am 30.09.2021 19:27
Servus Zusammen,
in solchen Zeiten sollte man wohl ein genaueres Augenmerk auf seine Stop-Loss marken setzen 🙂
Würde mich freuen, wenn @nmh & Co mal Zeit und Lust haben ein Update zu folgenden Aktien zu liefern! Vielen Dank schon einmal!
871981 Adobe
A2PSR2 Biontech
866197 Danaher
853292 LVMH
A3CRAH Nibe
866993 Nike
A14R7U Paypal
A2JNV8 Sika
Allgemein würde es mich noch interessieren:
Ab wann ist die Abwärtsbewegung am Gesamtmarkt so signifikant, dass man die Stop-Loss Kurse deaktivieren / heruntersetzen sollte? Beispielsweise: -20% S&P index in x Wochen?
Habe wegen meiner langfristigen Anlage wenig sorge vor einem kurzfristig stärkerem Dip/Crash, aber natürlich auch nur wenn hier nicht mein halbes Depot leergefegt wird 🙂
Vielen Dank Euch schon mal und ich wünsche einen schönen Abend.
RPR
am 30.09.2021 19:48
Anlegerinnen und Anleger, die noch keine (mindestens) drei oder vier Jahre Erfahrung mit Aktien haben, setzen ihre Stopkurse bitte überhaupt nicht aus. Disziplin (Stopkurse) an der Börse muss man sich hart erarbeiten und erlernen. Das Aussetzen von Stopkursen weil "ach was, die steigt schon wieder, sie verkaufen ja ein tolles Produkt" ist ein typischer Anfängerfehler. Wer ohne Stopkurse arbeitet, hat nicht die nötige Demut vor dem Markt und wird langfristig nicht bestehen.
Erst wenn man alle Marktphasen durchgemacht hat -- dazu gehört auch ein jahrelanger Abstieg wie in den Jahren 2000 bis 2003 -- ist man in der Lage, fallweise zu entscheiden, wann man einzelne (!!) Stopkurse aussetzen kann. Es ist auch eine Frage der Liquidität: Stopkurse dienen dazu, Liquidität zu schaffen, so dass man handlungsfähig ist, wenn ein Boden erreicht ist. Für Profis, die jederzeit über mehr als ausreichend Bargeld verfügen, verfängt dieses Argument nicht.
Hier wie gewünscht:
871981 Adobe: Stopkurs weiter 460 Euro
A2PSR2 Biontech: Stopkurs weiter 191 Euro
866197 Danaher: Stopkurs weiter 225 Euro
853292 LVMH: Stopkurs weiter 535 Euro
A3CRAH Nibe: Stopkurs weiter 9,20 Euro
866993 Nike: Stopkurs weiter 110 Euro
A14R7U Paypal: Stopkurs weiter 195 Euro
A2JNV8 Sika: Stopkurs weiter 250 Euro
Ich gehe auch weiterhin fest davon aus, dass die meisten meiner Stopkursempfehlungen in der aktuellen kleinen Korrektur nicht in Gefahr sind.
nmh
30.09.2021 19:54 - bearbeitet 30.09.2021 19:56
@RPR: in Abwärtsphasen an der Börse solltest du deine SL da lassen wo sie sind 🙂.
Edith: @nmh war schneller 😎
Grüße,
Andreas
am 30.09.2021 19:54
am 01.10.2021 12:46
Sika Chartbild:
https://www.tradingview.com/x/lVl7UHNC/
Stoppkurs blaue gestrichelte Linie.
Unten siehst du den aktuellen Drawdown bei ~11,6% und den bei Erreichen des Stopps ~20%. Es ist also noch Luft.
