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Mit Kleingeld zum Vermögensmillionär???

Antonia
Mentor ★★★
3.356 Beiträge

Geht das??

Nur in der Theorie. Aber, man kann was daraus machen!

 

58.785 Euro

 

Ist das durchschnittliche Bruttojahresgehalt von 2020 über alle Berufe und Regionen Deutschlands hinweg.

 

Reine Theorie:

Monatlicher Sparbetrag von 500 Eur über 40 Jahre sind 240.000 Eur im Sparstrumpf unterm Kopfkissen! Nicht schlecht.

 

Gleicher Sparbetrag auf Sparbuch/Tagesgeld (ja, es gab mal richtig Zinsen!) bei 2,5% Zinsen, ergeben 410.000 Eur. Viel besser!

 

Gleicher Sparbetrag auf breit gestreutem international anlegendem Fonds (z.B. Vermögensbildungsfonds I Auflegung 1970, denn ETF gibt’s noch nicht soo lange) bei durchschnittlichen 8,61% Zinsen, ergeben stolze 1,9 Mio Euro!!!

Das ist doch mega!

 

 

Nun möchte ich mal etwas lebensnäher rechnen.

Dazu gehört, dass nicht jeder Steuerpflichtige o.g. Einkommen generiert und nicht jeder 40, 45 oder 50 Jahre durcharbeiten kann. Ganz besonders Menschen in körperlich und mental harten Jobs und Frauen/Mütter, in seltenen Fällen auch Väter.

 

Folgende praxisnahe Theorie:

Steuerpflichtiger mit monatlichem Einkommen in Höhe von 1.750 Eur netto.

10% Sparrate, Dauer 28 Jahre, ergeben 58.800 Eur im Sparstrumpf.

Mit 3% Zinsen immerhin über 90.000 Eur! Dann lässt man es noch 10 Jahre liegen oder hat Zwischenpausen, dann hat man auch 120.000 Eur zur Rente!

Wäre die Sparrate gleich für 28 Jahre in den Vermögensbildungsfonds I gegangen, wären daraus 230.000 Eur geworden und nach weiteren 10 Jahren sogar eine halbe Mille!!!!

Nicht schlecht.

 

 

Selbst, wer zu den armen gebeutelten Leuten gehört, die zu den ausgenutzten, wirklich sehr mies bezahlten, ach doch so systemrelevanten Berufen gehört, kann vielleicht, nach Lebenshaltungskosten, etwas auf die Hohe Kante legen. Unverschämt, dass in unserer Gesellschaft die Papierschubser und Sesselpupser schön sicher zu Hause arbeiten und ihr schönes Gehalt bekommen (sollen sie!!!! gar keine Frage) und die Systemrelevanten draußen ihre Kraft und Gesundheit lassen, nur um uns zu versorgen, lehren, pflegen, heilen etc. Das Klatschen schützt nicht vor der Altersarmut, von einem guten Leben schreibe ich schon gar nicht (sorry, geht grad bissl mit mir durch...).

 

Realistische Sparrate 50 Eur, Dauer 30 Jahre (Kindererziehung/Arbeitslosigkeit/Tiefschläge etc).

Das sind dann 18.000 Eur im Sparstrumpf.

Mit 3% Zinsen wären das 29.000 Eur.

Im Vermögensbildungsfonds I mit angenommenen 8,61% pA sind das knapp 80.000 Eur!!!!!

Das ist für Niedriglohnverhältnisse eine große Hausnummer!

 

Was ich eigentlich sagen will und das ist mein Fazit:

 

Wer bei Rentenbeginn nicht mindestens 50.000 Eur auf der hohen Kante hat, hat definitiv etwas falsch gemacht im Leben!!!

 

Es sollten sogar noch viel mehr Euro sein. Man darf aber das Leben nicht vergessen!

Ich kenne allerdings so so viele Menschen, die einfach nur aus Faulheit, durch Ausreden, durch Unachtsamkeit, Besserwisserei, Neid, Verlustängste uvm. das Sparthema gar nicht erst angehen. Leider auch besonders in meinem Arbeitsumfeld, Menschen, die es eigentlich besonders nötig gehabt hätten, haben da auf Durchzug gestellt.

Warum ist das so?

Ich begreife das einfach nicht!

 

Egal.

Mein Appell an alle, die immer noch zögern: sparen! Und zwar jetzt!

