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ETF Sparplan + Einmalzahlung

comdirect_FC
Autor ★
5 Beiträge

Hallo liebe Community,

ich habe mich in den vergangenen Wochen zum Thema ETFs belesen, entsprechende Seminare von comdirect angesehen und mich darüber hinausgehend zu informieren versucht. Den oft in der Community empfohlenen FAQ-Thread habe ich auch gelesen. Ansonsten bin ich im Wertpapierhandel ohne vorherige Erfahrung aufgestellt.

Ich plane zum Einstieg in die Materie einen ETF-Sparplan mit einer monatlichen Besparung von 100€ für 2 ausschüttenden ETFs (75% world market : 25% emerging markets) anzulegen. Angedacht ist es, eine Besparung für mehrere Jahre vorzunehmen.

Dafür habe ich folgende 2 ETFs herausgesucht, die im Moment beide als Top-Preis-ETFs geführt werden:

LYX0AG - Lyxor MSCI World UCITS ETF - EUR DIS

A143JQ - Vanguard USD EM Government Bond UCITS ETF - DIS

 

Könnt ihr mir eine Rückmeldung geben, ob das eine sinnvolle Wahl ist oder eher nicht bzw. es Bedenken gibt?

Und inwiefern lohnt/rentiert es sich oder aber stellt es ein Risiko dar, zu Beginn auch eine Einmalzahlung von evtl. 1.000€ vorzunehmen?

Was ich außerdem nicht herausfinden konnte und womit ich ja keine Erfahrung habe: Wann und wie werden außerdem Kosten oder Ausschüttungen bzgl. der Wertpapiere bzw. des Depots fällig?

 

Danke schonmal. 🙂

18 ANTWORTEN

as-1984
Experte ★★
354 Beiträge

@comdirect_FC  schrieb:

Du schreibst, dass ich mir statt meines Anleihen-ETFs einen Aktien-ETF für die EM suchen sollte. Ich habe versucht, den Hintergrund dafür zu lesen und mir das selbst zu erklären, aber das habe ich noch nicht verstanden. Wieso ist ein Aktien-ETF die bessere Wahl bzw. in welchen Punkten unterscheidet sich der maßgeblich?

Zur Einmalanlage: Kann ich einen günstigen Zeitpunkt dafür erkennen? Wie wäre ein guter Kurs in etwa um zu kaufen?


Naja, du hast geschrieben, dass du dich nicht sonderlich auskennst und in Standard-Quellen erstmal recherchiert hast. Diese 70/30-Aufteilung handelt von einem Aktien-World und einem Aktien-EM. Klar kannst du auch bewusst einen Bond-ETF nehmen, wenn es deiner Strategie entspricht, aus dem Lehrbuch ist es allerdings in dieser Standard-Aufteilung nicht. Ich dachte, du wolltest dich entsprechend dem Standard mit ETF eindecken.

 

Zur Einmalanlage: kannst du nicht, da man die Entwicklung nicht vorhersehen kann. Als Privatanleger bist du eh im Nachteil was Market Timing angeht, das macht IMHO keinen Sinn. Einzige Möglichkeit wäre auf Rücksetzer zu warten, es gibt aber keine Garantie, dass diese in der nächsten Zeit auch so kommen...

comdirect_FC
Autor ★
5 Beiträge

@as-1984  schrieb:

@comdirect_FC  schrieb:

Du schreibst, dass ich mir statt meines Anleihen-ETFs einen Aktien-ETF für die EM suchen sollte. Ich habe versucht, den Hintergrund dafür zu lesen und mir das selbst zu erklären, aber das habe ich noch nicht verstanden. Wieso ist ein Aktien-ETF die bessere Wahl bzw. in welchen Punkten unterscheidet sich der maßgeblich?

Zur Einmalanlage: Kann ich einen günstigen Zeitpunkt dafür erkennen? Wie wäre ein guter Kurs in etwa um zu kaufen?


Naja, du hast geschrieben, dass du dich nicht sonderlich auskennst und in Standard-Quellen erstmal recherchiert hast. Diese 70/30-Aufteilung handelt von einem Aktien-World und einem Aktien-EM. Klar kannst du auch bewusst einen Bond-ETF nehmen, wenn es deiner Strategie entspricht, aus dem Lehrbuch ist es allerdings in dieser Standard-Aufteilung nicht. Ich dachte, du wolltest dich entsprechend dem Standard mit ETF eindecken.

