am 18.06.2019 19:37
Ich werfe mal dieses Bündel rohes Fleisch unkommentiert in den Löwenkäfig hier... ![]()
am 12.08.2019 10:09
@Weinlese schrieb:Solche emotionalen Entscheidungen halte ich auf lange Sicht nicht für zielführend. Ob man beim Kauf nun 0,x% mehr bezahlten muss oder nicht, macht auf Jahre gerechnet keinen Unterschied.
Weshalb man natürlich auch zu einem Broker gehen kann, der 20, 50 oder 100 Euro an Ordergebühr nimmt: Über Jahre macht's ja keinen Unterschied ...
Emotionen haben damit nix zu tun. Das ist schon eine Kostenrechnung mit spitzem Bleistift. Und letzten Endes steht es den Brokern natürlich auch frei, diese extra-Abgabe (wenn sie kommt) nicht weiterzugeben. Es endet wie immer im Preisvergleich, und ich verhalte mich so, dass ich am wenigsten zahle.
Aber jeder wie er mag 🙂
am 12.08.2019 10:35
@NRDa hast Du grundsätzlich recht. @Weinlese meinte aber, dass 0,2% zusätzliche Transaktionskosten bei einer langen Haltedauer den Kohl nicht fett machen. Theoretisch ist es für die langfristige Anlage von 5.000 Euro auch relativ egal ob man 9,90 oder 20 Euro zahlt. 50 bzw. 100 Euro holt man über die Rendite auch wieder rein. Aber die Kosten erscheinen mir absolut einfach zu hoch und ich würde mich dort als Kunde nicht wohlfühlen. Da steht nicht die Rendite im Vordergrund sondern die Tatsache, dass ich keine Melkkuh sein möchte und 50 bzw. 100 Euro wären schon seeehr happig zumal ich kein Argument finde, dass diesen Preis rechtfertigt.
am 12.08.2019 11:07
Soviel zu Bauchentscheidungen? ![]()
Ich habe schon verstanden, was er meint. Genau so ticke ich eben nicht -- "wohlfühlen" ist kein Kriterium. Für mich sind zwei Euro zwei Euro, nicht mehr und nicht weniger. Wenn ich die woanders bzw. mit anderen Aktien oder Produkten weniger zahle, gehe ich dahin. (Die 9,90+x der codi würde ich übrigens jetzt schon nicht zahlen, der Vieltrader-Rabatt macht's gerade noch erträglich.)
Kleines aside: Ich frage mich, ob im Falle der Steuer Aktien aus den Mitgliedsländern dann mit impliziten Preisabschlägen gehandelt werden. Wird natürlich nie nachzuweisen sein, weil man unmöglich diese eine Komponente isolieren kann, aber rein prinzipiell -- wenn ich die Wahl zwischen zwei ähnlichen Unternehmen habe, aber ich für den Erwerb des einen etwas mehr zahlen muss ...
In einem perfekten rationalen Markt müsste das Unternehmen mit extra-Abgabe mit einem Discount gehandelt werden. Aber nun gut, dass der Markt nicht (immer) rational ist, ist der Grund warum wir hier Geld verdienen.
am 13.08.2019 03:52
@NR schrieb:Für mich sind zwei Euro zwei Euro, nicht mehr und nicht weniger. Wenn ich die woanders bzw. mit anderen Aktien oder Produkten weniger zahle, gehe ich dahin. (Die 9,90+x der codi würde ich übrigens jetzt schon nicht zahlen, der Vieltrader-Rabatt macht's gerade noch erträglich.)
Wenn ich auf die Suche nach Unternehmen gehe, wähle ich die nach ganz bestimmten, überwiegend fundamentalen Kriterien aus. Finde ich das Unternehmen günstig bewertet, kaufe ich die Aktie. Ob mich das nun zwei Euro mehr oder weniger kostet, spielt für mich absolut keine Rolle. Wer die Transaktionssteuer sparen will, kann sein Limit entsprechend niedriger setzen.