 

Es ist nie zu spät! Der Sparbetrag ist nie zu klein! Die Spardauer ist nie zu kurz!

 

Von mir aus im Sparstrumpf.

Oder gerne etwas verzinst auf Sparbuch/Tagesgeld/Festgeld.

Besser in einen weltweit investierenden ETF.

 

Geh bis zur Rente nicht ran, du brauchst es nicht!

Für Notfälle und Konsum haste dein Sparschwein.

 

Im übrigen sollten alle AN sämtliche Vergünstigungen und Zuwendungen, die es vom AG manchmal gibt nutzen (VWL, Kitaplatz, Einkaufsgutschein, Kilometergeld, betriebliche Altersvorsorge, BGM, Fitnessstudio etc.). Tringgeld kann man auch prima sparen, zumindest einen Teil davon. Pauschalversteuerte Nebentätigkeiten kann man toll als extra Sparrate nehmen.

Ach übrigens, sparen macht Spaß und ist sexy!!!!

 

Wünsche ganz viel Erfolg bei allerbester Gesundheit und einem vollumfänglich glücklichen Leben!!!

Grüße von Antonia
____________________
Alle Männer haben nur zwei Dinge im Sinn: Geld ist das andere. Jeanne Moreau
100 ANTWORTEN

KWie2
Mentor ★★
1.625 Beiträge

Hallo,

 


@haxo  schrieb:

 

Jahre40    
Zins p.a.10%    
      
 StandardAngebotVbr. je WocheP.a.Jahr 2061
Schulbrötchen      1,50 €          -   €5    390,00 €  17.651 €

 


Super fände ich einen Deal mit der Schulbrötchenmordenden Tochter:

Das gesparte Geld (die Familie spendiert das von zu Hause mitgebrachte Brot) in Höhe von 1,50 € je Schultag wird auf das Verrechnungskonto des Juniordepots der Tochter eingezahlt.
In Niedersachsen ergäbe das bei 174 Schultagen in 2021 261 € im Juniordepot, was hier für einen Sparplan mit zweimonatiger Ausführung in Höhe von 43,50 € ausreichen würde.

Überschlägig kämen bei 9 Schuljahren (5te bis 13te) insgesamt 2349 € ins Depot, die bei 8% konstanter Rendite nach der (auf zweimonatige Verzinsung umgerechneten) Sparkassenformel zum Schulabschluss einen Wert von 3409,73 € bzw. das ~1,45 fache des eingezahlten Geldes erwirtschaften würden.

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

Versuchender
Experte ★
228 Beiträge

@KWie2  schrieb:

Super fände ich einen Deal mit der Schulbrötchenmordenden Tochter:

Das gesparte Geld (die Familie spendiert das von zu Hause mitgebrachte Brot) in Höhe von 1,50 € je Schultag wird auf das Verrechnungskonto des Juniordepots der Tochter eingezahlt.
In Niedersachsen ergäbe das bei 174 Schultagen in 2021 261 € im Juniordepot, was hier für einen Sparplan mit zweimonatiger Ausführung in Höhe von 43,50 € ausreichen würde.

Überschlägig kämen bei 9 Schuljahren (5te bis 13te) insgesamt 2349 € ins Depot, die bei 8% konstanter Rendite nach der (auf zweimonatige Verzinsung umgerechneten) Sparkassenformel zum Schulabschluss einen Wert von 3409,73 € bzw. das ~1,45 fache des eingezahlten Geldes erwirtschaften würden.

 

Gruß: KWie2


Das erinnert mich an ein Erlebnis in der Grundschule: Unsere Lehrerin (oder Erzieherin im Hort?) hat damals 50 Pfennig für eine Kugel Eis ausgelegt. Von meiner Mama bekam ich später 1 DM für Eis. Ich habe die 50 Pfennig zurückgezahlt und die anderen 50 Pfennig in meinen Sparpumuckl (Gab's mal von der Sparkasse zum Weltspartag.) geworfen.

 

Mittlerweile gönne ich mir häufiger etwas. Vielleicht passt es ja auch, 1-2 Schulbrötchen pro Woche zu holen und 3-4 nachhaltig anzulegen 😉😬

Chris81
Experte
80 Beiträge

So dann will ich auch Mal meinen Senf dazu geben:

Ich finde @Antonia 's Rechenbeispiele hinsichtlich der zukünftigen Finanzen wichtig und spannend. Sowas mache ich auch Mal ganz gerne und es motiviert mich am Ball zu bleiben. 

