am
19.02.2022
14:33
- zuletzt bearbeitet am
03.03.2022
10:34
von
SMT_Chris
Liebe Leserinnen und Leser,
durch die Stoppkurse dürftet Ihr auf ausreichend Liquidität sitzen. Die aktuelle Lage zeigt eindrucksvoll, wie wichtig die Absicherung mit Stoppkursen ist. Auch wenn Eure Verluste bei vielen Sterneaktien überaus ärgerlich sind: Durch eiserne Disziplin (Stoppkurse, und nicht zu früh wieder einsteigen) werdet Ihr sie wieder aufholen. Ich spreche aus Erfahrung. Wichtig ist, dass am Ende die Summe aller Verluste viel niedriger ist als die Summe aller Gewinne. Das gelingt Euch, indem Ihr Gewinne laufen lasst und Verluste konsequent begrenzt.
Im Moment notieren weltweit nur noch 38 Prozent aller Aktien über ihrer 200-Tage-Linie, und der RSL-Durchschnitt aller Aktien liegt bei 95 Prozent. Markttechnisch sind wir seit Mitte Januar klar in einer Baisse!
Sterneaktien, die unter die 200-Tage-Linie gefallen sind, sollte man einstweilen nicht mehr kaufen. Falls doch, bitte nur mit engem Stoppkurs. Wenn die 200-Tage-Linie nachhaltig (für einige Tage oder um mehr als fünf Prozent) zurückerobert wird, wäre das ein Kaufsignal für die jeweilige Aktie. In großem Stil kaufen würde ich erst wieder, wenn sich ein Boden abzeichnet. "Boden" bedeutet, dass die Kurse einige Wochen lang nicht mehr so stark schwanken, und dass die großen Indizes über ihre 200-Tage-Linie zurückkehren.
Übrigens nutzen Profis auch den VDAX für eine Markteinschätzung: Immer wenn der VDAX (WKN A0DMX9) unter 20 Prozent oder sogar unter 17 Prozent steht, ist ein guter Zeitpunkt für DAX-Puts. Unabhängig davon habe ich am Mittwoch den Put PF80QR nachgekauft. Und wenn der VDAX über ca. 28 Prozent steigt, so wie am Montag oder an Freitag letzter Woche, ist ein guter Tag, um vorsichtig (!) Aktien zu kaufen - mit Stoppkurs.
Ich rechne nicht mit einem Einmarsch. Putin ist in erster Linie Geschäftsmann und weiß, dass er sich dadurch wirtschaftlich enorm schaden würde. Wenn aber entgegen der Erwartungen der meisten Marktteilnehmer tatsächlich ein Krieg in der Ukraine beginnt, würden die Preise für Rohstoffe wie Öl, Gas, Palladium und auch Weizen, Nudeln und Brot (die Ukraine und Russland sind bedeutende Exporteure von Weizen) weiter stark steigen. Dagegen und gegen andere Risiken sichert Ihr Euch ab durch die folgenden Instrumente, die ich schon öfters genannt habe und die viele von Euch sicher schon im Depot haben; alle sind weiterhin ein klarer Kauf:
330491 Palladium-Zertifikat Stoppkurs: 165 Euro
PF80QR DAX-Put 16000/09.2022 Stoppkurs: 3 Euro*
PB8R1E Öl, Gas, Benzin, Diesel Stoppkurs: 48 Euro
PB8R1M Industriemetalle Stoppkurs: 54 Euro
PF2UT1 Ölpreis WTI Stoppkurs: 30 Euro
SF575U 10-jhr US-T-Bonds Short Stoppkurs: 23 Euro**
LYX0Z2 Rohstoff-ETF Stoppkurs: 17 Euro
*) aus steuerlichen Gründen; ein Totalverlust wäre problematisch
**) dieses Papier setzt auf steigende Zinsen, also fallende US-Anleihenkurse
Auch Aktien wie Shell (A3C99G, Stopp 15 Euro) oder TotalEnergies (850727 [40] oder besser als Zertifikat SH1VXX [36]) kann man momentan kaufen (mit Stoppkurs, denn das ist kein Trend für zehn Jahre). Weiter sind Bankaktien, insbesondere aus Europa (BNP paribas [48], Societe Generale [24], Santander [2,50], Unicredit [10], aber auch Commerzbank [5,60] und Deutsche Bank [9,50]) derzeit ein Kauf. In eckigen Klammern jeweils der Stoppkurs in Euro. Bei den Banken findet man überaus attraktive Discount- oder Bonuszertifikate, entsprechende WKN habe ich bereits gepostet (z.B. PH6GCP, SH0MUC, SH1BK1).
