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Rückfragen: Einmalzahlung und ETF-Auswahl

Newcomer2019
Autor ★★
31 Beiträge

Guten Morgen liebe Community, 

 

nachdem ich nun ein Jahr meine zwei ETF´s bespare ohne mir viele Gedanken gemacht zu haben, habe ich mich in letzter Zeit wieder intensiver mit dem Thema befasst und konnte trotz eingehender Recherche keine abschließenden Antworten auf folgende Fragen finden: 

1.Ich habe zum Jahresende etwas Geld übrig (2500-3000 €), welches ich aktuell nicht benötige. Bezüglich der Frage, ob Einmalzahlung oder Sparplanraten erhöhen, kenne ich natürlich die 660 €- Regel und habe schon verschiedene Modelle durchgerechnet und viel zu der Frage gelesen. Da ich hier aber nicht auf den einzelnen Euro bei den Orderkosten schauen möchte, sondern möglichst gut Kaufen will, stellt sich mir die Frage, ob es in der aktuellen Marktlage sinniger ist, einmal alles zu investieren, die Rate vielleicht in zwei große EInmalzahlungen aufzuteilen oder aber über mehrere Monate die Sparrate zu erhöhen?

Was erachtet ihr in der aktuellen Situation als beste Alternative?

 

2. Jetzt haben wir schon Anfang Dezember. Sollte ich die Zahlung möglichst noch dieses Jahr vornehmen oder ist es im Grunde egal, ob 2020 oder 2021. In mir ist ein wenig die Hoffnung, dass meine ETF´s in die Aktion kommen. 

 

3. Ich bespare den ETF110 und den ETF127 in Verhältnis von ca. 70 zu 30. Jetzt habe ich das ein oder andere Mal gelesen, dass sowohl die ETF´s inzwischen nicht mehr so empfohlen werden, als auch die 70:30 Regel als ungünstig bewertet wird, weil der EM zu hoch gesetzt ist. Nähere Informationen dazu konnte ich allerdings nicht finden. Hat hier jemand einen Tipp? Sollte ich die ETF Wahl überdenken?

 

4. Eine letzte Frage (vorerst :D) ergibt sich mir noch zu dem Thema Rebalancing. Auch hier bin ich noch nicht ganz fündig geworden: 

Wie entscheidet man die Gewichtung der einzelnen Positionen seines Portfolios? Ist das ein reines Bauchgefühl oder gibt es da Tipps zum Vorgehen?

Wenn ich jetzt den Anteil meiner ETF´s berechnen möchte, wovon gehe ich aus? Vom Depotwert am Tag X oder vom Kaufwert?

 

Ich danke schonmal jedem der meinen Text bis hier her gelesen hat und bedanke mich vorab noch mehr für eure Antworten. 

 

Viele Grüße

 

41 ANTWORTEN

HaBe
Mentor ★
1.152 Beiträge

Entscheidend für die Zusammensetzung ist der Index. Gleicher Index ist gleicher Inhalt. Der gleiche Index Anbieter kann natürlich mehrere ähnliche Indices haben, z.B. bei MSCI einen World Index und einen World SRI Index. MSCI hat da ein ganzes Universum an Indices. 

 

Die beiden von Dir genannten ETF sind "standard " EM und somit gleichwertig.

t.w.
Legende
5.119 Beiträge

@Newcomer2019  schrieb:

 

Die Unterscheidung ist mir bewusst, aber vielen Dank für den Hinweis. 🙂 

 

Ich möchte ja unbedingt zwei Sparpläne für zwei unterschiedliche Zwecke eröffnen. Der Bestehende soll auch weiterhin die Differenzierung zwi. MSCI World/EM behalten. Da möchte ich mich nur optimieren. 

 

Wenn ich die zwei ETF´s Vergleiche kann ich jedoch erkennen, dass die einzelnen Länder/Unternehmen unterschiedlich gewichtet sind.  Das ist dann wieder Sache der ETF-Anbieter, richtig? Das aber nur für mein Verständnis 🙂


Sei mir nicht böse, vielleicht verstehe ich auch Deine Fragen einfach nicht richtig. Gestatte mir bitte ein paar Rückfragen. Vielleicht fehlen auch nur ein paar Hintergrundinformationen, um Deinen Gedanken folgen zu können. 

 

  1. . Wenn Du in mehreren Depots die gleiche Strategie verfolgst, was versprichst Du Dir davon? Praxisbeispiel: Ich möchte Tomaten und Gurken kaufen. Allerdings einmal Tomaten und Gurken, die packe ich in einen Kühlschrank. Andererseits Tomaten und Gurken. Hierfür brauche ich unbedingt Tomaten aus einem anderen Supermarkt, die ich in einem anderen Kühlschrank aufbewahren möchte. -> Der Gedanke erschließt sich mir nicht. 
  2. "Wenn ich die zwei ETF´s Vergleiche kann ich jedoch erkennen, dass die einzelnen Länder/Unternehmen unterschiedlich gewichtet sind. -> Was meinst Du damit? Welche ETFs vergleichst Du und wo stellst Du diesen Vergleich an? 