Was auch immer sehr hilfreich ist, wenn man sich den Chart auf wochenbasis anguckt.
https://www.tradingview.com/x/AJnxCl6s/
Wir waren hier einfach schon sehr weit weg von den EMA Ribbons (den gleitenden Durchschnitten der letzten Wochen). Man sieht dann auch, dass es ziemlich normal ist, dass der Kurs dann auch immer mal wieder in den Bereich der EMA Ribbons zurückkommt und sich dort dann meistens (außer bei so Ereignissen wie dem Corona Crash) fängt.
01.10.2021 18:04 - bearbeitet 01.10.2021 22:35
01.10.2021 18:04 - bearbeitet 01.10.2021 22:35
@vengeance schrieb:
Sika AG hat die letzten Tage ja auch gut Federn gelassen. Hat jemand Infos gefunden, weshalb?
Das, was @Okkulele123 sagte, oder anders ausgedrückt:
Schau dir doch einfach den gesamten Markt an. Es gibt kaum eine Aktie, die vorher so rasant gestiegen ist und nun keine Federn lässt.
Ich schätze alles als "Gewinnmitnahmen" ein. Eine Korrektur eines überhitzten Marktes um Gewinne zu sichern und zu schauen wie es weitergeht.
Der Grund kann unterschiedlich sein, muss aber nicht unbedingt mit dem Unternehmen zusammenhängen. Keines der Unternehmen aus den Sternelisten/Kaufempfehlungen von @nmh hat fundamental schlechte Daten und wird deswegen abgestraft.
Vielmehr ist es zum Beispiel bei Adobe sogar so, dass die Erwartungen der Analysten nur ganz leicht übertroffen wurden - insgeheim heißt das "zu wenig". Oder ASML, die um 17,5% korrigiert sind (vom Rekordhoch), hat vor kurzem erst die Umsatzprognose für 2025 massiv erhöht (Edit: Bevor jemand meckert, dass eine Erhöhung auf 24 MRD bis 30 MRD nicht massiv sei - das ist Ansichtssache....) und eine höhere Dividende und höhere Aktienrückkäufe in Aussicht gestellt. Und trotzdem fällt das Ding.
Zudem kommen bei Sartorius solche Sachen hinzu, dass die SocGen Sartorius als auch Sartorius Stedim in ihrer Bewertung herabgestuft haben. Das Kursziel ist niedriger, und die Bewertung ist nur noch "Hold". Sowas führt auch zu Kursrutschern.
Allgemein ist derzeit auf der Welt einfach viel los. Sei es die Regierungsbildung im Bezug auf deutsche Aktien und DAX, Evergrande, Lieferengpässe, Zinsängste, Taperingdiskussion und und und. Überall schwelt es derzeit. Wir starten gerade in das letzte Quartal, es gibt wenig Anreize für eine Kursralley, und nach dem extremen Anstieg der letzten Monate ist es kein Wunder, dass da Gewinne mitgenommen werden und man auf Wartestellung geht. Auch Sika ist gut gestiegen (und gerade mal um 12% gefallen).
Allgemein halte ich eine Korrektur bei den Highflyern der letzten Monate von um die 15-20% für durchaus logisch und akzeptabel.
Bei vielen meiner Werte stehen wir zwischen 13% und 17% Kursrückgang.
Ich denke, dass es noch eine Weile holprig wird, aber man schon mal auf die Lauer gehen könnte um zu schauen ob eine erste Bodenbildung kommt.
Die Kurse kommen wieder in durchaus attraktive Gegenden für eine Gegenreaktion.
Unternehmen wie SIKA sind weiterhin sehr gut.
Mein Tipp: Schaut euch die Kursverläufe der letzten Jahre an und schaut mal, wie häufig es zu solchen Korrekturen wie jetzt kam. Das war nicht selten der Fall. Was aber bei allen auffällig ist: Dennoch sind die im Anschluss irgendwann wieder gestiegen. Manchmal hat es auch einen Monat gedauert, oder mehrere. Einfach abwarten, Stopkurse beachten und dann schauen wie es weitergeht.
