ETF Sparplan Strategie

[Maddes8]

Hallo zusammen, 

1. Mein Depot mit dem ETF: LYX0AG hat bald die "magische" Grenze erreicht, so dass ich durch die Ausschüttungen den Freibetrag jährlich ausschöpfe bzw. eventuell sogar übersteige. 

Macht es Sinn den LYX0AG dann nicht mehr zu besparen und einen zweiten MSCI WORLD ins Depot zu packen, welcher thesauriert? 

2. Ich hatte eigentlich geplant die Sparrate pro Monat auf 1000 EUR anzusetzen. Durch die Gebühren ist der Sparplan aber bereits ab ca. 660 EUR die teurere Variante. 

Würdet ihr nun eher auf den Sparplan verzichten und beispielsweise alle 5 Monate 5000 EUR investieren? Ich bin mir nicht sicher durch welche Variante mehr Gewinn erzielt werden kann aber tendiere aufgrund der Kurssteigerungen trotzdem zum Sparplan. 
Was meint ihr? 

[t.w.]

Hallo @Maddes8,

Glückwunsch zum magischen Grenzdurchbruch  👍

---

@Maddes8  schrieb:

Macht es Sinn den LYX0AG dann nicht mehr zu besparen und einen zweiten MSCI WORLD ins Depot zu packen, welcher thesauriert? 

---

Ja.

---

@Maddes8  schrieb:

Würdet ihr nun eher auf den Sparplan verzichten und beispielsweise alle 5 Monate 5000 EUR investieren? Ich bin mir nicht sicher durch welche Variante mehr Gewinn erzielt werden kann aber tendiere aufgrund der Kurssteigerungen trotzdem zum Sparplan. 
Was meint ihr? 

---

Ich würde weiter per Sparplan investieren. Du könntest Dir, um wenigstens in der ersten Zeit die Sparplangebühren zu sparen, einen Thesaurierer raussuchen, den Du aktuell kostenfrei besparen kannst, wie zum Beispiel DBX1MW. 

[Koyot]

---

@Maddes8  schrieb:

Was meint ihr? 

---

Hallo @Maddes8 ,

Du hast das Vorgehen ganz korrekt beschrieben. Das entspricht dem Musterbeispiel hier im Forum und ist eine hervorragende Art der Anlage. 

An deiner Stelle würde ich den Ausschütter (inkl. Steuerfreibetrag) bei der comdirect lassen. 

Für den weiter zu besparenden Thesaurierer lohnt sich hingegen der Blick über den Tellerrand hinaus. Hier gibt es genügend Broker, bei welchem der Sparplan bei Deiner Ratenhöhe nahezu oder sogar in Gänze kostenfrei ausgeführt wird. 

Möchtest Du mit dem gesamten Depot bei der comdirect bleiben, so wäre mein Vorschlag, den Sparplan mit 1.000€ einfach weiterzuführen. Die Gebühren im Vergleich zum Einzelkauf sind geringfügig höher, aber es ist deutlich komfortabler. 

Liebe Grüße 

[Zilch]

Kann meinen Vorrednern zustimmen.

Einerseits lohnt der Blick über den Tellerrand, wie @Koyot bereits sagte, andererseits hat ein Sparplan auch den psychologischen Effekt "zu investieren, egal was passiert".

Die Ersparnis eines Einmalkaufs wäre 5,10 Euro pro Ausführung und somit 1.836 Euro auf 30 Jahre (!) gerechnet. Klingt erstmal viel und so gar nicht geringfügig, aber wenn dein Depot nach 30 Jahren sechs- oder gar siebenstellig ist: who cares?

Ich würde es als "Kosten für ersparte Arbeit" sehen - denn anstatt dir Gedanken zu machen ob du nun wirklich kaufen oder doch lieber noch mal warten solltest genießt du weiterhin das Leben 😉

[t.w.]

Man könnte die Sparplangebühren auch als "Bewahre-mich-vor-Markettimungversuchen-Gebühren" sehen.

[Maddes8]

Vielen Dank für euere top Antworten, wie immer ist Verlass auf euch! 🙂

Habe mich nun für den DBX1MW als Sparplan bei der Comdirect entschieden, da er ja aktuell Top Preis ETF ist und der Sparplan dadurch kostenlos ist, oder übersehe ich etwas?

[t.w.]

Moin @Maddes8,

gute Wahl, ich hätte es an Deiner Stelle auch so gemacht. 

[Koyot]

Genau so kannst Du es machen. 

Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass der ETF bereits zum Jahresende kein Top-Preis-ETF mehr ist und damit den regulären Gebühren unterliegt. 

Ja, man kann sich die Gebühren sparen. Sollte man die 1,5% deshalb zwingend vermeiden? Sicher nicht. 

Zur Verdeutlichung folgende Annahme: Depotbestand aktuell 60.000,- Euro, monatliche Sparrate 1.000,- Euro über weitere 25 Jahre bei angenommenen 7,5% p.a. Wertzuwachs.
 
Ohne Gebühr bleiben nach (aktueller) Steuer 1.064.000,- Euro bei effektiver Rendite von 6,72%. 
Mit 1,5% Gebühr bleiben nach Steuer 1.049.300,- Euro bei effektiver Rendite von 6,64%. 

Die 1,5% Sparplangebühr reduzieren die effektive Rendite also um weniger als 0,1% bei entsprechender Laufzeit. Kann man durchaus in Kauf nehmen wie ich finde. 

[Thorsten_]

---

@Koyot  schrieb:

Ohne Gebühr bleiben nach (aktueller) Steuer 1.064.000,- Euro bei effektiver Rendite von 6,72%. 
Mit 1,5% Gebühr bleiben nach Steuer 1.049.300,- Euro bei effektiver Rendite von 6,64%. 

---

Angenommen, du willst am Tag X die Position verkaufen: der Unterschied zwischen einem Verkauf am Morgen oder am Abend oder gar eine Woche früher oder später ist da wahrscheinlich größer als der Einfluss der 1,5 % Gebühren.

So sehe ich das immer .

[GetBetter]

Wenn man unbedingt Gebühren sparen will kann man natürlich auch den Sparplan jährlich auf den jeweiligen Top-Preis-ETF anpassen.

Bei niedrigen Sparraten führt das zu unverhältnismäßig hohen Verkaufskosten und sollte daher besser unterbleiben. Bei einer monatlichen Sparrate von 1.000 € sehe ich da aber kein Problem.

Allerdings kann nach einiger Zeit das Depot etwas unübersichtlich werden.

Bei rein passiver Anlage ist das aber zu verkraften.