am 02.12.2020 10:09
Guten Morgen liebe Community,
nachdem ich nun ein Jahr meine zwei ETF´s bespare ohne mir viele Gedanken gemacht zu haben, habe ich mich in letzter Zeit wieder intensiver mit dem Thema befasst und konnte trotz eingehender Recherche keine abschließenden Antworten auf folgende Fragen finden:
1.Ich habe zum Jahresende etwas Geld übrig (2500-3000 €), welches ich aktuell nicht benötige. Bezüglich der Frage, ob Einmalzahlung oder Sparplanraten erhöhen, kenne ich natürlich die 660 €- Regel und habe schon verschiedene Modelle durchgerechnet und viel zu der Frage gelesen. Da ich hier aber nicht auf den einzelnen Euro bei den Orderkosten schauen möchte, sondern möglichst gut Kaufen will, stellt sich mir die Frage, ob es in der aktuellen Marktlage sinniger ist, einmal alles zu investieren, die Rate vielleicht in zwei große EInmalzahlungen aufzuteilen oder aber über mehrere Monate die Sparrate zu erhöhen?
Was erachtet ihr in der aktuellen Situation als beste Alternative?
2. Jetzt haben wir schon Anfang Dezember. Sollte ich die Zahlung möglichst noch dieses Jahr vornehmen oder ist es im Grunde egal, ob 2020 oder 2021. In mir ist ein wenig die Hoffnung, dass meine ETF´s in die Aktion kommen.
3. Ich bespare den ETF110 und den ETF127 in Verhältnis von ca. 70 zu 30. Jetzt habe ich das ein oder andere Mal gelesen, dass sowohl die ETF´s inzwischen nicht mehr so empfohlen werden, als auch die 70:30 Regel als ungünstig bewertet wird, weil der EM zu hoch gesetzt ist. Nähere Informationen dazu konnte ich allerdings nicht finden. Hat hier jemand einen Tipp? Sollte ich die ETF Wahl überdenken?
4. Eine letzte Frage (vorerst :D) ergibt sich mir noch zu dem Thema Rebalancing. Auch hier bin ich noch nicht ganz fündig geworden:
Wie entscheidet man die Gewichtung der einzelnen Positionen seines Portfolios? Ist das ein reines Bauchgefühl oder gibt es da Tipps zum Vorgehen?
Wenn ich jetzt den Anteil meiner ETF´s berechnen möchte, wovon gehe ich aus? Vom Depotwert am Tag X oder vom Kaufwert?
Ich danke schonmal jedem der meinen Text bis hier her gelesen hat und bedanke mich vorab noch mehr für eure Antworten.
Viele Grüße
am 14.03.2021 16:11
@Newcomer2019 schrieb:Es gibt hier immer wieder viele tolle hilfreiche Grafiken, wo zwei ETF´s verglichen werden bezüglich der Performance. Ich weiss leider nicht wie das funktioniert. Hat jemand vielleicht solch eine für den ETF 110 und den A2H9QY? Ist der A2H9QY eine Alternative zu dem ETF 110 oder läuft sogar besser?
ETFs miteinander vergleichen kannst Du sehr einfach bei www.fondsweb.com.
Die unterstellen, dass Ausschüttungen sofort wieder angelegt werden, so dass Du Dir beim Vergleich keine Gedanken um die Unterscheidung zwischen Kurs- und Performancechart machen musst.
Für die beiden von Dir genannten ETFs sieht das dann so aus (Quelle😞
Unterschiede? Ich sehe keine! ![]()
Auf der Webseite kannst Du bis zu 5 Fonds und ETFs miteinander vergleichen.
Spiel einfach mal ein bißchen rum.
am 14.03.2021 16:14
@Newcomer2019 schrieb:Kann man bei zwei Brokern irgendetwas gravierend falsch machen bzgl. Steuern oder sonstigen?
Wenn ich unterstelle, dass wir ausschließlich von in Deutschland ansässigen Brokern reden, dann kannst Du eigentlich nicht viel falsch machen. Einzig die Freistellungsaufträge könnten etwas unpraktisch verteilt sein. Wenn Du das aber vernünftig eintütest, dann kann da nach menschlichem Ermessen eigentlich nicht viel schief gehen.
am 15.03.2021 10:20
@GetBetter schrieb:
@Newcomer2019 schrieb:Es gibt hier immer wieder viele tolle hilfreiche Grafiken, wo zwei ETF´s verglichen werden bezüglich der Performance. Ich weiss leider nicht wie das funktioniert. Hat jemand vielleicht solch eine für den ETF 110 und den A2H9QY? Ist der A2H9QY eine Alternative zu dem ETF 110 oder läuft sogar besser?
ETFs miteinander vergleichen kannst Du sehr einfach bei www.fondsweb.com.