 

 

GetBetter
Legende
8.089 Beiträge

@Newcomer2019  schrieb:

Wenn ich die zwei ETF´s Vergleiche kann ich jedoch erkennen, dass die einzelnen Länder/Unternehmen unterschiedlich gewichtet sind.  Das ist dann wieder Sache der ETF-Anbieter, richtig?


Um dies beantworten zu können müsstest Du uns tatsächlich mitteilen welche ETFs Du verglichen hast und wo Du die Informationen zur Zusammensetzung gefunden hast.

 

Mein Verdacht ist aber, dass Du zwei ETFs unterschiedlicher Abbildungsart verglichen hast. In dem Fall können die sogenannten Trägerportfolios (Google!) voneinander abweichen. Trotz allem gelingt es ihnen aber, das eigentliche Ziel (korrekte Abbildung der Index-Performance), in gleich guter Weise zu erreichen.

 

So sind beispielsweise die Trägerportfolios von ETF110 und A2H9QY völlig anders. Das Ergebnis ist trotzdem identisch (siehe Chartvergleich weiter oben).

Newcomer2019
Autor ★★
31 Beiträge

Guten Morgen euch allen, 

 

ich kam gestern leider nicht zum antworten 🙂

 


@t.w.  schrieb:


Sei mir nicht böse, vielleicht verstehe ich auch Deine Fragen einfach nicht richtig. Gestatte mir bitte ein paar Rückfragen. Vielleicht fehlen auch nur ein paar Hintergrundinformationen, um Deinen Gedanken folgen zu können. 

 

  1. . Wenn Du in mehreren Depots die gleiche Strategie verfolgst, was versprichst Du Dir davon? Praxisbeispiel: Ich möchte Tomaten und Gurken kaufen. Allerdings einmal Tomaten und Gurken, die packe ich in einen Kühlschrank. Andererseits Tomaten und Gurken. Hierfür brauche ich unbedingt Tomaten aus einem anderen Supermarkt, die ich in einem anderen Kühlschrank aufbewahren möchte. -> Der Gedanke erschließt sich mir nicht. 
  2. "Wenn ich die zwei ETF´s Vergleiche kann ich jedoch erkennen, dass die einzelnen Länder/Unternehmen unterschiedlich gewichtet sind. -> Was meinst Du damit? Welche ETFs vergleichst Du und wo stellst Du diesen Vergleich an? 

Klar, ich beantworte gerne jede Nachfrage. Ich möchte ja hilfe und bin sehr froh, dass ihr so geduldig antwortet!

 

1.Ich finde die Strategie gut, weil sie einfach ist und nicht übermäßig viel Arbeit benötigt. Beide Depots sollen ernsthaft und seriös bespart werden, aber eben für unterschiedliche Zwecke, sodass ich mir eine große Trennung (zwei Kühlschränke) wünsche und die Posten sich nicht vermischen können. Ein Depot soll meine Altersvorsorge sein (30 Jahre plus), das andere für mittelfristige Zwecke (10-15 Jahre). Mir ist es sehr sehr wichtig das zu trennen und so wie ich hier schon mitlesen konnte, ist das durchaus üblich?

 

Hier kam ja auch schon HaBe die Idee, dass, wenn es unterschiedliche WKN sind, ich auf einem Depot sparen kann. Das stimmt, aber bei einer Sparsumme von insgesamt monatlich 600 € (300 je Zweck) ist mir das bei der Comdirect auf Dauer zu teuer. Deswegen hat sich die Idee von einem Zweitdepot in meinem Kopf festgesetzt. 

Ich habe allerdings das Gefühl, dass ihr versucht mich davon abzubringen? Vielleicht gibt es auch gute Gründe, die mir nicht in den Sinn kommen. Ich lasse mich gerne überzeugen 🙂 

 

2. Hiermit beantworte ich auch die Rückmeldung von @GetBetter 

Wenn ich mir den Factsheet von dem A2H9Q0 anschaue, sehe ich folgende Verteilung:

Amundi.jpg

Bei dem ETF127:

Lyxor.jpg

Beide Factsheets habe ich bei justetf gefunden.

Vergleicht man die Beiden, sieht man einmal die unterschiedliche prozentuale Verteilung und z.B. auch, dass Platz 2 und 3 der geografischen Zuordnung vertauscht ist. 

