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Zukunft der Ordergebühren?

Joerg78
Mentor ★★★
2.740 Beiträge

In den USA gibt es seit einiger Zeit Broker, die keinerlei Ordergebühren mehr verlangen; das sind dann auch keine kleinen Buden, sondern beispielsweise die altehrwürdige Charles Schwab oder andere große Brokerhäuser (TD Ameritrade, etc.). Das machen sie natürlich nicht freiwillig, sondern weil sie von jungen Startups unter Druck geraten.

Auch hierzulande gibt es mittlerweile Startup-Broker, die mit sehr geringen (oder auch komplett gestrichenen) Ordergebühren locken; Geld verdienen die Startups (lt. eigener Aussage) über Rückvergütungen ihrer Handelspartner, zudem sind die Kostenstrukturen nicht vergleichbar mit denen von gewachsenen Banken (auch Onlinebroker). Broker wie Charles Schwab haben zwar ihre gewachsenen Kostenstrukturen, nehmen aber (ebenfalls lt. eigener Aussage) Geld beispielsweise über Beratungsgespräche ein.

Glaubt ihr, dass wir - über kurz oder lang - hierzulande ebenfalls einen Preiskampf sehen? Wie sieht die Zukunft der bisherigen Banken aus?

 

Meine Einschätzung ist, dass diese Entwicklung auch bei uns Einzug halten wird, wir aber noch ganz am Anfang stehen; mittlerweile macht ein Billig-/Gratisbroker nach dem anderen auf (mir sind 4 bekannt), hier wird es möglicherweise auch zu Konsolidierungen kommen. Zudem bieten sie noch nicht die Handelsbreite (z.B. Börsenplätze) an, wie die bisherigen Broker (allerdings dürfte das die meisten Anleger nicht stören oder sich gar negativ auswirken); auch das Thema "Support und Service" kann (muss aber nicht, gibt Gegenbeispiele!) sich unterscheiden. Ich glaube allerdings, dass über kurz oder lang etablierte Broker und Banken unter Druck geraten werden; diese müssen sich dann allerdings neue Einnahmequellen suchen (Berartung? Kreditvergabe? ...), was je nach bisheriger Ausrichtung unter Umständen schwierig sein könnte.

 

Wie sind eure Meinungen zu diesem Thema?

 

Viele Grüße,

Jörg

17 ANTWORTEN

as-1984
Experte ★★
354 Beiträge

Ich bin nicht sicher, ob das Auswirkungen haben wird. Nach dieser Logik müssten z. B. die Sparkassen schon längst kaum Depot-Kunden haben. Da spielen IMHO weit mehr Faktoren rein, als nur der Preis.

Joerg78
Mentor ★★★
2.740 Beiträge

Einen Sparkassen-Kunden würde ich aber anders einschätzen als einen Kunden eines Online-Brokers. Ersterer ist gefühlt eher konservativ und fühlt sich der Bank verbundener ("Mein Berater vor Ort") als ein Kunde eines Online-Brokers.

Kann also durchaus sein, dass die Auswirkungen manche Banken eher betreffen als andere Banken.

Ich stimme dir zu, dass der Preis kein alleiniger Faktor ist, aber je nach Kundensegment eine nicht unerhebliche Rolle spielt.

 

Viele Grüße,

Jörg

 

digitus
Legende
8.359 Beiträge

Danke für den Denkanstoß.

Ich denke, dass das Nomadentum unter den Kunden zunehmen wird. Das Konzept der Hausbank, die alle Leistungen aus einer Hand anbietet und der man ein Leben lang treu ist, hat sich überlebt.

 

Das sehe ich auch an mir. Neben der Stammbank, bei der das Gehaltskonto ist, habe ich noch ein weiteres Smartphone-Girokonto, Tages- und Festgeld sind bei einem Zinsportal, die Wertpapiere sind auf Depots bei drei verschiedenen Anbietern verteilt. Und da schaue ich natürlich schon, wo das gewünschte Produkt am günstigsten zu haben ist.

 

Darauf werden sich auch die althergebrachten Banken einstellen müssen und der mündige Kunde wird mehr und mehr auch die Gesamtpakete vergleichen.

 

Grüße,

Andreas

Joerg78
Mentor ★★★
2.740 Beiträge

Hallo Andreas,

 

noch vor 15 Jahren hatte ich alles bei einer Bank (hier), folgte also auch dem Gedanken der "Hausbank". Dann begann das Tagesgeldhopping (teilweise allerdings auch übertrieben), Festgelder wurden auch bei anderen Banken abgeschlossen - und zwangsweise (da gewisse Produkte hier nicht mehr handelbar sind) habe ich mittlerweile auch ein Zweitdepot. Und ich will nicht ausschließen, dass ich irgendwann Girokonto bei Bank A, Tagesgeld bei Bank B und Depots bei Banken C und D habe.

