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ETFs für Junior Depot - ausschüttend oder thesaurierend?

MarieS
Autor
1 Beiträge

Hallo liebe Community!

Wir möchten ein Juniordepot für unsere Tochter (3 Jahre alt) mit einem ETF-Sparplan eröffnen und überlegen aktuell, welche ETFs wir wählen sollten. Ich habe schon ein Bisschen was gelesen, aber zu einem abschließenden Ergebnis konnte ich leider bisher nicht kommen und hoffe, hier etwas Hilfe/Beratung zu finden…

 

Wir möchten erstmal mit 50€ Sparrate im Monat anfangen, ggf. im Verlauf etwas höhere Raten bis ca. 100€, für ca. 15 Jahre, ggf. auch noch länger wenn unsere Tochter das dann möchte. Wie das Geld am Ende „entnommen“ wird, ist nicht festgelegt, am ehesten kleinere Einzelbeträge, ggf. mal ein größerer Teil. Wir würden einen MSCI World- und/oder FTSE All World-ETF wählen. Die Frage, die sich uns im Moment stellt, ist nur, ob ausschüttend oder thesaurierend!? Bei einem ausschüttenden ETF würden wir die Dividenden reinvestieren wollen, aber dabei fallen dann ja wieder 1,5% Gebühren an, wenn gerade keine Aktion läuft. Dafür hätte man die Dividenden im Rahmen des Sparerpauschbetrags steuerfrei. Wie werden denn die Gewinne der ETF-Anteile versteuert, die von den bereits versteuerten Dividenden gekauft wurden?

Der Thesaurierer wird ja nun seit der Investmentsteuerreform durch die Vorabpauschale auch schon regelmäßig besteuert, wodurch man den Sparerpauschbetrag auch schon „nutzen“ könnte. Meine mathematischen Fähigkeiten und fachlichen Kenntnisse reichen leider bisher nicht aus, die jeweiligen Effekte auf die letztendlichen Erträge einzuordnen...

 

Als Ausschütter hätten wir an A1C9KK oder A1JX52 gedacht.

Als Thesaurierer zB LYX0YD oder A0RPWH.

 

Ab welcher Sparrate macht es Sinn, auf mehrere ETFs aufzuteilen? Sind thesaurierende oder ausschüttende ETFs in unserem Fall vorteilhafter? Oder ist der Effekt letztlich zu vernachlässigen?

 

Danke!

31 ANTWORTEN

DrTool
Experte ★
192 Beiträge

@Crazyalex, klar, man sollte bei Kindern ab einen gewissen Depotvolumen und Alter immer im Blick haben, ob ein zwischenzeitlicher Verkauf  /  Rückkauf nicht sinnvoll ist, um Abgeltungssteuer zu vermeiden und Gewinne nicht unendlich auflaufen lassen. Ganz schlecht wäre es, hier zu warten bis der Kandidat z.B. anfängt zu jobben und durch erzieltes Einkommen der Spielraum bis zu Nichtveranlagung zu klein wird oder ganz verschwindet.

 

Ihr Nickname
Experte ★★★
636 Beiträge

Zusätzlich zum Jobben könnte nach der zehnten Klasse eine Ausbildung beginnen, womit ebenfalls bereits Einkommen erzielt wird, bevor das Kind volljährig ist.

Die Situation wird man als Elternteil aber sicherlich absehen und entsprechend rechtzeitig Anpassungen vornehmen können.

cestmoi
Mentor ★
1.214 Beiträge

Meine Güte ... aber in 12 Jahren ist die Welt (zumindest Steuertechnisch) definitiv eine andere...

Aussüttender ETF ist das, was man da wählen sollte. Bei dem Sparplan bleiben ja auch bei jeder Ausführung 0,01 bis 0,30 Euronen hängen... dann kann man Verwandten auch noch das Verrechnungskonto für "Sparbuch-Geschenke" weitergeben. Und da dann so alle 3 Monate mal reinschauen - den Zusatz-Sparplan auf Verrechnungskonto entweder aussetzen lassen oder auf den passenden Betrag ebent ändern.

