Türchen 16: Der Angriff der Klonkrieger – mit mehr als 40 Räubern: Alibaba

[A_J_L]

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Dass die Kalendertürchen mit den Star-Wars Titeln nichts mit Disney zu tun haben, sollte sich in der Community eigentlich nun herumgesprochen haben. Der „Untertitel“ sollte eigentlich jeden in die richtige Richtung geschubst haben, zur Not eben unter zu Hilfenahme eines Märchenbuchs:

Logischer Weise geht es heute um Alibaba, genauer gesagt um die Alibaba Group Holding Ltd. (US01609W1027).

Tja, will man es einfach machen, wird es schwer. Jeder glaubt an eine Falle, sucht einen "Doppelgänger" oder will irgendwelche abstrusen Argumentationsketten finden. Nein, ganz einfach: Sie Klonen, machen einen Handelskrieg und die 40 Räuber sollen auch die letzten Zweifler auf Alibaba schubsen.

Und auch dieser Wert ist ganz eng mit einer charismatischen Person verknüpft: Jack Ma, der das Unternehmen 1999 aus der Taufe hob. Dieser – mit einem geschätzten Vermögen von 22,8 Milliarden Dollar der viertreichste Chinese – hat so seine Ansichten: ein Motto lautet „Kunden zuerst, Mitarbeiter an zweiter Stelle, Aktionäre an dritter Stelle.“ Und Plagiate findet er besser als die Originale – aber dazu später mehr.

Und Frührentner ist er auch noch: an seinem 55ten Geburtstag 2019 zog er sich aus der Unternehmensspitze zurück. Und zwar gleich so, dass es wilde Spekulationen über seinen Aufenthalt gab. Was er von chinesischen Behörden festgehalten worden? Immerhin hatte er in einer Rede das regulatorische Regime in China scharf kritisiert. Aber nein, im  Januar 2021 tauchte er wieder auf, wurde dann beim Golfen gesehen und soll seit 6 Monaten ein einfaches Leben in Tokyo leben – naja, jeder wie er mag.

Was ist dieses Alibaba nun eigentlich. Viele von Euch werden schon auf der Seite gelandet sein, wenn sie irgendein Produkt gesucht haben und sich gewundert haben, wie billig der Kärcher* da ist. Alibaba ist im Wesentlichen eine B2B Plattform für den Handel. Und da kommen die Klone ins Spiel: wenn schon die chinesische Aufsichtsbehörde mein, dass mehr als die Hälfte der Produkte Klone sein, muss an der Sache schon mehr als ein Funken Wahrheit stecken.

On der Maschinenbau, Mode, Getränke, Luxusmarken oder auch IT – alles gab es bei Alibaba in der „wenig echt,  wenig Geld“ Version. Aber das konnte ja nicht lange gutgehen: in einer Vielzahl von Klagen wurde Alibaba gezwungen, gegen die Produktfälschungen härter vorzugehen, was im Großen und Ganzen auch einigermaßen klappt. Interessanter Weise hat Alibaba diesen Umstand selbst als Risiko bei seinem IPO 2014 genannt.

Aber, dieser IPO hatte es in sich: nicht nur, dass Jack Ma entgegen der Gepflogenheiten nicht selbst die Glocke an der NYSE geläutet hat sondern dies 8 seiner Kunden überlassen hatte, nein, bei einem Ausgabepreis von $68 lag die erste Notierung bei $96 – insgesamt spülte der Börsengang 25 Milliarden Dollar in die Kassen.

Was folgte war ein lupenreiner Trend, der die Aktie bis auf $320 steigen ließ – das war im Oktober 2020. Und dann kam ein 12 monatiger Absturz hinunter auf unter $60. Aber warum, die Geschäfte liefen prächtig? Auslöser war der abgesagte Börsengang der Alibaba-Tochter Ant-Group, ein Unicorn unter den Fintechs, 2 Tage vor der Erstnotiz. Die Märkte sahen hier chinesische Regulationen als Ursache und die Tatsache, dass die chinesische Regierung den Einfluss der Technologiekonzerne begrenzen möchte – dafür spricht auch, dass Alibaba im Frühjahr 2021 von der chinesischen Marktregulierungsbehörde zu einer Rekordstrafe von 2,3 Milliarden Euro verdonnert wurde – wegen Machtmissbrauchs.

Wenn Dich der chinesische Staat „auf dem Kicker“ hat, dann merkst Du das an Deinem Börsenkurs. Natürlich – da Alibaba fast nur „cloned made in China“ verkauft – belasten die laufenden Corona bedingten Fabrikschließungen die Handelsplattform noch weiter.