 

Zur Einmalanlage: kannst du nicht, da man die Entwicklung nicht vorhersehen kann. Als Privatanleger bist du eh im Nachteil was Market Timing angeht, das macht IMHO keinen Sinn. Einzige Möglichkeit wäre auf Rücksetzer zu warten, es gibt aber keine Garantie, dass diese in der nächsten Zeit auch so kommen...


Das stimmt, ich möchte den aktuell zu empfehlenden Standard probieren. Dass bei der genannten Gewichtung je nur Aktien-ETFs in Frage kommen, war mir nicht so klar. Aus Verständnis würde mich noch interessieren, inwiefern ein Anleihen-ETF die schlechtere Wahl darstellt - weil die Schwankungen größer sind?

Zur Einmalzahlung: In Ordnung, wenn der Zeitpunk kaum sinnvoll beeinflussbar ist, lohnt sich die Investition dann vermutlich einfach zum frühest möglichen Zeitpunkt bei langfristiger Anlage.(?)

as-1984
Experte ★★
354 Beiträge

Es ist nicht die schlechtere Wahl, es ist einfach eine andere Wahl. Anleihen sind normalerweise schwankungsärmer, haben jedoch nicht die gleiche Up-Side wie Aktien.

GetBetter
Legende
7.308 Beiträge

@comdirect_FC  schrieb:

 


@GetBetter  schrieb:
  1. Bei 100 € monatlicher Sparrate würde auch zu nur einem ETF raten. Der LYX0AG ist dafür eine gute Wahl. Falls Du einen gewissen Anteil Schwellenländer haben willst, dann wäre der A1JX52 empfehlenswert.

Zu 1.) Wenn ich stattdessen eine monatliche Sparrate von 200-400€ hätte, würde sich dann ein weiterer ETF empfehlen? Warum? Und wenn ich bei LYX0AG bleiben würde und dazu einen anderen zweiten ETF aus den EM nehmen würde (statt eines All World an steller beider), welchen könntet ihr da empfehlen?


Bei 200-400 € darf man schon über einen zweiten ETF nachdenken, ist aber keine Pflicht. Nicht dass hier der Eindruck entsteht "je mehr desto besser".

 

Der Grund sich bei 100 € auf einen ETF zu beschränken ist, dass bei relativ geringen Raten je ETF die kritische Masse erst nach langer Zeit erreicht wird.

Irgendwann willst Du ja auch mal verkaufen, evtl. musst Du das entgegen des anfänglichen Plans sogar frühzeitig tun. Wenn dann bis zu dem Moment trotz jahrelangen Ansparens nur eine Position von 1.000 € enstanden ist, dann macht das gebührentechnisch keinen rechten Sinn.

 

Hier eine Liste der in Kombi mit dem LYX0AG empfehlenswerten EM-Aktien-ETFs: Klick.

 

 

Unterschied zwischen Aktien-ETF und Anleihen-ETF:

Aktien-ETFs haben langfristig die bessere Performance, schwanken aber stärker.

Solange Dein Anlagehorizont lange genug ist (mind. 10 Jahre, besser 15 Jahre und mehr) , sind die Schwankungen kein Problem.

Ärgerlich wird es, wenn Du vorzeitig verkaufen musst und sich der Kurs des Aktien-ETFs in dem Moment gerade im Keller befindet. Aufgrund der größeren Volatilität ist das Risiko bei Aktien-ETFs größer als bei Anleihen-ETFs.

comdirect_FC
Autor ★
5 Beiträge

@GetBetter  schrieb:


Bei 200-400 € darf man schon über einen zweiten ETF nachdenken, ist aber keine Pflicht. Nicht dass hier der Eindruck entsteht "je mehr desto besser".

 

Der Grund sich bei 100 € auf einen ETF zu beschränken ist, dass bei relativ geringen Raten je ETF die kritische Masse erst nach langer Zeit erreicht wird.