Hier war meine Frage, ob die Gewichtung -im Gegensatz zur Länderverteilung - Sache der ETF-Anbieter ist. Hier ging es aber wie gesagt nur um das Verständnis, nicht um Haarspalterei oder sonstiges.

HaBe
Mentor ★
1.152 Beiträge

Den Ansatz mit dem Zweit-Depot finde ich vollkommen ok. Ich habe meinen Sparplan für mein Hauptinvestment auch zur DKB umgezogen, weil mir bei mehreren hundert Euro 1,5 % zu viel sind, bzw. weil ich es extrem kundenunfreundlich finde, für eine Leistung, deren Kosten nicht von der Menge abhängen einen prozentualen Preis zu verlangen.

 

Zur Zusammensetzung: Der ETF127 ist synthetisch, der andere physisch abgebildet. Der ETF 127 kann also kaufen, was er will, er muss nur die Performance des Index treffen und garantieren. Der Andere kauft tatsächlich die im Index enthaltenen Unternehmen, ggf. eine Teilmenge davon (=optimierte Abbildung).

GetBetter
Legende
8.089 Beiträge

@Newcomer2019  schrieb:

Beide Depots sollen ernsthaft und seriös bespart werden, aber eben für unterschiedliche Zwecke, sodass ich mir eine große Trennung (zwei Kühlschränke) wünsche und die Posten sich nicht vermischen können. Ein Depot soll meine Altersvorsorge sein (30 Jahre plus), das andere für mittelfristige Zwecke (10-15 Jahre). Mir ist es sehr sehr wichtig das zu trennen und so wie ich hier schon mitlesen konnte, ist das durchaus üblich?

[...]

Ich habe allerdings das Gefühl, dass ihr versucht mich davon abzubringen? Vielleicht gibt es auch gute Gründe, die mir nicht in den Sinn kommen. Ich lasse mich gerne überzeugen 🙂

Ich kann den Ansatz sehr gut nachvollziehen und praktiziere den selber in ähnlicher Form. Auch bei mir gibt es zwei Depots die ich aus speziellen Gründen getrennt halten will wobei aber beide auch völlig eigenständig funktionieren können sollen.

 

Ähnlich wie Du habe ich beide für lange Zeit mehr oder weniger identisch bespart (in meinem Fall mit dem LYX0AG und dem A0RPWH). Das mache ich zwar seit einiger Zeit nicht mehr (der LYX0AG wurde verkauft und durch einen Einzelaktien-Ansatz ersetzt), das hatte aber keine sachlichen Gründen sondern mir wurde es einfach zu langweilig Smiley (zwinkernd)

 

Insofern: Kein Problem meinerseits.

 

 


@Newcomer2019  schrieb:

Wenn ich mir den Factsheet von dem A2H9Q0 anschaue, sehe ich folgende Verteilung:

Amundi.jpg

[...]

Beide Factsheets habe ich bei justetf gefunden.

[...]

Hier war meine Frage, ob die Gewichtung -im Gegensatz zur Länderverteilung - Sache der ETF-Anbieter ist. Hier ging es aber wie gesagt nur um das Verständnis, nicht um Haarspalterei oder sonstiges.


Amundi aktualisiert das Factsheet monatlich. Wenn Du auf der Webseite schaust, findest Du die Version vom 28.02. (bei justetf ist es die vom 31.12.2020).

 

Auch zwischen diesen beiden Fassungen gibt es schon gewisse Abweichungen. Die Kurse und damit die Gewichtungen sind nunmal dynamisch.

 

Die grobe Marschrichtung ist aber:

  • Der Index (Zusammenstellung und Gewichtung) wird vom Anbieter definiert (MSCI, FTSE etc.)
  • Der ETF-Emittent versucht diesen bestmöglich wiederzuspiegeln. Dabei zählt das Ergebnis und nicht der Weg. Insofern steht es dem Emittent jederzeit frei, bei der Zusammensetzung der von ihm gehaltenen Wertpapiere vom Index abzuweichen.
    Aufgrund sonst überbordender Handelskosten tut das auch jeder Emittent mehr oder weniger intensiv. Dies geht bis hin zu den Swappern, bei denen Aufschrift und Inhalt oft nicht mehr viel miteinander zu tun haben.

Newcomer2019
Autor ★★
31 Beiträge

Guten Abend und vielen Dank für euer Feedback. 

 

Ich habe mir nochmal ein wenig Zeit genommen um den Einwand von dir @t.w. zu bedenken, aber bin weiterhin entschlossen den Versuch Zweitdepot zu starten. Natürlich hätte mein neugieriges Ich auch noch interessiert, was du zu meiner Argumentation sagst.Smiley (fröhlich)

 

Dass es hierzu keine Einwände von dir, @GetBetter und dir, @HaBe , hat mich auch nochmal beruhigt. Smiley (überglücklich)

Vielen Dank auch nochmal für die Aufklärung zu meiner anderen Frage.

