"Gewinne laufen lassen!" - verstehe ich das richtig?

[Antonia]

Liebe Alle! 

Peinlich peinlich. Gelernt habe ich "Gewinne laufen lassen".

Aber, was genau ist denn eigentlich damit gemeint?

Wenn eine Aktie gestiegen ist und ich diese verkaufe, dann habe ich Gewinn.

Den habe ich dann aber mitgenommen, der läuft ja nicht mehr.

Ich lasse also die Aktie "in Ruhe", hoffe, dass sie steigt, setze regelmäßig den Stopkurs höher und wenn sie dann fällt, wird um den Stopkurs herum automatisch verkauft.

Jetzt hoffe ich, dass ich mehr raus habe, als ich reingesteckt (Kaufpreis, Kosten, Steuern etc.) habe. 

Dann kauf ich mir davon den Lambo.

Hab ich das richtig verstanden?

[uburoi]

im Prinzip genau das. Anfänger verkaufen ja gerne mal, weil sie (unrealisierten) Gewinn gemacht haben, und Angst haben, dieser würde ihnen von zukünftigen Verlusten wieder aufgefressen. Oder weil das Papier so hoch gestiegen ist, "das KANN ja gar nicht mehr höher steigen". Oder weil der Friedrich sagt, morgen fällt für alle der Strom aus. Oder weil in China ein Sack Reis umgefallen ist.

Laufen lassen bedeutet strikte Verkaufsdisziplin und zwar nicht anhand von "Gefühlen".

[A_J_L]

Achtung, jetzt wirds philosophisch ...

Eine ganz alte Kaufmannsregel besagt, dass der Gewinn im Einkauf liegt.

An der Börse ist das anders, da liegt er mehr im Verkauf, sagen meine Computer. Und das ist tricky.

Da gibt es zig Möglichkeiten, einen SL zu setzten (SMA, tiefste Tiefs, x mal den ATR(Y), unter das tief der letzten Y Monate, ...) und keine dieser Ideen funktioniert wirklich optimal. Da bleibt nur, auf das Bauchgefühl (und @nmh) zu hören, um Erfahrung aufzubauen und diese dann einzusetzen.

Generell: Aktien die lange und konstant steigen, werden das mit größter Wahrscheinlichkeit auch weiter tun (solange sich das Geschätsmodell und die Konkurrenzsituation nicht ändert). Alles, was gut läuft, wird von den großen Anlegern gekauft. Und das gibt dann fast ein Perpetuum-Mobile, weil, das Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen, gilt immer.

[Crazyalex]

@Antonia 

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@Antonia  schrieb:

Liebe Alle! 

Peinlich peinlich. Gelernt habe ich "Gewinne laufen lassen".

Aber, was genau ist denn eigentlich damit gemeint?

Wenn eine Aktie gestiegen ist und ich diese verkaufe, dann habe ich Gewinn.

Den habe ich dann aber mitgenommen, der läuft ja nicht mehr.

Ich lasse also die Aktie "in Ruhe", hoffe, dass sie steigt, setze regelmäßig den Stopkurs höher und wenn sie dann fällt, wird um den Stopkurs herum automatisch verkauft.

Jetzt hoffe ich, dass ich mehr raus habe, als ich reingesteckt (Kaufpreis, Kosten, Steuern etc.) habe. 

Dann kauf ich mir davon den Lambo.

Hab ich das richtig verstanden?

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Du hast es begriffen

Gruß Crazyalex

[Crazyalex]

Was noch wichtig ist: Im Vorfeld immer die richtigen Aktien aussuchen: Diejenigen die steigen werden. Aktien die künftig fallen strikt vermeiden.

Und schon klappt das wunderbar

Gruß Crazyalex

[nmh]

@Antonia :

Genau so wie Du (und @A_J_L  und @uburoi ) es sagen ist es richtig.

Echte Profis verkaufen niemals manuell, sondern ausschließlich per Stop Loss.

Ich habe gerade mal in meiner Datenbank nachgesehen: von mehreren tausend Verkaufsaufträgen in den letzten Jahren waren bei mir etwa 5 Prozent aktive Verkäufe, und 95 Prozent Stop-Loss-Aufträge.