Die unterstellen, dass Ausschüttungen sofort wieder angelegt werden, so dass Du Dir beim Vergleich keine Gedanken um die Unterscheidung zwischen Kurs- und Performancechart machen musst.
Für die beiden von Dir genannten ETFs sieht das dann so aus (Quelle😞
Unterschiede? Ich sehe keine!
Auf der Webseite kannst Du bis zu 5 Fonds und ETFs miteinander vergleichen.
Spiel einfach mal ein bißchen rum.
Oh, vielen lieben Dank für deine Mühe!
Ich habe mir die bei Fondweb und auch bei justetf nochmal angesehen. Der A2H9QY ist erst seit 2018 auf dem Markt und liegt beim Volumen bei 197 Millionen.
Ist das eine Marktdauer und ein Volumen bei dem man ruhigen Gewissens als Basis investieren kann?
Dann sähe mein Plan so aus:
Sparplan1 bei Comdirect:
ETF 110 ruhen lassen. Mit einer Einmalzahlung von ca. 2000 € in den A2H9QY und ab dann monatlich besparen.
Sparplan 2 bei Fremdbroker:
Meine niedrigere 5-stellige Summe in den A1JX52 und dann ebenfalls monatlich besparen.
Unsicher bin ich mir noch, was ich mit dem EM-Anteil in meinem Sparplan 1 machen soll. (EM soll drin sein):
Für den EM-Anteil den ETF127 weiterlaufen lassen oder auf einen passenden EM für den A2H9QY wechseln? Wäre das dann der A2H9Q0?
Dank @GetBetter und seinem Tipp konnte ich schonmal feststellen, dass beide EM-ETF´s nahezu identisch performen. Aus der Perspektive scheint es irrelevant. Macht es dennoch Sinn zu wechseln um beispielsweise Überschneidungen in anderen Punkten, wie der Länderauswahl zu vermeiden?
Alternativ interessiert mich auch noch immer die Asienregion. Da finde ich aber keinen ausschüttenden. Kann das sein?
Gibt es eine Art Faustformel ab welchem Depotvolumen man einen ETF ruhen lassen sollte oder er dafür quasi zu klein ist und man deswegen besser verkaufen sollte?
Ist meine bisherige ETF-Auswahl in Ordnung?
Ich wünsche allen einen guten Start in die Woche
15.03.2021 11:16 - bearbeitet 15.03.2021 11:16
15.03.2021 11:16 - bearbeitet 15.03.2021 11:16
Ich kann mir aus Zeitgründen derzeit nicht den ganzen Thread durchlesen und weiß daher nicht genau, ob es für Deine Besparung praktisch identischer ETFs in unterschiedlichen Depots gute Gründe gibt. Insofern mögen sich dazu zunächst mal andere äußern.
@Newcomer2019 schrieb:Ich habe mir die bei Fondweb und auch bei justetf nochmal angesehen. Der A2H9QY ist erst seit 2018 auf dem Markt und liegt beim Volumen bei 197 Millionen.
Ist das eine Marktdauer und ein Volumen bei dem man ruhigen Gewissens als Basis investieren kann?
Das wäre bei einem Brot-und-Butter-Index wie dem MSCI World schon kein Problem wenn die Daten stimmen würden. Laut Amundi-Webseite beträgt das Fondsvolumen aber sogar 2,35 Mrd. Euro und ist somit kein Hinderungsgrund für irgendwas.
am 16.03.2021 13:25
@GetBetter schrieb:Ich kann mir aus Zeitgründen derzeit nicht den ganzen Thread durchlesen und weiß daher nicht genau, ob es für Deine Besparung praktisch identischer ETFs in unterschiedlichen Depots gute Gründe gibt. Insofern mögen sich dazu zunächst mal andere äußern.
Das hatte den Hintergrund, dass ich zwar die Meinungen zu dem Thema ETF-Hopping kenne, aber dennoch ein paar monatliche Kosten sparen wollte. Gerade auch vor dem Hintergrund, wenn die Sparrate dieses Jahr nach und nach höher werden könnte.
Vielleicht hat ja noch der ein oder andere bei Gelegenheit Zeit und Lust mir meine anderen Fragen aus meinem vorherigen Post zu beantworten?
Auch, wenn sie vielleicht etwas unnötig zu sein scheinen, würdet ihr mir doch sehr damit helfen 🙂
am 16.03.2021 15:26
@Newcomer2019 schrieb:Sparplan1 bei Comdirect:
ETF 110 ruhen lassen. Mit einer Einmalzahlung von ca. 2000 € in den A2H9QY und ab dann monatlich besparen.
Sparplan 2 bei Fremdbroker:
Meine niedrigere 5-stellige Summe in den A1JX52 und dann ebenfalls monatlich besparen.