Aber, als die chinesische Regierung durchblicken ließ, dass sie von der „Null-Covid“ Politik ablassen will, machte die Aktie einen Satz nach oben – bis auf fast $95.  Ein Plus von 60% in zwei Monaten ist schon beachtlich – zeigt aber auch ganz deutlich, wie sehr der Wert vom politischen Umfeld abhängig ist.

Und da liegt auch der Charme des Wertes: wer an den Markt in China glaubt, findet hier ein etabliertes Unternehmen mit funktionierendem Geschäftsmodell – mit (fast) keinen Klonen mehr. Sicherlich etwas, was man einem Depot beimischen kann.

 * Das ist nur ein Beispiel für einen Alibaba-Klone, aber ein gutes weil das gelbe Design auffällt

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++++ Achtung. Teaser für das Türchen #17 ++++

Schreibe 'Festo' unter Verwendung der folgender Buchstaben: aaefhiiknnnprr

Na, wisst ihr schon, was sich hinter Türchen 17 verbirgt? Super!

Schreibt eure Lösung an adventskalender@comdirect.de

Stichwort: Türchen 17 (im Betreff)

Nennt im Text die Lösung und - ganz wichtig - euren Nutzernamen

Einsendeschluss ist der 16.12.2022 um 23:59 Uhr

Viel Glück beim Raten!

Hier geht es zurück zum Leitartikel für den diesjährigen Adventskalender.

[Challenger]

Guten Morgen @A_J_L ,

Danke für Deine Vorstellung.

Es gibt aber auch eine chinesische Version dieser Aktie: Alibaba Group Hldg mit WKN A2PVFU / ISIN KYG017191142.

Haben wir welche besonderen Vorteile, die gennante ADR-Aktie mit ISIN US01609W1027 zu nehemen?

Viele Grüße,

Challenger

[A_J_L]

@Challenger 

Ich denke mal, es wird deutlich billiger sein in den USA als in China zu kaufen.

[Challenger]

Hallo @A_J_L ,

die beiden Alibaba-Aktien (KYG017191142 und US01609W1027) sind direkt in Deutschland zu kaufen.

Man braucht keine lange Reise zu fliegen.

Viele Grüße,

Challenger

[CurtisNewton]

Alibaba ist ein interessantes Unternehmen und schon länger auf meinem Spickzettel. Interessant ist das laut Wiki der Laden knapp 1 Milliarde Kunden hat, das sind mehr als die USA und die EU zusammen Einwohner hat.

Bzgl. ADR vs Aktie: Das ADR ist deutlich liquider als die Aktie, laut Informer ca 1 Million Stück vs. 30.000. Im Gegenzug besteht bei ADR immer mal die Chance das Handelssperren gibt wenn die USA und China mal nicht können. Ich tendiere zu einem Unentschieden.

Alibaba zahlt ja keine Dividende, das kann sich ja aber mal ändern daher vielleicht auch mal die Threads hier im Forum bzgl. Quellensteuer und China beachten  (was wieder für das ADR spräche).

Gruß

Curtis

[KWie2]

Hallo,

ich habe natürlich die Aktie geraten und nicht das ADR (American Depository Receipt).

Ein ADR ist quasi ein Zertifikat über die Verwahrung der Namengebenden Aktie durch die Banken, also ein Derivat. Nach dem Motto: „Wir, die Amerikanischen Banken, geloben dem Inhaber dieses ADR, dass wir für jedes solches und also auch für dies spezielle ADR eine der namengebenden Aktien in unseren Tresoren aufbewahren.“

Hab‘ ich das Türchen dann mit der echten Aktie (WKN A2PVFU, ISIN KYG017191142) im Kasten, oder nicht?

Gruß: KWie2

[ae]

Schönen Dank für die Aufnahme der AliBaba in den Adventskalender @A_J_L 

Der Konzern gibt und ein gutes Beispiel was möglich wäre im asiatischen Raum und vor allem in China. 

Ich bin mir nicht ganz sicher ob Ali Baba wegen des protektionistischen Umfeldes oder trotz der allmächtigen Parteikader seinen Erfolg verbucht. 

Ich hab den Wert auf der Watchlist obwohl ich eigentlich nicht … Ihr wisst schon …

gruss ae

[CurtisNewton]

Ich halte die Region von China runter bis Australien wegen der RCEP eh für sehr interessant, zumindest wenn man einen sehr langfristigen Horizont hat.

[CurtisNewton]

Hui über 20% in einer Woche. Über fehlende Unterhaltung im Chart brauch man sich schon mal nicht beschweren.