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Fondsdomizil bei ETF

Xin
Experte
122 Beiträge

Ich bin etwas verwirrt, ich war im Informer auf den ETF "HSBC MSCI World ETF - USD DIS (DE000A1C9KL8) gestoßen. Dort ist u.a. als Ursprungsland Deutschland angegeben.

Nach den Verkaufsdokumenten würde ich auf ein Fondsdomizil in Irland tippen.

 

Da ich mir nicht sicher war, hatte ich den Kundenservice angeschrieben. Mir wurde dort geantwortet, das die ersten Stellen der ISIN die Länderkennung darstellen und das es sich bei dem o.g. ETF um eine deutsche Gattung unabhängig der Verwahrstelle handelt. Bitte was? Kann mir das mit der Gattung einer von euch Erfahrenen erklären?

 

Ich bin in der Zwischenzeit auf der Homepage von HSBC fündig geworden, dort steht als Fondsdomizil Irland. Daher stellt sich mir die Frage, ist die Angabe vom Ursprungsland "Deutschland" im Informer wirklich richtig?

 

65 ANTWORTEN

t.w.
Legende
4.910 Beiträge

Hallo @Xin,

 

ich kann Dir leider nicht helfen. Ich frage mich allerdings, warum Dir das Fondsdomizil überhaupt wichtig ist. Mir fällt gerade nichts ein, dass das Fondsdomizil beeinflussen würde, bis auf fondsinterne Steuerdetails vielleicht. 

Xin
Experte
122 Beiträge

Ich hatte hier mal gelesen, dass es aufgrund des Fondsdomizil schon unterschiede in Renditen gibt. z.B. wenn der Fonds in Irland sitzt und sich dadurch die Quellensteuer besser "zurück holen" kann. Ist das nicht so?

t.w.
Legende
4.910 Beiträge

Das meinte ich mit fondsintern. Aber mal ehrlich: Vergleich doch einfach die Gesamtrenditen, dann musst Du Dir darüber schon mal keine Sorgen mehr machen. 

 

Man nehme zum Beispiel "Deinen" HSBC (schwarz) und vergleiche ihn mit dem Forenklassiker LYX0AG (blau). Die Unterschiede sind nicht sooo gravierend, würde ich meinen Smiley (zwinkernd)

 

 

Unbenannt.JPG

Joerg78
Mentor ★★★
2.728 Beiträge

Laut Homepage von HSBC ist das Fondsdomizil Irland, so gibt es beispielsweise auch fondsweb aus. Anscheinend ein Fehler beim Datenlieferanten der comdirect.

 

Viele Grüße,

Jörg

 

chi
Mentor ★
1.134 Beiträge

Im Datenblatt steht eindeutig „Fondsdomizil: Irland“, das wird dann wohl so stimmen. Normalerweise entspricht der Ländercode in der ISIN dem Domizil, aber das muß nicht so sein; manche Fonds haben sogar mehrere ISINs mit verschiedenen Codes.

 

Irland hat ein besseres Doppelbesteuerungsabkommen mit den USA, weshalb nur 15% statt 30% Quellensteuer anfällt. Unter sonst gleichen Umständen bringt ein irischer (physisch replizierender) Fonds mit US-Aktien deshalb netto mehr Ertrag als z B. ein Luxemburger Fonds. Andere Kosten können den Vorteil aber zunichte machen. Letztlich ist die Abweichung vom Index das, worauf es ankommt.

Xin
Experte
122 Beiträge

@t.w.

Stimmt, da gibt es keinen sichtbaren Unterschied in deiner Grafik.

 

Also ist das Domizil nicht unbedingt so wichtig. Wieder was gelernt. 🙂

paba
Mentor
889 Beiträge

@Xin  schrieb:

@t.w.

Stimmt, da gibt es keinen sichtbaren Unterschied in deiner Grafik.

