am 16.04.2025 13:17
Comdirect Angaben zufolge stieg der Höchstkurs der Deutsche-Bank-Aktie an der Londoner Börse im Mai 2018 nicht über 12 Euro. Ich meine den Höchstkurs des Tages, nicht den Schlusskurss des Tages. https://nutzer.comdirect.de/inf/aktien/detail/chart.html?ID_NOTATION=19959473
Der Höchstkurs der Deutschen Bank-Aktie lag im Mai jedoch laut der offiziellen Website der Londoner Börse bei 776,23 Euro. https://www.londonstockexchange.com/market-stock/0H3T/deutsche-boerse-ag/overview
Welche dieser Daten sind korrekt? Kann mir bitte jemand helfen?
am 16.04.2025 15:16
Vielen Dank für Ihre Antwort! Zuerst dachte ich, es handele sich um einen Fehler in der Datenbank der Londoner Börse. Aber ich möchte Ihnen die ganze Geschichte erzählen. Laut den im Februar 2020 auf der offiziellen Website der Londoner Börse veröffentlichten Daten betrug der Schlusskurs der Deutsche-Bank-Aktie am 20. November 2017 1.455,79 Euro. Dieser Preis war unrealistisch hoch und stimmte nicht mit dem Schlusskurs der Deutsche-Bank-Aktie an der Londoner Börse am 20. November 2017 überein, der auf der offiziellen Website des deutschen Finanzportals Onvista veröffentlicht wurde. Ich schrieb der Londoner Börse diesbezüglich, erhielt jedoch keine Antwort. Im Februar 2020 schrieb ich Onvista diesbezüglich; Onvista antwortete, dass dies offensichtlich ein Fehler der Londoner Börse gewesen sei. Unmittelbar danach änderte die Londoner Börse die Daten zu den Aktienkursen und zum Handelsvolumen der Deutsche-Bank-Aktien für November 2017. Aber der Höchstkurs der Deutsche-Bank-Aktie für den 20. November 2017 blieb unrealistisch hoch. Außerdem stimmten die auf der offiziellen Website der Londoner Börse veröffentlichten Daten zu den Handelsvolumina nicht mehr mit den Onvista-Daten überein. Im Juli 2020 schrieb ich Onvista erneut darüber, erhielt jedoch keine Antwort. Ende Dezember 2022/Anfang Januar 2023 schrieb ich deutschen Journalisten darüber. Anschließend änderte die Londoner Börse den Aktienkurs der Deutschen Bank für 2017/18. Der unrealistisch hohe Kurs vom 20. November 2017 (1455,79 €) wurde inzwischen aus der Datenbank entfernt. Stattdessen erschien ein weiterer unrealistisch hoher Kurs vom 24. Mai 2018 in der Datenbank (aktueller Kurs: 776,23 €). Am 20. August 2024 schrieb ich der Financial Conduct Authority über all die oben genannten Fakten. Die Situation hat sich jedoch bisher nicht geändert.
Eine ähnliche Situation hat sich bei den Gazprom-ADRs an der Frankfurter Wertpapierbörse entwickelt. Ich habe diesbezüglich an die Frankfurter Wertpapierbörse geschrieben, sie haben die falschen Daten entfernt, aber gleichzeitig hat die Frankfurter Wertpapierbörse die Daten von Xetra und den Frankfurter Handelsplattformen zum Handel mit Gazprom-ADRs umgekehrt (Preis- und Volumendaten für mehrere Jahre). Auf mein Schreiben an das Hessische Wirtschaftsministerium wurde mir die Richtigkeit der geänderten Daten bestätigt. Doch dann habe ich deutschen Journalisten alle Fakten mitgeteilt und daraufhin hat die Frankfurter Börse die Daten erneut geändert. Ich habe das Hessische Wirtschaftsministerium erneut angeschrieben und nachgefragt, welche Daten richtig seien: die Daten, die das Ministerium als richtig bestätigt hatte, oder die neuen Daten? Ich habe aber keine weiteren Antworten erhalten.
Kommt Ihnen das alles nicht verdächtig vor?
16.04.2025 15:23 - bearbeitet 17.04.2025 09:25
Wenn ich mal zu viel Freizeit habe mache ich mir einen Kopf darüber...
Aber derzeit sehe ich keine Anlass dazu: Ob da jetzt möglicherweise ein paar irrtümlich falsche Daten stehen oder nicht ist für mich vergleichbar mit dem berühmten Sack Reis in China der dort umgefallen ist.
Gruß Crazyalex
am 16.04.2025 15:29
kT
am 16.04.2025 16:09
@Forscherin schrieb:Vielen Dank für Ihre Antwort! Zuerst dachte ich, es handele sich um einen Fehler in der Datenbank der Londoner Börse. Aber ich möchte Ihnen die ganze Geschichte erzählen. Laut den im Februar 2020 auf der offiziellen Website der Londoner Börse veröffentlichten Daten betrug der Schlusskurs der Deutsche-Bank-Aktie am 20. November 2017 1.455,79 Euro. Dieser Preis war unrealistisch hoch und stimmte nicht mit dem Schlusskurs der Deutsche-Bank-Aktie an der Londoner Börse am 20. November 2017 überein, der auf der offiziellen Website des deutschen Finanzportals Onvista veröffentlicht wurde. Ich schrieb der Londoner Börse diesbezüglich, erhielt jedoch keine Antwort. Im Februar 2020 schrieb ich Onvista diesbezüglich; Onvista antwortete, dass dies offensichtlich ein Fehler der Londoner Börse gewesen sei. Unmittelbar danach änderte die Londoner Börse die Daten zu den Aktienkursen und zum Handelsvolumen der Deutsche-Bank-Aktien für November 2017. Aber der Höchstkurs der Deutsche-Bank-Aktie für den 20. November 2017 blieb unrealistisch hoch. Außerdem stimmten die auf der offiziellen Website der Londoner Börse veröffentlichten Daten zu den Handelsvolumina nicht mehr mit den Onvista-Daten überein. Im Juli 2020 schrieb ich Onvista erneut darüber, erhielt jedoch keine Antwort. Ende Dezember 2022/Anfang Januar 2023 schrieb ich deutschen Journalisten darüber. Anschließend änderte die Londoner Börse den Aktienkurs der Deutschen Bank für 2017/18. Der unrealistisch hohe Kurs vom 20. November 2017 (1455,79 €) wurde inzwischen aus der Datenbank entfernt. Stattdessen erschien ein weiterer unrealistisch hoher Kurs vom 24. Mai 2018 in der Datenbank (aktueller Kurs: 776,23 €). Am 20. August 2024 schrieb ich der Financial Conduct Authority über all die oben genannten Fakten. Die Situation hat sich jedoch bisher nicht geändert.
Eine ähnliche Situation hat sich bei den Gazprom-ADRs an der Frankfurter Wertpapierbörse entwickelt. Ich habe diesbezüglich an die Frankfurter Wertpapierbörse geschrieben, sie haben die falschen Daten entfernt, aber gleichzeitig hat die Frankfurter Wertpapierbörse die Daten von Xetra und den Frankfurter Handelsplattformen zum Handel mit Gazprom-ADRs umgekehrt (Preis- und Volumendaten für mehrere Jahre). Auf mein Schreiben an das Hessische Wirtschaftsministerium wurde mir die Richtigkeit der geänderten Daten bestätigt. Doch dann habe ich deutschen Journalisten alle Fakten mitgeteilt und daraufhin hat die Frankfurter Börse die Daten erneut geändert. Ich habe das Hessische Wirtschaftsministerium erneut angeschrieben und nachgefragt, welche Daten richtig seien: die Daten, die das Ministerium als richtig bestätigt hatte, oder die neuen Daten? Ich habe aber keine weiteren Antworten erhalten.
