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neues zum Thema Cannabis-Aktien

59 ANTWORTEN

Storm
Mentor ★★
1.565 Beiträge

@digitus  schrieb:

@Storm  schrieb:

Außerdem sind diese ETFs sehr klein, d.h. wenn man Pech hat werden sie aufgelöst oder einem andern Fonds zugeschlagen.


 

Ich persönlich lasse auch die Finger von Cannabis-Fonds (aber auch von einschlägigen Einzelpapieren).

 

Grüße,

Andreas


@digitus 

 

Ich bin dort auch nur drinnen, weil ich den riesigen Markt bei einer kompletten Legalisierung sehe, im Prinzip fast wie Alkohol.

 

Dieser „Krieg gegen Drogen“ ist bei Cannabis ähnlich sinnvoll wie die Prohibition bei Alkohol, beide Ansinnen haben übrigens die gleichen Wurzeln.

Diese Verbote gingen bei Drogen sogar so weit, das nicht einmal medizinisch wissenschaftliche Untersuchungen möglich waren, erst seit kürzerem können z.B. Cannabinoide von Ärzten genauer Untersucht werden, um neue Medikamente zu entwickeln.

Bei LSD und Psilocybin ist das bislang nur in ganz engem Rahmen in der Schweiz (Kanada ?) möglich, man erhofft sich dort ganz neue Ansätze bei psychischen Erkrankungen.

 

Vom Ketamin gibt es mit Esketamin das entsprechende (S)-Enantiomer, welches kürzlich bei schwer therapiebaren Depressionen zugelassen wurde, ein erster großartiger Durchbruch seit langem auf diesem Gebiet.

 

Bei den oben erwähnen Psychedelika  wird es noch so manchen überraschenden Durchbruch bei psychischen Erkrankungen geben, das zeigen zumindest erste Resultate.


Die Börse reagiert gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie. — André Kostolany

digitus
Legende
9.094 Beiträge

@Storm: Ich arbeite als Arzt in diesem Fachgebiet: das Esketamin ist in Fachkreisen umstritten*, auch weil es sackteuer ist und natürlich für gute Laune sorgt. Das wussten Anästhesisten schon lange, die Ketamin schon seit Ewigkeiten einsetzen. Die Frage ist die Nachhaltigkeit der Behandlung, aber wir schweifen ab.

 

Ähnlich ist es auch bei den Cannabinoiden: Legalisierung hin oder her, der ernstzunehmende medizinische Einsatz ist bezüglich der Indikationen relativ eng begrenzt. An große Renditechancen glaube ich hier nicht.

 

Grüße und gute Nacht,

Andreas

 

* dieser Artikel erläutert was ich meine:

Bschor T (2022) Pro & Kontra. Ist Esketamin-Nasenspray der Gamechanger bei Depressionen? Kontra: Viel Wasserdampf im Nasenspray. Der Neurologe & Psychiater (DNP) 23:24-26

Storm
Mentor ★★
1.565 Beiträge

@digitus 

Danke 👍, ist mir alles gut bekannt, da ich länger in Grundlagenforschung, präklinischer und klinischer Forschung gearbeitet haben, und mich daher teilweise neue Medikamente und Therapien besonders interessieren.😉

 

Bei meinen Cannabis-Aktien denke ich primär an den normalen Konsum, ergo wie Alkohol oder Nikotin, in verschiedenen Produkten, alles andere findet im Pharma-Bereich statt, und dort ist es wie immer ein steiniger Weg bis zum Markt.

In neue Psychopharmaka bin ich bislang nicht investiert, hatte gelegentlich mal einen verstohlen Blick darauf geworfen, aber das ist ein Marathon und braucht für kleine Firmen einen starken Partner im Rücken.


Die Börse reagiert gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie. — André Kostolany

MissSchwert
Experte
86 Beiträge

@Storm  und @digitus 

interessant, danke!

Wie ordnet Ihr Canopy da ein? Hedonistisch-wie-Alkohol oder therapeutisch orientiert?

digitus
Legende
9.094 Beiträge

@MissSchwert: Würde ich als Einzelaktie nicht mit der Beißzange anfassen.

 

70% Verlust in den vergangenen 12 Monaten:

 

Screenshot_2023-02-17-17-47-29-956-edit_de.traderepublic.app.jpg

 

Ein Investment in dieses Papier würde ich als Zockerei bewerten.

 

Und auf deine Frage: Eher Kosmetik als Therapeutika ...

 

Grüße,

Andreas

Storm
Mentor ★★
1.565 Beiträge

@MissSchwert  schrieb:

@Storm  und @digitus 

interessant, danke!

Wie ordnet Ihr Canopy da ein? Hedonistisch-wie-Alkohol oder therapeutisch orientiert?


@MissSchwert 

Ganz sauber kann man das bei vielen Firmen nicht trennen, es gibt bei chronischen Schmerzen und in der Onkologie z.B. bei Appetitlosigkeit eine Indikation, manche glauben auch bei ADHS.