Wenn es wieder aufwärts geht kann man die günstigen Preise für Nachkäufe nutzen.
am 01.10.2021 18:17
@Zilch Auch wenn ich bei weitem nicht das Wissen mitbringe, wie du, stomm ich dir in allen Punkten zu und seh das momentan alles recht gelassen.
Zwei Fragen stellen sich mir aber:
a) Wie erkennt man eine mögliche Bodenbildung?
b) In welcher Art und Weise tätigst du / wir, die ja mehr oder weniger die „Stopkursstrategie“ verfolgen, Gewinnmitnahmen? Eigentlich ja nicht aktiv sonder nur durch ein Ausstoppen in der (hoffentlich) Gewinnzone?
Viele Grüße und ein schönes Wochenende an alle
am 01.10.2021 22:54
Gute Frage @poeddl
Es gibt diverse charttechnische Formationen, jedoch ist es bei allem nie 100%ig sicher. Die Börse ist manchmal etwas störrisch 😉 Auch kann man auf die Indikatoren wie RSI oder RSL schauen. Wie weit ist die Aktie von der GD200 entfernt? Wie stark war die Korrektur? 15% und mehr sind nicht unüblich, selbst 20% dürften bei sehr hoch gestiegenen Werten nichts besonderes sein. Schau mal ASML - fast 18% gefallen und dennoch noch weit von der GD200 entfernt. Und solange der Kurs dort nicht ist bietet er weiteres Potenzial zur Korrektur. Das macht es schwer zielsicher zu sagen wann es vorbei ist.
Im Prinzip ist das, was man als "Boden" bezeichnet nichts anderes als eine Stabilisierung des Kurses auf niedrigem Niveau. Wenn es also Tag für Tag abwärts geht, irgendwann aber auch stärkere positive Tage kommen und der Kurs eine Seitwärtsbewegung eingeht könnte es einen Boden bilden.
Manchmal geht's auch etwas aufwärts, nur um wieder noch tiefer zu fallen. Typische Bullenfalle (googlen). Also kann man es an bestimmten Formationen erkennen, was es schwierig macht. Ist es eine V-Formation oder eine Bullenfalle? Erlebt man eine umgedrehte Schulter-Kopf-Schulter Formation oder einfach eine größere Schwankungsbreite seitwärts?
Ich persönlich mache es anhand charttechnischer Signale fest, suche mir bestimmte Kursmarken die nachhaltig überschritten werden müssen. Lieber später im Trade als aufs falsche Pferd gesetzt sozusagen. Ich muss mich selber oft noch in Geduld üben. Dadurch hab ich Anfang der Woche große Gewinne wieder verloren. Ist manchmal so. Aber ich warte nun geduldig. Außer bei Warehouses De Pauw und Apple - da habe ich heute aufgestockt und werde Montag Visa nachlegen. Das sind so investments denen ich weitere Kurszuwächse in den nächsten zehn Jahren zutraue und es mich nun nicht kümmert wenn die noch weitere 5% fällt.
Ich denke @nmh wird bei guter Laune zu dem Thema auch etwas sagen, wenn die Lage abgekühlt ist und sich ein Boden bildet. Schaut euch dann die Charts an, dazu die Infos die ihr von ihm bekommt, und lernt somit für die Zukunft.
Ich realisiere bei meinen Aktien keine Gewinnmitnahmen. Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen. Meine Stops sind konservativ und die Aktien durch die Korrektur nicht im langfristigen Aufwärtstrend gestört. Wenn ich Gewinne mitnehme um später günstiger wieder einzusteigen würde ich Market Timing betreiben, was nicht zu empfehlen ist.
