Märkte nach der Bärenmarktrallye? Was erwartet uns noch?

[Klimaaprima]

Hallo community

Eine sehr schwierige und anstrengende Zeit für Aktienanleger. Eine Trendwende ist irgendwie nicht erkennbar.

Der kurze Aufwind hat sich wohl mehr als eine
Bärenmarktrallye erwiesen. Die Notenbanken, besonders die EZB haben lang gezaudert. Was steht uns noch bevor?

Die EZB war wohl bisher mehrheitlich davon ausgegangen, dass die hohen Inflationsraten sich von alleine erledigen, weil die zwei wesentlichen Ursachen nur vorübergehend sein werden. Lieferkettenprobleme würden sich bald auflösen, und die Energie- oder Rohstoffpreise eerden nur kurzfristig spekulativ überhöht sein und mit sinkender Nachfrage oder mit einem  politischen Einlenken im Ukrainekrieg sich wieder normalisieren.

Entspannung ist nicht in Sicht, vielmehr wurde noch zusätzlich der Taiwankonflikt angestoßen.

Die Argumentation war, höhere Zinsen beseitigen weder Lieferkettenprobleme, noch deckeln diese spekulative Rohstoffpreise. Befürchtet wurde vielmehr ein Ausbremsen der Konjunktur.

Erschwerend kommt sicherlich hinzu, die Voraussetzungen und Erwartungen der einzelnen EU Staaten gehen weit auseinander, was für die einen wirtschaftlich sinnvoll, für andere sehr belastend. Zahlungsschwierigkeit einzelner Staaten bei einem Zinsanstieg inklusive.

Mit ihrer Strategie (manche werden sagen, dass ist gar keine) lag die EZB wohl mehr daneben.  Die Energiepreise gehen wegen des russischen Angriffskriegs und der gegenseitigen Sanktionen weiterhin durch die Decke, und die Heizperiode steht vor der Tür. Soziale Spannung sind vorprogrammiert.
Mit einer Null-Covid-Strategie in China werden globale Lieferketten weiterhin gestört. Die internationalen Spannung bleiben unvermindert bestehen.

Vielmehr wäre mittlerweile zu erwarten, dass die hohe Inflation von Dauer ist und in eine Rezession führt. Um ein wenig Handlungsfähigkeit zu erhalten, dürfte die EZB am Donnerstag einen Zinsschritt von 0,75 Prozentpunkten machen, 0,5 reicht wohl kaum noch aus.

Die Frage wird sein, nimmt die Anerkennung der Inflationsrealität mit einer entsprechenden Zinserhöhungen mehr Unsicherheit aus den Märkten oder werden Rezessionsängste und die Angst vor einer wirtschaftlichen Talfahrt anhalten bzw. noch weiter zunehmen. Letzteres wäre zu befürchten.

Das wird m. E. ein heißer Herbst. Die Korrektur der letzten Woche hat mein aufkommenden Optimismus deutlich ausgebremst. Ich persönlich habe den Eindruck, es ist kaum möglich im Ansatz die Marktentwicklungen einzuschätzen. Koordinaten haben sich verändert, manches erscheint bekannt und dennoch bildet sich ein recht unklares Muster ab. Quo vadis Märkte? Etwas ratlos.....

Grüße

[Klimaaprima]

Edit: sorry Kopie der Kopie!? Entfernt...

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@frustrierter  schrieb:

danke , aber meinst du nicht trotzdem, dass bestimmte ausgewählte Aktien dennoch bestehen werden

aber klar, ob dies die Sterneaktien sind,w eiß auch keiner

und fast alle Sterne aktien sind US Aktien

aber sind cash,put und anleihen dann wirklich besser?

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Hallo @frustrierter ,

Grundsätzlich bin ich für 2023 weiterhin vorsichtig optimistisch. Das bedeutete Bodenbildung zum Ende des Jahres und eine "volatile" Trendwende 2023. Meine Hoffnung ist, dass die USA an einer Rezession knapp vorbeirauscht und nach einer weiteren Zinserhöhung um 0,75 Basispunkte im November nachfolgend der Inflationsdruck abnimmt. Die Kurve ist bereits am abflachen, die Zinserhöhungen zeigen m. E. Wirkung. Ich rechne mehr damit, dass die FED 2023 moderater mit weiteren Erhöhungen sein wird.

