28.08.2020 09:38 - bearbeitet 21.01.2021 09:41
Moin liebe Leute!
Ich mache gerade Pause von meiner Arbeit und hatte ja versprochen ein paar Zeilen zum Thema "Berechnung von Knock-Out-Zertifikaten" zu schreiben. Diesmal als Thread, auch wenn hier bestimmt Beiträge dazu rumgeistern (ich wette @GetBetter kann mir hierzu ein paar Links bereitstellen :D).
Knock-Outs gehören zu den Hebelprodukten und sind wirklich sehr einfach zu berechnen. Ich werde erstmal die Grundlagen niederschreiben, das geht schnell denn es ist nicht viel, und dann alles anhand eines Beispiels aufzeigen. Das Beispiel wird mit einem Bild meiner Excel geliefert - ich schreibe dann auch auf in welcher Zelle welche Formel steht. Dann seht ihr was für ein Freak ich bin 😉
Weiterhin setze ich ein bestimmtes Wissen über die Begrifflichkeiten voraus. Wer nicht weiß was ich mit Basiswert oder Basispreis meine: Lest das bitte nochmal sorgfältig nach.
Nun zum Thema: Wie berechnet sich ein sogenanntes KO-Zertifikat? Diese gibt es als Hebel-Bull-Zertifikate (Wette auf steigende Kurse) und Hebel-Bear-Zertifikat (Wette auf fallende Kurse).
Die Formel für Hebel-Bull-Zertifikate ist:
"Preis" = ("Kurs Basiswert" - "Basispreis")*"Bezugsverhältnis" + "Aufgeld"
Die Formel für Hebel-Ber-Zertifikate ist ähnlich:
"Preis" = ("Basispreis" - "Kurs Basiswert")*"Bezugsverhältnis" + "Abgeld"
Ihr seht: Eigentlich nur zwei Werte vertauschen, weil Aufgeld und Abgeld sind prinzipiell dasselbe. Wenn ihr Zertifikate mit endloser Laufzeit habt spielt der Part sowieso keine Rolle.
Und damit sind wir auch schon durch. Mehr gibt es dazu nicht zu wissen. Toll, oder?
Nun möchte ich noch mal ein Beispiel durchgehen. Dieses kommt von @Chris81 und bezieht sich auf den Schein MC8DTY
Dies ist ein Hebel-Bull-Zertifikat, also ein KO welches einen Wertgewinn bei steigenden Kursen erfährt und Wertverlust bei fallenden Kursen. Wie die Aktie selber, nur eben verstärkt. Der Schein hat folgende Daten die für uns wichtig sind:
1) Basiswert: Facebook - Das ist die Aktie, welche Wertentwicklung für uns wichtig ist
2) Kurs: 293,22 USD - Wir müssen wissen, welcher Kurs derzeit gegeben ist
3) Knock Out: 150,2093 USD - Wenn der Basiswert diesen Wert unterschreitet erleiden wir einen Totalverlust
4) Abstand zum Knock Out: 48,77% (143,01) - Sehr wichtig. Je niedriger der Abstand, desto größer der Hebel, desto risikoreicher ist das Produkt.
5) Hebel: 2,03 - Mit welchem Hebel partizipiert das Produkt an der Wertentwicklung. Geht der Basiswert 1% hoch, so geht das Zertifikat 2,03% hoch. Fällt der Basiswert um 1%, so fällt der Wert des Zertifikats um 2,03%. Hebelberechnung ist noch mal ein anderes Thema, aber es hängt mit dem Abstand zum KO zusammen. Bei Interesse bitte Google befragen und nachlesen.
6) Basispreis: 150,2093 USD - Wichtig für die Preisbildung des KO-Zertifikates, manchmal ist Basispreis und Knock Out unterschiedlich. Das finde ich unschön, weil dann das Chancen-Risiko-Verhältnis aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Der Schein ist somit eventuell günstiger, als es das Risiko Wert ist. Auch wenn es bei großen Abständen keinen großen Einfluss hat nehme ich lieber Abstand von solchen Scheinen.