Wie ich oben schon geschrieben habe, halte ich das mit dem Sparen eben für einen Trugschluss. Sich dieselbe Aktie per Derivat zu kaufen, kostet meiner Ansicht nach langfristig mehr, als die paar Euro direkt bei Kauf noch draufzuzahlen (Lobbyvertreter aus der Bankenbranche dürften an dieser Ausnahmeregelung für Zertifikate aus genau diesem Grund nicht ganz unschuldig sein). Wenn es eine absolut gleichwertige zweite Aktie gäbe, bei der diese Steuer nicht anfallen würde, könnte ich noch verstehen, wenn man zu der wechseln würde. Absolut gleichwertige Unternehmen sind mir bisher allerdings noch nicht vorgekommen. Bei einer ausländischen Aktie habe ich dann eventuell noch das Problem, die Quellensteuer nicht vollständig erstattet zu bekommen.
Man sollte da wirklich genau nachrechnen, ob einen die gesparten Euros am Ende nicht wesentlich teurer kommen.
Viele Grüße
Weinlese
am 13.08.2019 21:45
Ich muss zugeben es geht mir nicht unbedingt um die 0,2 oder 0,3% Steuer die ich mehr bezahlen müsste sondern ums Prinzip dass man eine Steuer bezahlt die absolut keinen Sinn macht, vor allem dann nicht wenn man gedenkt damit den Markt regulieren zu wollen. Ich warte mal ab wie sich das ganze weiterentwickelt. Schlimmstenfalls fange ich mit dem Derivatenhandel an,...oder lege das Geld wieder aufs Sparbuch 🙂
am 13.08.2019 22:58
Ganz ehrlich, wenn du das Geld aufs Sparbuch legst, statt in gute Aktien zu investieren, um 0,0irgendwas% Steuern zu vermeiden, zahlst du für deine Prinzipien einen hohen Preis.
am 13.08.2019 23:03
@Weinlese schrieb:
Man sollte da wirklich genau nachrechnen ...
... tun wir das nicht alle? ![]()
am 14.08.2019 06:20
David hatte oben halt geschrieben, er wolle dann "aus Protest" keine deutschen Aktien mehr kaufen. Darauf hatte ich nur reagieren wollen, weil mir das nicht zu Ende gedacht erschien.
Viele Grüße
Weinlese
am 14.08.2019 07:41
@David71 :
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden." (versch. Verfasser)
Wenn du dein Geld aus Trotz auf ein Sparbuch legst, ändert sich gar nichts.
Deine einzige Chance wäre es, so eine Art Greta-Messias gegen die Transaktionssteuer zu werden, aber da würdest du in Deutschland wahrscheinlich weniger Jünger aktivieren können. ![]()
Ich nehme so gottgegebene Erhöhungen immer zum Anlass, mal das ganze Kostengefüge durchzulüften und in Frage zu stellen, hinterher kommt man meist mit anderen Wegen günstiger und spart.
Das ist u.a. ein Grund für den Niedergang der klassischen Banken. Amen.
⛪
hx.
am 14.08.2019 09:31
Ich bin ungefähr zur Zeit der Euro-Umstellung von einer Genossenschaftsbank zu einer Direktbank (wer will raten, zu welcher?) gewechselt.
Ein Grund waren die Kontoführungsgebühren, ein anderer die Öffnungszeiten der Filiale und dass ich auch nur bei meiner Bank gebührenfrei Geld abheben konnte.
Und wenn ich schon alte Geschichten erzähle, kann ich ja eine noch ältere ausbuddeln:
Als in Deutschland zum ersten Mal eine Quellensteuer eingeführt wurde (damals war Theo Weigel oder Hans Eichel Finanzminister), las ich einen Zeitungsbericht über einen Rentner, der wutentbrannt sein ganzes Geld von der Bank abhob, um es unter der Matratze zu lagern. Damals gab es für Sparbücher, Festgeld usw noch richtig gute Zinsen, auf die er lieber komplett verzichten wollte, als davon Steuern zu zahlen.
Und ich glaube, die Pointe war, dass ihm die Plastiktüte mit dem Geld auf dem Weg von der Bank nach Hause geklaut wurde.