Europa und Deutschland werden m. E. an einer Rezession nicht vorbeikommen. Das ist aber für die Gesamtlage, so denke ich, insgesamt nicht so entscheidend. Vielmehr, ob auch China wieder dafür sorgen wird, dass das stärkeres  globales Wachstum möglich sein wird.

Klar, es gibt immer bestimmte ausgewählte Einzelwerte, die bestehen werden. Welche? In meinen Portfolios sind es aktuell wenige, die Lichtblicke sind zum Beispiel FirstSolar, PNE, China Mobile und UnitedHealth.

Auf Optionsscheine setzte ich kaum noch, außer auf wenige Inliner. Dafür habe ich erfahrungsgemäß bei einem Hin und Her kein gutes Händchen, mehr aber bei der Auswahl von Einzelwerten oder ETFs auf längere Sicht. Ich lege weiterhin regelmäßig über eine Vielzahl vom SP an. Größere Einzelposition kaufe ich zurzeit überhaupt nicht.

Sollte der Markt wieder einen Trend zeigen, vielleicht das eine oder andere Faktorzertifikat auf ein Index wie den NASDAQ 100.

Grüße

[digitus]

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@Klimaaprima  schrieb:
Grundsätzlich bin ich für 2023 weiterhin vorsichtig optimistisch. Das bedeutete Bodenbildung zum Ende des Jahres und eine "volatile" Trendwende 2023. Meine Hoffnung ist, dass die USA an einer Rezession knapp vorbeirauscht und nach einer weiteren Zinserhöhung um 0,75 Basispunkte im November nachfolgend der Inflationsdruck abnimmt. Die Kurve ist bereits am abflachen, die Zinserhöhungen zeigen m. E. Wirkung. Ich rechne mehr damit, dass die FED 2023 moderater mit weiteren Erhöhungen sein wird.

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Das wäre eine schöne Perspektive ... ich fürchte aber dass uns da Putin und sein Angriffskrieg in der Ukraine einen Strich durch die Rechnung machen. Es deutet viel darauf hin dass der Krieg (und damit alle Unwägbarkeiten in Bezug auf die Weltwirtschaft) noch Jahre dauern werden.

Deswegen denke ich, dass wir froh sein können, wenn wir eine Seitwärtsbewegung mit vielleicht einer Tendenz nach oben sehen. Eine Erholung dürfte aber noch in weiter Ferne sein 🙁.

Dennoch ein schönes Wochenende,

Andreas

[FakeAccount]

@frustrierter 

Offenbar ist sich nmh zu fein dazu, selbst zu antworten. Daher übernehme AUSNAHMSWEISE ich das für ihn. Ich habe - wie üblich - den Hausmüll und die Papiertonne von meinem Nachbarn durchsucht. Nichts. Dann habe ich die Biotonne untersucht, und siehe da: nmh hat eine alte Rosenheimliste im Gartenmüll entsorgt. Da steht W.R. Berkley auf Platz 77 aller Aktien weltweit und RLI sogar erst auf Platz 190. Das ist nicht "weit vorne". Ich vermute, dass nmh sie deswegen nicht genannt hat. Trotzdem darf man beide kaufen. Für RLI empfiehlt nmh einen Stopkurs bei 96 (bisher 92) Euro und für Berkley einen Stopkurs bei bisher 52 und jetzt bei 56 Euro.

Die Sache mit den Übernahmespekukationen ... der Haken dabei ist, dass man teilweise jahrelang auf eine Übernahme wartet, wenn sie denn überhaupt kommt. Bestes Beispiel ist die Aktie von Home 24 (WKN A14KEB). Nach dem Börsengang 2018 (Ausgabepreis 23 Euro) ging es stetig von 30 bis auf 3 Euro (!!!) bergab. Dann ist die Aktie wieder bis auf 26 Euro gestiegen, um anschließend auf 3 Euro zu fallen. Dann kam am 5.10.2022 das Übernahmeangebot von dem halbseidenen Unternehmen XXXLutz aus Österreich zu 7,50 Euro. Das ist zwar ein Aufschlag von 140 Prozent gegenüber dem letzten Kurs vor dem Angebot. Aber der bringt nur denen etwas, die erst kurz vorher eingestiegen sind. Ganz toll für alle, die zum IPO für 23 Euro oder später eingestiegen sind. Diese Geschichte zeigt ganz klar, dass Übernahmespekulationen nur dann funktionieren, wenn auch die richtige Portion Glück dabei ist.