7) Laufzeitende: endlos - Es gibt Scheine die ein Laufzeitende haben, dann hat man noch eine Angabe über letzter Handelstag und Bewertungstag. Am Bewertungstag wird dann geschaut wie der Kurs steht, wie der Preis ist und entsprechend ausgezahlt. Theoretisch. Ich habe das noch nie gemacht, weshalb hier vielleicht andere näheres zu sagen können. Bei endloser Laufzeit seit euch bewusst: KO und Basispreis werden Stück für Stück mit der Zeit angehoben, also immer unter Beobachtung halten.
😎 Bez.-Verh.: 10:1 - Wichtig für die Preisbildung. Im Prinzip bildet eine Aktie zehn Scheine ab. Bei einem Bezugsverhältnis von 100:1 wäre es so, dass der Preis jetzt 1,22€ wäre und nicht 12,20€. Wichtig für die Preisbildung.
9) Aufgeld: 0,40 - Dieser Schein hat ein Aufgeld, viele Endlosscheine haben dies nicht angegeben. Kurz gesagt ist das Aufgeld die Kosten für den Kredit den ihr mit eurem Produkt aufnehmt, sozusagen die Finanzierungskosten des Emittenten.
Kommen wir zur Beispielberechnung des Scheins:
So sieht meine Excel aus, basierend auf einer von haxo mit ein paar Veränderungen. Ist nicht 100%ig akkurat, aber sagen wir mal 95% und für die Zwecke reicht es völlig aus. Alle gelben Felder dürfen verändert werden, der Rest wird berechnet.
Erstmal das Feld "Grunddaten". Hier tragen wir die oben erwähnten Daten ein. Ziemlich selbsterklärend. Währungsumrechnung weil wir ja KO und Basispreis in Dollar haben, aber der Preis des Scheins in Euro. Bei Scheinen deren Basiswert und KO in Euro angegeben sind (europäischen Basiswerten z.B.) müsst ihr hier einfach eine 1 reinschreiben.
Die Prozentzahl hinter "Bekanntes Aufgeld" ist nur eine unwichtige Spielerei.
Abstand KO berechnet sich selber und dient nur zur Kontrolle der Angaben im Informer. In Zelle "E7" steht: =E4-E6 und in Zelle F7 steht: =E7/E4, Zellenformat ist Prozent.
Nun geht's zum Block "Berechnungen", hier kommen die ganzen Formeln zum Einsatz.
Fairer Preis ist die Berechnung des Scheins anhand der Formel.
In Zelle B14 steht: =((E4-E5)/B8)*B4+B10 (Edit: Danke @Piscadu für den Hinweis, dass es hier falsch steht. Es muss natürlich B14 und nicht B17 heißen, B14 ist der faire Preis anhand der Daten, B17 der SL Preis).
Da wir das Bezugsverhältnis andersherum angeben (nicht 10:1 sondern 1:10) teilen wir anstelle es zu multiplizieren wie in der Formel. Man kann auch *(1/10) angeben, kommt auf dasselbe hinaus. Dazu ist noch zu sagen, dass Basispreis und Kurs in USD angegeben sind, das Aufgeld in €. Das passt nicht, weshalb die erste Berechnung erstmal in € umgerechnet werden muss bevor das Aufgeld hinzu kommt.
Verstecktes Aufgeld: Dies ist eine interessante Zelle. Manchmal hat man es, dass ein Aufgeld angegeben wird welches aber nicht so recht mit dem aktuellen Preis passt. Dann sind das sozusagen versteckte Kosten. In diesem Fall ist es jedoch andersherum: Der Preis des Scheins ist niedriger als er eigentlich nach Angaben sein müsste. Die Formel der Zelle B15 ist: =B9-B14
Aufgeld Gesamt: Bekanntes Aufgeld plus verstecktes Aufgeld, also =B10+B15. In diesme Fall bedeutet es, dass die Angaben im Informer inkorrekt sind und das Aufgeld eigentlich nur 0,22€ ist. Wenn man den Wert nun in die Zelle "Bekanntes Aufgeld" eingeben würde so hätten wir als "Fairer Preis" genau den aktuellen Scheinpreis. In Etwa, Rundungsunterschiede können da noch mit reinspielen.
Die Prozentzahlen sind wieder unwichtige Spielereien.