 

Viele Grüße,

Jörg

 

Crazyalex
Legende
7.679 Beiträge

Meine Meinung geht ebenfalls in die Richtung: Den Sparkassen (sowie Volks- und Raiffeisenbanken) sterben die Kunden im wahrsten Sinne des Wortes weg.

 

Es wird dazu kommen, dass die Ordergebühren im Schnitt sinken werden.

 

An anderer Stelle hab ich vor einiger Zeit ja auch schon mal geschrieben, dass die klassischen Banken, egal ob vor Ort oder Direktbanken seeeeehr träge sind und der Zug auf den sie dann irgendwann kurz NACH knapp aufspringen wollen dann regelmäßig abgefahren ist. Die klassischen Banken wollen es halt nicht begreifen und versuchen dann hinterher mit viel Geld irgendwie wieder die Kurve zu bekommen...

 

Meine Meinung wäre: Man sollte sich (auch) dem (Preis-)Kampf stellen und einfach mal aktiv werden bevor es zu spät ist. Ein gutes Zeichen wäre das Mindestorderentgelt auf 4,95€ zu senken (bei von mir aus sonst gleichbleibender Kostenstruktur).

 

Ich weiß, dass ich mir bei der Comdirect (und im Anschluss bei der Commerzbank) damit nicht beliebt mache. Aber jetzt sind wir wieder am Anfang meines Textes...................

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

dingsda
Autor ★★
38 Beiträge

Hallo,

 

ein gutes Thema, wie ich finde. Also ich habe für mich ein Depot bei " Achtung Werbung" Gratisbroker eröffnet. Einfach aus dem Grund, daß mir 9,9 € + diverse börsenplatzgebühren oder Clearstreamgebühren + Namensregistereintragung einfach zu teuer sind. Ich nehme schonmal gern Gewinne mit, oder würde mir gern eine andere Firma ins Depot legen, wenn da nicht immer schon die 20€ Gebühren wären. Sparpläne lasse ich noch bei der Comdirect ausführen, aber ansonsten fließt alles rüber zum Gratisbroker. Ich kann auch nichts negatives über Gratisbroker berichten. Es gibt halt das Depot + Girokonto von der Baader Bank, der Handelsplatz ist gettex. Ich habe auch die Aktienpreise verglichen von gettex beim Gratisbroker gegen Live Trading bei Comdirect. Exakt dieselben Preise zu den üblichen Handelszeiten. Klar man hat keine Charts, Analysen, News, Finanzkennzahlen usw, aber das kann man auch im Internet herraussuchen.

Naja, abschließend muß ich sagen, ich fühle mich mit den Kosten sehr viel wohler als bei der Comdirect! Man muß sich halt keine Gdanken mehr um die Gebühren machen. Und da läppert sich schon was zusammen. da brauch mir keiner zu sagen, aber auf Lange Sicht merkt man das nicht.

Außerdem, vieles was einen von den Brokern als Service verkauft wird braucht man halt auch nicht. Vieles funktioniert ja noch nicht mal. xD

 

Ich bin aber trotzdem mit der Comdirect zufrieden und würde mein Depot nicht auflösen. Würde mir aber wünschen, daß sie die Ordergebühren kürzen.

 

Schönes WE

maline
Experte ★
147 Beiträge

Hallo, 

 

ein weiter Punkt - nicht nur die Ordergebühren sind ein Thema - sondern auch die Zinsen für einen Wertpapierkredit - hier sind die heute derzeit Kleinen, leider deutlich besser, zahle 1,25 % oder 1,5 % und das geht leicht in eine dreistellige Ersparnis oder mehr, je nach Volumen ...

 

Aber hier ist es einfach netter ...

 

Wird sich alles anpassen, braucht aber Zeit ....

-Wolfi-
Autor ★★
41 Beiträge

Hallo,

ich habe beim Gratisbroker(0 € Orderkosten) und Trade Republic (1 € Orderkosten) ein Depot eröffnet, weil gerade die Spesen ein zentrales Element bei der Rendite ausmachen.

Da die Gebühr stark gefallen sind, denke ich, dass zukünftig mehr Bewegung in den Markt kommen kann, weil es billiger wird kleinere Kurs-Veränderungen mitnehmen zu können. Buy-and-Hold ist dann weniger angesagt, zudem benachteiligt ja auch der Wegfall der Steuerbefreiung früherer Jahre das Langfristinvestment.

Falls die Comdirect gute Aktionen (insbesondere bei den kostenlosen Sparplänen) bietet, wird natürlich auch weiterhin hier angelegt.

Top ist vor allem der Giro-Bereich, der ist wirklich überragend, daher bleibe ich auch langfristig der Comdirect treu, problematisch wird es höchstens dann, wenn Negativzinsen erhoben werden sollten!

Thorsten_
Legende
3.810 Beiträge