 

Also ist das Domizil nicht unbedingt so wichtig. Wieder was gelernt. 🙂


… mit Ausnahme des Informers bei comdirect deuten alle Informationen darauf hin, dass es sich bei DE000A1C9KL8 um einen irischen ETF handelt. Eigentlich ist sowieso nur das verbindlich, was in den Verkaufsunterlagen steht. Es ist übrigens ein weit verbreiteter Irrtum, dass es sich mit Sicherheit um einen deutschen ETF handelt muss, nur weil die ISIN mit DE anfängt (es ist dadurch nur recht wahrscheinlich). So wurden lange Zeit auch bei iShares viele irische ETFs mit deutscher ISIN verkauft (zu erkennen war das nur an der Bezeichnung "Bearer Shares (Dt. Zert.) o.N."). Meines Wissens sind diese iShares ETFs aber mittlerweile alle auf irische ISINs umgestellt (Bezeichnung  "Registered Shares o.N.").

 

Zur US-Quellensteuer: Wenn sich das überhaupt auswirkt, so kann sich dies frühestens ab dem 01.01.2018 in der Performance ausgewirkt haben. Davor wurde ja die ausländische Quellensteuer in den Fonds ersetzt (schaut mal in eure alten Abrechnungen für die Ausschüttungen) und es gab noch keine Körperschaftssteuer auf deutsche Dividenden in Fonds. Seit dem 01.01.2018  wird aber die Quellensteuer nicht mehr ersetzt und eine 15%-tige Körperschaftssteuer auf deutsche Dividenden wird auch in Fonds erhoben. Zum Ausgleich gibt's die 30%-tige Teilfreistellung. Der Langfrist-Chart von @t.w. macht so also wahrscheinlich keinen Sinn. Mir wurde übrigens auch von iShares ausdrücklich bestätigt, dass der Artikel bei justETF zur US-Quellensteuer korrekt ist (und das obwohl viele iShares ETFs in diesem Artikel schlecht wegkommen). Es scheint also was dran zu sein an dem Artikel.

 

Gruß paba

t.w.
Legende
4.910 Beiträge

@paba  schrieb:

Zur US-Quellensteuer: Wenn sich das überhaupt auswirkt, so kann sich dies frühestens ab dem 01.01.2018 in der Performance ausgewirkt haben. Davor wurde ja die ausländische Quellensteuer in den Fonds ersetzt (schaut mal in eure alten Abrechnungen für die Ausschüttungen) und es gab noch keine Körperschaftssteuer auf deutsche Dividenden in Fonds. Seit dem 01.01.2018  wird aber die Quellensteuer nicht mehr ersetzt und eine 15%-tige Körperschaftssteuer auf deutsche Dividenden wird auch in Fonds erhoben. Zum Ausgleich gibt's die 30%-tige Teilfreistellung. Der Langfrist-Chart von @t.w. macht so also wahrscheinlich keinen Sinn...

Ein sehr interessanter Einwurf. Allerdings halte ich erstmal weiter an dem Chart fest, da die "neuen Nachteile" nur physisch replizierende ETF betreffen, jedenfalls laut dem von Dir verlinkten justETF-Artikel. Da LYX0AG swap-basiert ist, trifft ihn dieser Nachteil also nicht. 

 

Unterliege ich hier einem Denkfehler? 

GetBetter
Legende
7.282 Beiträge

Ich kannte den Artikel und habe ihn in der Vergangenheit selber hier schon mehrfach verlinkt, aber erst jetzt wird mir die Einschränkung auf physisch replizierende ETFs bewusst.

Aber ehrlich gesagt kann ich nicht nachvollziehen woraus sich diese Einschränkung ergibt. Wenn ich die Ursache des Irland-Vorteils richtig verstehe, dann resultiert der doch daraus, dass Dividenden von US-Unternehmen günstiger besteuert werden. Ob sich diese aber im Bestand befinden weil der ETF physisch repliziert und sich die Unternehmen eben im Index befinden oder ob die "zufällig" im Trägerportfolio enthlaten sind, dürfte doch keine Rolle spielen.

 

Oder ist das Gesetz so detailliert, dass dieser Vorteil ausdrücklich nur physisch replizierenden ETFs zugestanden wird?