SL auf der rechten Seite: Hier habe ich mir den Kurs des Basiswertes angeschaut und einen SL-Kurs ermittelt. So, als hätte ich wirklich die Aktie gekauft und würde nun einen SL setzen wollen. Den Wert trage ich hier ein.
Darunter kommt dann Abstand SL-BW und Abstand SL-KO inklusive Prozentangaben. Die Formeln hierfür:
Abstand SL-BW: =E4-E14 und für die Prozentangabe: =E15/E4 (Feldtyp wieder Prozent)
Abstand SL-KO: =E14-E6 und für die Prozentangabe: =E16/E6 (Feldtyp wieder Prozent)
SL auf der linken Seite: Dieses Feld gibt euch an wo euer SL zu setzen ist. Wird berechnet mit der Formel: =((E14-E5)/B8)*B4+B10
Ich habe nichts anderes gemacht als berechnen zu lassen, wie der Preis des Scheins anhand der Formel wäre wenn der Basiswert auf meinen SL Kurs fallen würde.
Wenn der Basiswert auf 192,901 USD fällt, wo bei der richtigen Aktie mein SL wäre, dann hat der Schein nurnoch einen Wert von 3,99€. Also muss ich meinen SL an dieser Stelle setzen um einen gleichwertigen SL zu haben.
Differenz gibt dann nur noch an wie hoch die Differenz zwischen SL und aktuellem Wert ist: =B9-B17
Dies ist wichtig für die folgenden Berechnungen.
Verlustgrenze: Hier tragen wir ein, was wir bereit sind zu verlieren. Wir wissen wo wir unseren Stop zu setzen haben und legen fest, wie viel Geld wir maximal verlieren wollen. Kommt euch das bekannt vor? Tipp: Money Management von @nmh
Als Beispiel habe ich mal gesagt ich will maximal 500€ verlieren.
Anzahl Scheine ermittelt dann, wie viele Scheine ich überhaupt kaufen darf.
Die Formel: =ABRUNDEN(E18/B18;0)
Abrunden weil ich ja definitiv nicht zu viel kaufen will. Im Prinzp berechnet er folgendes:
Wenn ich 500€ maximal verlieren will, der aktuelle Schein 12,19€ Wert hat, und mein SL bei 3,99€ gesetzt ist, dann verliere ich pro Schein bei auslösen meines SL 8,20€. Also Gesamtverlust geteilt durch den Verlust pro Schein gibt mir dann die Anzahl der Scheine die ich maximal kaufen darf.
Und Kosten gibt mir dann noch mal an wie viel Geld ich dafür in die Hand nehmen muss: =E19*B9
Heißt im Umkehrschluss ich behalte ca. 231,40€ übrig wenn mein SL ausgelöst wird.
Nun zum Block "Gewinnszenarien" (ja ich bin so überheblich und gehe nur davon aus zu gewinnen 😉 😄 aber auch Verluste lassen sich hier berechnen):
Kurssteigerung: Hier gebe ich ein wie hoch der Kurs des Basiswert sein soll um herauszufinden wie viel Gewinn ich dann habe, geht aber auch mit Verlusten.
Der Prozentsatz daneben ist einfach nur um zu schauen wie viel Prozent dann der Basiswert überhaupt gestiegen ist, Formel: =1-E4/B24 und Feldtyp Prozent
Kurssteigerung gehebelt ist eine Spielerei. Die entspricht dann der Wertentwicklung des Scheins bei einer ruckartigen Kurssteigerung auf den Wert den wir angegeben haben. Da sich der Hebel aber mit der Zeit auch ändert kann es in zwei Wochen schon wieder anders sein, weshalb der Wert wirklich nur Spielerei ist.
Kosten Schein NEU ist dann der Verkaufspreis des Scheins bei dem Kurs. Formel hierfür ist =((B24-E5)/B8)*B4+B10
Damit habe ich den Preis des Scheins bei dem gegebenen Kurs.
Gesamtwert NEU ist demzufolge das, was ich dann im Depot habe. Formel: =B26*E19
Jetzt kommt noch etwas Gewinnbetrachtung ins Spiel:
Gewinn je Schein und Gewinn Gesamt sind selbsterklärend.
