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"Schwitzt mal schön" ist der Teaser vom Türchen Nummer 17. Und wobei kommt ihr ins schwitzen?
In der Sauna? Beim Blick auf die Kurse oder in euer Depot? Bei der Unentschlossenheit, wenn es um die Auswahl der nächsten Investition geht?
Ich komme gewiss beim Besuch meines Fitnessstudios ins schwitzen*. Und wer stattet diese Studios so aus und wartet die Geräte?
Im Laufe meines Lebens war ich in diversen Fitnessstudios angemeldet, und 90% davon haben Geräte von Technogym (WKN: A2AHWL), weshalb ich diese Aktie vorstelle.
Beginnen wir also unser heutiges Trainingsprogramm. Wir fangen mit leichten Aufwärmübungen an.
Im zarten Alter von gerade mal 22 Jahren haben 1983 Nerio und Pierluigi Allesandri die Firma "Technogym" in ihrer Garage gegründet.
Aus Italien kommen also nicht nur die leckeren Dickmacher wie Pizza und Pasta sondern auch die Geräte, die uns wieder schlank machen sollen.
Zwei Jahre hat es gedauert, bis die Brüder mit der "Isotonic Line" die erste komplette Gerätereihe für Krafttraining entwickelten. 1986 folgte mit Unica das erste Produkt für den Heimbedarf.
Dies führte dazu, dass Technogym nach nicht mal zehn Jahren Partnerschaften mit Formel 1 oder Fußball aufbauten, um Sportler wie die Mannschaft des AC Mailand oder Rennfahrer wie Ayrton Senna oder Michael Schumacher für die hohe körperliche Belastung fit zu halten. 1990 war das Unternehmen offizieller Partner bei der Fußball WM.
Aus einer kleinen Garagenfirma wurde ein Marktführer der Fitnessindustrie, welche bis heute ständig neue Maßstäbe setzen. Der Wandel von Fitness zu Wellness? Technogym hat ihn in Gang gesetzt. Beim Sport die Herzfrequenz messen (CPR)? Eine Erfindung von Technogym. Doch auch im Bereich von Rehabilitation sind sie Vorreiter geworden und bringen hierfür auf spezielle Bedürfnisse angepasste Geräte auf den Markt.
Heute ist Technogym eines der führenden Unternehmen der Branche. Ihr kennt alle Peloton, dieses Fahrrad für Zuhause: Für Technogym so alt wie die Kurzhantel selbst. Bereits 2007 brachten sie das erste mit dem Internet verbundene Fitnessgerät auf den Markt und 2012 hatte das Unternehmen eine Cloud-Plattform.
Seid ihr nun alle bereit für den Kraftteil? Legen wir los!
Am 3. Mai 2016 ging Technogym an die Mailänder Börse und man kann seit dem am Erfolg des Unternehmens teilhaben.
Leider ist seit dem Corona-Crash die GD200 abwärts gerichtet, aber man sieht am Chartverlauf, dass diese Aktie generell sehr volatil ist. Nichts für schwache Nerven!**
Besonders jetzt in der Corona-Krise leidet das Unternehmen mehr als die günstigere Konkurrenz, weil die Geräte von Technogym zwar höhere Qualität aufweisen, aber durch den hohen Preis deutlich weniger Absatz im privaten Sektor finden. Wenn keine neuen Fitnessstudios eröffnet werden, welche Geräte brauchen, und die Geräte für den privaten Gebrauch zuhause zu teuer sind, leidet entsprechend der Umsatz. Auch finden wenig Sportevents statt, an denen Technogym beteiligt sein kann. Nicht zu vergessen die ganzen Wartungsverträge, die nun ungenutzt erstmal pausiert sind.
Der erste Kraftakt ist vollbracht, nun zum kleinen Sprint durch die Bilanzen:
Mit einem Unternehmenswert von 1,81 Milliarden Euro ist das Unternehmen nicht sehr groß. Der Schuldenstand beträgt aber nur 106,51 Millionen Euro, welcher durch den Cash-Bestand von 120,61 Millionen Euro schnell getilgt werden könnte.
Der Gesamtumsatz ist von 2016 bis einschließlich 2019 um rund 6 Prozent pro Jahr gestiegen. 2020 ist dies nicht möglich, aber trotz aller Widrigkeiten wird immerhin an das Geschäftsjahr 2017 angeschlossen. Der Gewinn konnte von 2016 bis einschließlich 2019 jährlich um rund 18 Prozent gesteigert werden. Auch wenn der Umsatz 2020 um knapp 11 Prozent zurückgegangen ist, wurde der Gewinnrückgang auf gerade mal 4 Prozent begrenzt.
Zum Schluss noch mal ein kurzes HIIT*** bevor wir unser Trainingsprogramm beenden:
In der recht jungen Zeit an der Börse liegt die Verlustwahrscheinlichkeit der Aktie bei ungefähr 47 Prozent. Dies unterstreicht die hohe Volatilität der Aktie. Der jährliche Kursgewinn ist mit rund 16% dennoch gut. Wir werden sehen, wie sich die Corona-Pandemie in 2021 auswirken wird. Ich persönlich sehe jedoch Potential, dass der Kurs sein altes Hoch bei etwas mehr als 12 Euro wieder erreicht, was gut 33 Prozent Kursgewinn bedeutet. Dies zeigt sich sehr gut am Verhalten zwischen erstem und zweiten Lockdown: Die Aktie ist vom Tief im März bei rund 6 Euro inzwischen wieder auf gut 9 Euro gestiegen, und das trotz zweitem Einbruch zurück auf 6 Euro im Oktober.
Mein Fazit also: Wer die Nervenstärke besitzt und etwas Risiko nicht scheut kann mit der Aktie viel Geld verdienen. Das Thema Sport und Fitness ist allgemein ein gutes Geschäft, denn die Leute achten immer mehr auf ihre Gesundheit. Dies macht sich in den steigenden Zahlen der Mitglieder in Fitnesscentern als auch im wachsenden Bewusstsein für gesunde Ernährung bemerkbar. Durch die steigenden Mitgliederzahlen werden auch mehr Fitnesscenter benötigt. Und diese müssen von einem professionellen Vertragspartner ausgestattet und die Geräte gewartet werden, was ein Teil des großen Angebotes von Technogym ist.
Herzlichen Glückwunsch, das heutige Training ist beendet!
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*=Ich meine nicht nur durch zuschauen
**=Man könnte nun sagen: Der Körper wird mit den Geräten gestärkt, die Nerven mit der Aktie, ein Rund-um-sorglos-Paket
***=High Intense Intervall Training - meist zur zusätzlichen Fettverbrennung ganz am Ende des Sportprogramms durchgeführt
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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD
