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Fond oder ETF in Krise

Tim F.
Autor ★★
39 Beiträge

Hallo zusammen,

 

ich bespare den A1JX52 monatlich als Sparplan, stelle mir aber mehr und mehr die Frage ob es besonders in Krisenzeiten nicht sinnvoller ist auf einen Fond statt ETF umzuschwingen. Die klassischen Vor- und Nachteile und Kostenunterschiede sind mir durchaus bekannt, würde aber gerne mal aus eurer Erfahrung raus hören, zu welchem Weg ihr grundsätzlich tendieren würdet. Oder sollte man hier auch die Laufzeit des Sparplans berücksichtigen?

14 ANTWORTEN

Morgenmond
Mentor ★★
1.809 Beiträge

@Tim F.  schrieb:

Hallo zusammen,

 

ich bespare den A1JX52 monatlich als Sparplan, stelle mir aber mehr und mehr die Frage ob es besonders in Krisenzeiten nicht sinnvoller ist auf einen Fond statt ETF umzuschwingen. ...


Was versprichst du dir vom "umschwingen" ?

Meinst du ein Fonds (Fonds bitte immer mit s schreiben !!!!) hat geringere Volatilität oder was soll der Vorteil eines Fonds in Krisenzeiten sein ?

 

Gruß Morgenmond

KWie2
Mentor ★★
1.566 Beiträge

Hallo,

 

die langfristige Marktperformance des Weltmarktes von rund ca. 8% per Annum hat der Weltmarkt ja mit all den Krisen, die es gab und gibt.

Im (ich finde zwischen den Zeilen sehr aufschlußreichen) von @JanB  aufgeworfenen Thema Wann steigt ihr wieder ein?  lese ich zwischen den Zeilen - welch Wunder! So sind wir Menschen nun mal - das in diesen (Ja wollen wir das schon Krisen-) Zeiten (nennen?) alle möglichen alles Mögliche noch ein mal neu überdenken und viele dann in so einer Sondersituation auch einmal die Belle de Jour ins Portfolio nehmen, die jetzt gerade offenbar besonders gut performt oder da steht.

Mir persönlich würde das zu viel Hektik und auch zu viel Unübersichtlichkeit ins Portfolio bringen. Bogle steht nicht ganz umsonst in meiner Signatur.

Und:

Die Assetklasse "Gemanagter Fonds" ist hier zu allgemein gefasst, denn der wohl ohne Zweifel krisenfesteste Fonds ist der Dirk Müller Premium Fonds, der dafür aber andererseits auch gegen Gewinne weithin gefeit zu sein scheint.

Dazu kommt, gerade wenn man breit gestreut (Dein FTSE All World) investiert, dass bei Umschichtungen die Spaßbremse deutsche Kapitalertragsteuer übel zuschlagen kann.

Bei mir kam aus meinen Simulationen zur Ausarbeitung meiner Strategien heraus:

  • Entweder: Passiv und breit gestreut,
  • Oder: Aktiv, und dann aber wegen der steuerlichen Nachteile bitte kein Kind von Traurigkeit, sondern alles mitnhemen.

"Gelegentlich, so alle paar Krisen einmal, etwas ändern" kam in meinen Simulationen schlecht weg.

Daher ist mein passiver Teil passiv und durchschlummert gemäß Bogle alle Krisen während mich die Krisen im aktiven Teil immer wieder handeln lassen (was mich gerade jetzt tatsächlich auch wirklich nervt, denn ich habe ja nicht immer Lust und Zeit, bloß weil jetzt gerade eine "Marktsituation" vorliegt).

 

Gruß: KWie2

 

P.S.:


@Morgenmond  schrieb:
Fonds (Fonds bitte immer mit s schreiben !!!!)

Ich wollte auch nicht über Fischsauce schreiben und habe daher den Duden an meinen Beitrag herangelassen (ich werde es NIE lernen).

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

Tim F.
Autor ★★
39 Beiträge

Ich dachte da auch eher daran, dass ein "gemanagter Fond" eben unterperformte Anlagen rauswirft oder eben minimiert. Stichwort Wirecard oder Ähnliches. Oder im Allgemeinen eben ein besonderes Augenmerk auf Aktien legt, denen in dem Moment einen stärkeres Wachstum nachgesagt werden. Meine Grundsatzfrage ist also eher, ob die Mehrkosten durch das aktive Management die Vorteile rechtfertigen.

Ist wahrscheinlich ein Thema bzw. eine Frage wo es keine eindeutige Antwort darauf gibt, aber dennoch danke für deine Hilfe, die Antwort war sehr interessant!

dg2210
Legende
6.254 Beiträge

@Tim F.  schrieb:

(...)stelle mir aber mehr und mehr die Frage ob es besonders in Krisenzeiten nicht sinnvoller ist auf einen Fond statt ETF umzuschwingen.


Ein ETF ist ein Fonds, die Handelsart (exchange-traded) hat keinen Einfluß auf Risiko oder Performance. Darum ist dies gleichwertig zu der Frage, ob du zum Backen auch Topfen verwenden kannst, wenn du keinen Quark zu Hause hast.

KWie2
Mentor ★★
1.566 Beiträge

Hallo,

 


@Tim F.  schrieb:

Meine Grundsatzfrage ist also eher, ob die Mehrkosten durch das aktive Management die Vorteile rechtfertigen.


Kann sein, kann auch nicht sein.

Ich habe einen ETF (und finde ETFs auch super) und mehrere aktiv gemanagte Fonds, weil es nicht für alles was ich suche den entsprechenden Index gibt, den ein ETF abbilden könnte.

Der Markt hat sich aber nicht ganz ohne Grund zu den kaum oder gering gemanagten ETFs hin entwickelt. Ich brauche einen Grund, einen Fonds einem ETF vorzuziehen.

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

digitus
Legende
8.360 Beiträge

Hallo @Tim F.,

 

das ist eine Frage, die sich jeder Anleger (m/w/d) stellt, egal welches Anlagevehikel er gerade nutzt, ob er mit einem anderen besser fahren würde oder besser gefahren wäre.

 

Es gibt gemanagte Fonds, die in einzelnen betrachteten Vergleichszeiträumen besser gelaufen sind als der Markt. Aber sie können genauso schlechter laufen. Der FTSE All-World ist immer so gut wie der FTSE All-World. Für den MSCI-World hat Christian W. Röhl ein sehr aufschlussreiches Renditedreieck entwickelt, mit dem du nachvollziehen kannst, was für eine Rendite p.a. du mit einem Investment in den MSCI World in bestimmten Zeiträumen erzielt hättest:

 

MSCI-World-Renditedreieck-2022-Einmalanlage

[via]

 

Die gleiche Berechnung gibt es auch für einen Sparplan:

 

MSCI-World-Renditedreieck-2022-Sparplan

[a.a.O.]

 

Du siehst: es gibt nur wenige kurze Zeiträume mit negativen Renditen (also Geldverlust). Über lange Zeiträume hast du kontinuierlich eine gute Rendite eingefahren.

 

Immer gilt natürlich: Renditen in der Vergangenheit sagen nichts über Renditen in der Zukunft.

 

Meine Botschaft ist aber einfach: Bleib (wenn du - wie ich annehme - einen Anlagehorizont von >10 Jahren hast) bei deinem Sparplan und freue dich, dass du aktuell mehr Anteile fürs Geld bekommst.

 

Grüße,

Andreas

HaBe
Mentor ★
1.144 Beiträge

Ich wüsste nicht, wo bei einem so breit aufgestelltem Investment der Vorteil eines gemanagten Fonds liegen soll. Für eine Branchenwette mag sich das mal lohnen. Also einfach weiter machen...

Morgenmond
Mentor ★★
1.809 Beiträge

@Tim F.  schrieb:

...

Ist wahrscheinlich ein Thema bzw. eine Frage wo es keine eindeutige Antwort darauf gibt, aber dennoch danke für deine Hilfe, die Antwort war sehr interessant!


Also ich fand die Antwort speziell von @dg2210 sehr eindeutig !

Was wurde denn nicht beantwortet ?

Zu deiner Grundsatzfrage kann man ganz pauschal und eindeutig sagen, dass auf lange Sicht (mehrere Jahre) kein aktiver Fonds seinen Index dauerhaft geschlagen hat. Insofern liegt es an dir ob du die Mehrkosten eines Fonds zahlen willst oder nicht.

 

PS: Dass S bei Fonds nicht vergessen !!! Hier der Unterschied zum nachlesen !!!! 

 

Gruß Morgenmond

t.w.
Legende
4.912 Beiträge

Hallo @Tim F.,

 

eine eigentlich interessante Frage, die Du da stellst. 

 

Die klare Antwort ist: Ja, ein Umschichten in einen aktiven Fonds ist sinnvoll, wenn der Fondsmanager die Zukunft besser vorhersagen kann, als es die Masse aller anderen Anleger kann. 

 

Jetzt stellt sich die Frage: Welchem Fondsmanager traust Du diese hellseherischen Fähigkeiten zu? 

 

Nach diesem kurzen Realitätscheck bleibt leider doch nur ein: Nein, wahrscheinlich ist das nicht sinnvoll, eben weil kaum jemand in der Lage ist, die Zukunft besser vorherzusagen als die Summe aller anderen Anleger. Ich bliebe daher sehr stur beim All-World Investment. Wenn Du allerdings den einen Menschen ausfindig gemacht hast, der dauerhaft die Zukunft gut vorhersagen kann, sag mir Bescheid, dann schichte ich sofort mit Dir um 😉