Geiwnn je Schein =B26-B9 und Gewinn Gesamt =E19*E24
Gebühren müssen von eurem Gewinn abgezogen werden, also hier eure Gebühren eintragen. Ich handel nur 3,90€ Aktionen, dementsprechend ist der Wert bei mir 7,80€.
Steuern müssen leider gezahlt werden, weshalb auch das abgezogen werden muss.
Hier ist die Formel: =E25*0,2638
Ca. 26,38% bezahle ich Steuern weil ich kein Kirchenmitglied bin. Bitte hier euren persönlichen Satz einfügen damit es stimmt.
Nun noch alles zusammenfügen, unter Gewinn netto kommt rein: =E25-E26-E27
Also Gewinn Gesamt abzüglich Gebühren und Steuern.
Der letzte Abschnitt war etwas kurz weil ich dringend los muss, aber mir mal wieder ein Authentifizierungsfehler unterlaufen ist. Die Hälfte war plötzlich weg, die Arbeit der letzten 20 Minuten futsch. Danke @SMTcomdirect für dieses tolle System 😉 😛
Mit so einer Excel könnt ihr perfekt euren Schein auswerten. Könnt schauen wo ihr den SL zu setzen habt, wie viel Geld ihr investieren müsst, was ihr an Gewinn erwarten könnt oder auch Verluste. Eine gleiche Tabelle habe ich auch für Hebel-Bear-Zertifikate, das Prinzip ist gleich.
Wenn Fragen sind einfach raus damit, ansonsten: Viel Erfolg!
Zusatz: Ich wollte das Ding gerade abschicken, da meckert er rum dass ich Fehler korrigieren muss. Das hab ich gemacht, bin dann wieder auf "Absenden" und nun meckert er, dass eine Beitragsflut stattgefunden hat. Sorry @SMTcomdirect aber das ist absolut nervtötend. Ich muss nun los und will den Beitrag stellen aber das System hindert mich. Wir reden hier von 6 Seiten Arbeit an der ich fast 2 Stunden gesessen habe.
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
06.09.2022 09:53 - bearbeitet 06.09.2022 09:54
Sorry, @B33R0 , hier nochmal: An deiner Aufgeldsache muss was faul sein, auch in deinem Gewinnszenario:
.
576.44-418=158.44 (USD) -> Scheinpreis fair: 1.5844 USD -> 1,57 € (mit 1,01 Kurs)
Sind die 7 Ct Differenz jetzt "sein" Aufgeld das er zum rechnerischen Wert aufschlagen sollte? Das Aufgeld was er jetzt nicht zum rechnerischen Wert zuaddiert? Ist mir zu dubios, kann ich nicht nachvollziehen.
Und damit denke ich zusätzlich, dass das Aufgeld des Emittenten faul ist. Der rechnerische Wert des Scheins jetzt (heute, 9:15 Uhr) ist exakt so hoch wie der angebotene Marktpreis von GS.
Wenn du da sein Aufgeld mit in deine Rechnungen und SL-Entscheidungen reinnimmst, machst du rechnerische Fehler.
Warum hat er dann das Aufgeld? Das ist die Position, die er nach Belieben verändern kann, das sieht für mich so aus, als wenn der Verkaufswert dann ohne Aufgeld unter den rechnerischen Wert fallen wird. Habe ich noch nie so gehabt, daher würde ich persönlich die Finger von solchen Scheinen lassen, ist aber nur meine Ansicht.
Letztendlich ist nicht die Berechnung der Scheine entscheidend, sondern der die Bewegung des Underlyings, das vergisst man leicht, wenn man so begeistert ist, dass man die Funktion des Scheins verstanden hat. Geht mir jedenfalls so ![]()
Wahrscheinlich ist auch hier wieder Marktwirtschaft im Spiel:
Viele gleichartige Scheine auf dasselbe Produkt: Scheine verschiedener Anbieter sind vergleichbar, Transparenz.
Wenig oder nur ein einziger Schein auf ein exotisches Produkt: Anbieter hat Narrenfreiheit, man muss aufpassen.