Irgendwann willst Du ja auch mal verkaufen, evtl. musst Du das entgegen des anfänglichen Plans sogar frühzeitig tun. Wenn dann bis zu dem Moment trotz jahrelangen Ansparens nur eine Position von 1.000 € enstanden ist, dann macht das gebührentechnisch keinen rechten Sinn.

 

Hier eine Liste der in Kombi mit dem LYX0AG empfehlenswerten EM-Aktien-ETFs: Klick.

 

 

Unterschied zwischen Aktien-ETF und Anleihen-ETF:

Aktien-ETFs haben langfristig die bessere Performance, schwanken aber stärker.

Solange Dein Anlagehorizont lange genug ist (mind. 10 Jahre, besser 15 Jahre und mehr) , sind die Schwankungen kein Problem.

Ärgerlich wird es, wenn Du vorzeitig verkaufen musst und sich der Kurs des Aktien-ETFs in dem Moment gerade im Keller befindet. Aufgrund der größeren Volatilität ist das Risiko bei Aktien-ETFs größer als bei Anleihen-ETFs.




Tolle Erklärungen, vielen Dank!

Ich ziehe eine Erhöhung der monatl. Sparrate in Betracht.

Für mich kommen nun unter Einbezug der verschiedenen Antworten als Ergänzung zu LYX0AG zwei EM-Aktien-ETFs in Frage:

A1JX51 Vanguard FTSE EM UCITS ETF - USD DIS (s. Beitrag von Matthias_com)

UB42AA UBS ETF - MSCI EM UCITS ETF - A USD DIS (aus der Liste der empfehlenswerten Kombi-EM-Aktien-ETFs von dir, GetBetter)

Die Eigenschaften von beiden scheinen sich kaum etwas zu nehmen, außer dass sie unterschiedliche Index-Anbieter haben. Lt. justetf.com sei MSCI gegenüber FTSE vorzuziehen (https://www.justetf.com/de/news/etf/msci-vs-ftse-welcher-index-anbieter-ist-der-richtige.html) und außerdem eine Mischung beider (wäre so mit LYX0AG) nicht ratsam. D. h. UB42AA wäre hier am empfehlenswertesten?

TeePee
Mentor ★
1.031 Beiträge

@comdirect_FC  schrieb:
Lt. justetf.com sei MSCI gegenüber FTSE vorzuziehen (https://www.justetf.com/de/news/etf/msci-vs-ftse-welcher-index-anbieter-ist-der-richtige.html) und außerdem eine Mischung beider (wäre so mit LYX0AG) nicht ratsam.

Dass der MSCI dem FTSE vorzuziehen wäre, lese ich da allerdings nirgendwo. Im Gegenteil, ich sehe 2 quasi identische Charts. Dass man nicht mischen sollte, ist klar - zumindest, wenn man der reinen Lehre folgen möchte. Das hat aber den einfachen Grund, dass man ansonsten Überschneidungen hat, weil die Klassifizierung innerhalb der Indizes unterschiedlich ist, welche Länder und Regionen jeweils jeweils als Developed und welche als Emerging Market angesehen werden. So kann es je nach Mischung passieren, dass man beispielsweise Südkorea entweder gar nicht oder (ein bisschen) übergewichtet hat.

 

Und mal unter uns, es ist nicht wirklich wichtig, wenn Du mich fragst. Denn ob das tatsächlich schlechter, völlig egal oder sogar besser ist, kann Dir im Moment eh noch keiner beantworten - ebsenso wie die Frage, ob das Mischungsverhältnis jetzt 70:30 oder 80:20 oder gar 90:10 sein sollte. Das werden wir erst in 10 oder 20 Jahren mit Sicherheit sagen können. Du siehst, es ist reine Theorie und nichts, was man heute mit Nachkommastellen berechnen müsste.

GetBetter
Legende
7.308 Beiträge

@comdirect_FC 

Zum LYX0AG ist ein ETF auf den MSCI EM natürlich die ideale Ergänzung, "ideal" im Sinne von überschneidungsfrei und lückenlos.

