"Alten" Aktien-Fond wegen hoher Kosten verkaufen?
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am 24.02.2020 12:15
Liebe Community,
ich mache zur Zeit gerade „Kassensturz“ und schaue, wie ich meine vorhandenen finanziellen Reserven sinnvoll anlege. Ich bin Wertpapier-Neuling.
Dabei habe ich auch noch einen Aktien-Fond, den ich vor knapp 20 Jahren gekauft habe (damals auf „Anraten“ meiner Mutter) und seit dem habe „liegenlassen“.
Es geht um den ODDO BHF Algo Global CRW-EUR (DE0009772988), Bestand 13,3 Stück, was aktuell einen Kurswert von knapp 1000 Euro ausmacht.
Ich finde keine Unterlagen mehr aus denen das Kaufdatum und der Kaufpreis hervorgehen, aber es war etwa im Jahr 2000, kurz vor dem großen Börsen-Crash. Auch finde ich im Internet keine Charts, die mir den damaligen Kurswert noch anzeigen (bei den meisten Seiten geht es bis 5 Jahre oder maximal 10 Jahre, aber nicht 20 Jahre zurück). Aufgrund des (im Nachhinein) falschesten Einstiegszeitpunkts habe ich trotz der langen Anlagezeit von 20 Jahren bisher vermutlich eher Verlust gemacht.
Diese Infos aus der Vergangenheit sind aber meiner Meinung nach eigentlich egal, da es nun um die Zukunft gehen soll. Ich fange gerade damit an in einen ETF (Vanguard FTSE All World) zu investieren, zunächst vorhandene 16000 Euro in 8 x 2000 Euro Tranchen, danach dann ca. 300 Euro monatlich als Sparplan. Dabei ist mir aufgefallen, dass der ETF deutlich geringere Kosten (0,22 % TER) hat als der oben beschriebene Aktien-Fond (1,92 % jährliche Kosten).
Nun meine Frage: Ist es sinnvoll, den „alten“ Aktien-Fond zu verkaufen, weil er relativ hohe Kosten verursacht (und auf lange Sicht mir damit die Rendite „auffrisst“) und das Geld lieber zusätzlich in den genannten ETF zu investieren???
(Rein aus Neugier noch eine weitere Frage: Wo finde ich im Internet den Kurswert des Fonds aus dem Jahr 2000? (Wahrscheinlich war ich nur zu „blind“ und hab es einfach nicht gefunden?!))
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24.02.2020 12:45 - bearbeitet 24.02.2020 12:47
Hallo @Speedy85 !
Zuerst: Doch, comdirect bietet einen Chartverlauf bis zum 09.01.1998 zurück (Oh Gott da war ich 10!!). Wenn du vor knapp 20 Jahren gekauft hast, dann rund um 2000 herum. Genau zum Höhepunkt im Bereich zwischen 100€/Anteil und 150€/Anteil, oder vielleicht Anfang 2001 bei etwa 70€/Anteil.
Siehe hier
Definitiv hat sich das aber auch auf Grund der laufenden Kosten von 1,92% nicht gelohnt, und wenn du damals 1.000€ investiert hast gab es noch mal 50€ Pauschal als Ausgabeaufschlag dazu.
Alles in Allem würde ich behaupten - du hast nicht nur vermutlich, sondern ganz sicher Verluste gemacht. Tut mir leid 😕
Aber der Blick nach vorn - das ist löblich, so muss das sein! Wie sagte Rafiki schon? "Oh yes, the past can hurt. But the way I see it you can either run from it or learn from it" (wer hätte gedacht dass KINDERFILME SO TIEFGREIFEND sein können?).
Dann gehen wir also mal durch:
Vangaurd FTSE All World - A1JX52 (ausschüttende Variante)? Oder A2PKXG, die thesaurierende Variante?
Zur Beantwortung der Frage per se: Meiner Meinung nach ja. Weg damit. Die 980€ die du da noch rausholen kannst sind in dem Vanguard besser aufgehoben, deutlich besser. Ich bin absolut kein Fan von aktiv gamangeten Fonds; zu hohe Kosten für etwas, was ich entweder selber mit Einzelaktien und Stock-Picking machen kann oder was ETFs genausogut können (meist besser).