 

Tja...was also mache ich jetzt. Ich zitiere nochmal meinen Beitrag von vor ein paar Tagen:

Sparplan 1 bei comdirect:

ETF110 ruhen lassen, dafür den Toppreis-ETF A2H9QY besparen.

ETF127 weiterlaufen lassen.

 

Sparplan 2 bei Fremdbroker (nicht bei comdirect wegen der Orderkosten):

A1JX52

 

Auch, weil jetzt Beträge kommen, die sich für mich als Anfänger hoch anfühlen, bin ich etwas nervös, aber getreu dem Motto, dass man sich etwas suchen soll, mit dem man bestmöglich schlafen kann, denke ich, dass ich mit einfachen Brot- und Butter-ETFs aktuell am Besten fahre?

 

Um auch meine letzte Unsicherheit zu verbannen, möchte ich Schluss  eine Frage aufgreifen, die ich gar nicht beantwortet hatte:


@Newcomer2019  schrieb:

Ich habe irgendwo im Forum gelesen -ich finde es beim besten Willen nicht mehr-, dass bei einem bestimmten Volumen in einem ETF, den man in seinem Depot hat, es nicht lohnenswert/unsinnig sei diesen ruhen zu lassen und man ihn besser verkaufen sollte, z.B. wenn das Geld, welches im ETF steckt, noch sehr wenig ist. So hatte ich das damals verstanden. 

Daraus resultierte die Rückfrage:)


Das hängt von mehreren Faktoren ab, wie Ordergebühren und Steuern. Eine allgemeingültige Aussage ist hier schwierig. Wenn Du einen konrekten Fall hast, können wir den gerne auseinandernehmen. 


Auch, wenn HaBe geschrieben hat, dass der ETF127 und der A2H9Q0 gleichwertig sind, hat sich in meinem Kopf die Erinnerung gefestigt, dass ich den Ratschlag gelesen habe, dass zwei ETF´s vom gleichen ETF-Emittent gewählt werden sollten. Ist das absoluter Blödsinn, den ich grunsätzlich vergessen sollte? Darauf beruhte oben genannte Nachfrage und deswegen noch einmal final (ich danke euch für eure Geduld, bitte vergebt einem Neuling ;D ).

Mein jetztiger ETF127 ist mit einer höheren dreistelligen Summe noch sehr klein und beschaulich. Den stur weiter besparen, weil ruhen oder verkaufen keinen Sinn machen oder, wenn ich eh gerade dran bin, auch hier einmal umschwenken?

 

 

HaBe
Mentor ★
1.152 Beiträge

Du kannst die Emittenten nach Belieben mischen.

t.w.
Legende
5.119 Beiträge

@Newcomer2019  schrieb:

Auch, wenn HaBe geschrieben hat, dass der ETF127 und der A2H9Q0 gleichwertig sind, hat sich in meinem Kopf die Erinnerung gefestigt, dass ich den Ratschlag gelesen habe, dass zwei ETF´s vom gleichen ETF-Emittent gewählt werden sollten. Ist das absoluter Blödsinn, den ich grunsätzlich vergessen sollte?


Ich glaube, Deine Erinnerung liegt nahe an der Wahrheit Smiley (zwinkernd)

Es wird gemeinhin nicht empfohlen, folgende Mischungen zu wählen

  • FTSE Developed + MSCI EM
  • MSCI World + FTSE EM

weil die beiden Indexanbieter Industrie- und Schwellenländer ganz leicht anders definieren. 

 

Innerhalb einer Indexfamilie, also MSCI oder FTSE, kannst Du entspannt die Emittenten mischen. Welchen ETF Du also für den Index MSCI EM wählst, ist völlig egal. 

GetBetter
Legende
8.089 Beiträge

@Newcomer2019  schrieb:

[...] hat sich in meinem Kopf die Erinnerung gefestigt, dass ich den Ratschlag gelesen habe, dass zwei ETF´s vom gleichen ETF-Emittent gewählt werden sollten. Ist das absoluter Blödsinn, den ich grunsätzlich vergessen sollte?


Ja, den Blödsinn kannst Du vergessen.

So hast Du das in dieser Community (hoffentlich) nirgendwo gelesen.

 

Möglicherweise verwechselst Du das mit dem Rat, nicht zwei ETFs aus unterschiedlichen Index-Universen zu mischen, z.B. MSCI World mit FTSE Emerging Markets.

Für Dein Vorhaben wäre aber selbst das kein Problem.