Wieso zwei Sparpläne bei zwei Brokern?
@Newcomer2019 schrieb:
Für den EM-Anteil den ETF127 weiterlaufen lassen oder auf einen passenden EM für den A2H9QY wechseln? Wäre das dann der A2H9Q0?
Völlig egal. Wie Du selbst schon festgestellt hast, sind es beides ausschüttende ETFs auf den selben Index.
@Newcomer2019 schrieb:
Alternativ interessiert mich auch noch immer die Asienregion. Da finde ich aber keinen ausschüttenden. Kann das sein?
Das kann durchaus sein, hängt aber davon ab, was Du mit Asien meinst. EM in Asien, Industrieländer in Asien, Pacificregion mit/ohne Japan...?
Ich würde einfach bei einem ausschüttenden EM wie ETF127 bleiben.
@Newcomer2019 schrieb:
Gibt es eine Art Faustformel ab welchem Depotvolumen man einen ETF ruhen lassen sollte oder er dafür quasi zu klein ist und man deswegen besser verkaufen sollte?
Meinst Du statt Depotvolumen vielleicht Fondsvolumen? Ansonsten verstehe ich Deine Frage nicht.
am 16.03.2021 15:52
@t.w. schrieb:
@Newcomer2019 schrieb:Sparplan1 bei Comdirect:
ETF 110 ruhen lassen. Mit einer Einmalzahlung von ca. 2000 € in den A2H9QY und ab dann monatlich besparen.
Sparplan 2 bei Fremdbroker:
Meine niedrigere 5-stellige Summe in den A1JX52 und dann ebenfalls monatlich besparen.
Wieso zwei Sparpläne bei zwei Brokern?
Kurz gesagt um Kosten zu sparen. Die zwei Sparpläne sollen ja strikt getrennt laufen. Der A1JX52 wird immer wieder als Basis empfohlen, sodass sich -um dauerhaft Kosten zu sparen- für mich der Schritt zu einem Zweitdepot bei einem anderen Broker als einzige Alternative ergibt.
@Newcomer2019 schrieb:
Für den EM-Anteil den ETF127 weiterlaufen lassen oder auf einen passenden EM für den A2H9QY wechseln? Wäre das dann der A2H9Q0?Völlig egal. Wie Du selbst schon festgestellt hast, sind es beides ausschüttende ETFs auf den selben Index.
@Newcomer2019 schrieb:
Alternativ interessiert mich auch noch immer die Asienregion. Da finde ich aber keinen ausschüttenden. Kann das sein?Das kann durchaus sein, hängt aber davon ab, was Du mit Asien meinst. EM in Asien, Industrieländer in Asien, Pacificregion mit/ohne Japan...?
![]()
Ich würde einfach bei einem ausschüttenden EM wie ETF127 bleiben.
Ok, hier war mein Gedanke nur, dass unterschiedliche Fondgesellschaften einzelne Länder unterschiedlich wahrnehmen. Lyxor sieht ein Land evtl. auf dem MSCI World, wogegen Amundi dieses auf dem EM sieht. Der ETF110 und ETF 127 ergänzen sich ja hierhingehend. Deswegen fragte ich nach der "Ergänzung" des A2H9QY. Wäre es denn, wenn theoretisch der A2H9Q0 gewesen?
Aber, wenn das in diesem Fall nicht notwendig ist, bleibe ich bei dem ETF127.
Mit ETF Asia meinte ich die hier viel diskutierten, die einen klassischen EM ersetzen könnten?
@Newcomer2019 schrieb:
Gibt es eine Art Faustformel ab welchem Depotvolumen man einen ETF ruhen lassen sollte oder er dafür quasi zu klein ist und man deswegen besser verkaufen sollte?Meinst Du statt Depotvolumen vielleicht Fondsvolumen? Ansonsten verstehe ich Deine Frage nicht.
Ich habe irgendwo im Forum gelesen -ich finde es beim besten Willen nicht mehr-, dass bei einem bestimmten Volumen in einem ETF, den man in seinem Depot hat, es nicht lohnenswert/unsinnig sei diesen ruhen zu lassen und man ihn besser verkaufen sollte, z.B. wenn das Geld, welches im ETF steckt, noch sehr wenig ist. So hatte ich das damals verstanden.
Daraus resultierte die Rückfrage:)
am 16.03.2021 16:07
@Newcomer2019 schrieb:
Kurz gesagt um Kosten zu sparen. Die zwei Sparpläne sollen ja strikt getrennt laufen. Der A1JX52 wird immer wieder als Basis empfohlen, sodass sich -um dauerhaft Kosten zu sparen- für mich der Schritt zu einem Zweitdepot bei einem anderen Broker als einzige Alternative ergibt.
