Riester / Union Invest UniProfiRente

[ae]

@Nitewing: 

eins vorneweg: ich bin kein Freund der Riesterrente, hab keinen Riestervertrag und werde wohl auch nie einen haben. 
Ganz einfach weil ich mein Geld da investiere, was ich auch verstehe. 

Was @Glücksdrache so schön als „sensorische Überlastung“ umschreibt, ist nichts anderes als eine Verkomplizierung, zum Nachteil des Kunden, eines gut gemeinten aber umso schlechter gemachten Finanzprodukts. 
Allein die kurzfristige Steuerstundung bzw. Zulagen vom Staat ist für viele Menschen Anreiz genug um sich darauf einzulassen, obwohl der ganze Rest an Kleingedrucktem im Vertrag unverständlich bis gewollt missverständlich gehalten ist, dass selbst so mancher Finanzexperte daran verzweifelt. 

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@Nitewing  schrieb:

Ich habe schon so viel gelesen, gehört, gesehen und bin ratloser als zuvor.

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Genau das ist der Plan, den die Versicherungsvermittler, wie Maschmayer und Co.  damals bei der Ausarbeitung verfolgt und durch Lobbyarbeit bei der Politik erfolgreich durchgeführt haben. 
Ein Riestervertrag ist nichts anderes als eine Umverteilung des Geldes vom Staat zum Vermittler, halt mit Umweg über den Kunden. 

Mag sein dass es Fälle gibt bei denen am Schluss mehr als das eingezahlte Geld dabei rauskommt oder gar lohnt, abzüglich der Steuern, welche dann anfallen wird es sich vermutlich in Grenzen halten. 

Darum auch von mir der Rat, mit spitzer Feder nachrechnen ob nicht der Eigenanteil, ohne Zulagen, in einem simplen Etf World angelegt, in 25 Jahren nicht mehr Sinn machen würde. 
Wohlwollend erwähne ich an dieser Stelle den Vorteil dass ein „Riester“ vor dem Zugriff bei Hartz 4 geschützt ist. 

gruss ae

[Glücksdrache]

Hallo @ae, hallo @Nitewing, 

hallo Community, 

danke für den wunderbaren Beitrag, der die Kernpunkte perfekt zusammenfasst! Deshalb und zum Aufheben, Ausdrucken oder speichern als Vollzitat: 😀

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@ae  schrieb:

@Nitewing: 

eins vorneweg: ich bin kein Freund der Riesterrente, hab keinen Riestervertrag und werde wohl auch nie einen haben. 
Ganz einfach weil ich mein Geld da investiere, was ich auch verstehe. 

Was @Glücksdrache so schön als „sensorische Überlastung“ umschreibt, ist nichts anderes als eine Verkomplizierung, zum Nachteil des Kunden, eines gut gemeinten aber umso schlechter gemachten Finanzprodukts. 
Allein die kurzfristige Steuerstundung bzw. Zulagen vom Staat ist für viele Menschen Anreiz genug um sich darauf einzulassen, obwohl der ganze Rest an Kleingedrucktem im Vertrag unverständlich bis gewollt missverständlich gehalten ist, dass selbst so mancher Finanzexperte daran verzweifelt. 

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@Nitewing  schrieb:

Ich habe schon so viel gelesen, gehört, gesehen und bin ratloser als zuvor.

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Genau das ist der Plan, den die Versicherungsvermittler, wie Maschmayer und Co.  damals bei der Ausarbeitung verfolgt und durch Lobbyarbeit bei der Politik erfolgreich durchgeführt haben. 
Ein Riestervertrag ist nichts anderes als eine Umverteilung des Geldes vom Staat zum Vermittler, halt mit Umweg über den Kunden. 

Mag sein dass es Fälle gibt bei denen am Schluss mehr als das eingezahlte Geld dabei rauskommt oder gar lohnt, abzüglich der Steuern, welche dann anfallen wird es sich vermutlich in Grenzen halten. 