Was ich jedoch falsch finde, ist diese Verallgemeinerung. Jeder kann, jeder sollte etc. Meine Mutter z.b. war alleinerziehend und oft überfordert mit ihren zwei Söhnen etc. Als Aussiedler durfte Sie nicht ihren eigentlichen Beruf nachgehen (sie war Lehrerin in Polen) sondern musste auf Alterpflegerin umschulen. Sie hat nicht die Welt verdient und wir haben oft am Ende des Monats kaum Geld übrig gehabt. Sie hätte also nichts zurück legen/ sparen können etc. 

Die Zeit hat mich jedoch sehr geprägt, sodass ich selbst früh neben der Schule gejobt habe, um mir etwas leisten zu können und nicht meiner Mutters Finanzen zu belasten. Danach kam das Studium etc. Heute geht es mir finanziell richtig gut und ich bin froh, dass ich meinen Kindern hoffentlich einen leichteren Start ins (Erwachsenen-) Leben ermöglichen kann.

Was ich damit sagen möchte: es geht nicht immer (hier am Beispiel meiner Mutter ) aber finanzielle Bildung und Ziele sind wichtig ! 

jürgen55
Experte
80 Beiträge

@haxo Die Verwirrung  tritt bei manchen auch früher ein, zumindest wenn man die Tochter 40 Jahre lang zur Schule schickt, ohne dass sie auch nur einmal Ferien hat.

Ja, bei solchen Berechnungen wird´s natürlich schwer mit der Million😀

NR
Experte ★★★
664 Beiträge

Ich mag den Thread. Erst brachen alle Goldwaagen der Welt zusammen, weil eine Horde wütender Elefanten darüber trampelte, und dann geht's um Toast.

 

Pro-Tip (auch an @haxo) :Als waschechtes Nordlicht komme ich auch mal durch Schenefeld bei Hamburg, einen kleinen Ort mit so 20.000 EW. Da gibt es genau eine (1) Brotfabrik. Riecht man im ganzen Ort, wenn der Wind richtig steht. Das ist das berühmte(?) Harry-Brot. Soweit, so gut, aber jetzt geht mal zum Aldi (Nord), und checkt die Hersteller-Adresse des "Goldähren Toast"s.

 

Bitte, bitte, gern geschehen. Ich schmeiß jetzt mal meinen Toaster an.

 

Achso, worum ging's noch gleich?

huhuhu
Legende
8.777 Beiträge

EILMELDUNG VermögensMillionär

 

um 14:33 Dank... Porsche, Daimler und Bitcoin eine neue Schallmauer durchbrochen,

zwar keine neue Million hinzu, aber immerhin,

ne kleine 😊

 

Grüße

P. d. G. 😋

 

TutsichGut
Mentor ★★★
2.372 Beiträge

@jürgen55  schrieb:

@haxo Die Verwirrung  tritt bei manchen auch früher ein, zumindest wenn man die Tochter 40 Jahre lang zur Schule schickt, ohne dass sie auch nur einmal Ferien hat.

Ja, bei solchen Berechnungen wird´s natürlich schwer mit der Million😀


Ja, die Lehrerinnen haben es da schwer. Berücksichtigt man jetzt noch das Gehalt, da käme sogar 3hu zum Schwärmen 😋

LG TutsichGut
DiskLeimEimer:Ich bin nicht dafür verantwortlich für Das, was mein Bauch von sich gibt.

Sonnenwiese
Experte ★
151 Beiträge

@Tarquin  schrieb:

..Sobald man aus welchen Gründen auch immer ALG 2 bezieht ist alles gesparte Geld weg...

 


Das ist leider wahr. Auch wenn du eine Privatinsolvenz, z.B. nach einer missglückten Selbstständigkeit, durchläufst ist alles was du angelegt hast sofort weg. Noch unglücklicher wird es, wenn du Geld ansparst und deine Rente später unterhalb der Grundsicherung liegt. Dann wird dir dein sauer gespartes Geld auch vollständig angerechnet. Das wird übrigens für viele mit der Riesterrente noch eine ziemlich böse Überraschung geben.

 


@Tarquin  schrieb:

Demzufolge, wenn man schon wenig hat, dann lieber alles verprassen und in der Not auf Kosten des Staates leben.