Hier liegt glaube ich ein Missverständnis vor. A1JX52 ist nichts anderes als die Kombination aus World + EM. Deine Idee, sowohl A1JX52 als auch World + EM zu besparen, ist daher wahrscheinlich nicht so sinnvoll, wie Du es Dir erhoffst
Ist quasi wie "einen weißen Kaffee und einen Kaffee mit Milch bitte".
@Newcomer2019 schrieb:
Mit ETF Asia meinte ich die hier viel diskutierten, die einen klassischen EM ersetzen könnten?
Da gibt es tatsächlich keine gute ausschüttende Variante.
@Newcomer2019 schrieb:
Ich habe irgendwo im Forum gelesen -ich finde es beim besten Willen nicht mehr-, dass bei einem bestimmten Volumen in einem ETF, den man in seinem Depot hat, es nicht lohnenswert/unsinnig sei diesen ruhen zu lassen und man ihn besser verkaufen sollte, z.B. wenn das Geld, welches im ETF steckt, noch sehr wenig ist. So hatte ich das damals verstanden.Daraus resultierte die Rückfrage:)
Das hängt von mehreren Faktoren ab, wie Ordergebühren und Steuern. Eine allgemeingültige Aussage ist hier schwierig. Wenn Du einen konrekten Fall hast, können wir den gerne auseinandernehmen.
am 16.03.2021 17:03
@Newcomer2019 schrieb:Ok, hier war mein Gedanke nur, dass unterschiedliche Fondgesellschaften einzelne Länder unterschiedlich wahrnehmen. Lyxor sieht ein Land evtl. auf dem MSCI World, wogegen Amundi dieses auf dem EM sieht.
Das ist ein Missverständnis. Nicht die ETF-Anbieter (Lyxor, Amundi...) bestimmen, wie sich die Länder zusammensetzen, sondern der Index-Anbieter, hier MSCI. Die Länderzuordnung und die enthaltenen Unternehmen sind in einem MSCI World immer identisch, egal für welchen Du Dich entscheidest. Vanguard benutzt den Index von FTSE, daher gibt es dort kleine Unterschiede, was World und was EM ist.
am 16.03.2021 18:22
@t.w. schrieb:
@Newcomer2019 schrieb:
Kurz gesagt um Kosten zu sparen. Die zwei Sparpläne sollen ja strikt getrennt laufen. Der A1JX52 wird immer wieder als Basis empfohlen, sodass sich -um dauerhaft Kosten zu sparen- für mich der Schritt zu einem Zweitdepot bei einem anderen Broker als einzige Alternative ergibt.Hier liegt glaube ich ein Missverständnis vor. A1JX52 ist nichts anderes als die Kombination aus World + EM. Deine Idee, sowohl A1JX52 als auch World + EM zu besparen, ist daher wahrscheinlich nicht so sinnvoll, wie Du es Dir erhoffst
Ist quasi wie "einen weißen Kaffee und einen Kaffee mit Milch bitte".
Die Unterscheidung ist mir bewusst, aber vielen Dank für den Hinweis. 🙂
Ich möchte ja unbedingt zwei Sparpläne für zwei unterschiedliche Zwecke eröffnen. Der Bestehende soll auch weiterhin die Differenzierung zwi. MSCI World/EM behalten. Da möchte ich mich nur optimieren.
Der andere Sparplan soll nur einen ETF erhalten (A1JX52).
Sprich meine finale Idee wäre diese hier:
Sparplan 1 bei comdirect:
ETF110 ruhen lassen, dafür den Toppreis-ETF A2H9QY besparen.
ETF127 weiterlaufen lassen.
Sparplan 2 bei Fremdbroker (nicht bei comdirect wegen der Orderkosten):
A1JX52
Wäre die ETF-Auswahl in euren Augen so ok?
Dank @HaBe hat sich mein Missverständnis tatsächlich geklärt. Dennoch um ganz sicher zu gehen: Ob ich jetzt den ETF127 laufen lasse oder stattdessen den A2H9Q0 nehme, macht von den Ländern keinen Unterschied, weil hinter beiden der gleiche Indexanbieter steckt?
Ist es dann auch grundsätzlich egal, welchen Anbieter man nimmt oder ist es dennoch aus irgendwelchen Gründen besser zwei ETF´s vom gleichen Anbieter zu nehmen (z.B. A2H9QY & A2H9Q0) ?
Wenn ich die zwei ETF´s Vergleiche kann ich jedoch erkennen, dass die einzelnen Länder/Unternehmen unterschiedlich gewichtet sind. Das ist dann wieder Sache der ETF-Anbieter, richtig? Das aber nur für mein Verständnis 🙂
Ich wünsche euch allen einen schönen Abend:)