03.11.2020 23:03 - bearbeitet 03.11.2020 23:05
Hallo zusammen,
das Thema gibt es sehr oft und ich hab bereits viel gelesen. Allerdings ist mir noch ein bisschen was unklar.
Ich will ca. 20.000 Euro in ETF investieren. Anschließend diesen ETF mit monatlich 150 Euro Sparrate weiter aufbauen.
Ich hab jetzt oft gelesen, dass es sich lohnt zuerst auf ausschüttende ETF zu setzen, bis der "Freistellungsauftrag" aufgebraucht ist. Den "Gewinn" dann wieder zeitnahe über eine temporäre Erhöhung der Sparrate wieder in den ETF zu invistieren, damit man einen "manuellen" thesaurierend ETF mit "steuerlichen" Vorteilen hat.
Also "Grenze" wird ein Depotvolumen von ca. 60.000 Euro empfohlen und dann zu wechseln. Das verstehe ich nicht so ganz.
Beispiel: Bei 60.000 Euro habe ich doch bei einer Ausschüttung von ca. 2% bereits 1.200 Euro erreicht? Sollte da die Grenze nicht bei 40.000 Euro liegen oder vergess/übersehe ich irgendwas? Freistellungsauftrag für Singles beträgt doch 801 Euro.
Danke für die wohl im Nachhinein gesehen sehr einfache Frage 🙂
am 03.11.2020 23:09
Hallo @Fritzla83,
schau Dir mal
Der Sparerpauschbetrag – wie Ihre Geldanlage Jahr für Jahr Steuern sparen kann
an.
Grüße,
Andreas
03.11.2020 23:12 - bearbeitet 03.11.2020 23:12
03.11.2020 23:12 - bearbeitet 03.11.2020 23:12
Ja, hab ich mir angeschaut aber stehe immer noch ratlos vor dem und bestätigt mir das ja. Wieso werden 60.000 Euro in den FAQ's empfohlen?:
Also "Grenze" wird ein Depotvolumen von ca. 60.000 Euro empfohlen und dann zu wechseln. Das verstehe ich nicht so ganz.
Beispiel: Bei 60.000 Euro habe ich doch bei einer Ausschüttung von ca. 2% bereits 1.200 Euro erreicht? Sollte da die Grenze nicht bei 40.000 Euro liegen oder vergess/übersehe ich irgendwas? Freistellungsauftrag für Singles beträgt doch 801 Euro.
am 03.11.2020 23:19
@Fritzla83: Nein, Du machst keinen Denkfehler. Die Zahlen sind nicht in Stein gemeißelt sondern Denkmodelle. Das hängt tatsächlich individuell von den jeweiligen Renditen ab und Du musst jedes Jahr schauen, ob Dein Konzept noch passt.
Hier noch ein Video zum Thema von Finanztip:
Einfach erklärt: So zahlt Ihr weniger Steuern auf ETFs
Im letzten Dritel geht es um die Frage mit dem Freistellungsauftrag.
Grüße,
Andreas
03.11.2020 23:24 - bearbeitet 03.11.2020 23:26
03.11.2020 23:24 - bearbeitet 03.11.2020 23:26
@Fritzla83 schrieb:Wieso werden 60.000 Euro in den FAQ's empfohlen?:
Bin jetzt nicht so der Steuerfachmann, aber WIMRE spielt da die sogenannte "Teilfreistellung" noch mit rein.
Edit: Hier gibt es Rechenbeispiele.
Grüße,
Andreas
am 03.11.2020 23:49
Ist der ETF ein Aktien-ETF, also kauftder ETF vorwiegend Aktien, musst du nur auf 70% der Erträge Steuern zahlen. Somit sind die ca. 60000€ eine gute Hausnummer.
am 03.11.2020 23:52
Ah okay, super danke euch 🙂
Ich hab die Teilfreistellung da nicht bedacht 🙂
am 04.11.2020 01:13
So, ich habe jetzt alles durchgelesen. Wenn ich alles richtig verstanden habe:
Also ich beginne quasi mit einem ausschüttenden ETF. Sobald dieser am Freistellungsauftrag "kratzt", höre ich auf diesen zu besparen, verkaufe ihn aber nicht, sondern behalte ihn. Ich kaufe dann zusätzlich einen thesaurierend ETF, mache da die Sparpläne weiter und investiere da auch die Ausschüttung vom auschüttenden ETF rein?
am 04.11.2020 01:34
@Fritzla83 schrieb:So, ich habe jetzt alles durchgelesen. Wenn ich alles richtig verstanden habe:
Also ich beginne quasi mit einem ausschüttenden ETF. Sobald dieser am Freistellungsauftrag "kratzt", höre ich auf diesen zu besparen, verkaufe ihn aber nicht, sondern behalte ihn. Ich kaufe dann zusätzlich einen thesaurierend ETF, mache da die Sparpläne weiter und investiere da auch die Ausschüttung vom auschüttenden ETF rein?
Da Du mir einem Fragezeichen schließt:
Die Antwort ist: Ja! (mit Ausrufezeichen)
am 04.11.2020 08:19
@Fritzla83 schrieb:[...]
Also ich beginne quasi mit einem ausschüttenden ETF. Sobald dieser am Freistellungsauftrag "kratzt", höre ich auf diesen zu besparen, verkaufe ihn aber nicht, sondern behalte ihn. Ich kaufe dann zusätzlich einen thesaurierend ETF, mache da die Sparpläne weiter und investiere da auch die Ausschüttung vom auschüttenden ETF rein?
Nur ganz kurz, da von mobil: genau so wird's gemacht.
Bei Fonds mit einer Aktienquote größer/gleich 50% gibt es eine Teilfreistellung von 30%.
Das heißt bei einem Freibetrag von 801,- Euro sind es effektiv 1144,- Euro.
Bei 2% Ausschüttung von 60.000,- Euro landet man bei 1.200,- Euro. Daher diese grobe Annäherung.
Genaueres wurde erst vor kurzem im Detail diskutiert um möglichst perfekt zu optimieren. Wenn ich am PC bin, suche ich das Thema gerne raus.