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Dividende und cum/ex in der Praxis

Santa
Autor ★
10 Beiträge

Hallo zusammen,

 

ich beschäftige mich erst seit einigen Monaten mit Aktien. Dazu habe ich mich versucht viel einzulesen und habe mir eine Strategie zurechtgelegt.

 

Jetzt wurden meine jungen und vielleicht naiven Ansichten bei Stammtisch von einem Bekannten gechallenget, der sich schon seit mehreren Jahren mit dem Thema befasst. Allerdings halte ich nicht sehr viel von ihm, von daher bin ich zwiegespalten einerseits seiner Erfahrung zu vertrauen, andererseits meinem Intsikt zu folgen.

 

Und zwar geht es im Kern um folgende Fragestellung:

Wenn eine Firma Dividende X pro Aktie ausschüttet, so habe ich unter anderem hier gelernt, fällt der Aktienkurs "anschließend" um genau Betrag X .

Ist das in der Realität tatsächlich so, oder ist das nur graue Theorie?

Würde also eine identische Aktie ohne Dividende am ex-Tag unterm Strich den selben Ertrag innehaben wie die mit Dividende, im niedrigeren Kurs, aber plus Dividende?

 

Die gleiche Frage könnte ich für ausschüttende ETFs stellen. Haben meine beiden fiktiv identischen ETFs im Depot, einer ausschüttend einer thesaurierend, nach dem "Tag X" den gleichen gesamtwert inklusive Ausschüttung?

 

Meine These: Wenn man Steuern außer betracht lässt, müsste laut Theorie unterm Strich der selbe Betrag unten stehen. Die Variante ohne Dividende bzw thesaurierend hätte den Vorteil, dass ich nicht selbst reinvestieren muss.

Außerdem bin ich, wie einige hier wohl auch, der Meinung, dass Firmen, die keine Dividenden ausschütten, eine insgesamt bessere Kursentwicklung hinlegen können.

 

Seine These: Die Ausschüttung der Dividende beeinflusst den Aktienkurs nur marginal oder der Kursverlust wird ziemlich schnell wieder "reingeholt". Daher haben Aktien mit (hohen) Dividenden einen Vorteil.

 

Wie sind eure Erfahrungen? Kann man z.B. statistisch signifikante Kursanstiege nach dem ex-Abschlag verzeichnen?

15 ANTWORTEN

ae
Mentor ★★★
3.478 Beiträge

@hvd :

zugegeben, nicht besonders gelungen mein Beispiel 🤷🏻‍♂️
Warren Buffett bezog sich in seiner Aussage vor allem auf sein eigenes Unternehmen - Berkshire, während er bei seinen Beteiligungen durchaus Dividenden begrüßte. 

Es gibt mehrere Möglichkeiten für Unternehmen einen Mehrwert zu schaffen:

  • Kapital bleibt im Unternehmen und steigert Umsatz und Gewinne, welche für Neuinvestitionen verwendet werden 
  • Unternehmen schüttet Dividenden an seine Aktionäre aus und verliert damit an Schlagkraft
  • Unternehmen kauft eigene Aktien zurück und erhöht damit den Wert pro Anteil für die Aktionäre 

Ich bevorzuge ersteres, lehne aber damit nicht unbedingt die anderen ab. 
Problematisch ist halt wenn die Div. Ausschüttung am Eigenkapital zerrt oder wenn der Kurs längere Zeit nur noch durch immense Aktienrückkäufe gesteigert wird (da hätte ich sogar ein prominentes Beispiel aus meinem Depot: Apple)

 

gruss ae

—————————
>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden

hvd
Mentor ★★★
2.132 Beiträge

Ist ja gut. 

 

GetBetter
Legende
8.091 Beiträge

@dg2210  schrieb:

Dann wird dich meine bald fertiggestellte Auswertung überraschen....


 

Ich habe sowohl das Buch von Christian W. Röhl gelesen wie auch die Dividenden-Auswertung von @nmh. Beide kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen.

 

Mich überrascht also so schnell nichts mehr, freue mich aber dennoch auf Deine Auswertung.

nmh
Legende
9.962 Beiträge

@GetBetter 

 

Der Mann mit dem W. im Namen muss ja sein Buch verkaufen. Das tut er nur, wenn er schreibt, was die Leute gerne lesen. SCNR.

