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Bonus Zertifikat mit CAP Bewertung

Comdi-Pit
Autor ★
6 Beiträge
Hallo zusammen,
 
bei der derzeitigen Marktlage bin ich bei der Suche auf Alternativen zum direkten Aktienhandel mit all seinen Risiken auf eine spezielle Art von Zertifikaten gestoßen. Hierbei gibt es zwar keine Einlagensicherung, wenn ich eine Insolvenz des Emittenten einmal außen vor lasse, bietet es bei horizontalem Kursverlauf und sogar leichtem Verlust ein lukratives Gewinnpotenzial.
 

Kann mir jemand erklären, welcher Zeitraum beim halten eines Bonus-Zertifikat mit CAP relevant ist?

Da gibt es ein Ausgabedatum, also den Tag, ab dem das Zertifikat gehandelt werden kann. Und es gibt den Bewertungstag, der Tag an dem die Einhaltung der gesetzten Rahmenbedingungen geprüft wird. Und am Ende dann der Fälligkeitstag, also der Tag, an dem die Auszahlung stattfindet. Dann gibt es die Barriere, die nicht verletzt werden darf und den Bonusbetrag bzw. CAP, welcher bei Einhaltung der Rahmenbedingungen ausgezahlt wird.
 
Erst einmal scheint damit alles beschrieben zu sein, da ich es nirgends genauer finde, stellen sich mir trotzdem zwei Fragen. Zur Verdeutlichung beschreibe ich einmal ein Beispiel. Die ungewöhnlichen Tage habe ich der Einfachheit wegen gewählt.
 
Wenn nun ein entsprechendes Zertifikat ab dem 01.01.2025 gehandelt werden kann, am 24.12.2025 bewertet und am 31.12.2025 ausbezahlt wird.
 
Wenn die Barriere am 30.01.2025 bereits verletzt wurde und dieses Zertifikat am 01.02.2025 gekauft wird. 
 
Hätte man dann ein Zertifikat erworben, bei dem der Bonusbetrag bereits verfallen ist, oder ist der Zeitraum ab Erwerb bis zum Bewertungstag relevant?
 
Auch einen Zeitraum den man das Zertifikat mindestens halten muss, habe ich nicht gefunden.
 
Ich bin kein Bankkaufmann und kann die beschriebenen Szenarien im Basisinformationsblatt nicht eindeutig einordnen. Darum bitte ich einmal an dieser Stelle um Aufklärung.
 
Allerseits ein schönes Wochenende!
12 ANTWORTEN

Krügerrand
Mentor
897 Beiträge

Das Prospekt ist bereits bei Emission eindeutig und muss nicht angepasst werden, wenn es zu einer Berührung der Barriere kommt.

 

Eine Mindesthaltedauer gibt es nicht, deine Frage macht für mich keinen Sinn. Ein Bonuszertifikat mit hohem Abstand zur Barriere, die in der Restlaufzeit praktisch nicht mehr erreicht werden kann, zahlt nur die Rendite einer Anleihe mit gleicher Laufzeit. 

 

Gib doch mal eine ISIN zu deinem öfters genannten Infineon Zertifikat.

 

Ich bin kein Fan von Bonus-Zertifikaten. Die Bewertung von exotischen Optionen ist mir zu undurchsichtig. Das Risiko-Rendite Profil halte ich für nicht ausgeglichen. Warum genau fixierst du dich so stark auf diese Anlageform? Schau dir doch mal Discount-Zertifikat an. Die sind einfacher zu verstehen und zu bewerten.

 

Comdi-Pit
Autor ★
6 Beiträge

Hallo Krügerrand,

 

die ISIN des erwähnten Infineon-Zertifikates lautet DE000PG1ENT7. Im Informer wird hier Absicherung erreicht mit "Ja, 07.04.25" angezeigt. Über die Notwendigkeit angepasster Angaben im BIB kann man vermutlich bestens philosophieren, da ja ausreichend Warnungen aber  missverständliche Beschreibungen enthalten sind.

Meine Frage zur Mindestlaufzeit stammt von einer für mich nicht erkennbaren Abhängigkeit der Bonuszahlung zur Haltezeit. Die genannten Eckdaten lesen sich für mich wie folgt:

Wenn auch nur einen Tag vor Ablauf des Beobachtungszeitraumes noch keine Barriere verletzt wurde und der Kurz zum Ende der Handelszeiten nur minimal über der Barriere liegt. Wenn ich an diesem Tag kaufen würde, dann erhalte ich doch ganz sicher nicht die vollständige Bonuszahlung. Diesen als logisch beschriebenen Zusammenhang erkenne ich halt nicht.

Krügerrand
Mentor
897 Beiträge

Das liegst du falsch und zwar gewaltig. Der Bonus ist im Rückzahlungsbetrag enthalten und wird daher auch während der Laufzeit entsprechend mit der Wahrscheinlichkeit, dass er zur Auszahlung kommt, eingepreist. Der Bonus ist also nicht ein kostenloser Bonus, sondern zu bezahlst dafür. Ganz am Anfang lassen sich diese Kosten noch gut "kaschieren", indem die Dividendenzahlung, die Optionsprämie für den Cap und die Refinanzierungskosten des Emittenten mit einbezogen werden. Doch je näher der Fälligkeitszeitpunkt kommt, desto deutlicher wird der Preis der Exotischen Option.

 

Nehmen wir dein Beispielzertifikat und stellen uns vor, die Absicherungsschwelle wurde nicht überschritten.

Dann bekommst du am Ende der Laufzeit 48 EUR. Allerdings kostet das Zertifikat einen Tag vor Fälligkeit nicht so viel wie eine Infineon Aktie, sondern ein bisschen weniger als 48 EUR + Spread + Gebühren, was dich über 48 EUR bringen würde.

 

Warum ist das so? Ganz einfach: Was würde ein Investor für eine Auszahlung morgen in Höhe von 48 EUR morgen zahlen? Eben genau soviel weniger als 48 EUR, das nach seinen Kosten noch ein Gewinn übrig bleibt. Und das bei sehr hohen Volumina und geringen Spreads.

 

"Absicherung erreicht" halte ich übrigens für eine denkbar schlechte Bezeichnung. Die Schwelle, bis zu der eine Absicherung vorhanden war, ist überschritten. Das Wort "Barriere" halte ich nach wie vor für das bessere.