Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Zweitdepot: Welche ETFs verschieben- Altbestand oder neue Käufe?

Newbie_ETF23
Autor ★★
18 Beiträge

Liebes Forum,

dies ist mein erster Beitrag. Entschuldigt daher, wenn mein Beitrag unwissend klingt...

 

Ich habe ein Depot bei der Comdirect mit ETFs.

Dies enthält Altbestand vor 2009 (abgeltungsteuerfrei) und Zukäufe der letzten Jahre.

 

Ich möchte meiner Tochter ein Zweitdepot bei mir einrichten

(Ich kenne die Vorteile eines Juniordepots, dies kommt aufgrund Sorgerechtstreit und Angst der "Veruntreuung" durch den Kindsvater nicht in Frage- die Nachteile des Depots auf meinen Namen (Steuerfreibeträge, KAP etc nehme ich in Kauf)

 

Nun habe ich hier im Forum zu "Zweitdepot" gestöbert und den Hinweis (allerdings schon ein paar Jahre alt), den Altbestand in das Zweitdepot zu schichten, nicht die neuen Käufe. Leider stand nicht dabei, warum.

Daher meine Frage(n):

 

1. Warum sollte man den Altbestand ins Zweitdepot umschichten und nicht die Käufe, die ich dort für meine Tochter tätige? Gibt es Nachteile? Vorteile?

 

2. Wie kann ich im Depot sehen, welche ETFs vor 2008 und welche danach gekauft sind? Ich finde nur den Kaufwert, nicht das Kaufdatum.

 

Vielen herzlichen Dank für Eure Hilfe!

Newbie_ETF23

 

21 ANTWORTEN

GetBetter
Legende
7.321 Beiträge

@Newbie_ETF23  schrieb:

Ich war sooo superstolz, als Ahnungslose "mal eben" (also über die Jahre) ein Plus von 154% eingefahren zu haben. Und nun habe ich das gar nicht?

 

So ganz blicke ich da noch nicht durch.

Vereinfacht gesagt würde mich nur interessieren: Wie viel Geld habe ich reingesteckt (wirklich, nicht durch fiktiven Ver/Ankauf) und wie viel bekäme ich heute nach Steuerabzug retour. Also was ist MEIN tatsächlicher Gewinn im Geldbeutel.

 

Und da dachte ich die ganze Zeit 13.000 und hab mich bei jedem Depotcheck gefreut...


Du kannst ganz beruhigt sein. Die Zahlen, die Du für Deine eigene Berechnung nutzt, sind im Grunde genommen schon die richtigen. Dass die finale Steuerberechnung nicht ganz unberücksichtigt bleiben darf ist auch klar, aber was das Wertpapier vor der Abrechnung nicht an Gewinnen erzielt, wird auch nach Besteuerung nicht im Geldbeutel landen.

 

Die fiktive Neuanschaffung muss Dich jedenfalls nicht nervös machen. Die ist nichts weiter als ein steuermathematisches Hilfskonstrukt.

Der Gesamtgewinn ergibt sich eben aus dem Gewinn in Zeitabschnitt 1 (der in der Abrechnung in 2018 ausgewiesen wird und auf die eine Art besteuert wird) plus dem Gewinn in Zeitabschnitt 2 (der seit dem fiktiven Neukauf entstanden ist und auf eine andere Art besteuert wird).

 

Aufgrund der unterschiedlichen Steuerregime ist die Abgrenzung für das Finanzamt wichtig.

Du darfst Dich darüber freuen 10 Tafeln Schokolade in der Schublade zu haben. Dass das Finanzamt darauf besteht, dass es nicht 10 sondern 7 plus 3 sind, sollte Deiner Freude keinen Abbruch tun.

 

 


@Newbie_ETF23  schrieb:

Ich dachte eigentlich, 6 Jahre sind schon "langfristig" in Bezug auf eine ETF Anlage, ich würde aber da tatsächlich schauen, wenn um den Zeitraum des Führerscheines herum das Depot nicht gut läuft, würde ich diese Beträge "einfach" von meinem eigenen Tagesgeld "vorstrecken" .

 

Dann ergibt eine Anlage für 6 Jahre plus schon Sinn, oder?


Langfristig ist bei einer ETF-Anlage ein Zeitraum ab zehn, besser ab 15 Jahren. Sechs Jahre ist machbar aber nicht ohne Risiko.

Gemäß Deines Plans würden die Papiere aber ja nicht zu einem vordefinierten Zeitpunkt verkauft werden müssen sondern könnten ggf. auch länger im Depot bleiben. Damit wäre die Sache deutlich entspannter, vorausgesetzt die Überbrückungslösung könnte ggf. auch mehrere Jahre laufen (ideal die erwähnten zehn bis 15).

Kio
Experte ★★
346 Beiträge

@Newbie_ETF23  schrieb:

Liebes Forum,

 

Ich möchte meiner Tochter ein Zweitdepot bei mir einrichten

(Ich kenne die Vorteile eines Juniordepots, dies kommt aufgrund Sorgerechtstreit und Angst der "Veruntreuung" durch den Kindsvater nicht in Frage- die Nachteile des Depots auf meinen Namen (Steuerfreibeträge, KAP etc nehme ich in Kauf)

 

Ich muss das mal gerade hinterfragen. Wenn du für deine Tochter ein Juniordepot mit Verrechnungskonto einrichtest und als Referenzkonto dein Girokonto einsetzt, kommt doch niemand an das Geld deiner Tochter, auch nicht der Vater. Selbst du darfst von dem Verrechnungskonto deiner Tochter nichts mehr entnehmen, ohne schadensersatzpflichtig gegenüber deiner Tochter zu werden. Das Geld ist sogar dann geschützt, wenn du plötzlich in finanzielle Schwierigkeiten gerätst. In dem Moment, wo es auf dem Verrechnungskonto deiner Tochter angekommen ist, gehört es ausschließlich ihr und darf erst dann genutzt werden, wenn sie 18 ist. Vorzeitige Entnahmen, selbst zugunsten einer Ausbildung deiner Tochter, sind nicht gestattet. Dafür sind die Sogeberechtigten zuständig. Geht es noch sicherer?