Aus diesen Gründen sollte man auch stets sehr vorsichtig sein, wenn in Börsenbriefen von "Übernahmekandidaten, die Aktie müsste eigentlich 50 Prozent höher stehen, jetzt kaufen!" die Rede ist. Aktuell zum Beispiel in der neuesten Ausgabe des Schmierblatts von Förtsch, das Ihr an der Tankstelle kaufen könnt. Die Redaktionen wissen, dass man mit solch spektakulären Empfehlungen Hefte verkauft. Die Tipps gehen aber nur sehr selten auf, siehe Home 24, die schon seit Jahren als Übernahmekandidat herumgereicht wurde.

Es ist wesentlich einfacher und sicherer, mit der simplen Trendfolge Geld zu verdienen. Bei solchen Aktien herrscht einfach Nachfrage, und so wird der Kurs auch künftig weiter steigen.

Hochachtungsvoll

der Nachbar von nmh

[Shane 1]

@FakeAccount 

Ich spreche eigentlich lieber mit dem Bäcker, wie mit der Brezel, zumal es nicht besonders stilvoll ist, den Hausmüll des Nachbarn zu durchwühlen. Werde ihm das bei Gelegenheit mal beiläufig unterjubeln (leider füttert er seine Brieftauben nicht mehr).

Denn so würde er mir erklären, warum von den sichersten erfolgreichsten 100 Champiansaktien der Welt (Abbott Laboratories, Adidas, Adobe, Alphabet) diese Besten derzeit kein Kauf sind.

Weil sie im Abwärtstrend hängen und sich nicht dem allgemeinen Trend entziehen können? Ist nicht das einprägsame Credo der Rosenheimer - Gegessen, getrunken und geputzt wird immer, aber auch gegoogelt, gestreamt, sowie online gekauft und gezahlt? 

Wäre da eine tolle Aktie wie Adobe nach dem rasanten Kursverfall nicht erst recht ein Kauf? (wann kommt man so günstig an Qualität) - und du empfiehlst uns hier Aktien auf Listenplätzen so weit entfernt wie der Kaukasus? Da liegt ja noch der Verkaufstipp von deinem Nachbarn (Church & Dwight) in unmittelbarer Nähe (Platz 22)

Predigt nicht der oberste Denker (T. Müller) Aktien dürfen nur in Aufwärtstrends und niemals in Abwärtstrends gekauft werden?

Ich hatte zwar schon immer gewisse Vorbehalte gegen die Trendfolgestrategie, aber Opposition ist auch die Kunst, so geschickt dagegen zu sein, dass man später dafür sein kann ( jedenfalls eröffnet sie gewisse Anreize und Spielräume).

Aber eines dürfte auf jeden Fall klar sein, mit den Gebühren welche die Comdirect für erteilte Order erhebt, ist diese Strategie ein richtig teures Vergnügen und würde bei konsequenter Beachtung sicher etliche Börsianer in die Hände der Konkurrenz treiben. 

Jetzt hoffe ich, du hast deinen Nachbarn mit deiner Spionagetätigkeit nicht allzu stark verärgert, denn wenn du ihm seine Leser mit deinen eigenen Infos abspenstig machst, wird er dir vielleicht die Ohren langziehen.

Wäre schade, denn gute Nachbarn sind wichtiger wie ungeliebte Verwandte!

Grüße - Shane 

[digitus]

@Shane 1: Den guten @FakeAccount als Brezel, eigentlich eher Brezn zu bezeichen, ist nicht nett 😎.

Bezüglich Adobe juckt's mich auch ständig, wieder einzusteigen 😊.

Grüße,

Andreas

[Nobka]

Europäische Aktien sind zur Zeit so Attraktive wie ein Furunkel an dem Allerwertesten. Erst ab Januar wird es sich zeigen was man davon in sein Depo legen sollte oder aufzustocken.  Ich setze da lieber auf Langweilige Unternehmen aus Übersee. Ich kaufe einfach weiter und weiter und weiter und weiter

[Shane 1]

Die derzeit vorherrschende Situation ist für etliche Mitglieder sicherlich eine vollkommen neue Erfahrung, waren Kursgewinne meist die Regel, und fallende Kurse eher die Ausnahme, also, dass Aktien nachhaltig und über einen längeren Zeitrahmen scheibchenweise fallen.