Das ist ... 4 mal im Jahr 5 Minuten Schaff...

ae
Mentor ★★★
3.298 Beiträge

Danke @cestmoi , das wollte ich auch erwähnen. 
In 12 Jahren sind mindestens 2 , gar 3 mal Wahlen und auch wenn die Kreativität sonst zu wünschen übrig lässt, bei dem Thema kennt die Politik quasi keine Grenzen. 
Darum an die Situation jetzt anpassen, welche Fakt ist. In paar Jahren sieht es ganz anders aus, da wird dann halt mal nachjustiert. 

gruss ae

—————————
>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden

wullewuu
Experte ★★
388 Beiträge

@GetBetter "Oder ihr nehmt einen Thesaurierer. Der Steuerfreibetrag verfällt zwar für die meisten Jahre, das ist aber kein Drama wenn ihr darauf achtet rechtzeitig die Gewinne ins Trockene zu bringen. Das gelingt durch Verkauf und unmittelbaren Zurückkauf großer Portionen der Anlage. Bei der genannten Sparplanrate und mit Nichtveranlagungsbescheinigung ist das möglicherweise erst in mehr als 10 Jahren erstmals nötig."

 

Wie läuft das konkret ab? Wie sollte man sie ins "Trockene" bringen? Dann Anteile jährlich verkaufen, die die 801 Euro Freibetrag pro Jahr abdecken? Wie sollte man das ausrechnen können?

GetBetter
Legende
7.866 Beiträge

@wullewuu  schrieb:

@GetBetter "Oder ihr nehmt einen Thesaurierer. Der Steuerfreibetrag verfällt zwar für die meisten Jahre, das ist aber kein Drama wenn ihr darauf achtet rechtzeitig die Gewinne ins Trockene zu bringen. Das gelingt durch Verkauf und unmittelbaren Zurückkauf großer Portionen der Anlage. Bei der genannten Sparplanrate und mit Nichtveranlagungsbescheinigung ist das möglicherweise erst in mehr als 10 Jahren erstmals nötig."

 

Wie läuft das konkret ab? Wie sollte man sie ins "Trockene" bringen? Dann Anteile jährlich verkaufen, die die 801 Euro Freibetrag pro Jahr abdecken? Wie sollte man das ausrechnen können?


Vorab:

Bei der folgenden Betrachtung unterstelle ich, dass die aktuell gültige Steuergesetzgebung auch zukünftig Bestand hat.

 

Vorgehen:

Man zieht den Sparplan durch und lässt die gekauften Anteile stur im Depot liegen.

Wenn nach etlichen Jahren (wir reden hier von monatlichen Sparraten zwischen 50 € und 100 €, s.o.) die Buchgewinne in den Bereich des Steuerfreibetrages kommen, wird eine Portion verkauft und unmittelbar wieder zurückgekauft.

Die dadurch relaisierten Gewinne werden "versteuert", aufgrund des Freibetrages fließt aber kein Geld ab, so dass der gesamte Betrag zur Wiederanlage zur Verfügung steht.

 

Der gesamte Betrag?

Naja fast. Ein kleiner Teil geht nämlich für die Ordergebühren drauf.

 

Stellt sich also die Frage wieviele Anteile müssen verkauft werden.

Das zu ermitteln ist aufgrund des vorgeschriebenen Fifo-Prinzips leider nicht ganz trivial. Entweder nutzt man die Steuersimulation der comdirect oder man erstellt sich selber eine Excel-Tabelle mit der man das ausrechnen kann.

 

Einfach für jede Sparplanausführung für die jeweils gekauften Anteile die damaligen Anschaffungskosten mit dem heutigen Kurs gegenüberstellen und den resultierenden Gewinn berechnen. Die Ergebnisse für alle Ausführungen aufaddieren und bei Erreichen des verfügbaren Freibetrages einen Strich machen.

Die Zahl der Anteile oberhalb des Striches addieren, aus Sicherheitsgründen um 1-2% reduzieren und dann auf eine Ganzzahl abrunden, fertig.

 

Da wir hier von ETFs reden macht man den Strich eigentlich nicht beim Freibetrag (z.B. 801 €) sondern aufgrund der Teilfreistellung beim Freibetrag / 0,7 (1.144 €).