Beste Grüße!
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am 24.02.2020 12:52
@Zilch schrieb:Weg damit. Die 980€ die du da noch rausholen kannst sind in dem Vanguard besser aufgehoben, deutlich besser.
Hallo @Speedy85 ,
dem Satz von @Zilch ist nichts hinzuzufügen. In diesem Fall gilt tatsächlich die alte Wahrheit: "lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende" ... deswegen auch von mir der Rat: Verkaufen und das Geld in den FTSE All-World stecken!
Grüße,
Andreas
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am 24.02.2020 16:45
Normalerweise bin ich ja was Altbestände angeht immer etwas zurückhaltend mit dem Verkauf da zukünftige Gewinne steuerfrei sind.
In Deinem Fall ist das anders. Zum einen gibt es keine Gewinne, zum anderen sind auch bei einem Betrag von 1.000 € keinen nennenswerten zukünftigen Gewinne erwartbar.
Daher klare Sache: Verkaufen, und zwar sofort.
Und bitte nicht warten bis die heutige Delle wieder aufgeholt ist.
@Speedy85 schrieb:(Rein aus Neugier noch eine weitere Frage: Wo finde ich im Internet den Kurswert des Fonds aus dem Jahr 2000? (Wahrscheinlich war ich nur zu „blind“ und hab es einfach nicht gefunden?!))
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am 24.02.2020 16:51
@GetBetter schrieb:
Und bitte nicht warten bis die heutige Delle wieder aufgeholt ist.
Das möchte ich hervorheben. Die Delle ist ein wirklich guter Zeitpunkt für dich in den Vanguard einzusteigen. Der war vor ein paar Tagen noch bei 88,20€ und Ende letzter Woche bei über 90€, das letzte mal als ich heute geschaut habe war er bei 84,68€. Das solltest du ausnutzen wenn du investieren willst.
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am 24.02.2020 21:15
Danke für die bisherigen Antworten, die ja alle recht eindeutig sind.
@Zilch: Es wird der Vangaurd FTSE All World - A1JX52 (ausschüttende Variante).
Allerdings habe ich noch eine Frage: Ich will das Geld für den ETF (insgesamt 16 000 Euro angespart, bisher nur auf dem Tagesgeldkonto gehabt) sowieso nicht alles auf einmal investieren (um das Risiko zu streuen), sondern lieber strecken auf die nächsten Monate.
Wäre es in dem Fall dann nicht sinnvoll beim Verkauf des alten Aktien-Fonds ein Limit zum Verkauf (z.B. bei 80 €) zu nutzen, um die Altlast noch "bestmöglich" loszuwerden? Der einzige Grund den alten Fond so schnell wie möglich loszuwerden, wäre doch, dass ich das Geld möglichst schnell in den ETF investiere (was ich aber sowieso "in Raten" machen will)?! Oder sehe ich das falsch?
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am 24.02.2020 21:23
@Speedy85 schrieb:Ich will das Geld für den ETF (insgesamt 16 000 Euro angespart, bisher nur auf dem Tagesgeldkonto gehabt) sowieso nicht alles auf einmal investieren (um das Risiko zu streuen), sondern lieber strecken auf die nächsten Monate.
Wäre es in dem Fall dann nicht sinnvoll beim Verkauf des alten Aktien-Fonds ein Limit zum Verkauf (z.B. bei 80 €) zu nutzen, um die Altlast noch "bestmöglich" loszuwerden?
Du kannst natürlich einen Sparplan anlegen und das Geld in acht Monatspäckchen zu je 2T€ anlegen.
Das mit dem Limit kannst Du Dir überlegen, andererseits fallen beim börslichen Verkauf Transaktionsgebühren an, die bei der Rückgabe an die Fondsgesellschaft entfallen (der einzige Vorzug aktiv gemanagter Fonds). Ich würde an Deiner Stelle, den Fonds so schnell wie möglich abstoßen ...