Eine vernünftige Ansicht von @Nobka : weiter kaufen, aber mit dem Wissen - europäische Aktien bleiben ein heißes Eisen (daran ändert auch unser Doppelwummser mit gravierenden Erinnerungslücken nicht viel).

Leider muss ich auch hier nochmals ein schönes Rosenheimer Credo bemühen, Zeit ist wichtiger wie Zeitpunkt - oder wie nmh dies etwas abwandelt - Zeitraum schlägt Zeitpunkt!    

Diese Kernaussage ist zwar nicht neu, gefällt mir an den Rosenheimern aber besonders gut. Für die Richtigkeit liefere ich auch den Beweis.                

Laut einer Studie der amerikanischen Wells Fargo Bank (das ist genau diese Bank, welche in den Westernfilmen immer überfallen wird) ist der        S&P 500 über einen Zeitraum der letzten 30 Jahre im Schnitt jährlich 8,5 Prozent gestiegen.

Wer allerdings in den besten 10 Tagen nicht investiert war, hat lediglich eine Rendite von 5,8 % erwirtschaftet.

Doch wer die besten 20 Tage verpasst hatte, musste sich schon mit 3,9 % in dieser Zeitraum zufrieden geben.

Und wer davon die besten 30 Tage nicht dabei gewesen ist, kommt lediglich nur noch auf eine Rendite von 2,4 %.

Deshalb dabei bleiben, durchhalten und Zähne zusammen beißen, oder eben einfach nur denken: Zeitraum schlägt Zeitpunkt!

Grüße - Shane

Übrigens noch ein Wort zu Wells Fargo:

Früher wurden Banken überfallen um an zu Geld zu kommen, heutzutage gründet man dafür eine Bank.

W. Fargo ist zwar keine neue Bank, aber schwerer Betrug wurde eindeutig nachgewiesen.  

[frustrierter]

@all

Zunächst einmal muss ich sagen, schade, dass ich nicht schon früher Teil dieser Community wurde. Ich habe den Eindruck, hier wird auf einem sehr seriösen und vor allem auch gehaltvollem,informativen Niveau diskutiert und sich ausgetauscht.

Ich persönlich bin auch der Meinung US Aktien werden immer besser dastehen, da einfach in Übersee die Aktienkultur viel weiter fortgeschritten ist und auch die Welt an US Aktien kaum vorbeikommt. Daher selbst in der Rezession werden einige sicher performen. Die richtigen zu finden, wird schwer

auch der Hinweis mit den Übernahmekandidaten stimmt, ungesehen darf man sicher nicht alles kaufen, aber daher wäre sicher interesant, ob @nmh z.b. verrät, was er so im Portfolio hat und warum

Hornbach z.b. ist in aller Munde, nicht nur wegen dem fehlenden O, Baumärkte brauchst du immer und sie nimmt auch nicht im Kurs ab, wie eine Home 24.

ach ja, unser Hauptproblem ist sicher der Ukraine Krieg, m.e wird dieser erst enden, wenn du einen Friedensplan hinbekommst, bei dem beide Seiten ihr Gesicht wahren

PS: aktuell stürzt die Northrop Grumman Aktie etwas ab 10% in ein paar Tagen? und dies aktuell beim Krieg? 

[FakeAccount]

@frustrierter 

Wenn Du wissen willst, was nmh im Depot hat, musst Du hier oder hier klicken. Das ist mal wieder typisch für meinen lieben Nachbarn, den alten Wichtigtuer!

Und das hier hast Du wahrscheinlich auch schon gesehen, oder? Dafür brauchst Du gute Nerven. Trotzdem: Viel Spass beim Lesen!

Schönen Start in die Woche an alle, die das hier lesen müssen.

Hochachtungsvoll

der Nachbar von nmh

[ehemaliger Nutzer]

@frustrierter 

Mach Dir mal keine Sorgen über kurzfristige Bewegungen. Das ist normal und besonders jetzt.