 

Es gibt keine Notwendigkeit das jährlich zu machen. Idealerweise macht man das so selten wie möglich, schließlich kostet jede Runde Ordergebühren.

wullewuu
Experte ★★
388 Beiträge

@GetBetter  Danke! Hierzu paar Fragen: Buchgewinne? Damit meinst du einfach wie sehr der ETF im Plus steht?

 

und bzgl der Ermittlung der Anteile: funktioniert das halbwegs mit der comdirect Simulation? Wenn es am Ende +-10 Euro sind ist ja Wurscht. Eine excel nun zu erstellen ist Wahnsinn.. 😂

 

und wie ist es, wenn man dann in 20 Jahren das gesamte Depot auflöst (Kind löst es aus zB). Dann muss man doch bestimmt wieder steuern lassen?

GetBetter
Legende
7.866 Beiträge

@wullewuu  schrieb:

Buchgewinne? Damit meinst du einfach wie sehr der ETF im Plus steht?


Korrekt.

 

 


@wullewuu  schrieb:

bzgl der Ermittlung der Anteile: funktioniert das halbwegs mit der comdirect Simulation? Wenn es am Ende +-10 Euro sind ist ja Wurscht.


Das funktioniert üblicherweise ganz hervorragend. Allerdings kannst Du Dir nicht die Zahl der zu verkaufenden Anteile ausrechnen lassen sondern Du simulierst einen Verkauf für eine von Dir eingetragene Zahl. Dann prüfst Du welchen Einfluß das auf Deinen Freibetrag hat.

 

Die Zahl rauszufinden ist also ein iterativer Prozess, ist aber in max. 2-3 Minuten erledigt.

 

 


@wullewuu  schrieb:

und wie ist es, wenn man dann in 20 Jahren das gesamte Depot auflöst (Kind löst es aus zB). Dann muss man doch bestimmt wieder steuern lassen?


Wenn Du das vorher anständig machst wird bei für ein Juniordepot üblichen Sparraten wohl nicht mehr viel versteuert werden müssen.

 

Allerdings hier nochmal der Hinweis:

Keiner weiß wie in 20 Jahren die Steuer auf Kapitalerträge geregelt sein wird.

wullewuu
Experte ★★
388 Beiträge

@GetBetter Interessant! Habe es mal für das Depot meiner Tochter ausprobiert. Lustigerweise lande ich, wenn ich alle Anteile des thesaurierenden MSCI WORLD verkaufe bei der Zahl 800. Es wäre also Zeit für diesen Schritt.

Wie würde man die Summe dann reinvestieren? Einfach beim nächsten Sparplan Kauf eine höhere Summe kaufen oder die Order einzeln ausführen?

 

GetBetter
Legende
7.866 Beiträge

@wullewuu 

Wie ich oben schon sagte spielt die 800 € bei ETFs eine untergeordnete Rolle da durch die Teilfreistellung 30% des Gewinns ohnehin steuerfrei sind. Der für ETFs relevante Wert liegt also bei 801 € / 0,7 = 1.144 €.

 

Unterstellen wir aber mal ein Teil des Freibetrages von 801 € sein schon durch andere Kapitalerträge verbraucht und nur noch 560 € seien verfügbar. Dann kannst Du einen Gewinn von 800 € realisieren ohne Steuern dafür abführen zu müssen (800 € x 0,7 = 560 €).

 

Wie setzt man also die Wiederanlage um?

 

Das hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Da wäre zum einen die Höhe des zu reinvestierenden Betrages (die 800 € sind ja nur der Gewinn, nicht aber das Ordervolumen).
  • Handelt es sich um einen gebührenfrei besparbaren Top-Preis-ETF oder um einen auf den die normalen Gebühren anfallen?
  • Bist Du Neukunde und handelst zu Sonderkonditionen?
  • Fällt auf den ETF eine Clearstreamgebühr an oder nicht?

Wenn man all diese Daten kennt (bei letztgenannten Punkt nicht immer ganz einfach) dann kann man sich den Betrag problemlos ausrechnen bis zu dem ein Sparplan besser ist als eine normale Livetrading-Order.

 

Die Formel und einige Beispiele findest Du hier.

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