Darum auch von mir der Rat, mit spitzer Feder nachrechnen ob nicht der Eigenanteil, ohne Zulagen, in einem simplen Etf World angelegt, in 25 Jahren nicht mehr Sinn machen würde. 
Wohlwollend erwähne ich an dieser Stelle den Vorteil dass ein „Riester“ vor dem Zugriff bei Hartz 4 geschützt ist. 

gruss ae

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Ich freue mich  über diesen Beitrag, der mehr bietet als ein ganzes Jahr an Verbrauchermagazinen vom Fernsehen aus Mainz! 

@Nitewing: Dein Finanzwissen hat sich seit gestern vervielfacht, ein echtes "Empowerment"! 👍🆗

Da Zulagen immer auf Kalenderjahresbasis gewährt werden, hat der Anbieter auch die Technik des Zeitdrucks verloren. Also um die Osterfeiertage in Ruhe mit der Familie zusammensetzen, einen Tag "Vokabeln" lernen, einen Tag mit spitzem Stift nachrechnen. 

Und dann bitte nicht vergessen die Community so ganz allgemein über das Ergebnis zu informieren. 

Ich sende eine Welle positiver Energie für den Start in den neuen Tag. 

Liebe Grüße

Gluecksdrache 

[Nitewing]

Moin zusammen, 

ein Jahr später und jetzt wird es dann doch mal was mit meinem Wechsel des Riesteranbieters.

Das Für und Wider des Riesterns möchte ich hier jetzt nicht weiter diskutieren. Für mich sind die Grund- und Kinderzulagen schon ganz gute Renditebringer.

Es geht jetzt um Folgendes:

Mein neuer Riester-Anbieter, die Continentale Versicherung (Produkt: Riester Invest Garant), bietet an, die monatlichen Beiträge bspw. in den MSCI World oder andere ETF zu investieren. Durch die gegebene Riestergarantie ganz lukrativ, wie ich finde.

Nun wird das bisher gebildete Kapital von der Union Investment rübergeholt. Wie würdet ihr aktuell mit dem Kapital (>20k) umgehen bei einer Laufzeit von etwa 20-23 Jahren?

- alles sofort in den MSCI World 

- alles in Tranchen in den MSCI World oder nur einen Teil

- alles mit wenig bzw. ohne Risiko anders anlegen

- abwarten, wie die Märkte sich in 3-6 Monaten entwickeln 

- oder was oder wie?

Ich kann jederzeit ohne Gebühren umschichten und in andere Produkte investieren, sofern sie bei der Continentale gelistet sind.

Über ein paar Ideen und Tipps wäre ich sehr dankbar!

Gruß 

[digitus]

Hallo @Nitewing, bloß Neugierde-halber: du bist dir sicher dass du das Kapital aus dem alten Vertrag einfach so in den neuen umschichten kannst?

Wenn ja: da es ja ein größerer Batzen Kohle ist würde ich es in monatlichen Tranchen investieren. Schwerpunkt auf jeden Fall in den Welt-ETF (gibt es auch den All-World?)

Sind auch Tech- oder New-Energy-ETFs verfügbar? Bei > 20k könnte man 10-15% auch in eine Beimischung stecken ... ist aber riskanter als der Welt-ETF.

Grüße,

Andreas

[S1H1]

Hallo Nitewing,

das hört sich erstmal ganz gut an, was du bzgl. des Continentale Riesters schreibst.

Aber ich befürchte du sitzt da einem Missverständnis auf. Die geschilderten Flexibilitäten bzgl. der Anlage im MSCI World etc. gelten meiner Einschätzung nach nur für die jeweils künftigen Beiträge. 

Der vorhandene Bestand wird von der Continentale zwangsweise in sichere Anlagen (Rentenpapiere) umgeschichtet, sobald die Beitragsgarantie gefährdet ist. Wie in der Vergangenheit auch schon bei Union Investment und fairr passiert. 