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

Pramax
Legende
3.776 Beiträge

Ach, was kümmern mich @nmh oder cwr.

Ich habe im Gegensatz zu so Schmalspur-Middle-Initialisierten wie euch beiden

3 Stück davon, also in etwa n-mmm-h oder c-www-r.

 

Und die KFZ-Zulassungsbehörde meines Heimatortes druckt

die auch noch auf sämtliche Fahrzeugdokumente.

 

Es grüßt Euch auf das Cordialste,

Johannes Baptista de Jesus Maria Louis Miguel Friedrich Bonifazius Lamoral Pramax  

__________________

Wenn schon Unsinn, dann muss es ein Kaiserschmarrn sein.

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

Hey, @GetBetter - du mit deiner blöden Realität!!! 😄

 

Im Prinzip und in der grauen Theorie aber hat doch der Fragesteller erst einmal Recht:
Wenn Dividende ausgeschüttet wird, reduziert sich der Kurs um exakt diesen Dividendenabschlag.

Dass der sofort wieder aufgeholt oder der Abschlag eventuell sogar vergrößert wird ist eine Sache der Realität. In der grauen Theorie aber müsste er erstmal unterm Strich beim gleichen Ergebnis rauskommen:

Kurs ohne Dividende = Kurs - Dividendenabschlag + Dividende

Oder? Rein theoretisch, nicht praxisnah.

 

Und dann kommt deine blöde Realität ins Spiel 😉 Ich stimme dir aber zu, wie auch dem @ae , was Dividenden und Performance angeht. Ist aber hier nicht Thema und ich möchte mich nicht wieder in solch Diskussionen verzwicken lassen 😉

Bin aber auch gespannt, was @dg2210 weiß, was @nmh nicht weiß 😉

 

Dennoch möchte ich @ae  bekräftigen:

@hvd ich finde das Beispiel "Berkshire" sehr passend. Du investierst in Berkshire als Holding, nicht in die einzelnen Unternehmen der Holding. Und Buffett sagt, dass die Dividenden bei ihm als Unternehmenslenker und somit innerhalb des Unternehmens "Berkshire" besser aufgehoben sind als bei dir als Anleger. Das hat seinen Grund. Und genauso argumentiert @ae mit diesem guten Beispiel, dass Dividenden besser im Unternehmen behalten werden sollten.

Man kann es ja auch so ausdrücken:

 

Berkshire zahlt keine Dividende, weil sie die Dividenden der einzelnen Unternehmen und Gewinne nutzt um zu reinvestieren oder Cash aufzubauen oder sein Unternehmen zu lenken. Er hält dies für sinnvoller, als dich als Aktionär am Erfolg zu beteiligen. Das ist wie eine Dividende an sich selber zahlen und das Geld neu anlegen.

 

Ein anderes Unternehmen zahlt keine Dividende, weil das Unternehmen sagt, dass das Geld bei sich im Unternehmen besser aufgehoben ist und für Reinvestitionen oder Cashaufbau genutzt werden kann. Das ist wie eine Dividende an sich selber zahlen und das in F&E zu stecken, oder zur Seite zu legen.

 

Beides ist dasselbe für dich als Aktionär. Somit ist das Beispiel wirklich hervorragend gewählt, wenn selbst der Urvater des Buy and Hold und der Dividenden sagt, dass Dividenden in seinem Unternehmen besser angelegt sind als beim Aktionär 😉

 

Darf ich nun "Schach, Matt und Sieg" sagen? 😄

 

Dass man auf Dividenden steht und damit sein Vermögen aufbauen kann ist ja unbestritten. Aber das ist eben ein philosophischer Streit zwischen Strategien. Ich finde es immer interessant, dass jeder Verfolger einer Strategie behauptet, es gäbe so viele Studien und wissenschaftliche Berechnungen die genau beweisen, dass seine am Besten und erfolgreichsten ist, aber nie auch nur eine vorgelegt wird. Auch ein anderes Thema. Nur eine kleine Randnotiz sozusagen 🙂

 

So, ich verkrieche mich nun wieder, bevor ich wieder zu viele Schläge kassiere 🙂

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD