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Quellensteuer auf ausgeschüttete Dividende eines ETF?

Gnosch
Autor ★★
29 Beiträge
Hallo zusammen,
 
in meinem Depot befinden sich so einige ausschüttende ETF zwecks Ausnutzung des steuerlichen Freibetrags. Alle Ausschüttungen waren bisher ohne Abzug einer Quellensteuer, egal ob das Fondsdomizil z.B. Frankreich, Luxemburg oder Irland war. Überrascht war ich dann, als für den ETF von vanEck (WKN A2JAHJ) bei der Ausschüttung noch einmal die 15% Quellensteuer abgezogen wurden. Ich dachte Immer bei ETF wäre da alles irgendwie eingepreist.
 
Ist das eine Besonderheit von vanEck, oder Fondsdomizil NL, oder … oder …
 
Fragende Grüße
 
Gnosch
6 ANTWORTEN

TutsichGut
Mentor ★★★
2.304 Beiträge

... und...

Du hast gut geraten @Gnosch .
https://www.vaneck.com/de/de/tdiv/performance/

LG TutsichGut
DiskLeimEimer:Ich bin nicht dafür verantwortlich für Das, was mein Bauch von sich gibt.

CurtisNewton
Mentor ★★★
2.860 Beiträge

@Gnosch 

 

Wie schon in der von @TutsichGut  verlinkten Info beschrieben handelt es sich um die niederländische Quellensteuer die unser Nachbarland einbehält. Diese wird extra ausgewiesen da sie (automatisch) mit der in Deutschland fälligen Kapitalertragssteuer verrechnet wird. 

 

Dazu ist es aber notwendig dass Du auch Kapitalertragssteuer zahlst, d.h. Du musst mit den Kapitalerträgen über dem Freibetrag (1000€ bzw. 2000€ bei gemeinsamer Veranlagung) liegen und der Verlusttopf "Sonstige" muss leer sein.

 

Sinnvollerweise legt man sich daher solche ETF erst in das Depot wenn die kalenderjährlichen Kapitalerträge über dem Freibetrag liegen.

 

 

 

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"Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance." - Victor Hugo

GetBetter
Legende
7.283 Beiträge

Ohne das jetzt einzeln aufgedröselt zu haben sagt mir mein Bauchgefühl, dass die Sache nicht so schwarzweiß ist.

 

Gemäß der Aussage auf der von @TutsichGut verlinkten Seite ist es im Grunde nichts anderes als eine Spielerei mit der konkreten Indexvariante.

Der ETF bildet den Total Return ab, der deutsche Anlager zahlt darauf aber die Quellensteuer und landet so unterm Strich bei der Net Return Variante des gleichen Index. Das sieht erstmal unschön aus, ist aber im Grunde nichts anderes als das, was er bei den meisten anderen ETFs auch hat. Nur dass diese Abzüge sonst unsichtbar auf Fondsebene passieren und nicht übersichtlich aufgelistet auf der Abrechnung erscheinen.

 

Demnach ist der vermeintliche Nachteil eigentlich nichts anderes als eine Bevorzugung des niederländischen Anlegers, allerdings nicht durch den ETF sondern durch die dortigen Steuergesetze. Da ausländischen Anlegern diese egal sein können gibt es eigentlich auch keinen Grund sich zu ärgern.

 

Gerade bei ausgeschöpftem Freibetrag entstünde bei dem Verfahren sogar ein Vorteil da QSt komplett anerkennbar ist, der SolZ aber geringer ausfällt als ETFs mit dem Standardverfahren.

 

Das eigentliche Problem könnte sich im Zusammenhang mit der Teilfreistellung verbergen. Hier wäre es mal interessant zu sehen in welchem Schritt diese angesetzt wird (bzw. ob überhaupt).

Gnosch
Autor ★★
29 Beiträge

Erst einmal Danke an @TutsichGut , @CurtisNewton und @GetBetter, das hilft mir weiter. Ich war eben auf dem Standpunkt, dass wenn schon ein ETF mit Domizil Frankreich keine Quellensteuer berechnet warum dann jetzt die Niederländer 😉

 

Zu dem von @GetBetter angesprochenen "Problem" der Teilfreistellung, da werden 30% wie bei Aktienbasierten ETF angewendet.

Bildschirmfoto 2023-03-28 um 15.28.19.png

GetBetter
Legende
7.283 Beiträge

@Gnosch  schrieb:

Zu dem von @GetBetter angesprochenen "Problem" der Teilfreistellung, da werden 30% wie bei Aktienbasierten ETF angewendet.


Das ist natürlich schonmal gut. 

 

Interessant wäre jetzt noch die Information auf welcher Basis die Teilfreistellung berechnet wird:

  1. 30% des Bruttoertrages (TR-Index)
  2. 30% des Nettoertrages (NR-Index)

Ich tippe und hoffe auf a.

Beim ebenfalls der Quellensteuerbesteuerung und Teilfreistellung unterliegenden BB Biotech ist das jedenfalls so.

Gnosch
Autor ★★
29 Beiträge

Der Tipp und die Hoffnung auf

 

  1. 30% des Bruttoertrages (TR-Index)

sind richtig!