Und Du hast ja vor einigen Tagen gelernt, dass es auch erlaubt ist, nur einen Teilbestand ausstoppen zu lassen. Wenn sich eine Aktie verdreifacht hat, ist es erlaubt, zum Beispiel für die Hälfte einen etwas engeren Stopkurs (mit trailing-Funktion) einzugeben, und für die andere Hälfte einen großzügigen Stopkurs.

Da Du Qualitätsaktien aus meinen Sternelisten besitzt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis Du die ersten Verdreifacher im Depot hast. Glaub mir: das ist dann wirklich ein schönes Gefühl! Nur bitte nicht sofort verkaufen, sondern (Buch)-Gewinne laufen lassen und einfach Stopkurs immer weiter nach oben ziehen.

Viel Erfolg und noch wichtiger: viel Spaß dabei!

Beste Grüße aus München

nmh

[Antonia]

Booooooooaaaaahhhhhhh,

ihr seid ja schneller als mein künftiger Lambo! 

Habt vielen Dank!

[Koyot]

Hier möchte ich mich direkt mal einklinken, da ich ja selbst erst die Tage meine erste Aktie (parallel zum ETF-Sparplan) gekauft habe.

@Antonia: Dir an dieser Stelle ein ganz besonderes Dankeschön, denn die von Dir gestellten Fragen waren auch mir teils nicht so ganz klar, sind es nun aber dank der fundierten Community-Antworten. Ich freue mich darauf, auch von Deinen zukünftigen Fragen und den dazugehörigen Antworten profitieren zu können.

Nach eingehendem Studium von Kommers ETF-"Handbuch" dachte ich erst, dass ich einen Bogen um Einzelaktien machen werde. Aber @nmh , @A_J_L , @Crazyalex , @uburoi und all den anderen, sehr hilfreichen Leuten hier partizipiere ich nun doch an diesem "Spaß".

Es ist wahnsinnig beeindruckend, welches Wissen hier vollkommen ehrenamtlich zusammengetragen wird. 

Damit wird interessierten Leuten auf die eigenen Beine geholfen um die finanzielle Situation zu optimieren. Das ist wirklich eine tolle Leistung aller hier helfender Mitglieder!

[Antonia]

@Koyot 

Dann sitzen wir ja sozusagen im gleichen Boot. 

Schön, dass du dich jetzt auch an Aktien traust!

Ich habe schon die ersten Fehler gemacht, die ich nun, nur 2 Wochen später, nicht mehr machen würde. Gar nicht schlimm, jeder Azubi macht Fehler, Gesellen kaum mehr und Meister fallen nicht vom Himmel.

Im Moment bekomme ich bei jedem Kauf noch heiße Wangen. Bin gespannt, wann das nachlässt. 

Diese Community ist großartig! Ich kenne wenig Vergleichbares.

Ich speicher mir die für mich wichtigsten Texte/Aussagen in einer Datei und mache mir daraus meine persönliche "Gebrauchsanleitung"! 

Und die Möglichkeiten von Comdirect lerne ich erst jetzt richtig kennen und schätzen, da ich nun die Zeit dafür habe.

Wie sieht es denn bei dir aus?

[Koyot]

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@Antonia  schrieb:

Wie sieht es denn bei dir aus?

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Ganz ähnlich wie bei Dir.

Zunächst aus verschiedenen Quellen möglichst viel Wissen zusammentragen, aktuell noch verteilt auf gespeicherte Links, Artikel, Foren-Beiträge, markierte Bücher, und so weiter.

Parallel dazu eigene Erfahrungen sammeln. Hierzu habe ich mehrere Musterdepots. Eines davon besteht aus von mir ausgesuchten Aktien, das anderen enthält Sterne-Aktien von @nmh. Ratet mal, welches besser performt 

Wichtig ist mir dabei, dass ich Summen wähle, die für mich aktuell halbwegs realistisch sind um den Lerneffekt zu maximieren und ein besseres Gefühl zu bekommen.

Die tatsächlichen Wertpapier-Käufe halten sich noch in Grenzen. Aber man darf dabei nicht vergessen, dass ich noch vergleichsweise jung und unvermögend bin. Der Versuchung meinen Notgroschen zu investieren, werde ich trotzdem wiederstehen. 

Dennoch habe ich jeden Monat einen gewissen Betrag zum investieren zur Verfügung. Dabei macht es mir eine riesige Freude, die Wertentwicklung zu beobachten, mein Wissen stetig zu erweitern und mich hier auszutauschen.