Just my 0,02€,
Andreas
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am 24.02.2020 21:51
Das Risiko einer Anlage streust du durch Diversifikation, nicht durch Häppchenkäufe. Du zahlst 1,5% bei jeder Ausführung, also 240€ insgesamt. Mach lieber Einmalzahlungen wenn du die 3,90€ Aktion nutzen kannst (hier hat @GetBetter mehr Ahnung), dann wären es nur 31,20€ Gebühren am Ende.
Was du wohl meinst ist Cost-Average-Effect nutzen, also dass du Hochs und Tiefs gleichermaßen mitnimmst und sozusagen einen mittleren Wert als Gesamtkaufwert hast. Kannst du machen, wird bei dem ETF nicht krass so viel bringen. Schau dir einfach die Kurse zum ersten jeden Monats des letzten Jahres an als Beispiel und such dir eine zu dir passende Stückelung.
Was den Verkauf angeht - einfach weg. Das Geld ist im ETF besser, sieh es als Sonderzahlung und nutz die Delle um günstig einzusteigen und zu starten. Was bringen dir zwei Euro höherer Kurs also 26 Euro insgesamt wenn du dafür 3 Monate oder 4 warten musst und dafür vielleicht einen guten Kursanstieg des globalen Marktes verpasst?
Grüße!
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am 24.02.2020 23:04
@Speedy85 schrieb:Allerdings habe ich noch eine Frage: Ich will das Geld für den ETF (insgesamt 16 000 Euro angespart, bisher nur auf dem Tagesgeldkonto gehabt) sowieso nicht alles auf einmal investieren (um das Risiko zu streuen), sondern lieber strecken auf die nächsten Monate.
Wäre es in dem Fall dann nicht sinnvoll beim Verkauf des alten Aktien-Fonds ein Limit zum Verkauf (z.B. bei 80 €) zu nutzen, um die Altlast noch "bestmöglich" loszuwerden?
Verstehe mich bitte nicht falsch, aber jetzt gehe mal einen Schritt zurück und gucke Dir den Wald als Ganzes an.
Du hast da einen Fonds der nach 20 Jahren im Minus steht. Und jetzt glaubst Du tatsächlich, ausgerechnet in den kommenden drei Monaten noch spürbar was zum positiven drehen zu können? Nicht Dein ernst, oder?
Und selbst wenn: Wir reden dann über wieviel? 2%, 3%, 5%?
Das wären 20 €, 30 €, 50 €.
Ich würde aufgrund der aktuellen Situation meinen Fahrplan ändern.
Warum wolltest Du denn in Tranchen einsteigen? Weil Du der Hoffnung warst zukünftig nochmal günstigere Preise zu sehen. Seit heute hast Du die aber auf dem SIlbertablett ohne noch darauf warten zu müssen.
Meine Meinung: Die ersten 5.000 € würde ich sofort investieren. Das sind die ersten beiden geplanten Raten plus die 1.000 € der Depotleiche.
Du wirst sehen, in der Zeit in der der ODDO seine 50 € holt, hat der A1JX52 100 € gemacht.
Da musst Du den Hebel ansetzen.
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am 24.02.2020 23:12
@Zilch schrieb:Mach lieber Einmalzahlungen wenn du die 3,90€ Aktion nutzen kannst (hier hat @GetBetter mehr Ahnung), dann wären es nur 31,20€ Gebühren am Ende.
Naja, soviel Ahnung auch wieder nicht.
Soweit ich weiß gibt es zwei unterschiedliche 3,90 € Aktionen:
- Eine für Neukunden während der ersten 12 Monate. Davon habe ich keine Ahnung, bin ja schon lange kein Neukunde mehr.
- Eine für Top-Preis-ETFs die außerhalb des Sparplans gekauft werden.
Diese gilt bei Tradegate im normalen Handel (nicht LiveTrading), greuft aber hier nicht da der A1JX52 kein Top-Preis-ETF ist.
Wie oben schon geschrieben würde ich jetzt mit mind. 5 k€ direkt einsteigen und die günstigeren Preise ausnutzen. Das kostet dann im LiveTrading 17,40 € bzw. knapp 0,35% Gebühren. Das ist absolut im Rahmen.

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