Der A1JX51 passt da nicht ganz nahtlos dazu, da beispielsweise Südkorea und Polen an Dir vorbeigehen. Das ist schlecht falls sich die beiden Länder überdurchschnittlich entwickeln – und gut falls sie sich unterdurchschnittlich entwickeln. Definitiv ist es aber keine Drama die Länder nicht dabei zu haben, dafür sind sie insgesamt zu niedrig gewichtet als dass sie eine entscheidende Rolle im Depot einnehmen könnten.

 

Ich selber habe übrigens genau die Kombi LYX0AG und A1JX51.

 

Das justetf schreiben würde, MSCI sei FTSE vorzuziehen kann ich auch nicht rauslesen. Ich vermute aber, das ist Deine Ableitung aus der Aussage, ein ETF auf den MSCI EM sei ab 0,18% zu haben und der FTSE EM erst ab 0,25%.

Ich nehme daher an, Du hast den UBS ETF auch nicht zufällig ausgewählt sondern weil er lt. Liste die geringste TER hat.

 

Sollte meine Annahme richtig sein: Vergiss die TER!

DIe ist ohnehin bedeutungslos, und in der Größenordnung von 0,0x% sowieso.

Siehe dazu auch die FAQ, justetf.com oder ungezählte Threads hier im Forum.

 

Crazyalex
Legende
7.679 Beiträge

Im Text spricht wirklich nichts dafür, dass der MSCI besser sein sollte als der FTSE.

Aber gleich nach der Überschrift steht groß geschrieben

"MSCI-Indizes sind die Stars unter den globalen Indizes. Ihre FTSE-Pendants stellen sie locker in den Schatten."

 

....nur folgt dann halt nichts handfestes.

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

comdirect_FC
Autor ★
5 Beiträge

@TeePee  schrieb:

@comdirect_FC  schrieb:
Lt. justetf.com sei MSCI gegenüber FTSE vorzuziehen (https://www.justetf.com/de/news/etf/msci-vs-ftse-welcher-index-anbieter-ist-der-richtige.html) und außerdem eine Mischung beider (wäre so mit LYX0AG) nicht ratsam.

Dass der MSCI dem FTSE vorzuziehen wäre, lese ich da allerdings nirgendwo. Im Gegenteil, ich sehe 2 quasi identische Charts. Dass man nicht mischen sollte, ist klar - zumindest, wenn man der reinen Lehre folgen möchte. Das hat aber den einfachen Grund, dass man ansonsten Überschneidungen hat, weil die Klassifizierung innerhalb der Indizes unterschiedlich ist, welche Länder und Regionen jeweils jeweils als Developed und welche als Emerging Market angesehen werden. So kann es je nach Mischung passieren, dass man beispielsweise Südkorea entweder gar nicht oder (ein bisschen) übergewichtet hat.

 

Und mal unter uns, es ist nicht wirklich wichtig, wenn Du mich fragst. Denn ob das tatsächlich schlechter, völlig egal oder sogar besser ist, kann Dir im Moment eh noch keiner beantworten - ebsenso wie die Frage, ob das Mischungsverhältnis jetzt 70:30 oder 80:20 oder gar 90:10 sein sollte. Das werden wir erst in 10 oder 20 Jahren mit Sicherheit sagen können. Du siehst, es ist reine Theorie und nichts, was man heute mit Nachlommastellen berechnen müsste.


Danke für die Einordnung. Genau diese Fragen, wie z. B. ob das optimale Gewichtungsverhältnis überhaupt exakt einschätzbar ist, kann ich ohne Erfahrung ja gar nicht einschätzen.

 

@GetBetter(endlich herausgefunden, wie man Personen markiert)

Ich habe mich nicht nur an der TER orientiert, aber auch. Die verschwindend geringe Wichtigkeit habe ich im Forum schon herausgelesen. 😉

 

@Crazyalex @TeePee @GetBetter 

Bzgl. MSCI vs. FTSE habe ich den Text wohl falsch interpretiert, das klingt nicht, als gäb's da Spielraum 😉

 

Danke für eure zahlreichen und schnellen Antworten für einen Neuling. Man kann zwar alles nachlesen, manche Dinge allerdings nicht so einordnen wie es jemand mit Erfahrung tut oder versteht Aspekte auch einfach beim ersten Lesen falsch. Gute Community!