Deshalb bevorzuge ich Scheine auf DAX oder Gold.
hx.
am 06.09.2022 11:46 - zuletzt bearbeitet am 07.11.2022 10:20 von SMT_Jan-Ove
am 06.09.2022 11:46 - zuletzt bearbeitet am 07.11.2022 10:20 von SMT_Jan-Ove
bin bei dir, zilch hat hier super arbeit abgeliefert.
wenn du dir die sache erleichtern möchtest, kannst du auch einen Online rechner verwenden wie z.b. - Werbung entfernt -
den hast du dann auch überall dabei 🙂
GLG
am 06.09.2022 18:48
ganz großes Dankeschön.
der stop wurde noch falsch berechnet. Hab das nun korrigiert und die identischen Werte wie haxo 🙂
Nun habt Ihr ja gesagt ich sollte auf das Aufgeld gar nicht so achten. Wenn ich mir jetzt die short Scheine meiner Emittenten auf den Dax (als Beispiel) so anschaue sind da Aufgelder von -0,12 bis 1,58. Welche würdet ihr da präferieren bzw. ganz ausschließen?
Und generell mal zum shorten mit KO... gefühlt habe ich, zumindest im Musterdepot mit Scheinen die einen höheren Hebel haben (4-7) bessere Ergebnisse gehabt als mit kleineren Werten, dafür dann aber kürzere Haltedauer von einen bis 14 Tagen. Oder ist das schon Zockerei?
Ich gehe ja auch davon aus das langfristig die Kurse steigen und würde kleinere Hebel bei long KO´s bevorzugen.
Welche Hebel bevorzugt Ihr denn so beim shorten?
06.09.2022 20:54 - bearbeitet 07.09.2022 08:57
06.09.2022 20:54 - bearbeitet 07.09.2022 08:57
Leute, mein Nachbar nmh hat doch schon öfters in dieser Community genau erklärt, warum man zum Shorten keine KO-Produkte verwendet, sondern besser plain-vanilla-puts (Stichwort: Anstieg der Volatilität). Bitte nachlesen!
Faustregel: Mit Put-Optionen (Optionsscheinen) auf fallende Kurse setzen, mit KO-Produkten (MiniFuture long, Turbo Long) auf steigende Kurse.
Hochachtungsvoll
der Nachbar von nmh
am 06.09.2022 21:43
Turbo Short? Turbo Long?
07.09.2022 07:53 - bearbeitet 07.09.2022 09:15
@B33R0 hier mal die Vorgehensweise die ich beim Aussuchen meiner DAX-Scheine verwende. Der Hebel selbst ist mir völlig wumpe, ich bin ein Fan der absoluten Zahlen
, daher sicher nur begrenzt nutzbar, wenn man sich auf einen anderen Blickwinkel einlässt.
Klingt kompliziert, ist aber eine 15-Minuten-Sache, beginnt mit dem händischen Screenshot des Charts um vernünftige Grenzen zu bestimmen.
Meine Excel-Tabelle wird immer mit kopierten Blättern von vorherigen Scheinen aufgebläht. Die drei Linien sind einfach einmalig manuell gezeichnet worden und werden bei jedem neuen Blatt nur verschoben:
Also einen solchen Schein nach allererster KO-Wahl würde ich bei dem Szenario aus SL, max.Verlust und gewünschter Gewinn bei erwartetem DAX-Fall nicht nehmen. Der erwartete Gewinn bleibt natürlich immer gleich, das ist eine rechnerische Abhängigkeit wenn man den Verlust bei einem gewünschten DAX-Punktestand vorgibt.
Nach einigem Verändern der KO-Grenze (immer die Position "Kosten Schein" dem errechneten "fairen Wert" angleichen) eher diese Kombination:
Passt. 400€ Verlust sind vorgegeben, 375 € Gewinn bei 12.000, in der Grafik kann man nochmal das Verhältnis Gewinn- und Verlustchance sehen. Jetzt einen Schein suchen:
Praktisch: Man kann sofort die KO-Grenze eingeben. Spart Zeit.
Noch keine Preise festgelegt, zu früh. Meistens stimmt es aber recht genau. Ich denke das ist die Konkurrenz unter den Emittenten.