Vor russischen Aktien, die gerne empfohlen werden, weil sie doch so billig sind, warne ich seit vielen Jahren sehr deutlich. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Ich hoffe (zuversichtlich) dass es im Osten friedlich bleibt und (weniger zuversichtlich) dass man in und um Hamburg die eine oder andere für mich sehr ärgerliche Entscheidung über unsere Community nochmal überdenkt.
Ein schönes Wochenende aus München
nmh
Edit SMT: Titelbild hinzugefügt
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 02.03.2022 20:41
@Thorsten_ schrieb:
@ehemaliger Nutzer schrieb:In der Investoren-Präsentation zu den Zahlen vom letzten Jahr steht, dass man in Asien 35 Prozent der Umsätze erzielt. Eine genauere Aufteilung, wie viel davon aus China kommt und wie viel aus Russland habe ich in der Präsentation nicht gefunden.
Wenn die Farben nicht nur einen künstlerischen Zweck erfüllen sollen, ist Russland bei Europa dabei.
Stimmt, dann sind es sogar nur 15 Prozent, die sich Russland mit den anderen europäischen Staaten teilen muss. Gut aufgepasst. 👍
Grüße aus Dresden
Sonni
am 02.03.2022 20:44
Mich gibts noch...
Ich glaube ich werde morgen NIBE Aktien mit 12% + X% Verlust verramschen müssen. Bei Focus Online ist zu lesen, dass um 20:38 Uhr russische Kampfflugzeuge in den schwedischen Luftraum kurz eingedrungen sind. Ist Schweden als nächstes dran?
02.03.2022 20:48 - bearbeitet 02.03.2022 20:56
02.03.2022 20:48 - bearbeitet 02.03.2022 20:56
Hallo
als Aktionär von Baywa (hatte dies ja schon berichtet) möchte ich hier mal ein aktuelles Interview von der NTV Seite hineinstellen. Vielleicht für den einen, oder anderen auch interessant!
Gruss
am 02.03.2022 21:05
@Torquemada schrieb:Mich gibts noch...
Ich glaube ich werde morgen NIBE Aktien mit 12% + X% Verlust verramschen müssen. Bei Focus Online ist zu lesen, dass um 20:38 Uhr russische Kampfflugzeuge in den schwedischen Luftraum kurz eingedrungen sind. Ist Schweden als nächstes dran?
Hättest du die Quelle für diese Meldung bitte? Und gibt es weitere Quellen? Ist ja ein Unterschied, ob eine Plattform von 2 Flugzeugen im Schwedischen Luftraum berichtet oder mehrere Quellen von einem ganzen Geschwader berichten (und alles Mögliche dazwischen).
Die Nerven liegen sicherlich hier und da blank, keine Frage.
Mit Gewinn einen Posten abzustoßen, sehe ich nicht als "verramschen", 12% sind 12%+X.
Ein Angriff auf Schweden hat in den Dimensionen, die hier gerade (unbestätigt) mitschwingen, noch ganz andere Dimensionen, die ich mir gerade nicht ausmalen will.
Dass es Muskelspiele gibt, mag sein. Gehört leider zum Krieg dazu, aber davon lasse ich mich nicht gern treiben.
Außerdem ist mir nicht klar, @Torquemada ob du langfristig halten willst oder andere Strategien bevorzugst.