Leider muss ich aber auch Steuern zahlen, was dazu führen kann, dass ich weniger zurück kaufen kann als vorher weil der Kurs nicht weit genug sinkt. Wenn ich also verkaufe, dann um mich auch langfristig vom Investment zu trennen. Und dafür sorgen zum einen die Stops.
am 01.10.2021 23:41
"Bodenbildung?" ist letzten Endes auch die falsche Frage bzw. uninteressant (außer, Du bist Trader). Du willst ja langfristig investieren, von daher ist die bessere Frage: Wann ist eine Aktie günstig? Und das geht bei Trendaktien recht einfach zu definieren: Man guckt sich den fortlaufenden Abstand vom Hoch den letzten 200 Handelstage an, das gibt Dir eine Idee, wie stark die Aktie schwankt. Und dann vergleichst Du mit dem aktuellen Abstand.
Über den Daumen: Die ruhigsten Trendaktien schwanken so 5%, und 10% ab vom Hoch kann schon günstig sein und statistisch nur einmal pro Jahr vorkommen. Besser sind dann 15%, und bei 20% und mehr machst Du ein Schnäppchen.
Es sind aber auch deutlich volatilere Aktien in den Sternelisten, also obacht. Sehen kann man das in Chartsoftware, Werkzeug "Underwater equity" o.ä., wobei ich es bei Guidants noch nicht gefunden habe. Dann hilft nur ein paar Drawdowns von verschiedenen Hochs auszumessen und zu schätzen, das bringt einen aber auch meist schon weiter.
am 02.10.2021 08:24
@NR schrieb:"Bodenbildung?" ist letzten Endes auch die falsche Frage bzw. uninteressant (außer, Du bist Trader). Du willst ja langfristig investieren, von daher ist die bessere Frage: Wann ist eine Aktie günstig?
Ist meiner Meinung nach ebenfalls eine Frage der Psyche. Du sagst selber richtig, dass es langfristig egal ist. Man kann aber beide Fragen, also "Bodenbildung?" und "Günstig?" miteinander verbinden. Und da kommt nämlich die Psyche ins Spiel:
Dir mag es egal sein, wenn du kaufst und die Aktie gibt danach noch mal 5% oder 10% nach ("Boden nicht gefunden" oder eben "ging noch günstiger"). Andere jedoch kaufen eine schon recht günstige Aktie und sind dann eher traurig gestimmt, wenn diese noch weiter fällt und man nicht länger gewartet hat und nun Verluste hat anstatt Gewinne etc pp.
Die Frage nach der Bodenbildung ist wohl eher das typische Sicherheitsbedürfnis gepaart mit "so günstig wie möglich kaufen". Denn auch wenn die Aktie im Normalfall 5% schwankt, so kann es immer zu einem Ausverkauf wie jetzt kommen der 15% Rückgang erzeugt (die letzten 200 Handelstage waren Rally, zum Beispiel).
Egal wie man es also dreht und wendet: 100%ige Sicherheit hat man in beiden Vorgehensweisen nicht, und das Ergebnis ist doch recht ähnlich, oder?
@NR schrieb:
Sehen kann man das in Chartsoftware, Werkzeug "Underwater equity" o.ä., wobei ich es bei Guidants noch nicht gefunden habe. Dann hilft nur ein paar Drawdowns von verschiedenen Hochs auszumessen und zu schätzen, das bringt einen aber auch meist schon weiter.
Konnte ich auch nicht finden. Aber auch nicht bei Tradingview, obwohl ich sowas schon bei @Okkulele123 gesehen habe. Wie heißt es dort? Manche Funktionen sind auch kostenpflichtig, konnte also nicht ausprobieren ob es einfach anders benannt ist. Aber mit "Drawdown" konnte ich bei beidem nichts finden.
Man hat aber jede Menge anderer Oszillatoren, wie Overbought/Oversold mit denen man arbeiten kann.
Hier kommt aber das nächste Problem: Viele haben keine Lust auf Charttechnik 😉
Wenn du das Underwater Equity Tool irgendwo findest wäre es nett, wenn du kurz sagen könntest wie es wo heißt 🙂 Danke! 🙂