OMG das is so cool! Wenn jeder bei Unzulänglichkeiten und Dreistheiten von Unternehmen immer sofort schriftlich reklamieren würde, und keine Bull**piep**-Antworten akzeptieren würde (so wie du), verhielten sich die Unternehmen GAAAAANZ anders, als sie es heute tun. Aber leider sind 99% der Leute nicht so, sondern schlucken lieber alles. Ist halt bequemer in der jeweiligen Situation, und den Vorteil erntet man ja eh nicht direkt, sondern die Verbraucherschaft.
@Forscherin schrieb:Kommt Ihnen das alles nicht verdächtig vor?
Neee, sorry, da is nix verdächtig xD du musst verstehen, dass irgendwelche alten Kurse von deutschen Aktien in LONDON völllllig irrelevant sind. Da kräht keiner danach.
Und die Sache mit den Gazprom-ADRs in Frankfurt kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen, aber es scheint mir auch nicht sooo dramatisch. Es ist halt eine ausländische Aktie (bzw. ADR davon). Dramatisch wäre, wenn die Daten von deutschen DAX-Werten auf Xetra falsch wären. Das muss passen ohne wenn und aber.
am 16.04.2025 16:40
am 16.04.2025 18:36
Überprüf bitte mal deinen Thread. Was hat der 2. Link zur Deutschen Börsen Ag mit der Dt. Bank zu tun? Die 776,23 sind SICHER keine Euro, evtl. pence, da in London !!
Am besten mal deine Aussage ,mit den entsprechend gesnippten Seiten mal anhängen
am 16.04.2025 18:42
@Forscherin schrieb:Bitte sehen Sie sich den Kurs der Deutschen Bank-Aktie im Oktober 2006 an der Frankfurter Wertpapierbörse (Frankfurt) an. Er ist fast Null! Aber das sind sehr alte Daten.
Oooops, stimmt. Die Börse Frankfurt selbst hat für die Deutsche-Bank-Aktie zahlreiche Tage (nicht nur einen) mit einer Kerze bis zur Null. Siehe Screenshot:
Das ist schon echt schwach. Ich mein wir reden hier nicht von irgendeinem kleinen, miesen Nebenwert an einer kleinen, miesen Börse, sondern von der Deutsche-Bank-Aktie in Frankfurt.
Aber immerhin: Wenn du auf Kurshistorie klickst, das Datum von so einem Tag mit "Crash auf Null" eingibst, und Xetra auswählst, dann passt alles. Aber wenn du Frankfurt auswählst, dann wiederum hat man auch in der textbasierten Kurshistorie diese Crashs auf Null. Sehr mysteriös und SEHR ärgerlich.
am 17.04.2025 00:43
Aber ihr erinnert euch doch noch alle an den 20. November 2017, oder etwa nicht? Es war ein Montag. Am Tag vorher hat sich ein ehemaliger Bundesfurzender einer Kleinpartei mit den Worten "Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren" aus Koalitionsdeals verabschiedet, nur um sich Jahre später nicht mehr an seine einmalig klugen Worte zu erinnern. Am Montag brach dann in London die Hölle los, tausende Kleinanleger freuten sich über die Nachricht, und zudem über gewaltige Kursgewinne der Deutsche Bank Börse. In Stenkelfeld fragte man sich mit Blick auf den Videotext verwundert, warum denn der Nachbarsjunge freudig erregt in dorfweit zu vernehmenden Telefonaten ein Flotte Sportwagen bestellte. Von diesem Ereignis hat sich Porsche nie erholt. Am Dienstag musste sogar der Diktator Robert Mugabe in Simbabwe zurücktreten. Muss man wissen!