Das muss so sein, weil der Anbieter zwingend eine Beitragsgarantie erfüllen muss. Aus der Nummer kommst du nicht raus. Solange die Kurse erstmal nur nach oben laufen (wovon aktuell nicht zwingend auszugehen ist), bist du gut dabei. Sobald aber bei fallenden Kursen die Garantiegrenze erreicht wird, wird der Versicherer umschichten und deine Anlage ist dann in niedrig verzinsten Rentenpapieren, auch wenn die Aktienmärkte sich wieder erholen.

Das Problem in deinem Fall ist, dass laut gesetzlicher Vorgaben die Continentale auch den Kapitalübertrag von der Union Investment zu 100% garantieren muss. D.h. wenn die Börsen nur minimal fallen, bist du aus der Aktienanlage raus und kommst so schnell auch nicht mehr rein.

Das muss natürlich nicht passieren, ist aber ein realistisches Szenario.

Versteh mich nicht falsch - ich will dir nicht vom Wechsel abraten - aber du hast neue Kosten und die neuen Renditemöglichkeiten sehen auf den ersten Blick besser aus, als sie es tatsächlich sind.

Gegenbeispiel: Meine Frau hatte mit Ihrem Riestereinstieg bei Union Investment einfach Glück. Seit 2008 zahlt sie in eine UniProfiRente ein. Sie hat noch den "alten" Uniglobal, weil sie der Änderung der Fondsanlage in den UniVorsorge widersprochen hat. Aufgrund Teilzeitjob hat sie seither nur ca. 8.000 EUR einbezahlt. Dazu kommen 8.000 EUR Grund- und Kinderzulagen. Vertragsstand heute: 45.456 EUR. D.h. hier ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie immer in der Aktienanalage bleibt. (Vertrag läuft noch 14 Jahre). - Das hätte auch ganz anders laufen können - das haben wir beide damals bei Abschluss aber noch gar nicht kapiert;-)

Ich wünsche dir eine gute Entscheidung!

[S1H1]

Hi digitus,

eine Legende? Da trau ich mich fast nicht zu antworten;-)

Das Kapital kann Nitewing sicher umschichten. Nennt sich in der Riesterwelt "Anbieterwechsel". Wichtig ist, dass dabei nix an ihn ausbezahlt wird, sondern Anbieter A zahlt direkt auf den Riestervertrag bei Anbieter B ein. Sonst wäre das eine "schädliche Verwendung" und sämtliche Förderungen (Steuer und Zulage) müsste zurück gezahlt werden. 

Kleinere Anbieter bauen da in der Praxis regelmäßig Mist. Bei der Union Investment ist das natürlich kein Risiko, die wissen, was Sie tun. Aber das Kapital kommt in einer Summe - da ist nichts mit monatlichen Tranchen.

Viele Grüße

[ae]

Herzlich willkommen in der Community @S1H1 Bund vielen Dank dass Du Deine Erfahrung mit RiesterRente Produkten teilst. 
Für mich ist dieses Produkt ein Buch mit sieben Siegeln (wie ich knapp vor einem schon erwähnte). Für mich persönlich bleibt das Buch geschlossen, umso wichtiger ist es für die Community, wenn jemand sein Wissen teilt. 

Dank auch an @Nitewing Befürworter die Rückmeldung, begleitet mit den besten Wünschen für ein erfolgreiches „Riestern“

gruss ae

[digitus]

Hallo @S1H1, herzlich willkommen in unserer Krabbelgruppe, und keine Sorge, ich bin ein ganz Lieber 😊,

danke für die Antwort. Ich kenne mich mit Riester-Angeboten überhaupt nicht aus. Wenn es mit Tranchen nicht klappt, dann vermutlich auch nicht mit der Aufteilung auf mehrere ETFs, oder?

Dann alles in einen Welt-ETF transferieren - ich würde tatsächlich den Vanguard FTSE All-World präferieren, bei einem Riester-Angebot vermutlich in der thesaurierenden Variante. Bei einem langen Anlagehorizont, wovon ich mal ausgehe, ist der Einstiegszeitpunkt egal, getreu dem Motto time in the market beats timing the market 😎.

Grüße,

Andreas