 

Vor dem Zugriff des Vaters wäre es auf jeden Fall geschützt. Oder habe ich da etwas übersehen?

 

Ich würde mir das noch einmal genau anschauen. Der Steuerfreibetrag für deine Tochter sind schließlich nicht nur die 1.000 Euro

 

Gruß kio

 

"Der einzige Unterschied zwischen mir und einem Verrückten ist, dass der Verrückte denkt, er sei gesund." (Salvator Dali)

GetBetter
Legende
7.321 Beiträge

@Kio  schrieb:

@Newbie_ETF23  schrieb:

dies kommt aufgrund Sorgerechtstreit und Angst der "Veruntreuung" durch den Kindsvater nicht in Frage

Vor dem Zugriff des Vaters wäre es auf jeden Fall geschützt. Oder habe ich da etwas übersehen?


Was Du übersiehst ist möglicherweise, dass es einen Unterschied zwischen Theorie ("nicht dürfen") und Praxis ("nicht machen") gibt.

 

Wenn der Kindsvater die Grenze nicht so ernst nimmt und ihm eine Veruntreuung zumindest zugetraut wird, dann müsste die Herausgabe des theoretisch noch vorhandenen Vermögens praktisch eingeklagt werden. Keine verlockende Aussicht, zumal mit ungewissem Ausgang.

Kio
Experte ★★
346 Beiträge

Deswegen ja als Referenzkonto das Girokonto der Mutter. Ich wüßte nicht, wie der Vater da an das Geld kommen könnte.

"Der einzige Unterschied zwischen mir und einem Verrückten ist, dass der Verrückte denkt, er sei gesund." (Salvator Dali)

Crazyalex
Legende
7.682 Beiträge

@Kio  schrieb:

Deswegen ja als Referenzkonto das Girokonto der Mutter. Ich wüßte nicht, wie der Vater da an das Geld kommen könnte.


z.B. per Depotübertrag - je nachdem welche Berechtigung/Rechte er hat

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

GetBetter
Legende
7.321 Beiträge

@Kio  schrieb:

Deswegen ja als Referenzkonto das Girokonto der Mutter. Ich wüßte nicht, wie der Vater da an das Geld kommen könnte.


Außer ein Elternteilt hat das alleinige Sorgerecht (das ist hier offensichtlich nicht der Fall, da ganz oben von einem Sorgerechtsstreit die Rede war) kriegen beide Elternteile vollen Zugriff auf die Kundenverbindung. Damit ließe sich beispielsweise durch den Vater auch das Referenzkonto ändern.

 

Ungeachtet dessen ist die Eröffnung eines Juniordepots nicht zuletzt aufgrund der Geburtsurkunden-Problematik derzeit ohnehin ein langwieriges Unterfangen. Die Tochter wird schließlich in nur noch sechs Jahren schon volljährig 😉

 

*SCNR*

Kio
Experte ★★
346 Beiträge

@Crazyalex  schrieb:


z.B. per Depotübertrag - je nachdem welche Berechtigung/Rechte er hat

 

Gruß Crazyalex


 

Ok, so weit habe ich nicht gedacht. Rechtlich sicher spannend. Vielleicht müssen für solch einen Übertrag ja beide Erziehungsberechtigte zustimmen, dann wäre auch diese Lücke dicht...

 

Gruß kio

"Der einzige Unterschied zwischen mir und einem Verrückten ist, dass der Verrückte denkt, er sei gesund." (Salvator Dali)

CurtisNewton
Mentor ★★★
2.896 Beiträge

Der einfachste Fall wäre doch dass die Mutter das Sorgerecht verliert und gar nicht entscheiden darf was mit dem Konto passiert.

 

--------------------
"Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance." - Victor Hugo

Kio
Experte ★★
346 Beiträge

@GetBetter  schrieb:

@Kio  schrieb:

Deswegen ja als Referenzkonto das Girokonto der Mutter. Ich wüßte nicht, wie der Vater da an das Geld kommen könnte.


Außer ein Elternteilt hat das alleinige Sorgerecht (das ist hier offensichtlich nicht der Fall, da ganz oben von einem Sorgerechtsstreit die Rede war) kriegen beide Elternteile vollen Zugriff auf die Kundenverbindung. Damit ließe sich beispielsweise durch den Vater auch das Referenzkonto ändern.

 


Gut, dann hat sich meine Idee erledigt. Aus irgend einem Grund war ich der Meinung, das massgebliche Änderungen die Zustimmung von beiden Elternteilen benötigen. Das war dann wohl Unsinn.

 

Gruß kio

 

"Der einzige Unterschied zwischen mir und einem Verrückten ist, dass der Verrückte denkt, er sei gesund." (Salvator Dali)

baha
Mentor ★★★
2.683 Beiträge

@GetBetter  schrieb:

Ungeachtet dessen ist die Eröffnung eines Juniordepots nicht zuletzt aufgrund der Geburtsurkunden-Problematik derzeit ohnehin ein langwieriges Unterfangen. Die Tochter wird schließlich in nur noch sechs Jahren schon volljährig 😉

 

*SCNR*


MMD 😂