Okay, noch eine kleine Anmerkung zu @FakeAccount : Klar hat dein Nachbar gesagt, dass OS für's Fallen besser seien, aber man kann sie nicht so schön einfach nachrechnen, ich bin Kontrollfreak, das lasse ich mir eben ein paar Prozente kosten.
Außerdem habe ich dich beobachtet, als du ganz heimlich, abends mal über den Gartenzaun auf das Grundstück deines Nachbarn gep... hast ![]()
Schönen Arbeitstag
hx.
Edit: Vergessen zu erwähnen: In der Prozessskizze sind in lila "m" und "a" an einigen Zellen geschmiert, das bedeutet natürlich "manuell Eingabe" und "automatische Berechnung"
am 07.09.2022 09:07
gut aufgepasst, vielen Dank! Ich habe den Fehler korrigiert.
Da dran ist nur nmh schuld. Ihr solltet das mal sehen: offenbar werden da nebenan im Moment grössere Renovierungsarbeiten durchgeführt. nmh hat jetzt drei (!!) Windräder in seinem Garten, und das ganze Dach voller Solarzellen. Mehr Sorge bereiten mir allerdings die drei gewaltigen Kästen, die vorhin in sein Haus getragen wurden. Ich vermute, drei Stromspeicher für den Keller. Wird nmh jetzt zum Prepper? Hat der wirklich so eine Angst vor Stromausfällen? Es würde völlig genügen, wenn der endlich mal sein Rechenzentrum abschaltet (und sein Auto wäscht!!!), dann würde die Landeshauptstadt München auf einen Schlag 10 Prozent weniger Strom (Gas? Kohle? Milch?) verbrauchen.
Hoffentlich fliegen ihm die Li-Ion-Akkus nicht eines Tages um die Ohren! Manchmal explodieren die ja!
Jedenfalls bin ich so sehr mit der Beobachtung des Nachbarsgrundstücks durch mein fest installiertes Fernrohr beschäftigt, dass ich meinen Beitrag von gestern nur ganz schlampig hingerotzt habe.
Jetzt, wo nmh überall Elektro im Garten hat, kann ich nicht mehr gegen den Gartenzaun pieseln (benennen wir es ruhig, nicht so verklemmt), das ist zu gefährlich. So wie damals, als ich von der Eisenbahn-Brücke auf die Oberleitung gestrullert habe. Andere Geschichte, gehört nicht hierher.
Ich persönlich stimme Dir zu: Bei Call- und Put-Optionsscheinen wird man ständig von den Emittenten abgezockt!!! nmh schreibt zwar immer, dass man den Wert von plain-vanillas mit der Black-Scholes-Formel ohne weiteres nachvollziehen kann, und dass die Preise fair sind, weil ja in Deutschland gut ein Dutzend Emittenten im Wettbewerb zueinander stehen. Aber einerseits hat der ja auch ein Rechenzentrum und ich nur einen Taschenrechner von Lidl, und andererseits bin ich auch gar nicht so sicher, ob nicht in Wirklichkeit die Emittenten nmh bezahlen!!!!! Ohne dass wir es wissen!!!!!!!!!!!!!!!111!!111!!!!1!111!!
Hochachtungsvoll
der Nachbar von nmh
am 02.03.2024 09:01
Viel Dank für den informativen Beitrag. Ich hab schon teilweise sehr gute Trades mit OS und KO Zertifikaten gemacht, aber nur mit kleinen Einsätzen. Jedoch ohne solche Berechnungen dazu. Was ich gerne aber mal anfangen und testen würde.
Gibt es deine Tabelle von Excel nur als Screenshot oder teils du die auch als Datei?
Ich hatte hier im Forum auch mal eine von @haxo gefunden gehabt, als google sheets. Leider den Tab versehentlich geschlossen und jetzt finde ich den Beitrag nicht mehr. Hat den noch jemand auf dem Schirm?
am 26.02.2025 21:11
Hey haxo,
ich bin nach langer Suche zu KO Hebeln hier auf deine Excel Tabelle gestoßen. Dein Post ist schon einige Zeit her, aber vielleicht habe ich Glück und diese Tabelle existiert noch und wenn ich noch mehr Glück habe, würdest du mir diese zur Verfügung stellen?!
Ich freue mich, von dir zu hören!
Viele Grüße
SlippinJimmy