Da wird sich noch etwas tun, das braucht allerdings Zeit, bis entsprechende Indikationen erweitert werden.

 

Eine Wirkstoffentwicklung findet in der Pharma-Branche statt, z.B. Jazz Pharma, also Derivate oder bestimme Arzneiformen.

Der Rest verkauft Blüten und Extrakte, verarbeitet dies teils zu Produkten wie Tinkturen, Salben, Vapes (?), Weichgummi, Getränken u.a. und natürlich Rauchwaren.

 

Allerdings ist der medizinische Bereich beschränkt, d.h. das starke Wachstum wird primär im Konsumbereich liegen.

Der weit aus wichtigste Markt ist und bleibt die USA.

In Florida z.B. ist bislang nur die Abgabe aus medizinischen Gründen erlaubt, d.h. es gibt Dispensarien mit Lizenz, die dürfen ähnlich wie Apotheken das bei Verschreibung durch den Arzt abgeben.

In anderen Bundesstaaten gibt es beides, dort kann man einfach auch einkaufen.

 

Canopy habe ich nicht gekauft, hatte mich nicht so sehr in sie vertieft, kurzer Überblick der Zahlen hat mich nicht neugierig gemacht, da andere für mich gleich vielversprechender aussahen.

 

Vermutlich würde ich sie halten, wenn Du schon darauf sitzt, „es kann fast nur besser werden“, es wird eine Konsolidierung der Branche geben, d.h. Fussionen und Übernahmen, aber auch Pleiten dank Überschuldung, mangels Größe bzw. Perspektive.

Deutlich Beschleunigt dank steigender Zinsen.

 

Aktuell sind nach dem Börsenrausch (Hysterie) viele dortige Aktien niedrig geparkt, das lohnt sich für Leute mit Geduld und Nerven, dann allerdings richtig.

Genaue Auswahl ist wichtig!

Aber man muß auch schnell reagieren, wenn etwas anbrennen sollte, und dabei meine ich nicht den Joint.🥴

 

 


Die Börse reagiert gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie. — André Kostolany

Storm
Mentor ★★
1.565 Beiträge

@MissSchwert 

 

Eine kleine Ergänzung, ich hatte mir nur kurz ein paar Zahlen von Canopy angesehen, auch die Ausblicke für 2-3 Jahre.

 

Also lange geht das so nicht gut, entweder gibt es eine massive Kapitalerhöhung, d.h. Verwässerung für Altaktionäre, oder eine Fussion bzw. Übernahme. Die verbrennen immer noch Cash ohne Ende, die Verschuldung steigt deutlich laut Prognose für 2023, der Umsatz ist nicht besonders hoch, schrumpft oder stagniert, das negative EBTDA schrumpft zu langsam

 

Es gibt nur ein positiver Punkt, Constellation Brands als sehr, sehr potenter Großaktionär mit alkoholischen Getränken, der hat zumindest mehrere Optionen.

 

Also recht düster im Augenblick, einfach bei der Entwicklung zuzusehen war sicherlich der größte Fehler, man muß sich etwas für die Zahlen interessieren und ggf. die Branche untersuchen, dann fällt einem auf wer gut und wer schlecht wirtschaftet.

Das Jubeln im Netz oder in obskuren Magazinen, so etwas darf man NIE glauben, besonders nicht wenn Goldgräber-Stimmung herrscht.

 

Man muß man sich selbst ein Bild machen, bzw. sich fragen, ob man genug von der Sache versteht, auch Analysten sind nur Analysten, man kann sie sich am Rande anhören, und muß das mit eigenen Überlegungen kritisch einordnen.

 

Ansonsten lässt man lieber die Finger davon und investiert in Dinge, die man versteht oder ausgereifter sind.

Da sind 80% Verlust fast nicht möglich, außer man verharrt in Totenstarre.

 

 

 


Die Börse reagiert gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie. — André Kostolany

digitus
Legende
9.094 Beiträge

@Storm  schrieb:

Es gibt nur ein positiver Punkt, Constellation Brands als sehr, sehr potenter Großaktionär mit alkoholischen Getränken, der hat zumindest mehrere Optionen.

 


... und DIE habe ich tatsächlich im Körbchen und sie machen kontinuierlich Freude 🙂

 

Grüße,

Andreas

Storm
Mentor ★★
1.565 Beiträge

@digitus 

 

Na siehste, somit bist Du an Canopy indirekt beteiligt, die halten 34,7 % davon, ich gehe davon aus, daß sie ihr Investment nicht abschreiben wollen.

 

Druck machen werden sie schon, daß der Laden nicht untergeht.

 

Immerhin hat Canopy ganz aktuell ein hartes Sparprogramm aufgelegt, denen ist langsam bewußt geworden,  daß sie sonst absaufen. Recht spät dafür, andere haben sich klüger verhalten und geschaut, daß sie nicht um jeden Preis Umsatz machen, von Umsatzwachstum möchte ich dort gar nicht reden..