am 17.04.2025 09:17
Ich möchte Ihnen die Situation mit dem Gazprom-ADR-Kurs an der Frankfurter Wertpapierbörse genauer erläutern. Anfang 2013 fragte ich bei der Frankfurter Wertpapierbörse nach, ob sie mir Informationen zu den Preisen der Gazprom-Futures/-Optionen mit Laufzeit 2005–2006 zukommen lassen könnte. Unmittelbar danach erschien auf der Website www.boerse-frankfurt.de der extrem niedrige Gazprom-ADR-Preis (9.700) auf Xetra für den 26.12.2005 und 14.04.–18.04.2006. Tatsächlich ist der Preis der Gazprom-ADRs an der Frankfurter Wertpapierbörse aufgrund der bevorstehenden Liberalisierung der Gazprom-Aktien (Vereinigung des russischen und ausländischen Marktes) in den Jahren 2005–2006 stetig und deutlich gestiegen. Insbesondere im Dezember 2005 fiel der Preis nicht unter 60 und schwankte im April 2006 um 80. Nach meinen Fragen, ob der Preis von 9.700 unrealistisch sei, wurde der Gazprom-ADR-Preis (9.700) einige Monate später mit Verweis auf einen Datenbankfehler von der Website www.boerse-frankfurt.de entfernt. Anschließend hat die Frankfurter Wertpapierbörse Daten zu Preisen und Handelsvolumina von Gazprom-ADRs zwischen den Handelsplattformen Frankfurt und Xetra ausgetauscht. Es stellte sich heraus, dass sich der Preis der Gazprom-ADRs auf Xetra in vielen Zeiträumen zwischen 2003 und 2009 im Tagesverlauf nicht veränderte. Ich halte das für falsch. Ich schrieb diesbezüglich an das Hessische Wirtschaftsministerium und erhielt die Antwort, dass alle Daten korrekt seien.
Ende 2018/Anfang 2019 schrieb ich dann an mehrere deutsche Wirtschaftsmagazine darüber. Und danach, Mitte 2019, hat die Frankfurter Wertpapierbörse erneut Daten zu Preisen und Handelsvolumina von Gazprom-ADRs zwischen den Handelsplattformen Frankfurt und Xetra ausgetauscht. Ich schrieb diesbezüglich erneut an das Hessische Wirtschaftsministerium und fragte, welche Daten korrekt seien: diejenigen, deren Zuverlässigkeit zuvor vom Ministerium bestätigt worden war, oder die neuen, kürzlich von der Frankfurter Wertpapierbörse veröffentlichten Daten? Ich bat darum zu prüfen, ob sich die Datenbank mit den Preisen für Gazprom-Futures und -Optionen im Zusammenhang mit der Änderung der Datenbank für Gazprom-ADRs geändert hatte. Diesmal erhielt ich jedoch keine Antwort.
Unterdessen war der Preis der Gazprom-ADRs (Eröffnungs-, Höchst-, Tiefst- und Schlusskurs) am 18. April 2006 laut Website-Daten (https://www.otcmarkets.com und https://www.nasdaq.com) doppelt so niedrig wie der Preis der Gazprom-ADRs auf dem OTC-Markt im selben Monat. Es gab tatsächliche Transaktionen, Gazprom-ADRs wurden zu einem so niedrigen Preis verkauft bzw. gekauft.
(Zu berücksichtigen ist, dass es bei den Gazprom-Aktien zu Aktiensplits kommt. Die Kurse bis zum 13. April 2006 zeigen den Kurs vor dem Split und ab dem 19. April 2006 (Ex-Tag) den Kurs nach dem Split. Der Split hat einen Abschlag von 49,11 € und einen Abwicklungsfaktor von 0,4.)
Mir erscheint es verdächtig, dass beispielsweise die Frankfurter Wertpapierbörse nach dem Eingeständnis eines Datenbankfehlers Daten zu Preisen und Handelsvolumina von Gazprom-ADRs zwischen den Handelsplattformen Frankfurt und Xetra ausgetauscht hat. Darüber hinaus soll sich der Gazprom-ADR-Kurs auf Xetra über mehrere Monate hinweg während des Handelstages nicht verändert haben. Basierend auf den mir vom Hessischen Wirtschaftsministerium übermittelten Daten soll es pro Handelstag nur eine Transaktion gegeben haben. Anbei füge ich Screenshots der mir vom Hessischen Wirtschaftsministerium zur Verfügung gestellten Daten bei. Kommt Ihnen das nicht verdächtig vor?
am 17.04.2025 09:24
@Forscherin schrieb:... Kommt Ihnen das nicht verdächtig vor?
Was sagt denn der BND und/oder der SIS zu ihren verdächtigen Ermittlungen ?