Schön, dass du dich wieder im Forum einklinkst, wenn auch unter häßlichem Umstand
02.03.2022 21:11 - bearbeitet 02.03.2022 21:14
02.03.2022 21:11 - bearbeitet 02.03.2022 21:14
@dandelion schrieb:
@Torquemada schrieb:Ich glaube ich werde morgen NIBE Aktien mit 12% + X% Verlust verramschen müssen.
Mit Gewinn einen Posten abzustoßen, sehe ich nicht als "verramschen", 12% sind 12%+X.
Vergleiche die von mir fett markierten Wörter und finde den Denkfehler 😉
Zu Schweden: Swedish defence minister calls Russian violation of airspace 'unacceptable' | Reuters
Hier aus erster Hand: Russian fighter aircraft violated Swedish airspace - Swedish Armed Forces (forsvarsmakten.se)
am 02.03.2022 21:19
Ich bin bei Nibe tatsächlich 12% im Minus. Durchschnittlicher Kaufkurs 9,55 und "aktueller" Kurs noch bei 8,34€. Das war mir "etwas egal" und wollte es aussitzen. Inzwischen werde ich schon nervöse. https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-mittwoch-belarus-schickt-weitere-truppen-an-... Seltsame URL, jedenfalls man muss runter fahren zu Uhrzeit 20:28 (02.03.2022)
am 02.03.2022 21:20
Hi @Thorsten_
du vollkommen recht. Danke für die Korrektur bzw den Hinweis.
Womöglich kam mein eigener Bias ins Spiel, dass ich zuletzt zu 30% Gewinn "verramschte" bei Posten, die mal deutlich höher lagen 🙂
Ein Verlust von 12% bei NIBE würde ich trotzdem hinterfragen wollen, angesichts der Quelle resp. Umfang
am 03.03.2022 10:29
am 03.03.2022 10:29
Hallo
auch wenn es mir verständlicherweise in einer solchen Situation auch nicht leicht fällt, möchte ich die Info dennoch teilen!
Wir hatten hier ja gerade das Thema LVMH und da passt diese Information recht gut.
Info habe ich gerade auf der NTV Seite gelesen:
Um die Erosion ihres Vermögens als Folge der Russland-Sankionen und geschlossenen Aktienmärkte in Russland zu stoppen, geben reiche Russen jetzt mehr Geld für Luxusartikel aus, wie Bloomberg schreibt. Die Verkäufe in den Geschäften von Bulgari in Russland hätten nach der internationalen Reaktion auf die Invasion in der Ukraine stark angezogen, zitiert die Finanzagentur den Vorstandsvorsitzenden des italienischen Juweliers. Schmuck sei in Zeiten, in denen der Bargeldverkehr in Russland stark eingeschränkt sei, eine "sichere Investition".
Große Konzerne wie Apple und Nike ebenso wie die Energiegiganten BP, Shell und Exxon Mobile haben sich mittlerweile aus Russland zurückgezogen. Europas größte Luxusmarken dagegen versuchen weiterhin im Land Geschäfte zu machen: Bulgari, im Besitz von LVMH, steht damit nicht allein da. Auch Cartier von Richemont verkauft immer noch Schmuck und Uhren in Russland, Omega - Uhren der Swatch sind auch nach wie vor erhältlich, ebenso wie Rolex.
Gruss
am 06.03.2022 13:47
LVMH und Hermès haben inzwischen auch das Russland-Geschäft aufgeben. Für die Einfuhr von Champagner gab es übrigens schon länger eine russlandseitige Sanktion. Ich wurde gerade bei 620 Euro aus LVMH ausgestopft und habe inzwischen kaum noch europäische Werte, die von der entsetzlichen Lage schlimmer getroffen scheinen, als US-Werte.
06.03.2022 18:02 - bearbeitet 06.03.2022 18:12
06.03.2022 18:02 - bearbeitet 06.03.2022 18:12
Einen ausgestopften @Mr. Dachs muss ich nicht unbedingt haben, aber ein Plüschtier tut's auch.🐻
Gruß, Pramax
Trauriger Mr. Dachs