausschüttungen im Depotwert.
Ich führe einen Sparplan mit 4 ausschüttenden ETFs in meinem Depot. Die Ausschüttungen lege ich durch Erhöhung der Sparplansumme im Monat nach der Ausschüttung wieder an.
Wenn ich nun den Erfolg meines Depots bewerten will, errechnet sich der Gewinn ja aus dem aktuellen Kurswert - Depotwert zum jeweiligen Einkaufskurs. Sind hier nun die Ausschüttungen schon mit drin oder muss ich die gedanklich noch auf den Gewinn drauf schlagen?
Wie wäre das, wenn ich die Ausschüttungen vom Verrechnungskonto regelmäßig auf mein Girokonto überweisen und nicht wieder anlegen würde?
Vielen Dank!
20.12.2019 15:02 - bearbeitet 20.12.2019 15:03
@Wurti schrieb:Wenn ich nun den Erfolg meines Depots bewerten will, errechnet sich der Gewinn ja aus dem aktuellen Kurswert - Depotwert zum jeweiligen Einkaufskurs. Sind hier nun die Ausschüttungen schon mit drin oder muss ich die gedanklich noch auf den Gewinn drauf schlagen?
Der Gewinn Deines Depots ergibt sich aus dem Vergleich des aktuellen Depotstands mit der Summe alle Käufe und evtl. abzgl. aller Verkäufe.
Ausschüttungen landen ja nicht im Depot sondern auf dem Verrechnungskonto und sind daher in obiger Betrachtung nicht enthalten. Das gibt bei Deiner Bewertung aber ein schiefes Bild und macht daher keinen allzu großen Sinn.
Ich würde daher empfehlen nicht Dein Depot sondern die Gesamtheit aus Depot und Verrechnungskonto zu bewerten.
@Wurti schrieb:Wie wäre das, wenn ich die Ausschüttungen vom Verrechnungskonto regelmäßig auf mein Girokonto überweisen und nicht wieder anlegen würde?
In der vorgeschlagenen Betrachtung macht es keinen unmittelbaren Unterschied ob Du es aufs Girokonto überweist oder wiederanlegst, beides wären performanceneutrale Bewegungen.
Was mit dem Geld jeweils in der Zukunft passiert ist dann natürlich eine andere Sache. Die Wiederanlage würde also entsprechend ihres Ertrages zu den künftigen Ergebnissen beitragen, das aufs Konto übertragene Geld logischerweise nicht.
am 20.12.2019 15:06
Hallo @Wurti , herzlich willkommen in der Community,
die Ausschüttungen landen ja auf dem Verrechnungskonto, kommen als - wenn Du sie nicht reinvestierst - im Depotwert nicht an. Ob sie dann zinslos auf dem Verrechnungskonto versauern oder Du sie via Überweisung aufs Girokonto wieder dem Konsum zuführst ist bezüglich des Depotwerts wurscht.
Kennst Du die Software Portfolio Performance? Wenn nein, schau sie Dir mal an. Dort kannst Du die Ausschüttungen in die Performance-Berechnung einfließen lassen.
Bezüglich der erforderlichen Umstände ist ein thesaurierender ETF praktischer, weil das erwirtschaftete Geld garnicht erst auf irgendwelchen anderen Konten landen kann (unabhängig von steuerlichen Überlegungen).
Grüße,
Andreas
am 20.12.2019 15:21
@digitus schrieb:Bezüglich der erforderlichen Umstände ist ein thesaurierender ETF praktischer, weil das erwirtschaftete Geld garnicht erst auf irgendwelchen anderen Konten landen kann (unabhängig von steuerlichen Überlegungen).
Grüße,
Andreas
Danke für die Erklärung! Ich bin allerdings genau wegen den steuerlichen Überlegungen auf Ausschüttungen gegangen, da ich den Steuerfreibetrag noch nicht ausschöpfe.
am 20.12.2019 15:46
@Wurti schrieb:
@digitus schrieb:Bezüglich der erforderlichen Umstände ist ein thesaurierender ETF praktischer, weil das erwirtschaftete Geld garnicht erst auf irgendwelchen anderen Konten landen kann (unabhängig von steuerlichen Überlegungen).
Grüße,
Andreas
Danke für die Erklärung! Ich bin allerdings genau wegen den steuerlichen Überlegungen auf Ausschüttungen gegangen, da ich den Steuerfreibetrag noch nicht ausschöpfe.
Genau richtig so, @digitus sucht ja nur Gleichgesinnte die auf die Steuer pfeifen
am 20.12.2019 16:37
@GetBetter schrieb:Genau richtig so, @digitus sucht ja nur Gleichgesinnte die auf die Steuer pfeifen
Keine Sorge, ich habe es gelernt (von Euch!!) ... es soll eine gute Mischung sein aus Ausschüttern und Thesaurierern, und wenn noch Platz ist im Freibetrag, dann lieber mehr Ausschütter ...
[dennoch: Thesaurierer sind einfacher zu handhaben <d&c>]
Grüße,
Andreas
am 20.12.2019 16:40
@Wurti schrieb:Danke für die Erklärung! Ich bin allerdings genau wegen den steuerlichen Überlegungen auf Ausschüttungen gegangen, da ich den Steuerfreibetrag noch nicht ausschöpfe.
Dann musst Du entweder mehr Aufwand treiben bezüglich der Wiederanlage oder die Ausschüttungen als zusätzliches (passives) Einkommen sehen
Grüße,
Andreas
am 20.12.2019 16:55
@digitus schrieb:[dennoch: Thesaurierer sind einfacher zu handhaben <d&c>]
Unbestritten. Mir persönlicher machen aber stetig steigende Ausschüttungen mehr Spaß, ist aber sicher Geschmackssache.
@digitus schrieb:[...] oder die Ausschüttungen als zusätzliches (passives) Einkommen sehen
...was sich aber langfristig heftig auswirkt, Stichwort Josefspfennig.
am 20.12.2019 17:01
@digitusdie Ausschüttungen landen ja auf dem Verrechnungskonto, kommen als - wenn Du sie nicht reinvestierst - im Depotwert nicht an.
Eine Frage hierzu noch: ich reinvestiere die Ausschüttungen ja wieder dadurch, dass ich den Sparplan für den Monat nach der Ausschüttung um den Ausschüttungsbetrag erhöhe...aber das Problem liegt glaube ich darin, dass der Einkaufswert für die ETF-Anteile die mit den Ausschüttungen neu erworben werden ja für eine korrekte Bewertung eigentlich mit 0 € gezählt werden müsste. Stimmt das?
am 20.12.2019 17:12
Nein, stimmt nicht.
Durch die Ausschüttung werden die Anteile des ausschüttenden ETFs weniger wert, der Kurs und damit Dein Depotwert, sinkt durch den Abschlag, auch wenn man das oft im Grundrauschen nicht merkt.
Wenn Du dann die Ausschüttung im Rahmen der Wiederanlage em Depot wieder zuführst, dann muss der wahre Wert natürlich auch berücksichtigt werden.