 

Wie fühlst Du Dich als frischgebackner Canopy-Aktionär?😉

 

Von der Sicht Constellation Brands finde ich das Engagement in Cannabis grundsätzlich sinnvoll, ähnlich wie sich der Tabak-Riese Altria, die halten völlig überbezahlte 41,4 % an der Cronos Group, aber Cronos sitzt auf einen Berg Cash und kann das Unwetter aussitzen, machen aber auch wenig Umsatz, die Größten Cannabis-Player machen fast 9 x soviel Umsatz.

BAT hat einen fast günstigen Anteil von 19,4 % an Organigram gekauft, einem mittlerem kanadischem Player, der recht vernünftig wächst und wirtschaftet.

 

Ich habe aktuell mit der unterschiedlicher Gewichtung (Investitionsvolumen beim Kauf) diese 4 Cannabis Aktien in den Depots:

 

Green Thumb Industries (WKN A2JN3P)    45,2 % 

Verona Holdings (WKN A2QPLS)                 20,8 %

Trulieves Canabis (WKN A2N60S)                19,3 %

Curaleaf Holdings (WKN A2N8GY)              14,7 %

 

 

Green Thumb ist die einzige große Cannabis-Firma die schon länger mit Gewinn arbeitet, alle hier in der Liste haben nach meiner Meinung gute Perspektiven und sind primär im US-Markt aktiv.

Ich denke am konservativsten ist diese Firma, ihre Strategie scheint aufzugehen und sie gehört zu den größten Multi-Bundesstaaten-Playern.

 

Es gibt natürlich einige Gründe, warum die Gewichtung ist, wie sie ist, aber das sprengt den Rahmen und unterliegt auch meiner eigenen Betrachtungen und Einschätzungen.😉

 

Warum überhaupt in Cannabis investieren?

Aktuell wächst der Markt um 15% p.a. und das unter der komplizierten weltweiten Regulierung, meine Investmentthese ist, daß die großen amerikanischen Firmen das Geschäft weltweit dominieren werden, und das sich das Wachstum beschleunigen wird, wenn erstmal wichtige Märkte eine weitere Freigabe ermöglichen.


Aktuell sind gute Firmen nach der Euphorie und den üblichen Übertreibungen teils günstig bewertet, und sie werden die kommende Marktbereinigung gestärkt überstehen.

 

 

 


Die Börse reagiert gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie. — André Kostolany

Storm
Mentor ★★
1.565 Beiträge

Die aktuellen Zahlen von Green Thumb wurden gestern veröffentlicht, ich hatte mir den Conference Call mit dem CEO um 23:00 noch live angehört.

 

Im sehr schwierigem Marktumfeld kann man mit dem Resultat zufrieden sein, Cash und Cash Flow stimmen, der Umsatz wurde auf über 1 Mrd USD ausgeweitet, d.h. die Firma ist wetterfest im jetzigen turbulenten Cannabis-Markt in den USA, die unruhige See werden nicht alle Firmen überleben, denn bei starkem Preisdruck, steigenden Zinsen und ausgeprägter Konkurrenz, wird es sich rächen, wenn man nicht auf die Bilanzzahlen geachtet hat, und dann finanziell ausgezehrt dasteht.

Man kann eben nicht ewig in den roten Zahlen arbeiten, und denken Hauptsache der Umsatz bzw. Marktanteil wächst, eine nahe Perspektive zur Rentabilität ist in diesem Markumfeld wichtig, ebenso wie stabile Finanzen.

Die Analysten waren ganz zufrieden, zumindest wie ich ihre Anmerkungen und Fragen verstanden haben.

 

Die Expansion wird nun langsamer laufen, da die Investitionen erstmal um ca. 100 Mio USD halbiert wurden, das wird die Bilanz zusätzlich stärken.

 

Ich kann mit den Zahlen in diesem Umfeld  sehr gut leben.😉

 

 

Highlights for the fourth quarter ended December 31, 2022:

  • Revenue of $259 million increased 6% year-over-year and decreased 1% sequentially.
  • Cash flow from operations of $70 million.
  • Cash at quarter end totaled $178 million.
  • GAAP net loss of ($51 million) or ($0.22) per basic and diluted share.
  • Adjusted net income of $12 million or adjusted basic and diluted earnings per share of $0.05, excluding non-cash impairment charges.
  • Adjusted Operating EBITDA of $81 million or 31% of revenue.

Highlights for the year ended December 31, 2022:

  • Revenue of $1 billion increased 14% over the prior year.
  • Cash flow from operations of $159 million.
  • GAAP net income of $12 million or $0.05 per basic and diluted share.
  • Adjusted net income of $75 million or adjusted basic and diluted earnings per share of $0.32, excluding non-cash impairment charges recognized in the fourth quarter.
  • Adjusted Operating EBITDA of $311 million or 31% of revenue.
  • Strong balance sheet and disciplined capital allocation to support continued future growth.“

https://investors.gtigrows.com/investors/news-and-events/press-releases/press-release-details/2023/G...


Die Börse reagiert gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie. — André Kostolany