Wenn du in Not bist stehen dir die Leistungen unseres Sozialsystems ohne Wenn und Aber zu. Das Ganze auszunutzen, durch verprassen oder sich dauerhaft darauf auszuruhen, kann ich auf den Tod nicht leiden!

 

Auch wenn es bei einem geringen Einkommen sehr risikoreich sein kann ist Geld anzusparen fast jedem zu empfehlen.

 

@Antonia  Dein Post gefällt mir sehr gut! 😊

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@Antonia 

 

Ein interessanter Beitrag. Ich habe in meinem Elternhaus auch das Sparen gelernt und mir selbst das Investieren beigebracht. Von daher habe ich in Corona-Zeiten eine besonders hohe Sparquote von der ich hoffentlich mal im Alter ordentlich profitieren kann. Heute kam zufällig meine Renteninfo. Da wurde mir nochmal klar, warum ich das mache.

 

Nicht arbeiten zu wollen halte ich für unmoralisch.

 

Es kann von mir aus auch jeder im hier und jetzt leben und sein Geld vollständig ausgeben. In selben Atemzug sollte man dann jedoch nicht die Hand beim Sozialstaat aufmachen, weil man nicht vorgesogt hat. Das (also das Hand aufhalten) halte ich ebenfalls für unmoralisch.

 


@Antonia  schrieb:

Unverschämt, dass in unserer Gesellschaft die Papierschubser und Sesselpupser schön sicher zu Hause arbeiten und ihr schönes Gehalt bekommen (sollen sie!!!! gar keine Frage) und die Systemrelevanten draußen ihre Kraft und Gesundheit lassen, nur um uns zu versorgen, lehren, pflegen, heilen etc.


Was ist daran unverschämt, dass ich "Papierschubser und Sesselpupser" von zu Hause aus arbeite und mein Gehalt wie vor der Pandemie weiter bekomme? Etwa, dass ich nicht Bus und Bahn benutze, wenn ich zur Arbeit fahre? Etwa, dass ich durch mobiles Arbeiten Kontakte vermeide und damit meinen möglichen Beitrag zur Pandemiebekäpfung leiste? Oder etwa, dass ich wie vor der Pandemie weiterarbeite, weiter Steuern und Sozialversicherungsbeiträge zahle und kein Kurzarbeitergeld o. ä. in Anspruch nehme(n muss)?

 

Die systemrelevanten Berufe sollten besser bezahlt werden, da bin ich völlig bei Dir. Im gleichen Atemzug aber Büroangestellte als Unverschämtheit dazustellen, finde ich unverschämt. Zumal auch mein Job im Büro in gewisser Hinsicht auch systemrelevant ist.

 


@Antonia  schrieb:

Im übrigen sollten alle AN sämtliche Vergünstigungen und Zuwendungen, die es vom AG manchmal gibt nutzen (VWL, Kitaplatz, Einkaufsgutschein, Kilometergeld, betriebliche Altersvorsorge, BGM, Fitnessstudio etc.).


Die betriebliche Altersvorsorge meines AGs ist meiner Meinung nach unlukrativ. Ich würde, wenn ich könnte, nicht dort einzahlen und das Geld lieber selbst anlegen. Ich darf jedoch nicht und muss da einzahlen. Auf mich hört jedoch keiner.

 

Grüße aus Dresden

Sonni

NordlichtSH
Mentor ★★
2.004 Beiträge

@ehemaliger Nutzer  schrieb:

 

 

Es kann von mir aus auch jeder im hier und jetzt leben und sein Geld vollständig ausgeben. In selben Atemzug sollte man dann jedoch nicht die Hand beim Sozialstaat aufmachen, weil man nicht vorgesogt hat. Das (also das Hand aufhalten) halte ich ebenfalls für unmoralisch.

 

 

Grüße aus Dresden

Sonni


Nur dazu mein Kommentar:

Wer arbeitet, zahlt ja Steuern und/oder Sozialabgaben, das würde ich schon als Vorsorge definieren. 

Eine zusätzliche private Vorsorge mag sinnvoll sein, ist aber keine Pflicht.

Zumal das Leben ja endlich ist und niemand weiß, ob er/sie das Rentenalter erreicht. Da muss jeder die eigene Balance zwischen "jetzt leben" und "für die Zukunft vorsorgen" finden.